Die 2. Frauen des HSV haben Samstag in Havelse ein 1:1 erspielt. Im Grunde ein gutes Resultat. Da der HSV in der zweiten Halbzeit durch Gara, Teixeira-Pinto und Rocha Ferreira Großchancen vergab, blieb der mögliche Dreier aus. Am Montag folgte ein 1:1 in Bremen. Somit bleibt die HSV II auswärts ungeschlagen.
Ostersamstag brach der Tross der 2. Frauen nach Havelse auf. Es war ein ungewohnt großer Tross. Denn neben dem offiziellen Kader waren auch einige “Noch”-Gäste an Bord.
Henrike Diekhoff, Lina Kunrath und Anna Peters sollten schon mal ein Feeling dafür bekommen, wie es bei den 2. Frauen so abläuft, die Atmosphäre erleben. Dieses Beschnuppern wurde übrigens Montag mit weiteren Spielerinnen fortgesetzt. Paulina Bode kam gar zu einem Einsatz.
Doch zunächst wieder zurück zum Samstag und nach Havelse. Schon auf den Hinweg galt es, einige Hürden zu nehmen. Zunächst einen Schneeschauer. Okay, das war noch easy. Dann folgte ein rund 10km-Stau auf der A7. Schon weniger lustig. Doch die Steigerung kam auf dem Rückweg. Genauer gesagt vor diesem.

Liane Lindenberg (Nienburg) und ihre Assistenten Andreas Hünecke sowie Angelo Dreier führen die Teams um drei Minuten verspätet aufs Feld
Die Spielerinnen waren gerade unter der Dusche, als die Nachricht kam, dass der Bus nicht mehr anspringe. Ein Ersatzbus sei unterwegs, würde aber noch rund eine Stunde benötigen. Uff. Wie gut, dass nun die bestellte Abendspeise angeliefert wurde. Statt diese im Bus zu futtern, stellte der Wirt des Vereinslokals – vielen Dank! – einen Raum für die Mannschaft bereit, sodass man zumindest warm, trocken und bequem saß. So nebenbei konnte man noch die 1. Bundesliga gucken. Der Herren wohlgemerkt.
Dann, 20:31, kam die Info: Der Bus ist da. Und die Wertsachen? Die waren noch im defekten Bus. Mit diesem sollte es ein Treffen auf der Autobahn geben. Natürlich an einer Raststätte. Da waren wir nun. Angekommen. Doch wo war Bus Nr. 1? Nicht in Sicht. Dafür der Mannschaftsbus des FC St. Pauli. Und wer hielt direkt hinter unserem Bus Nr 2? Genau, zwei Fanbusse mit Anhängern des FC. Es dauerte keine fünf Minuten, ehe unseren Bus einige Pauli-Aufkleber schmückten. Es geht doch nichts über wahre Fanfreundschaft.

Gute Stimmung beim HSV - im Spiel
Und dann kam er, der reanimierte Bus Nr. 1. Fix wurde umgeladen und dann ging es in Bus Nr. 2 gen Heimat. Na, zumindest zur Hagenbeckstraße.
Soweit zu den Rahmenbedingungen. Wobei, auch der Platz gehörte dazu. Die Frauen durften im Stadion spielen. Doch hatte es zuvor ein Regionalligaspiel der Herren (Havelse – Meppen) gegeben. Der Platz war in entsprechendem Zustand. Technisch konstruktives Spiel konnte da nicht gelingen. Das bewiesen beide Teams. Kaum eine saubere Ballannahme gelang. Massenweise verstolperten einfache Bälle. Wobei Havelse noch mehr Probleme hatte, als der HSV.
Es war wirklich kein Genuss zuzusehen. Im Grunde sollte man diese Halbzeit verschweigen. Geht aber nicht, da beide Tore in dieser Halbzeit fielen. Also:

Ein Schuss von Tania Rocha Ferreira

Die erste kleine Gelegenheit des HSV

Yvonne Tünnermann probert es

Doch recht deutlich daneben

Louisa Nöhr spielte wie schon gegen Oldesloe eine gute Rolle

Dieser Schuss landete auf dem Tornetz

Wieder Tünnermann. Doch Julia Prosch hält problemlos.
Bitte nicht in die Irre führen lassen. Das Spiel war keinesfalls attraktiv und diese Chancen blieben die Ausnahme. Keine Ausnahme blieben die fragwürdigen Aktionen der Schiedsrichterin. Beide Teams rätselten des Öfteren, was denn dieser Pfiff nun wieder sollte. Beim folgenden Pfiff war zumindest seine Bedeutung klar. Weiniger der Anlass. Denn über diesen gingen die Meinungen auseinander. Sie schwankten schlicht zwischen „klar den Ball gespielt“ und „Foul“. Es gab: Strafstoß gegen den HSV.

Schiedsrichterin Liane Lindenberg beschuldigte Julia Prosch des Foulspiels an Yvonne Tünnermann

Sie hatte freie Sicht - anders als ich - sodass ich nur wiedergeben kann, dass Prosch und die HSV-Trainer die Situation anders bewerteten

Prosch fliegt in die richtige Ecke, doch der Ball geht zum 1:0 ins Tor

Die Antwort des HSV in der 40. Minute: Jana Wethje setzte, wie etliche weitere Male auch, ihre Mitspielerinnen ein. Hier sollte es Louisa Nöhr sein

So freigespielt lief diese Richtung Tor

Dann der Abschluss

Das leistungsgerechte 1:1

Claudia Teixeira-Pinto jubelt mit
So ging es mit diesem Unentschieden in die Halbzeit. Nach dieser steigerten sich die Spielerinnen beider Teams und das Niveau des Spiels stieg an. Einzig Schiedsrichterin Lindenberg sorgte weiter für Unmut. Und wieder hatte sie Prosch auf dem Kieker. Jetzt sollte diese den Ball im Fünfmeterraum unkorrekt behandelt haben, sprich zu oft aufgenommen haben. Ich habe das so nicht gesehen. Aber wie heißt es so schön: Der Schiedsrichter hat recht. Da halfen auch die Proteste des HSV nichts. Tünnermann kam so zu einer guten Gelegenheit, doch ihr Schuss konnte vom HSV abgewehrt werden.

Eine künstliche Chance für Havelse - sie blieb folgenlos
Es folgte die Phase, in der der HSV den Sieg vergab bzw. verschenkte.

Fjolla Gara quasi vom Strafstoßpunkt aus

Nöhr treibt den Ball über links voran

Dann das Zuspiel zu Claudia Teixeira-Pinto

Unbedrängt kommt diese zum Abschluss

Dieser misslingt jedoch vollkommen

Erneute Flanke von Nöhr

Lara Hoffmann tritt am Ball vorbei

So bekommt Tania Rocha Ferreira eine gute Chance

Doch auch sie kann nicht ins Tor treffen

Havelse kam dann auch noch zu einer guten Gelegenheit

Jacqueline Bleser klärt in höchster Not
So gab es am Ende ein 1:1-Unentschieden. Angesichts der guten Einschussmöglichkeiten in der 2. Halbzeit etwas ärgerlich. Aber in Havelse nicht zu verlieren, ist durchaus ein ordentliches Resultat.
Und dieses gab es auch am Montag in Bremen. Werder, zuvor am Samstag Kiel mit 0:1 unterlegen, hatte also eine ähnlich kurze Regeneration. Da ich beim Spiel nicht vor Ort war, kann ich nur berichten, dass bei regnerischem Wetter Cathérine Knobloch einen Strafstoß (Handspiel) nach 39 Minuten zur Führung des HSV im Tor unterbrachte. Nach 46 Minuten glich die zum Seitenwechsel gekommene Carina Menke aus. Der HSV brachte mit Ziselsberger, Bode und Kusi noch frische Kräfte, es blieb aber beim 1:1. Lara Wolff kam, wie schon gegen Havelse, wegen einer Erkrankung nicht zum Einsatz. Anna Peters, aus dem Kader der 3. Frauen, spielte von Beginn an und ergänzte somit die ansonsten unveränderte Startelf. Sie kam für Louisa Nöhr, die mit den 1. Frauen in München war in die erste Elf. Allerdings kam Peters in der Abwehr zum Einsatz.
Es folgt nun am Sonntag , 14 Uhr, das Spiel gegen Wüsting-Altmoorhausen.
Weitere Fotos aus Havelse gibt es in der Galerie.
Einige Bilder vom Spiel in Bremen hat Oliver Baumgart (Bremer Fußball-Verband) auf Facebook veröffentlicht.
Kader gegen Havelse:
Julia Prosch, Svenja Winter, Denise Meinberg, Jana Wethje (90 Songül Aydin – bei Fussball.de falsch angegeben), Claudia Teixeira-Pinto, Tania Rocha Ferreira, Cathérine Knobloch, Jennifer Kaminski, Jacqueline Bleser, Fjolla Gara (75. Anna Peters – positionsgetreu), Louisa Nöhr. Nicht eingesetzt: Katrin Schwing, Carolin Reiß, Paula Ziselsberger, Henrike Diekhoff
Kader gegen Werder Bremen II:
Julia Prosch, Anna Peters (75. Ziselsberger), Svenja Winter, Denise Meinberg, Jana Wethje (79. Paulina Bode), Claudia Teixeira-Pinto, Tania Rocha Ferreira, Cathérine Knobloch, Jennifer Kaminski, Jacqueline Bleser, Fjolla Gara (75. Justine Kusi). Nicht eingesetzt: Katrin Schwing, Songül Aydin, Lara Wolff