Das war wohl nichts

Symbolbild Frauenfußball 1Zunächst hatten die Wetterfrösche Sonne und 23 Grad angesagt. Das hat schon mal nicht wirklich hingehauen. Es hat geregnet, war später stark bewölkt. Und zehn Grad müssen auch irgendwie abhandengekommen sein. Aber es blieb ja noch die Idee, dass die 4. Frauen des HSV heute zeigen sollten/wollten, dass man gegen ein Team des FC St. Pauli durchaus gewinnen kann. Doch auch daraus wurde nichts. Im Gegenteil.

Dabei ging es noch recht viel versprechend los. Die ersten 15 Spielminuten des Testspiels gegen die A-Mädchen des FC St. Pauli fanden nämlich nahezu ausschließlich in der Spielhälfte des FC St. Pauli statt. Die Spielerinnen von Max Pröbsting und Amir Kadora spielten zwar nicht glanzvoll, schafften es aber, Ball und Gegner recht gut zu kontrollieren. Nur mit den eigenen Torchancen wollte es nicht so recht klappen.

Und war eine Spielerin mal in aussichtsreicher Position, dann hatte diese Angst vor der eigenen Courage, sprich verpasste den Moment des Torschusses oder legte noch mal quer – oft dann zur Gegenspielerin. Ein eigener Torerfolg blieb aus.

Chiara Ernst hatte einige der wenigen guten Szenen

Chiara Ernst hatte einige der wenigen guten Szenen

Ein Klassiker im Fußball ist, dass es dann eben der Gegner schafft. In der 21. Minute gelang Kelly das 0:1. Zu diesem Zeitpunkt eher überraschend. Aber keineswegs aus heiteren Himmel, denn erste Ansätze, dass Pauli steil in die Nahtstellen der Viererkette spielen wollte, waren bereits zu sehen.

In der 26. Minute scheiterte dann Jaqueline Wolf am linken Torpfosten. Die größte Chance des HSV. Und für lange Zeit die letzte, denn St. Pauli konnte sich nun befreien und gestaltete das Spiel ausgeglichen, gegen Ende der Halbzeit auch feldüberlegen.

Zwei Minuten vor der Halbzeit erhöhe St. Pauli dann auf 0:2. Carrie setzte sich über rechts durch, schoss unhaltbar an den linken Innenpfosten und der Ball lag schließlich im HSV-Tor.

Alina Qgundipe wechselte in der zweiten Spielhälfte ins Tor

Alina Ogundipe wechselte in der zweiten Spielhälfte ins Tor

Nach der Halbzeit ging Alina ins HSV-Tor und Svenja durfte im Feld spielen.

Doch in dieser zweiten Halbzeit bekam der HSV kein Bein mehr auf den Boden. St. Pauli spiele nun überlegen und brachte den HSV immer wieder mit gutem Passspiel in Verlegenheit. Mittelfeld und Abwehr des HSV fanden kein Mittel, um den Spielfluss der Paulianerinnen entscheidend zu stören. Insbesondere im Mittelfeld klafften große Lücken, da das Zusammenspiel von Mittelfeld und Offensive nicht mehr funktionierte. Teilweise war der Mittelkreis frei von Hamburger Spielerinnen.

Logische Folge waren das 0:3 durch Carrie, als Alina den Ball nicht richtig wegschießen konnte, und das 0:4 durch Paulis Jacqueline, nach einem groben Stellungsfehler in der HSV-Hintermannschaft.

Eine große Chance hatte der HSV zwischenzeitlich durch Patricia Zimmermann. Dank eines klugen Passes von Jaqueline Wolf hatte sie freie Bahn zum Tor, doch ihr Schuss verfehlte das Pauli-Tor. Kurz darauf erhöhten die Kiezkickerinnen auf 0:5, als Christiana mit einem sehenswerten Heber Alina im HSV-Tor überwinden konnte. Den Schlusspunkt zum 0:6-Endstand setzte erneut Carrie.

Heute zu stark: Die A-Mädchen des FC St. Pauli

Heute zu stark: Die A-Mädchen des FC St. Pauli

Zwar hatte der HSV noch eine letzte Chance durch Svenja, doch die seit der Halbzeit im Tor spielende Sabrina konnte ihren guten Schuss parieren.

Beim HSV wussten noch am ehesten Sophie Treu, Kristin Rosbander und Ann-Christin Lühmann zu gefallen. Offensive Akzente setzten zumeist Chiara Ernst und Jaqueline Wolf, wobei letztere des öfteren nicht richtig zum Abschluss fand und zum Spielende hin mit Schwindelgefühlen aus dem Spiel musste.

Laura Beschmann: war nicht fit, kämpfte aber solange es ging

Laura Beschmann: war nicht fit, kämpfte aber solange es ging

Auch Patricia Zimmermann konnte die Partie nicht Zuende spielen, doch dieses war aufgrund ihres Trainingsrückstands bereits vor Spielbeginn erwartet worden. So musste der HSV die letzten Minuten in Unterzahl bestreiten, was keinesfalls als Entschuldigung für die heutige Leistung herhalten kann. Die Niederlage war absolut in Ordnung. Vielleicht hätte es ein 0:4 auch getan, aber Verbesserungsbedarf wurde heute offenkundig. Und allein auf die Rückkehr der heute verhinderten Elena-Sophie Fisahn, Bianca Kleberc, Kaya Kappes oder Saskia Wolf, um nur einige zu nennen, zu warten, wäre auch zu kurz gegriffen.

Wie gut, dass es nur ein Testspiel war.

HSV: Svenja Lauterbach, Kristin Rosbander, Ann-Christin Lühmann, Alina Ogundipe, Alexandra Wolf, Kristin Witte, Laura Beschmann, Patricia Zimmermann, Jaqueline Wolf, Chiara Ernst, Sophie Treu, Kim Samanta

FC St. Pauli: Aylin Ö., Jacqueline Sch., Carrie G., Fabienne E., Kirsten H., Kelly P., Franjisca M., Cristiana S., Lilly v. L., Marie B., Sabrina K., Leilah S., Alexandra K., Nalascha H.

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