HSV IV. mit Unentschieden gegen den Tabellenführer

Symbolbild Bezirksliga WestDie 4. Frauen des HSV haben im Spiel gegen den SC UNION von 1903 e.V. aus Altona im Heimspiel am Sonnabend ein 2:2 erreicht. Dabei gab es das aus den letzten Spielen gewohnte Bild: Die Trainer Max Pröbsting und Amir Kadora mussten kreativ aus einem zusammengewürfelten Haufen eine Mannschaft aus 11 Spielerinnen bilden. [Update mit weiteren Fotos]

Klingt hart, ist aber so gar nicht böse gemeint. Fakt ist, dass diese Spielerinnen nicht zur Verfügung standen: Bianca Kleberc, Kristin Rosbander, Kaya Kappes, Alexandra Wolf, Saskia Wolf, Ann-Christin Lühmann, Elena Fisahn. Um nur einige zu nennen.

Mussten heute passen: (v. l.) Alexandra Wolf, Saskia Wolf, Kaya Kappes, Bianca Kleberc

Mussten heute passen: (v. l.) Alexandra Wolf, Saskia Wolf, Kaya Kappes, Bianca Kleberc

Pröbsting und Kadora dürften also durchsaus froh darüber sein, dass ab sofort und dauerhaft Jasmin Wolf und Sarah Borgwardt zum festen Bestandteil des Kaders gehören. Beide wechselten in den letzten Tagen von HSV III. zur HSV IV. und spielten heute von Beginn an. Wie zuletzt üblich, halfen zudem Spielerinnen anderer HSV-Teams aus.

Klar musste also sein, dass keine eingespielte oder seit längerem gemeinsam trainierende Mannschaft als Team auf dem Feld stehen konnte. Auch gilt es zu berücksichtigen, dass einige Spielerinnen auf ungewohnten Positionen spielen mussten. Jasmin Wolf z. B. im rechten Mittelfeld (1. Halbzeit). Spielfluss und einstudierte Abläufe waren also ebensowenig zu erwarten, wie abgestimmte Spielabläufe.

Keine guten Voraussetzungen. Und das ausgerechnet gegen ein Team, dass in fünf Spielen fünf Siege geholt hatte und die Tabelle der Bezirksliga West anführt. SC Union 03.

Und siehe da, es folge dann auch ein Spiel mit vielen Abstimmungsproblemen, Missverständnissen und taktischen Fehlern. Dass es dennoch zu einem Punktgewinn reichte, lag an der individuellen Klasse der Einzelspielerinnen, die, sollten sie im Laufe der Saison zu einer Mannschaft zusammenwachsen, durchaus eine gute Rolle spielen könnten.

Nur jetzt muss man sich anscheinend damit begnügen, dass man aus der aktuellen Misere das Beste macht. Und dann ist ein Punkt im Heimspiel gegen den Tabellenführer nicht so übel. Auch wenn die Spielerinnen im Grunde für mehr gut wären.

Doch nun zum Spiel selbst.

Der Kreativkader des HSV lautete heute wie folgt:

Jessica Klemm (Tor), Sarah Borgwardt, Jasmin Wolf, Chiara Ernst, Alina Ogundipe, Kristin Witte, Laura Beschmann, Anke Retzlaff, Jaqueline Wolf, Julia Niekrenz, Jasmina Lüdemann, Patricia Zimmermann, Michelle Porsch.

Die erste Torchance hatte der SC Union, als Jessica Klemm per Fuß vor der heranstürmenden Melanie M. klären musste. Drei Minuten waren da gespielt. Und solche Situationen häuften sich in der ersten Halbzeit. Immer wieder durchbrachen die Spielerinnen des SC Union mit langen Bällen die Abwehrreihe des HSV. Die Viererkette hatte enorme Probleme sich zu finden. Hinzu kamen einige Querschläger von z. B. Anke Retzlaff, die nicht zur Stabilisierung beitrugen. Tini Witte versuchte mit lautstarken Anweisungen Struktur in die Defensive zu bekommen. Doch der Erfolg blieb überschaubar.

Offensiv lief, wenn etwas lief, viel über Chiara Ernst, die ein ums andere Mal links einige Gegenspielerinnen umdribbeln konnte. Ihre Hereingaben waren jedoch oft zu ungenau und fanden selten eine Mitspielerin. In der 18. Minute aber klappte es, doch Sarah Borgwardt brachte in aussichtsreicher Position nicht genug Druck hinter ihren Schuss.

Das Hauptproblem blieb jedoch die überhaupt nicht funktionierende Viererkette des HSV. Sicher, in dieser Konstellation spielte sie erstmalig zusammen, doch auch mit zunehmender Spielzeit sollte sich keine Besserung einstellen.

Anders sah es um das Ergebnis aus. Denn nachdem der SC Union drei gute Torgelegenheiten ausgelassen hatte, stand es nach 25 Minuten plötzlich 1:0 für den HSV. Nach einer Ecke, getreten von Sarah Borgwardt, war es Alina Ogundipe der Kopfball, die die durchaus glückliche Führung des HSV erzielte.

Das 1:0: Nach Ecke von Sarah Borgwardt köpft Alina Ogundipe die Führung

Das 1:0: Nach Ecke von Sarah Borgwardt köpft Alina Ogundipe die Führung

Die gut aufgelegte torfrau des SC Union 03, Elena L., ist machtlos.

Die gut aufgelegte Torfrau des SC Union 03, Elena L., ist machtlos.

Und nach diesem Tor zeigte der SC Union einige Wirkung, sprich der HSV kam nun besser ins Spiel. Ein Schuss von Jaqueline Wolf konnte jedoch von der guten Torfrau Elena L. gehalten werden. Und als Phoebe H. den Ball an Chiara Ernst verlor, scheiterte diese aus sehr spitzem Winkel erneut an Unions Torfrau.

Nun leistete sich auch Alina Ogundipe einen ihrer seltenen Fehler, verlor den Ball an eine Gegenspielerin, die jedoch knapp links am HSV-Tor vorbei schoss. Die letzte Chance der ersten Halbzeit hatte Sarah Borgwardt, die in zentraler Position auf das Tor der Gäste zulief, doch ihren Schuss zu unplatziert direkt auf Elena H. brachte, sodass diese zur Ecke abwehren konnte. Es blieb also bei der knappen, inzwischen auch in Ordnung gehenden 1:0-Führung für die Gastgeber.

Sarah Borgwardt, insbesondere in der ersten Halbzeit mit guten Aktionen, scheitert in aussichtsreicher Position.

Sarah Borgwardt, insbesondere in der ersten Halbzeit mit guten Aktionen, scheitert in aussichtsreicher Position.

In der Halbzeit musste aus privaten terminlichen Gründen Jaqueline Wolf geplant das Spiel beenden. Für sie übernahm Patricia Zimmermann.

Halbzeit: Es gab viel zu besprechen

Halbzeit: Es gab viel zu besprechen

Nach der Halbzeitpause kam der HSV zunächst besser ins Spiel. Die ersten Chancen hatten Jasmin Wolf (46.) bzw. Patricia Zimmermann (47.) nach Vorarbeit von Wolf. Beide versäumten jedoch das 2:0 zu erzielen.

Dafür fiel auf der Gegenseite der Ausgleich. In der 58. Minute nutzten Sara L. und Janine Sch. eine Unachtsamkeit im linken Mittelfeld des HSV. Janine Sch. traf zum 1:1-Ausgleich.

Der Ausgleich durch Janine Sch.

Der Ausgleich durch Janine Sch.

Später traf sie zum zwischenzeitlichen 1:2

Später traf sie zum zwischenzeitlichen 1:2

Jetzt war Union wieder am Drücker und der HSV zeigte erneut seine Defensivschwächen. Ein Durcheinander und Gestochere im eigenen Strafraum blieb in der 63. Minute noch folgenlos. Und auch zwei Minuten später ging ein Schuss von Hanna B. knapp am HSV-Tor vorbei. Selbst in der 66. Minute scheiterte Melanie M. frei vor dem HSV-Tor, ihr Ball ging über das Gehäuse.

Doch in der 69. Minute ließ sich der 1:2-Rückstand nicht mehr verhindern. Herma F. passte in die Mitte auf Janine Sch., die die Führung für die Gäste markierte. Zu diesem Zeitpunkt absolut verdient.

Der Treffer zum 1:2 (Teil 1)

Der Treffer zum 1:2 (Teil 1)

Der Treffer zum 1:2 (Teil 2)

Der Treffer zum 1:2 (Teil 2)

Erst jetzt zeigte sich der HSV auch wieder offensiver. Durch eine herausragende Einzelaktion von Spielführerin Jasmin Wolf, die sich durch die halbe Spielhälfte des SC Union, um mehrere Gegnerinnen herum, dribbelte, und schließlich zum 2:2 flach rechts einschoss, war der HSV wieder im Spiel. Doch waren da nur noch neun Minuten zu spielen.

Das wichtige 2:2 durch Jasmin Wolf

Das wichtige 2:2 durch Jasmin Wolf

Traf im ersten Spiel für ihr neues Team zum wichtigen 2:2-Endstand: Jasmin Wolf

Traf im ersten Spiel für ihr neues Team zum wichtigen 2:2-Endstand: Jasmin Wolf

Der HSV drückte nun noch einmal auf das Tor der Gäste, doch klare Chancen blieben aus. Außer in der 90. Minute, als es Jasmin Wolf fast noch gelungen wäre, das Siegtor zu erzielen. Doch ihr Schuss ging zentral aufs Tor, wo Elena H. stand und den Ball sicher festhielt. Aber ehrlicherweise: ein Sieg wäre nicht verdient gewesen.

So blieb es beim 2:2-Unentschieden. Ein Ergebnis, mit dem beide letztlich werden leben können. Die Kunst auf HSV-Seite wird nun sein, im Training aus den Einzelkünstlerinnen eine harmonierende Mannschaft zu bilden, die dann auch ihr wahres Potenzial abrufen könnte.

Das nächste Spiel findet am 24.10. bei den 1. Frauen des SV Osdorfer Born, Kroonhorst 1, statt.

Statistik:

Kader HSV IV:
Jessica Klemm (Tor), Sarah Borgwardt, Jasmin Wolf, Chiara Ernst, Alina Ogundipe, Kristin Witte, Laura Beschmann, Anke Retzlaff, Jaqueline Wolf (C), Julia Niekrenz, Jasmina Lüdemann, Patricia Zimmermann, Michelle Porsch.

Kader SC Union 03:
Elena L. (Tor), Phoebe H., Katie S., Nina K., Sarah L., Melanie M. (C), Janine Sch., Reni T., Hanna B., Herma F., Lena V., Johanna P. (Spielertrainerin)

Tore:
1:0 Alina Ogundipe (25.), 1:1 Janine Sch. (58.), 1:2 Janine Sch. (69.), 2:2 Jasmin Wolf (81.)

Schiedrichter:
Dieter Möller

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