HSV I. verpasst erneut ersten Saisonsieg

Symbolbild 1. BundesligaDie ersten Bundesliga-Frauen des HSV haben auch im vierten Anlauf den ersten Saisonsieg verpasst. Trotz einer Leistungssteigerung gegenüber dem letzten Heimauftritt reichte es heute nur zu einem 2:2 (1:1) Unentschieden gegen den FF USV Jena. Das Team von Achim Feifel musste sogar zwei Mal einem Rückstand hinterherlaufen.

Der Trend war positiv. Ein gutes Spiel in Duisburg mit einem zuvor nicht erwarteten Punktgewinn. Mittwoch dann ein gutes Spiel in Calden mit einem 4:1 und dem Erreichen der dritten Runde im DFB-Pokal. Also sollte es heute im Heimspiel gegen den FF USV Jena doch möglich sein, den ersten Dreier der Saison einzufahren. Keine Selbstverständlichkeit, immerhin ist Jena keine „Laufkundschaft“, aber doch im Bereich des erhofften Leistungsvermögens.

Antonia Görsansson (li.), Saskia Schippmann und Angelina Lübcke nehmen zunächst auf der Ersatzbank Platz.

Antonia Göransson (li.), Saskia Schippmann und Angelina Lübcke nehmen zunächst auf der Ersatzbank Platz.

Kurz, es sollte nicht klappen. Dabei spielte das Team von Achim Feifel eine ausgesprochen gute erste Halbzeit. 45 Minuten lang kontrollierte der HSV das Spiel, zeigte viele gute Kombinationen und erspielte sich zahlreiche gute bis sehr gute Torgelegenheiten. Und vergab diese. Ein Klassiker war dann, dass der Gegner, der in der ganzen Halbzeit nur einen Torschuss zu Stande brachte, genau mit diesem einen Torschuss 0:1 in Führung ging. Wie aus dem Nichts umspielte Genoveva Anonma in der 18. Minute Janina Haye und ließ Bianca Weech keine Chance. Ein schönes Tor, aber eben absolut unverdient. Jena wird es nicht gestört haben.

Der HSV hatte bis dahin durch Kim Kulig (3. Minute, 7.), Ana-Maria Crnogorcevic (8., 9., 15.) fünf gute Torgelegenheiten vergeben. Immerhin gab es kurz nach dem Rückstand eine zählbare Aktion für den HSV. Einen guten langen Pass von Heike Freese konnte rechts Jobina Lahr erlaufen. Sie umspielte ihre Gegnerin gekonnt und mit einem schön anzusehenden Schlenzer ins linke obere Toreck erzielte sie den 1:1-Ausgleich.

Da war die Welt zunächst wieder in Ordnung: Jobina Lahr trifft zum 1:1-Ausgleich

Da war die Welt zunächst wieder in Ordnung: Jobina Lahr trifft zum 1:1-Ausgleich

Der HSV blieb am Drücker. Carolin Simon (22., 38.), Kim Kulig (36., 44.) und Ana-Maria Crnogorcevic (39.) hatten weitere Torgelegenheiten. Hinzu kam ein Lattentreffer von Saskia Schwarz, als sie einen HSV-Angriff abwehren wollte, doch den Ball an die eigene Latte beförderte.

Zur Halbzeit stand es somit 1:1. Die Fans konnten zufrieden sein. Nur die Torausbeute war gar nicht gut. Man fragte sich, ob sich das noch rächen würde.

Und die zweite Hälfte begann wenig verheißungsvoll. Für rund 30 Minuten hat das Team von Achim Feifel komplett den Faden verloren. Was in der ersten Halbzeit noch gut aussah, war jetzt ein unansehnliches Gekicke. Immerhin blieb Jena zunächst harmlos.

In der 60. Minute kam dann HSV-Neuzugang Antonia (Pia Anna) Göransson zu ihrem ersten Bundesligaeinsatz. Trainer Achim Feifel nahm Desirée Steinike aus dem Spiel, Carolin Simon rückte links eine Position zurück und Göransson nahm die linke offensiv Position ein.

Doch bevor der Neuzugang sein Können zeigen konnte, nutzte in der 61. Minute zunächst Kathleen Radtke ein Missgeschick von Bianca Weech aus. Diese konnte einen Freistoß nicht klar festhalten, und so markierte Jena die erneute Führung. In der 65. prüfte Saskia Schwarz dann erneut Bianca Weech, doch diese hielt den strammen Schuss sicher.

Nach einer Eingewöhnungsphase von rund zehn Minuten drehte nun Göransson mehr und mehr auf. Eine erste gute Aktion von ihr war ein Schuss, den Jenas Torfrau Jana Burmeister gut parierte. Achim Feifel wechselte weiterhin offensiv und brachte für Jobina Lahr Maja Schubert ins Spiel (67.) und Nicole Zweigler für Aferdita Kameraj (75.). Für die letzten 15 Minuten wechselte Crnogorcevic auf die linke Seite, zentral agierten Göransson und Zweigler, über rechts kam Schubert. Dahinter verteilten Kulig und Saländer die Bälle.

Mit dieser Aufstellung kam nochmal richtig Leben in das Offensivspiel des HSV und es gab wieder eine sehr ansehnliche Viertelstunde mit etlichen guten Torgelegenheiten. Eine hatte Göransson, deren Schuss links knapp vorbei ging. Heike Freese traf mit einem Weitschuss nur den linken Pfosten. Kim Kulig schaffte nach einer Ecke von Simon mit einem wuchtigen Kopfball den verdienten 2:2-Ausgleichstreffer. Nicole Zweiglers Kopfball war schon fast im Tor, doch Jana Burmeister konnte den Ball so gerade eben noch über die Querlatte lenken. Die letzte Gelegenheit für den HSV hatte Göransson, doch ihr Schuss verfehlte das Tor knapp.

So blieb es beim 2:2 Unentschieden. Da der HSV 60 sehr gute Minuten hatte, hätten in dieser Zeit mehr als zwei Tore herausspringen müssen. Da aber auch 30 miserable Minuten in der zweiten Halbzeit zu verbuchen sind, muss man, auch angesichts zweimaligem Rückstands, am Ende mit einem Punkt zufrieden sein. Zähneknirschend. Insgesamt ist es jedoch schade, dass das Team die gute Leistung nicht in die zweite Halbzeit mit hinüberretten konnte.

Erarbeitete sich zahlreiche gute Torchancen, konnte aber keine verwerten: Ana-Maria Crnogorcevic

Erarbeitete sich zahlreiche gute Torchancen, konnte aber keine verwerten: Ana-Maria Crnogorcevic

Jetzt gilt es im Auswärtsspiel in Saarbrücken am kommenden Samstag einen weiteren Versuch zu starten. Das Potenzial dort drei Punkte zu holen hat der HSV. Aber nur, wenn man sich nicht wieder eine derart lange Auszeit während des Spiels gönnt.

Ein Lichtblick waren heute die ersten 30 Minuten von Antonia Göransson. Sie spielte auf der linken Seite wiederholt die Gegnerinnen schwindelig, schlug einige gute Flanken und zeigte bei ihren Schüssen auch Torgefahr. Wenn jetzt im Training, bisher hatte sie erst eine Einheit mit der Mannschaft, an der Abstimmung gefeilt wird, kann sie für den HSV ein wertvoller Gewinn werden.

Weitere Fotos gibt es in der Galerie von Holzbein.

Statistik:

Hamburger SV:
Weech – Jokuschies, Freese, Haye, Steinike (60. Göransson) – Kameraj (75. Zweigler), Saländer – Lahr (67. Schubert), Simon – Kulig, Crnogorcevic

FF USV Jena:
Burmeister – J. Arnold, Schiewe, Groll, Brosius – Radtke, Milde (46. Seiler), Schwarz (84. Stübing) – S. Arnold, Bartke (46. Lehnert) – Anonma

Tore: 0:1 Anonma (18.), 1:1 Lahr (19.), 1:2 Radtke (61.), 2:2 Kulig (86.)

Schiedsrichter: Marija Kurtes (Düsseldorf), Assistenten: Nicola Laura Jepkens und Nicola Massold

Gelbe Karte(n): Simon / J. Arnold

262 Zuschauer

Hier noch einige weitere Bilder:

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