1. C-Mädchen mit Arbeitssieg

Zu Spielbeginn öffnete der Himmel seine Tore - BSV-Torhüterin Anna-Lena stand im Regen wie alle anderen auch

Zu Spielbeginn öffnete der Himmel seine Tore - BSV-Torhüterin Anna-Lena stand im Regen wie alle anderen auch

Wenn das Wetter an diesem Samstag für jemanden die helle Freude gewesen wäre, dann höchstens für Fritz Walter: 13 Grad, wechselhaft mit Sonne, Regen und Windböen. Keine Freude für 22 Fußballerinnen. Nur eines hätte dem Fritz nicht gepasst: Der Platz. Denn die Partie am Gropiusring fand nicht auf Rasen statt, wo er seine Stärken hätte ausspielen können, sondern auf dem Kunstrasen des Bramfelder SV. Die HSV-Truppe war personell durch die U17-Länderpokalvorbereitung, Klassenreisen und ähnliche Dinge gebeutelt – wie viele andere Teams im Verein auch. So standen dreizehn Akteurinnen im Kader von Daniel Frey und Cathérine Knobloch. Und pünktlich zum Beginn schüttete es wie aus Eimern…

Julies Chance bleibt ungenutzt: Ihr Schuss war zu unplatziert.

Julies Chance bleibt ungenutzt: Ihr Schuss war zu unplatziert.

Die erste Chance entwickelte sich nach acht Minuten für die Gastgeber. Die HSV-Abwehr war weit aufgerückt, und Marie hebelte sie mit einem einfachen Steilpass aus. Natali war schneller als Jana, scheiterte dann aber am eigenen Abschluss, und HSV-Keeperin Svenja konnte die Situation entschärfen. Die Gäste kamen nach 12 Minuten zur ersten Gelegenheit. Janine M. spielte vor dem Strafraum zu Anika, Neuzugang vom SV Henstedt-Rhen. Die dribbelte gegen Stefanie, kam durch und stand plötzlich völlig frei vor dem Kasten. Aus zehn Metern halbrechter Position schoss sie aber genau auf die Torhüterin Anna-Lena. So langsam fanden die in Blau und Weiß angetretenen Rothosen zu ihrem Spiel, erarbeiteten sich leichte Vorteile. Nach Ablage von Julie zog Lara aus 20 Metern ab, aber Anna-Lena war unten (14.). Julie und Janine M. spielten Doppelpass im gegnerischen Strafraum, Julie zielte aufs kurze Eck, doch der Schuss war zu unplatziert, und Anna-Lena konnte sicher fangen (20.).

Laura hält sich Ex-HSVerin Lea vom Hals

Laura hält sich Ex-HSVerin Lea vom Hals

Frey und Knobloch nahmen den ersten Doppelwechsel vor und brachten Adelina für Julie, sowie Synthia für Jonna. Eine Minute später war der HSV wieder tief in der Bramfelder Hälfte in Ballbesitz. Janine M. lupfte die Kugel zentral über die Innenverteidigung. Annika startete in den Raum dahinter, nahm den Ball mit und schloss etwa vom Elfmeterpunkt ab. Sie traf das Spielgerät nicht gut und kraftvoll, doch es kullerte unten links ins Tor. Bis dahin ging das 1:0 für die Rautenkickerinnen auch in Ordnung. Bramfeld versuchte zu antworten. Marie zog aus 30 Metern ab, den Aufsetzer hielt Svenja sicher (26.). Nach einem vermeintlichen Handspiel von Jana erbrachte Maries Freistoß aus kaum kürzerer Distanz das gleiche Ergebnis. Gefährlicher wurde es, als Pauline in die Gasse spielte und Lea, letzte Saison noch zusammen mit Julie in der 2. D des HSV aktiv, schoss aus spitzem Winkel nur auf Svenja (33.). Eine Minichance zum Ende der Halbzeit, die dem Schiedsrichter wohl so gut gefiel, dass er sie um drei Minuten verlängerte, hatte der HSV noch. Annika nahm rechts Anika mit. Deren Ball, den sie wohl absichtlich als Schuss und nicht als Querpass auf Janine M. abgab, landete aber am Außennetz.

Stefanie gewinnt ein Kopfballduell gegen Lara

Stefanie gewinnt ein Kopfballduell gegen Lara

Es blieb bei der knappen Führung des HSV. Die war auch durchaus verdient. Mit Ausnahme der Chance zu Beginn und der von Lea ließ die Hintermannschaft wenig zu. Nach vorn hatten sie läuferische Vorteile und kombinierten flüssig, dabei kam aber über die Außenpositionen zu wenig. Viel ging durch die Mitte. Bramfeld war bemüht und suchte sein Heil in langen Bällen hinter die Abwehr. Allerdings waren sie in der eigenen Defensive teilweise zu nachlässig, um dem HSV weitere Chancen zu verweigern.

Haarige Szene kurz vor Schluss, Marie kann sie nicht nutzen

Haarige Szene Mitte der zweiten Halbzeit, Marie kann sie nicht nutzen

Beide gingen unverändert in den zweiten Durchgang, jedenfalls im Vergleich zum Abpfiff der ersten Halbzeit. Aber irgendwie hatten beide äußerte Mühe, wieder zu einem geordneten Spiel zu finden. Ein Aufsetzer von Janine M. aus 22 Metern stellte Anna-Lena vor leichte Probleme (39.). Und als Marie nach Steilpass von Jenny den Ball vertändelte, anstatt freistehend das 1:1 zu machen, waren das die Highlights in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff. Bei Bramfeld kam in der 43. Minute Vanessa für Pauline herein, in der 49. Minute wurden Jonna und Julie für Synthia und Adelina zurück getauscht. Erst in der 54. Minute gab es eine schöne Aktion zu sehen, und das war ein Alleingang von Anika. Die marschierte halbrechts in den Strafraum an drei Bramfelderinnen vorbei und kam am Fünfmeterraum zum Schuss aufs kurze Eck, Anna-Lena parierte.

Jana nimmt Natali den Ball ab und leitet den Gegenstoß ein

Jana nimmt Natali den Ball ab und leitet den Gegenstoß ein

So langsam schwanden beim BSV die Kräfte, und die Blau-Weißen konnten ihre Überlegenheit besser ausspielen. In der 60. Minute konterten sie die Gastgeber in Überzahl aus. Anika passte vom linken Strafraumeck zu Janine M., und die probierte es aus 20 Metern mit einem Schuss aufs obere Eck des langen Pfostens, aber der verfehlte sein Ziel um Zentimeter. Beim nächsten Konter schickte Lara Annika über rechts. Die setzte sich bis zum Strafraum durch und legte nochmal quer zu Lara. Die dribbelte an zwei Bramfelderinnen vorbei und setzte den Schuss aus elf Metern rechts daneben (61.). Nach einem bzw. zwei Wechseln (bei Bramfeld kam Pauline für Aleyna zurück, beim HSV kamen erneut Synthia und Adelina für Janine M. und Lara. Drei Minuten später war Laura aufgerückt und schloss aus 20 Metern ab, aber Anna-Lena war sicher unten. Nur Sekunden danach zog Anika per Solodribbling durch das Mittelfeld zum Strafraum, ihr Schuss wurde abgefälscht, und erneut packte Anna-Lena sicher zu. Dabei blieb es, trotz erneut langer Nachspielzeit.

Feine Ballbehandlung von Julie

Feine Ballbehandlung von Julie

Der HSV erkämpfte sich einen verdienten 1:0-Erfolg. Nach 55 Minuten konnte sich der HSV nach zerfahrenem Wiederbeginn auf beiden Seiten wieder fangen. Klarere Aktionen gegen einen zunehmend müder werdenden Bramfelder SV hätten ein höheres Ergebnis ermöglicht, doch vor dem Tor war die Rautentruppe teilweise zu umständlich oder zu ungenau. Bramfeld verpasste den Ausgleich hauptsächlich durch einen Mangel an Aufmerksamkeit. Bälle hinter die HSV-Abwehr hätten durchaus Potenzial gehabt, doch den Gastgeberinnen fehlte es in der Spitze an Laufstärke und Antizipation, um mehr Gefahr zu erzeugen. In der Schlussphase war dann der HSV die tonangebende Mannschaft, aber ohne Killerinstinkt vor dem Kasten. Dennoch überzeugten sie über weite Strecken.


Statistik:

Bramfelder SV: Anna-Lena – Janina F., Stefanie, Aleyna (61. Pauline), Saskia – Jenny, Isabell, Pauline (43. Vanessa), Lea – Marie, Natali

Hamburger SV I.: Svenja – Laura, Jana, Evelyn, Luisa – Anika, Lara (61. Synthia) – Jonna (21. Synthia / 49. Jonna), Julie (21. Adelina / 49. Julie), Annika – Janine M. (61. Adelina)

Schiedsrichter: Ramez Nouri (VfL 93)

Tor: 0:1 Annika (23.)

Kommentar:

Moni, Eingereicht am 19.09.2010 um 09:28: Wie immer ein sehr schöner Bericht, vielen Dank für Deine Mühe!!! Wenn Du Dir im Vergleich den vom BSV anguckst, haben die ein anderes Spiel gesehen 🙂
Ein Fehler hat sich allerdings eingeschlichen, Jana war das nicht mit dem Handspiel…

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.