
Physiotherapeutin Anja Schulz, Tania Rocha Ferreira, Svenja Winter, Carolin Reiß, Denise Meinberg, Rabea Garbers, Trainer Peter Schulz; hockend: Maike Timmermann, Jennifer Kaminski, Claudia Teixeira-Pinto, Katrin Schwing
Nachdem gestern bereits Neuzugang Jana Wethje für die 3. Frauen des HSV debütierte (Fuxi wird darüber noch berichten), hatten nur einen Tag später beim Hallenturnier des TuS Harsefeld zwei weitere Neuzugänge ihren ersten offiziellen Einsatz im HSV-Dress: Carolin Reiß und Tania Rocha Ferreira.
Das Positive gleich vorweg: beide fügten sich schon erfreulich gut in die ihnen eigentlich noch fremde Mannschaft ein. Dass beide bisher nur im spätherbstlichen Probetraining mit ihren neuen Mitspielerinnen trainiert hatten, war absolut nicht zu bemerken. Doch nicht nur die Neuzugänge waren heute aktiv. Als Personal hatte Trainer Peter Schulz in den heutigen Kader berufen:
Katrin Schwing für das Tor. Feld-Block A bildeten Svenja Winter, Denise Meinberg, Jennifer Kaminski und Claudia Teixeira-Pinto. Als Feld-Block B spielten Rabea Garbers, Carolin Reiß, Tania Rocha Ferreira und Maike Timmermann. Je nach Situation wurden die beiden Blöcke auch mal durchmischt, doch über weite Strecken blieb es bei diesen beiden Spielerblöcken.
An den Start beim 1. Ludigkeit und Säland Damen Cup gingen heute zehn Mannschaften. Neben unseren 3. Frauen spielten in Gruppe A noch die Gastgeberinnen des TuS Harsefeld, FC Oste/Oldendorf und TuS Westerholz. Vorgesehen war auch ATSV Scharmbeckstotel, doch das Team musste kurzfrist absagen. Ersetzt wurde es durch ein „Allstar-Team“ einiger anwesender Teams, wobei der HSV keine Spielerin beisteuerte.
In Gruppe B spielten SV Ahlerstedt/Ottendorf, TSV Eintracht Immenbeck, VfL Wingst, TSV Düring und VfL Stade. Spieldauer war heute 10 Minuten, der Spielball war ein regulärer Fußball und es galt zunächst Gruppenplatz 2 zu erreichen, um die Chance auf das Finale zu wahren.
Gleich die zweite Begegnung fand mit Beteiligung des HSV statt. Es ging gegen den FC Oste/Oldendorf. Und nach einer ersten Aktion von Jennifer Kaminski, die den Ball nach 90 Sekunden aus aussichtsreicher Position nicht im Tor unterbringen konnte, verlief die Partie recht zäh. Zwar kontrollierte der HSV das Spiel und Oste kam zu keinen nennenswerten Torgelegenheiten, doch auch die Versuche des HSV wurden in der Regel abgeblockt bzw. gingen am Tor vorbei.
Es dauerte bis 75 Sekunden vor dem Ende, ehe Maike Timmermann das 1:0 erzielen konnte. Svenja Winter hatte zuvor den Ball erobert und zu Timmermann gebracht. Diese hatte Glück, dass sie mit ihrem Schuss das Standbein der Torhüterin traf, sodass diese nicht adäquat reagieren konnte und der Ball ins Tor trudelte. Ein etwas glücklicher, jedoch verdienter Sieg.

Maike Timmermann (Nr. 13) erzielt das wichtige 1:0
Das zweite Spiel bestritt der HSV gegen das „Allstar-Team“. Und nach bereits 57 Sekunden erzielte Tania Rocha Ferreira das 1:0 für den HSV. Ihr erster Treffer überhaupt für den Verein. Noch in der eigenen Spielhälfte startete sie mit dem Ball, setzte sich über links gegen mehrere Gegnerinnen durch und schlentzte den Ball schließlich überlegt in die rechte untere Ecke.
Die später zur besten Torhüterin des Turnier erkorene Torhüterin (eigentlich vom TuS Harsefeld) hatte keine Abwehrchance. Gut für den HSV und sicherlich auch gut für das Selbstbewusstsein des Neuzugangs.

Tania Rocha Ferreira (Nr. 15) mit ihrem ersten Tor für den HSV
Jennifer Kaminski, Denise Meinberg und Maike Timmermann vergaben im Anschluss weitere gute Torgelegenheiten, bevor dann schließlich Timmermann in der 5. Minute auf 2:0 erhöhen konnte.
Das 3:0 markierte dann erneut Tania Rocha Ferreira. Rabea Garbers war ungefähr auf Höhe der (natürlich nicht vorhandenen) gegnerischen Eckfahne, sah die in der Mitte freie Rocha Ferreira, welche sich dieses Mal für die linke Ecke entschied. Dieses Spiel zeigte einen, insbesondere spielerisch, deutlich verbesserten HSV.
Nun folgte die Paarung gegen die Gastgeberinnen. Sie spielten natürlich mit ihrer turnierbesten Torhütern – bis dato im Verbund mit der eigenen Abwehr unüberwunden. Für den HSV galt es, das Punktekonto auf neun zu erhöhen, und somit die nächste Runde perfekt zu machen.
Timmermann hatte in der 4. Minute zunächst eine gute Gelegenheit vergeben, als sie den Ball in die rechte Ecke schlenzen wollte, doch Harsefelds Torfrau parierte. Auch Denise Meinberg erging es nicht besser, als ihr strammer Schuss ca. einen halben Meter rechts neben dem Tor an die Bande klatschte. Einen erneuten Versuch von Timmermann konnte die gute Torfrau festhalten.
Die Nerven auf Seiten des HSV wurden weiterhin nicht geschont, denn auch Claudia Teixeira-Pinto und Maike Timmermann scheiterten weitere Male an der gut aufgelegten Torhüterin der Gastgeberinnen. Endlich, nach acht Minuten, war es dann Tania Rocha Ferreira, die zum erlösenden 1:0 traf. Vorangegangen war ein schnell ausgeführter Eckball von Timmermann, eine Körpertäuschung gegen die Bewacherin und ein Tunnel gegen die Torfrau.
In der neunten Minute musste Katrin Schwing dann die Führung festhalten. Sie parierte jedoch den gefährlich nahenden Ball sicher. Im Gegenzug erzielte Maike Timmermann dann den 2:0-Endstand.
In der nächsten und letzten Vorrundenpartie ging es gegen TuS Westerholz um Platz 1 oder 2 in der Gruppe A. Westerholz hatte bis dahin 0:0 und 0:1 gespielt und war wahrlich kein Gegner, den man hoch besiegen konnte (am Ende der Gruppenphase hatten sie 2:3 Tore und errangen Platz 5 im Penalty). Dementsprechend schwer tat sich unsere Mannschaft. Erst in der 6. Minute konnte Svenja Winter mit einem Kracher an die Bande den Torschuss per Nachsetzer durch Denise Meinberg vorbereiten. Endlich das 1:0. Doch nur eine Minute später fiel der Ausgleich, nachdem
- Rocha Ferreira Garbers schlecht angespielt hatte
- Garbers am Pass von Rocha Ferreira vorbeigelaufen war
- Es ein Missverständnis zwischen Rocha Ferreira und Garbers gegeben hatte.
Man kann es sich aussuchen. Fakt war: das war der erste Gegentreffer für den HSV.
Fakt ist ferner: Maike Timmermann erzielte aus eher schwierig anmutendem Winkel per Flachschuss nach neun Minuten das 2:1 für den HSV. Damit hatte der HSV nach allen vier Vorrundenspielen 12 Punkte und 8:1 Tore.

Der Winkel ist nicht ideal, doch Maike Timmermann trifft zum 2:1
Besser war nur der Gruppenerste aus Gruppe B: der TSV Eintracht Immenbeck, heute auch mit dem Neuzugang von den 2. Frauen des HSV, Mayline Danner, schaffte 12 Punkte und 10:0 Tore. Ebenfalls weiter waren die Gruppenzweiten TuS Harsefeld und SV Ahlerstedt/Ottendorf.
Im ersten Halbfinale musste der HSV gegen „A/O“ antreten. Eine schwere Aufgabe, die jedoch erfreulich souverän bewältigt wurde. Zunächst leistete Carolin Reiß wichtige Zuarbeit, als sie eine Gegnerin an der Mittellinie störte und so zum Fehlpass auf Tania Rocha Ferreira drängte. Diese zögerte nicht lange und schoss flach und gezielt in das rechte untere Toreck zum 1:0 ein. Zwei Minuten waren gespielt.
Nach fünf Minuten passierte dann Katrin Schwing ein Missgeschick, als sie einen eher harmlosen Schuss zur allgemeinen Verwunderung ins Tor ließ. Verwunderung auch, da sie bis dorthin tadellos gehalten hatte und sicher eine Kadidatin für die beste Torhüterin gewesen wäre. Diese Aktion gab natürlich Punktabzüge. Aber das wusste sie sowieso als erste.
Eine Minute später stellte Maike Timmerman dann den alten, knappen, Vorsprung wieder her, als sie den Ball wuchtig ins lange Eck drosch. 2:1.
30 Sekunden vor Spielende bereitete dann Claudia Teixeira-Pinto das 3:1 vor, als sie den Zweikampf gegen die Torhüterin gewann und die mitgelaufene Denise Meinberg zur Entscheidung einschoss. Zwar ging die Torhüterin vom SV Ahlerstedt/Ottendorf noch mal mit ins Feld, doch es blieb beim 3:1-Endstand.
Damit stand der HSV, wie am Vortag, im Endspiel. Heute vielleicht noch etwas verdienter, da die spielerische Leistung einen Tick über der gestrigen lag.
Das zweite Halbfinale konnte nach langem Krampf der TSV Eintracht Immenbeck für sich entscheiden. Zunächst hatte man 0:1 gegen den TuS Harsefeld zurück gelegen, doch dann zeigte Mayline Danner ihr Können, erzielt das 1:1 selbst und legte zum entscheiden 2:1 auf.
Damit trafen der HSV und Eintracht Immenbeck aufeinander. Und das war gut so, denn beide Teams spielten in diesem Turnier den besten Fußball. Ein würdiges Finale.
Und zunächst sah es für den HSV sehr gut aus. Maike Timmermann setzte sich, inzwischen schon gewohnt, an der Torbande durch und Schoss aus unmöglichem Winkel aufs Tor. Der Ball lief die Torlinie entlang und Tania Rocha Ferreira drückte ihn nach nur 34 Sekunden über die Linie.

Die Führung im Finale: Timmermanns Schuss drückt Rocha Ferreira über die Linie
Erst sieben Minuten später gelang Immenbeck der Ausgleich, als Katrin Schwings Fußabwehr von Sarah Stöckmann reaktionsschnell noch ins HSV-Tor gestolpert werden konnte. Schade, aber nicht ganz unverdient. Und wenn sich zwei nahezu gleich gute Teams 1:1 trennen, darf man nicht meckern. Aber wer weiß, was passiert wäre, hätte Tania Rocha Ferreira nach sechs Minuten einen Tick mehr Glück gehabt, als ihr toller Schuss ans Toreck knallte. Sei’s drum: Penalty stand an.

Rocha Ferreira im Pech. Das Lattenkreuz bewahrte Immenbeck vor dem 0:2
Den ersten Schuss von Immenbeck konnte Schwing abwehren. Timmermann scheitere dann jedoch ebenfalls. Immenbeck traf nun. Rocha Ferreira schoss rechts vorbei und Immenbecks Sarah Stöckmann besiegelte mit dem letzten Treffer den knappen Sieg für den würdigen Turniersieger.

Die Entscheidung per Penalty: Sarah Stöckmann überwindet Katrin Schwing
Doch die Leistungen des HSV wurden belohnt. Zwar „nur“ mit Platz zwei in der Mannschaftswertung, jedoch in den Einzelwertungen hatte der HSV heute heiße Kandidatinnen im Rennen.

Spielführerin Katrin Schwing erhielt für Platz 2 einen "geheimnisvollen Umschlag". Im Hintergrund: Mayline Danner
Tania Rocha Ferreira war als eine von ursprünglich drei Kandidatinnen als beste Feldspielerin auserkoren. Da eine Kandidatin bereits abgereist war, trat Rocha Ferreira zum Stechen per Penalty (im Tor stand die Türhüterin des Turniersiegers) gegen eine Spielerin vom SV Ahlerstedt/Ottendorf an – und setzt sich durch. Somit hatte sie gleich bei ihrem ersten Auftritt für den HSV den Titel als beste Spielerin errungen. Wenn das mal kein Einstand nach Maß ist.

Holte den Titel "beste Feldspielerin": Tania Rocha Ferreira
Dann wurde noch nach der besten Torschützin gesucht. Vier Spielerinnen lagen mit je fünf Toren gleichauf. Darunter auch Tania Rocha Ferreira und Maike Timmermann. Im Penalty gegen die Torhüterin vom TuS Harsefeld setzte sich dann Maike Timmermann durch.

Beste Torschützin des Turniers: Maike Timmermann
Kommenden Samstag sind die 3. Frauen beim Turnier der SG Jesteburg/Bendestorf aktiv. Das Kommen lohnt.
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Kommentar:
Andreas Mühlenbruch, Eingereicht am 19.01.2011 um 10:43: Ein schöner Bericht und Glückwunsch zum 2.Platz, es läßt sich heraus lesen das ihr viel spaß hattet!
Würde mich freuen wenn wir euch auch im nächsten Jahr wieder bei uns begrüßen dürften!
Wünsche euch eine tolle und erfolgreiche Rückrunde! Gruß Andreas TuS Harsefeld