D-Mädchen: HSV ist Hallenmeister 2011/2012

Am Sonntag wurde der HSV Hallenmeister der D-Mädchen. Team 1, betreut von Cathérine Knobloch, blieb auch im Finale unbesiegt und erreichte Platz 1. Auf Platz 2 landete der Walddörfer SV vor dem ETV. HSV Team 2, betreut von Ralph Schreiber, erspielte sich Platz 4, vor Nienstedten und Harburg. Pokalsieger wurde Blau-Weiß 96.

Nach längerer Zeit habe ich die Freude, wieder einen Bericht von Fuxi veröffentlichen zu können. Er war, wie ich auch, in Wandsbek, um sich die Endrunde der Hallenmeisterschaft der D-Mädchen anzusehen. Hier seine Eindrücke und einige schöne Fotos von ihm, erkennbar an seinem Wasserzeichen im Bild:

Am Sonntag wurde die Mannschaft von Cathérine Knobloch Hamburger Hallenmeister. Nahm man die Qualifikation mit 23 Siegen in 23 Spielen und 135:3 Toren als Maßstab, wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht. Doch widrige Umstände, angefangen bei einer fast hallentrainingsfreien, bunt gewürfelten Truppe aus drei Teams und gipfelnd in der Tatsache, dass an diesem Finaltag nur eine Auswechselspielerin zur Verfügung stand, machten den Triumph zum kleinen Husarenstück. Immerhin wurden die fünf Mädchen aus der 1. C-Mannschaft – drei von ihnen holten bereits im Vorjahr den Titel – durch Sophia aus der 2. C verstärkt. Aber fünf Spiele á 12 Minuten würden viel Kraft kosten – ein Problem, das nur noch der Eimsbütteler TV noch schlimmer erwischte: Die Rot-Weißen hatten gar keine Auswechselspielerin am Start. Einen vollen Kader hingegen hatte der Walddörfer SV, wie der HSV in der Qualifikation mit weißer Weste.

Ansprache von Andrea Nuszkowski

HSV Team 1. D-Halle

HSV Team 2. D-Halle

Aber nicht nur die Erste des HSV lief zur Hallenmeisterschaft auf, sondern auch die Zweite von Ralph Schreiber. Im Kampf um den Titel wurde sie allgemein nicht erwartet. Und dennoch sollten sie für Dramatik sorgen. Im Auftaktspiel wollte sie sich von der vereinseigenen Ersten nicht widerstandslos abschießen lassen – im Gegenteil: Die Anfangsphase dominierte der „Underdog“ und hatte durch Michéle die erste Chance. In Führung ging aber HSV 1 nach einem schnellen Konter über Emma und Philine. Die Zweite blieb unbeeindruckt und suchte weiterhin direkter den Abschluss. Michéle hatte zweimal Pech mit dem Pfosten. Auf der Gegenseite legte die Knobloch-Truppe erst zum Ende zu und siegte durch Tore von Philine und Michelle mit 3:0 – schmeichelhaft, definitiv zu hoch, aber immerhin vereinspolitisch gut für die Titelaussichten.

Emma und Michéle

Chance Michéle

Und aus anderer Perspektive

Auch hier geht der Ball über das Tor...

Was Michéle natürlich ärgert.

Philine erläuft den Pass von Emma

Erreicht diesen so gerade eben

Spitzelt den Ball vorbei an Swantje

Das 1:0 für Team 1

Philine und Swantje

Freuen sich mit: Lynn und Michelle

Eine weitere Chance von Michéle

Die Reaktion

Erneut Gefahr für Team 1 durch Michéle

Der Pfosten wehrt ab: Pech für Team 2

Das 2:0 durch Philinie

Michelle ist durch...

...und schießt

Das 3:0 für Team 1

Beide Teams hatten nun erstmal Pause. Zum zweiten Spiel trafen sich der ETV und der Harburger TB. Und die Eimsbüttelerinnen lieferten gleich das erste Zeichen dafür, dass sie sich zur Überraschungsmannschaft mausern würden. Gegen die zweitbeste Offensive der gesamten Qualifikation standen sie kompakt und verteidigten den frühen Führungstreffer bis zum Ende.

Spielszene ETV gegen HTB

Ein erstes Achtungszeichen setzte auch der Walddörfer SV im Spiel gegen den SC Nienstedten. Es dauerte jedoch lange bis zum ersten Tor, denn das ungenaue Passspiel der Volksdorferinnen stand früheren Erfolgen im Weg. Am Ende nutzten sie aber die Fehler des harmlosen Nienstedtenerinnen zu einem klaren 3:0-Sieg.

Spielszene Walddörfer SV gegen SC Nienstedten

Dann ging HSV 1 ins zweite Spiel. Gegen den HTB sollten sie von Anfang an das Spiel bestimmen und sich Chancen herausspielen. Michelle vergab zunächst nach einer Ecke aus aussichtsreicher Position, schob eine Minute später aber einen Querpass vom Emma zum 1:0 ein.

Das 1.0 durch Michelle

Rettungsaktion Emilia

Bei Emma selbst schien ein wenig Ladehemmung zu sein. Nach ihrem Pfostentreffer in der 3. Minute setzte Philine nach und erhöhte auf 2:0. Der Pfosten war auch beim 3:0 im Spiel: Michelle traf nur Holz, Sophie dagegen ins kurze Eck.

Michelle trifft (fast) zum 3:0

Noch in der gleichen Minute lupfte Michelle einen Steilpass von Philine über die Keeperin zum 4:0. Beim 5:0 klappte es auch für Emma, die erst scheiterte, den Abpraller aber unter Kontrolle brachte und dann mit etwas Glück einnetzte. Weitere Chancen wie ein Außennetztreffer von Lynn blieben ungenutzt. Statt dessen verkürzte der HTB Sekunden vor dem Ende auf 1:5.

Die Zweite versuchte danach, gegen Nienstedten an die gute Leistung aus dem ersten Spiel anzuknüpfen. Trotz Bemühens taten sie sich schwer und liefen früh einem Rückstand hinterher. Es klappte erst mit etwas Nachdruck mit dem Ausgleich. Nach Chancen für Michéle und Antje war es Irina, die nach einer zurückgelegten Ecke aus dem Rückraum traf. Pech für Nienstedtens Keeperin, dass eine Verteidigerin den Schuss abfälschte. Schreibers Mannschaft spielte auf Sieg und verlor doch nach einem SCN-Konter, bei dem HSV-Torhüterin Swantje unglücklich auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Michéle vergab eine Minute vor der Sirene die letzten Ausgleichschance. Nach zwei Niederlagen waren kleinste Hoffnungen auf den Titel futsch.

Das 1:2

Der ETV hingegen bewahrte seine Optionen. Die Darbietung gegen den Walddörfer SV war nicht spektakulär, eher unaufgeregt – aber diszipliniert. Nach vorn blieben die Eimsbüttelerinnen harmlos, defensiv zogen sie dem WSV den Zahn und boten nur wenige Angriffsflächen. Was dann tatsächlich gefährlich zu werden drohte, fischte entweder die gute ETV-Keeperin Lucie weg oder vergab der WSV kläglich. Es blieb beim 0:0.

Walddörfer SV gegen Eimbütteler TV

Im Duell der Staffelsieger traf HSV 1 auf den SC Nienstedten. Ein Sieg bedeutete nicht nur eine kleine Rache für die Zweite, sondern auch einen weiteren Schritt Richtung Schale. Eine schnelle Kombination aus Diagonal- und Querpässen über Emma und Philine spielte Michelle frei, die mit dem 1:0 keine Mühe hatte.

Michelle trifft

Etwas überraschend musste Emilia im Anschluss an eine vergebene Möglichkeit von Michelle hinter sich greifen, sie war chancenlos. Aber ein Pass von Philine und Michelles Schuss unter die Latte machten das mit dem 2:1 wieder wett. Den Doppelschlag zum 3:1 perfektionierte Emma nach eigenem Ballgewinn und überlegtem Abschluss.

Emma setzt sich durch und besorgt das 3:1

Ein höheres Ergebnis blieb den Rothosen jedoch verwehrt. Zweimal Emma, Sophia und Lynn schienen an der Keeperin zu verzweifeln. Am Ende stand ein verdienter 3:1-Erfolg und ein komfortables Polster auf die Verfolger.

Der Walddörfer SV unterlag dem Harburger TB trotz optischer Überlegenheit mit 0:1. Per Konter entschied der HTB in der 9. Minute die Begegnung für sich. Und wieder wurde dem WSV die fehlende Effektivität in der Offensive zum Verhängnis.

Spielszene Harburg gegen Walddörfer

Auch der ETV hatte nach seinem dritten Spiel fünf Zähler Rückstand auf HSV 1. Hier leistete HSV 2 Schützenhilfe und fuhr den ersten Sieg ein. Acht Minuten lang waren sie nach holprigem Beginn überlegen und erspielten sich, anders als HTB und Walddörfer zuvor, klarste Chancen. Michéle war die erste, die an diesem Tag Lucie überwinden konnte. Irina und mehrfach Michéle hatten das 2:0 auf dem Schlappen, und Michéle war es auch, die alles klar zu machen schien.

Das 2:0 durch Michéle

Nur kurz darauf knobelten allerdings die Defensivspielerinnen der Zweiten bei eigenem Abstoß um den Ball, und der ETV nahm dieses Geschenk gern an. Danach schlotterten die Rautenmädels die Knie, und Swantje musste häufiger eingreifen. Doch es reichte mit Dusel zum nicht ganz unverdienten 2:1-Sieg, weil der ETV kurz vor Schluss nur die Latte traf.

Schusschance ETV

Die Tabelle war eindeutig. HSV 1 war mit neun Punkten enteilt, und zwischen Platz zwei und sechs lag gerade ein Zähler. Das bedeutete auch, dass die Erste mit einem Sieg gegen den Walddörfer SV den Titel schon einsacken und gleichzeitig der Zweiten im Kampf um Rang zwei helfen konnte. Es wurde das schwächste Spiel des Tages für die Knobloch-Truppe. Walddörfer war besser, hatte mehr Ballbesitz und war gefährlicher.

Lynn vereitelt eine Torchance des WSV

Emilia war als sicherer Rückhalt richtig gefordert, besonders nach einem Lapsus von Lynn, als sie in höchster Not klärte. Überraschend ging der HSV in der vorletzten Minute in Führung: Lynn brachte einen erkämpften Ball zu Sophia, die ihn humorlos unter die Querlatte kloppte. Der WSV bekam knapp vor Ultimo noch eine Ecke. Noch 15 Sekunden, noch 10 Sekunden, bis der WSV den Ball holte und Richtung Eckpunkt trug. Noch fünf Sekunden, vier, drei… Scharfe Hereingabe vors Tor, eine Volksdorferin hält den Fuß hin… zwei Sekunden… der Ball trudelt an Emilia vorbei Richtung Pfosten … eine Sekunde – Tor! Nicht zu fassen! Mit der Schlusssirene machte Walddörfer den verdienten Ausgleich.

Der Ausgleich bedeutete einen Aufschub der Entscheidung

Das Turnier blieb damit offen. Der ETV brauchte nun einen hohen Sieg gegen Nienstedten als Ausgangspunkt für das „Endspiel“ gegen HSV 1.

ETV gegen Nienstedten

Doch der gelebte Minimalismus wurde hier zur Falle. Mehr als ein frühes 1:0 gelang den Eimsbüttelerinnen nicht, was bedeutete, dass sie nur bei einem 5-Tore-Sieg gegen den HSV noch die Schale abräumen konnten. Bei einer Tordifferenz von 3:2 war das mindestens unwahrscheinlich. Aber für eine obere Platzierung war das gut. Den HSV 2 hielten sie damit zumindest auf Distanz, denn die Schreiber-Mannschaft legte nach. Dank eines 1:0 gegen Harburg war Platz zwei noch greifbar. In einer wechselhaften Partie hielt Swantje hinten die Kiste sauber, und vorne knipste Michéle nach Doppelpass mit Laura zum Siegtreffer in der 5. Minute.

Parade von Swantje

Eine weitere Rettungstat von Swantje

Vor der letzten Spielrunde blieb es spannend. HSV 1 reichte eine 0:4-Pleite gegen den ETV noch zur Meisterschaft, der ETV brauchte einen Sieg, um Platz zwei zu verteidigen. Bei einem Punktverlust des fünfköpfigen Teams von der Bundesstraße würde der Sieger aus dem Spiel Walddörfer SV und HSV 2 noch vorbeiziehen, der Verlierer hingegen drohte abzurutschen.

Auf die Erste war im Spiel gegen den ETV Verlass. Schon nach zwei Minuten verwarf Michelle letzte Restzweifel, als sie nach Zuspiel von Emma im zweiten Versuch das 1:0 erzielte. Sie beschäftigten Torhüterin Lucie, die gegen Michelle und Lynn parierte. Michelle, Philine, Sophia und Emma vergaben weitere Chancen.

Emma zielt etwas zu hoch

Dabei hätte der Zweiten ein Drei-Tore-Sieg der Ersten gereicht, um mit einem Unentschieden gegen Walddörfer Hallenmeisterschaftsvize werden zu können. Doch es schwanden die Kräfte, trotz spielerischer Überlegenheit.

Philinie klärt

Dem ETV ging es nicht anders, daher geriet der Sieg nicht mehr ernsthaft in Gefahr. In der letzten Minute krönten sie den Titelgewinn mit einem sehenswerten Tor: Emma spielte einen Diagonalpass vors Tor, und mit der Hacke gab Michelle dem Leder die entscheidende Drehung ins Netz zum 2:0. Vier Siege, ein Remis – HSV 1 war klarer und verdienter Titelträger.

Wer aber wurde Zweiter? Bei einem Unentschieden zwischen Walddörfer und HSV 2 war es der ETV, andernfalls der Sieger des vorletzten Spiels. Für die Schreiber-Truppe lief es nicht gut. Kräfteverschleiß, Nervosität und ein guter Gegner brachten einen frühen Rückstand. Walddörfer erwachte offenbar in seinem letzten Spiel wieder und nutzte einen Abwehrfehler zum 0:2. Und nach dem 0:3 in der siebten Minute schien das Spiel gelaufen.

Antje klärt

Die Zweite drohte sogar, statt auf Platz zwei hochzurutschen, auf Platz fünf durchgereicht zu werden. Doch die Rauten reagierten trotzig und verkürzten nach einem schönen Spielzug über Irina und Merle in Person von Felicia auf 1:3. Nun war der WSV nervös, die Rothosen drückten auf den Anschluss. Der jedoch kam zu spät. Ein Handspiel brachte per Neunmeter durch Michéle nur noch das 2:3, aber 25 Sekunden vor dem Ende kam der Treffer zu spät, um wenigstens Rang drei hinter dem ETV zu sichern. Der Walddörfer SV gewann knapp und beendete die Runde auf Platz zwei.

Das 2:3 per Strafstoß

Im letzten Spiel brauchten der SC Nienstedten und der Harburger TB jeweils einen Drei-Tore-Sieg, um HSV 2 noch auf Platz fünf zu verdrängen. Beide hatten in einer ausgeglichenen Partie ihre Torchancen, ließen jedoch alle ungenutzt und beschlossen das Turnier mit einem 0:0. HSV 2 behielt Rang vier vor Nienstedten und Harburg, die nur ein einziges mehr geschossenes Tor trennte.

Spielszene Nienstedten gegen Harburg

Platz 3 für den ETV

Platz 2 für den Walddörfer SV

Platz 1 für den HSV Team 1. D-Halle

HSV Team 1. D-Halle

HSV Team 2. D-Halle

Beide Endrundenteilnehmer des HSV

Die Hallenpokalmeisterschaft am Vormittag gewann übrigens Blau-Weiß 96 Schenefeld aus der Qualifikationsstaffel von HSV 1. In einem recht ausgeglichenen Feld ließen sie den Meiendorfer SV, Cordi und den Bramfelder SV hinter sich. Kurios: Der drittplatzierte SC Concordia blieb ohne Niederlage, verpasste den Titel im letzten Spiel beim 0:0 gegen Schlusslicht SG SV Lieth/Holsatia Elmshorn um zwei Zähler.

Pokalsieger Blau-Weiß 96 Schenefeld

So weit der Bericht von Fuxi.

Weitere Fotos gibt es in der Galerie.

Hinweis: Dieser Artikel „lebt“. Soweit sich die Zeit findet, werde ich weitere Fotos im Artikel ergänzen und der Galerie hinzufügen. Einfach mal ab und zu nachsehen, ob es neues Material gibt. Die Galerie ist z. B. von 81 auf 186 Bilder „gewachsen“ – und wird weiter ergänzt. Das ist zwar ein ungewöhnliches Vorgehen, aber den aktuellen Umständen geschuldet.

Kommentare

D-Mädchen: HSV ist Hallenmeister 2011/2012 — 5 Kommentare

  1. Letzter seid Ihr nicht geworden. Spaß hatte Ihr auch.

    Tagesziel erreicht, und dann noch einen Hamburger Meister oben drauf.

    Glückwunsch, klasse Leistung! Wir sind stolz auf Euch!

  2. Seit gestern bin ich stolzer Besitzer einer Hamburger Meisterin…

    Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft D1 (Halle)!

    Wir sind alle stolz auf Euch!!!

  3. Herzlichen Glückwunsch für den Titel,die gezeigten Leistungen und Platzierungen! Ein toller Erfolg für beide Mannschaften und deren Trainer!