Die 3. Frauen des HSV stehen mitten im Abstiegskampf. Das 1:7 in der Vorwoche gegen den SV Wilhelmsburg war zwar sehr hoch, aber dass die drei Punkte an Wilhelmsburg gehen könnten, nicht unbedingt unwahrscheinlich.
Anders sah es am Sonntag beim Gastspiel in Nienstedten aus.
Eine Mannschaft, gegen die man durchaus nicht chancenlos sein sollte.
Trainer Mac Agyei-Mensah sah sich wie so oft dazu gezwungen, seine Mannschaft auf einigen Positionen zu verändern. Das Fehlen von Anna Peters (Urlaub) und Johanna Karrenbauer (Verletzung) führte dazu, dass mal wieder die Innenverteidigung ausfiel. Dadurch das Alina Ogundipe und Kapitän Jana Spack die Rollen übernahmen, kamen beide nicht für das Mittelfeld in Frage.
Doch der Reihe nach. Im Tor stand – wie in der Vorwoche – Yara Kappes. Die Viererkette bildeten Kristin Witte, Jana Spack, Alina Ogundipe und Songül Aydin (von den 2. Frauen). Im Mittelfeld spielten Senem Ulas, Neuzugang Lisanne van Veen, Jamin Lüdemann und Nadine Enriquez. Den Angriff bildeten Bianca Kleberc und Patricia Zimmermann.
Los ging es mit einem Gegentreffer. Nach kaum zwei Minuten flog ein an sich harmloser Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum des HSV. Dort stand, unverständlich, Linda Sellami völlig frei. Sie konnte dann unbedrängt zum 1:0 für die Gastgeberinnen einschießen. Genauer den Ball über die herausstürmende Kappes heben.
Das 2:0 fiel ebenfalls durch einen Freistoß, der hoch in den Strafraum kam. Hier passte Jana Spack nicht auf, denn in ihrem Rücken entwischte Linda Sellami und traf erneut.
Die Führung war durchaus verdient. Der HSV hatte kaum eine vielversprechende Offensivaktion zu bieten. Anders die Gastgeberinnen. Die wohl spektakulärste Parade zeigte Yara Kappes nach einem Schuss von Lisa Walter in der 35. Minute. Damit hielt sie ihr Team noch mal im Spiel.
Nach der Halbzeit blieben die Stürmerinnen Kleberc und Zimmermann aus dem Spiel. Es kam Luisa Schlemmer für die linke Abwehrseite. Witte wechselte auf die Rechtsverteidigung. Aydin ging dafür in das Mittelfeld, von wo van Veen in den Angriff ging. Dort spielte sie mit der ebenfalls eingewechselten Friederike Drexler zusammen.
Der HSV kam jetzt einen Tick besser zurecht. Immerhin bekam die Abwehr der Gäste jetzt mehr Arbeit – und offenbarte die vermuteten Schwächen. Allerdings stand auch der HSV nicht sicher und hatte einige brenzlige Situationen zu überstehen.
Als Lohn für den Einsatz konnte nach einer Ecke von Lüdemann van Veen zum 2:1 einköpfen.
Der HSV drängte weiter, doch nach zu schnellen fünf Minuten fing sich die Mannschaft das 3:1 durch Eliza Schultz. Damit war mindestens die Vorentscheidung gefallen.
Drei Minuten vor Spielende stellte der HSV nochmals um, nahm Alina Ogundipe aus der Abwehr in den Angriff und brachte Kaya Kappes für Ulas. Zählbares brachte das nicht mehr.
Der HSV hat nun vier Punkte und 38 Tore Rückstand zu einem Nicht-Abstiegsplatz. Eine erste Chance gegen ein schlagbares Team nötige Punkte zu holen wurde heute vertan. Weitere werden folgen und müssen besser genutzt werden. Die nächste Gelegenheit bietet das Spiel gegen Altona 93 am 17. März.
Eine kleine Anekdote am Ende. Vor Spielbeginn schickte die Assistentin alle Nicht-Spielerinnen und Nicht-Trainer von der Bank und aus der Coachingzone des HSV. Beim Blick auf die Bank der Gastgeberinnen stutzte sie dann.
Ups, aber, wo war denn der Dings, na, der Trainer? Ach ja.
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