HSV I. unterliegt FCR Duisburg

Trainer Achim Feifel ist nachdenklich

Ein nachdenklicher Trainer: Achim Feifel

Die 1. Frauen des HSV mussten heute gegen das Top-Team des FCR Duisburg erkennen, dass es bis zu deren Leistungsvermögen noch ein Stück hin ist. Zwar machte das 2:2 aus dem Hinspiel Mut, doch heute sahen die HSV-Spielerinnen kein Land. Duisburg war in allen Belangen überlegen und hat verdient gewonnen, auch in der Höhe. Na ja, ein Tor zu viel war es vielleicht, aber im Grunde ist das nun auch wurscht.

Zu keiner Phase hatte der HSV größere Torgelegenheiten. Zwar kam Heike Freese nach vier Minuten gleich im Fünfmeterraum zum Torschuss, doch dieser konnte abgewehrt werden.

Die einzige große Torchance in der ersten Halbzeit durch Heike Freese

Die einzige große Torchance in der ersten Halbzeit durch Heike Freese

Ernst zu nehmende Schüsse kamen dann nicht mehr auf das Tor der Gäste. Einzig wenn der HSV sehr früh angriff und die Abwehrspielerinnen unter Druck setzte, kamen, auch bedingt durch den unebenen Platz, Unsicherheiten in der Hintermannschaft der Gäste auf.

Typische Szene: mit langen Bällen, hier von Silva-Lone Saländer, war heute nichts zu holen

Typische Szene: mit langen Bällen, hier von Silva-Lone Saländer, war heute nichts zu holen

Die Schussversuche aus zum Teil 25-40 Metern waren jedoch eher Alibi als eine Gefahr. Und als Mittel nur auf lange Bälle auf Ana-Maria Crnogorcevic zu setzen, ist dann auch zu wenig. Zumal diese heute erhebliche Mühe hatte, die Bälle an Mitspielerinnen zu verteilen. In der Regel versprangen ihr die Zuspiele oder sie landeten bei den Duisburgerinnen.

2010 11 21_HSV1-Duisburg - Crnogorcevic

Ihr gelang heute wenig: Ana-Maria Crnogorcevic

Die Robustheit einer Lena Petermann wurde arg vermisst. Aufgrund ihres Nasenbeinbruchs konnte sie nur von außen zusehen. Nächste Woche mag es jedoch zum Einsatz reichen.

Mit zunehmender Spieldauer waren nur Chancen für Duisburg zu notieren. 7. Minute Grings nach Flanke von Addo, 12. Grings nach Zuspiel von Popp, 14. Bresonik per Fernschuss, 15. Maes per Fernschuss.

Somit war es kein Wunder, dass in der 18. Minute Ando dann Bianca Weech doch überwinden konnte. Eine vollkommen verdiente Führung.

Jubel nach dem 0:1

Jubel nach dem 0:1

Immerhin konnte sich Aferdita Kameraj in der 22. mal gegen drei Gegnerinnen im Strafraum durchsetzen. Doch dann kam sie doch nicht wirklich zum Abschluss und Holl hatte den Ball sicher.

In der 27. Minute waren sich Nina Jokuschies und Janina Haye nicht einig, wer klären soll. Also bekam Grings den Ball, konnte aber schließlich nur einen Eckball erzielen.

Janina Haye machte ihre Sache gegen Inka Grings heute gut. Hier klärt sie zur Ecke.

Janina Haye machte ihre Sache gegen Inka Grings heute gut. Hier klärt sie zur Ecke.

Marisa Ewers wird verfolgt

Marisa Ewers wird verfolgt

Der HSV war in der Zentrale deutlich zu offen, ließ zu viel Raum. Offensiv konnten sich Antonia Göransson und Nicole Zweigler kaum in Szene setzen. Sie waren mit Defensivarbeit aufgelastet. Und die langen Zuspiele auf Crnogorcevic wollten noch immer nicht funktionieren. Schade eigentlich, denn Duisburgs Abwehr war im Grunde anfällig. Doch das konnte Hamburg nicht nutzen.

In der 40. Minute spielten sich Haye und Freese hinten den Ball immer wieder zu. Bis, ja bis der dann bei einer Gegenspielerin landete. Diese passte zur frei stehenden Grings, die Weech erneut keine Chance ließ. Das 0:2. Vermeidbar, daher ärgerlich, aber verdient.

Trainerin Martina Voss-Tecklenburg durfte heute zufrieden sein. Ihre Mannschaft hatte den HSV gut im Griff

Trainerin Martina Voss-Tecklenburg durfte heute zufrieden sein. Ihre Mannschaft hatte den HSV gut im Griff

Carolin Simon setzt sich Ando und Grings durch

Carolin Simon setzt sich gegen Ando und Grings durch

Eine gute Szene hatte der HSV dann in der 45. Minute, als Antonia Göransson links bis zur Grundlinie vorstieß und auf Marisa Ewers zurück legte. Deren Schussversuch wurde jedoch abgeblockt.

Während der HSV zur 2. Halbzeit die Aufstellung beibehielt, tauschte Duisburg Turi Knaak gegen Mandy Islacker.

Grings kann sich nicht gegen Jokuschies durchsetzen

Grings kann sich nicht gegen Jokuschies durchsetzen

Silva-Lone Saländer probierte sich in der 46. Minute mit einem Fernschuss aus 30 Metern. Gefährlich war dieser nicht wirklich, machte aber Hoffnung, dass es jetzt noch mal Offensivdrang geben könnte. Vier Minute später war es erneut Saländer per Fernschuss. Doch Holl hielt sicher. Der Ball wäre allerdings am Tor vorbei gegangen.

Die 54. Minute brachte dann die Vorentscheidung. Luisa Wensing zog von links aus 12 Metern ab und traf zum 0:3.

Luisa Wensing zieht ab und trifft zum 0:3

Luisa Wensing zieht ab und trifft zum 0:3

Achim Feifel tauschte nun in der 57. Minute Saländer und Zweigler gegen Schubert und Wübbenhorst.

Imke Wübbenhorst und Maja Schubert sollten noch mal Schwung bringen

Imke Wübbenhorst und Maja Schubert sollten noch mal Schwung bringen

Natürlich sollte jetzt noch mal die Offensive frischen Wind bekommen. Und zunächst schien das auch zu funktionieren. Denn in der 70. Minute konnte Maja Schubert auf 1:3 verkürzen. Allerdings mit freundlicher Mithilfe der Abwehr der Gäste.

Maja Schubert trifft, nach Fehler von Wensing und Holl, zum 1:3

Maja Schubert trifft, nach Fehler von Wensing und Holl, zum 1:3

Imke Wübbenhorst spielte gewohnt körperbetont

Imke Wübbenhorst spielte gewohnt körperbetont

Wensing und Schubert liefen in Richtung Strafraum der Gäste. Holl kam heraus, flog jedoch, irritiert durch Wensing (?), am Ball vorbei und Schubert schob den Ball ins Tor. Sollte da doch noch etwas gehen?

Schon drei Minuten später wäre die Frage fast mit NEIN beantwortet worden. Jokuschies verlor den Ball an der eigenen Grundlinie, doch der Schuss der eingewechselten Islacker ging über das Gehäuse.

In der 76. Minute konnte Maja Schubert die zunehmend schwächelnde Popp ausspielen und von rechts eine Flanke vor das Tor ziehen. Doch zu dicht vor das Tor. Der Ball landete sicher in den Armen von Holl.

spielte eine sehr gute erste Halbzeit - und eine eher schwae zweite Hälfte: Alexandra Popp

Spielte eine sehr gute erste Halbzeit - und eine eher schwache zweite Hälfte: Alexandra Popp

Sechs Minuten später war es über rechts Crnogorcevic, die den Ball nach innen brachte. Ihre Hereingabe segelte jedoch durch den Strafraum, ohne eine Abnehmerin zu finden.

Besser machte es Duisburg. Fünf Minuten vor dem Ende setzte sich die eingewechselte Barbara Müller gegen drei Hamburgerinnen durch, konnte dann ungestört von rechts vor das Tor flanken und fand in Femke Maes die Abnehmerin, die mit ihren 1:4 das Spiel entschied.

Müller kann unbedrängt flanken

Müller kann unbedrängt flanken

Göransson, Ewers, Haye und Weech könnte den 1:4-Treffer von Femke Maes nicht verhindern

Göransson, Ewers, Haye und Weech konnten den 1:4-Treffer von Femke Maes nicht verhindern

Dass dann auch noch Simone Laudehr in der 88. Minute auf 1:5 erhöhte, übrigens nach gegen Kameraj gewonnenem Kopfballduell, störte auch nicht mehr wirklich.

Kameraj kann Laudhers Kopfball nicht verhindern

Kameraj kann Laudehrs Kopfball nicht verhindern

Simone Laudher trifft zum 1:5

Simone Laudehr trifft zum 1:5...

...und freut sich zu recht

...und freut sich zu recht

Längst war klar, dass der HSV heute nicht in der Verfassung war, Duisburg Paroli zu bieten. Aber bei den jetzt folgenden Aufgaben in Jena (kommenden Sonntag) und am 5.12. gegen Saarbrücken sollten es dann doch für einige Punkte reichen.

Schiedsrichterin Katrin Rafalski lieferte eine tadellose Leistung ab.

Schiedsrichterin Katrin Rafalski lieferte eine tadellose Leistung ab.

Alexandra Popp beim Freistoß

Alexandra Popp beim Freistoß

Weitere Fotos gibt es in der Galerie von Holzbein.

Statistik:

Hamburger SV:
Bianca Weech – Carolin Simon, Heike Freese, Janina Haye, Nina Jokuschies – Antonia Göransson, Aferdita Kameraj, Marisa Ewers, Nicole Zweigler (ab 57. Maja Schubert) – Silva Lone Saländer (ab 57. Imke Wübbenhorst) – Ana-Maria Crnogorcevic

FCR Duisburg:
Ursula Holl , Luisa Wensing, Anne van Bonn, Turid Knaak (ab 46. Mandy Islacker), Annemieke Kiesel, Inka Grings, Linda Bresonik (57. Barbara Müller), Femke Maes, Marina Himmighofen, Alexandra Popp, Kozue Ando (ab 73. Simone Laudehr)

Tore: 0:1 Kozue Ando (18.), 0:2 Inka Grings (40.), 0:3 Luisa Wensing (54.), 1:3 Maja Schubert (70.), 1:4 Femke Maes (85.), 1:5 Simone Laudehr (88.)

Zuschauer: 343

Schiedsrichterin: Katrin Rafalski, assistiert von Mirrka Derlin und Imke Lohmeyer

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