Futsal FrauenLiga: Der Titel geht an Nienstedten

Die Premiere der Futsal FrauenLiga ist vorbei. Alle sechs Spieltage sind gespielt und der SC Nienstedten wurde am Freitag ein würdiger Gesamtsieger. Die Vertretung des HSV kam nach einem 1:2 gegen Elmshorn in der Vorwoche am letzten Spieltag noch zu einem ungefährdeten Sieg über Buchholz. Umgerechnet bedeutet das Platz 6.

Der Modus sah vor, dass alle acht gemeldeten Teams zunächst in zwei Vierergruppen eine Vorrunde spielen. Platz 1 und Platz 2 bedeuteten die Qualifikation für die Gruppe 1 der Hauptrunde, deren Sieger der Gesamtsieger würde. Platz 3 und Platz 4 führten in die 2. Hauptrundengruppe. Dort landete nach der Vorrunde auch der HSV. Genau genommen ging es hier um eine gute Platzierung, aber nicht mehr um einen Titel.

Der HSV hatte das erste Spiel der Hauptrunde gegen Victoria gewonnen, dann aber eben 1:2 gegen Elmshorn verloren. Damit war am letzten Spieltag die Ausgangslage klar. Der HSV hatte drei Punkte und elf Tore Rückstand zum Gruppenersten Elmshorn. Für den Fall das Elmshorn sein letztes Spiel verlieren würde, musste der HSV gegen Buchholz hoch gewinnen, sprich an den elf Toren Rückstand arbeiten. Klar war aber auch, dass Elmshorn gegen Victoria ein Unentschieden reichen würde, um vor dem HSV zu bleiben.

Der HSV legte vor und kam gegen Buchholz zu einem 26:1 (12:0). Jana Spack (13 Tore), Kaya Kappes (7), Nicol Hirdler (4), Kristin Rosbander (1) und Dorothee Bonk (1) trafen für den HSV. Andere hätten auch gar nicht treffen können, denn der HSV verfügte nur über fünf Spielerinnen. Somit waren Auswechlungspausen nicht möglich.

Da der SC Victoria, trotz zwischenzeitlicher Führung, gegen Elmshorn 2:2 spielte, landete der HSV auf Platz 2 seiner Hauptgruppe. In eine Gesamtreihenfolge gebracht, kann man von Platz 6 sprechen.

Dem SC Nienstedten reichte am letzten Spieltag ein Unentschieden gegen den USC Paloma. Heraus kam ein 5:2-Sieg. Damit war Platz 1 im Gesamtklassement sicher. Der SV Osdorfer Born gewann zwar noch 6:3 gegen Altona 93, doch an Nienstedten konnte das Team nicht mehr herankommen. Der direkte Vergleich ging in der Vorwoche mit 5:4 an Nienstedten.

Für meinen persönlichen Geschmack spielten Nienstedten, Altona und Osdorf den besten Futsal in dieser Liga. Hätte ich ein Team auswählen müssen, wäre meine Wahl auf Nienstedten gefallen, sodass ich dieses Team auch als verdienten Gesamtsieger ansehe.

Hauptrunde Gruppe 1

Platz Mannschaft Punkte Tore Diff
1 SC Nienstedten 9 15:6 +9
2 SV Osdorfer Born 4 14:12 +2
3 FC Altona 93 3 6:12 -6
4 USC Paloma 1 7:12 -5

Hauptrunde Gruppe 2

Platz Mannschaft Punkte Tore Diff
1 Holsatia Elmshorn 7 20:4 +16
2 Hamburger SV 6 33:3 +20
3 SC Victoria 4 11:8 +3
4 Buchholz 08 0 2:51  -49

Thomas Runge überreichte im Rahmen der Siegerehrung den Pokal an die Spielführerin des SC Nienstedten.

SC Nienstedten (Klick für Vergrößerung)

Zum Abschluss noch ein kurzes Fazit. Es war die Premiere der Futsal FrauenLiga. Bei einer Premiere darf einiges schief gehen. Anfangs. Aber mit der Zeit sollte es besser werden. Das klappte aber nur zum Teil.

So kannten bis zum letzten Spieltag längst nicht alle Trainer, die ja auch Fußballlehrer sind, die Regeln. Da wurde den Schiedsrichtern vorgeworfen, dass sie beim Hallenfußball direkte Freistöße geben. Tja, wenn man nicht mal mitbekommt, dass man sich eben nicht beim Hallenfußball, sondern beim Futsal befindet, dann verwundert es auch nicht, dass diese Trainer die Regeln ihren Spielerinnen nicht näher gebracht haben.

Denn auch unter diesen gab es in Sachen Regelwerk große Unsicherheiten. Oft wurden nach einem Piff fragend Richtung Schiedsrichter geblickt „was war denn jetzt wieder falsch?“. Das Tragen der Leibchen auf der Auswechselbank klappte auch am letzten Spieltag nicht wie gewünscht. Und anderes mehr. Um es kurz zu machen: bei der Auflage 2013 sollten sich die Aktiven und die Vereinsverantwortlichen besser vorbereiten.

Zu bewundern war Leiter Winfried Prinz, welcher immer die Ruhe und den Überblick behielt. Keine Frage blieb unbeantwortet. Ruhig, aber bestimmt, sorgte er für das nötige Maß an Ordnung. Wo möglich drückte er auch mal ein Auge zu, ohne dass eine Bevorzugung entstand.

Beim HSV war über alle Spieltage sehr zubemängeln, dass einige gemeldete Spielerinnen kaum oder gar nicht teilnahmen. Darüber wird intern zu sprechen sein. Gleiches gilt für einige nicht funktionierende Dinge in der Selbstorganisation. Zu bewundern war der harte Kern der Auswahl, der gewissenhaft, in Einzelfällen unter größeren Anstrengungen, erschien und sich nicht unterkriegen ließ.

Ich freue mich, trotz der Kinken bei der Premiere, auf die Neuauflage 2013.

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