Trotz einer bescheidenen Leistung konnten die 1. C-Mädchen von Daniel Frey beim Bramfelder SV einen Punkt ergattern. Dabei bot das Team über weite Strecken des Spiels eine schwache Vorstellung. Die Erwartungshaltung, sprich der eigene Anspruch, war vorab höher gewesen. Es klafften immer wieder große Löcher zwischen den Mannschaftsteilen, insbesondere zwischen Abwehr und Mittelfeld. Zudem wurde immer wieder anstelle des einfachen Passes zur nächst freien Mitspielerin das komplizierte Zuspiel zwischen mehreren Gegnerinnen hindurch versucht. In der Regel mit dem Ergebnis, dass Bramfeld in Ballbesitz gelangte.
Am Erschreckensten waren jedoch die vielen Ballverluste infolge schlechter Ballverarbeitung. Kaum eine Ballannahme war technisch so sauber, dass der zweite Kontakt in Ruhe erfolgen konnte. Vielmehr sprangen die Bälle in alle Richtungen, und die Spielerinnen des HSV mussten zusehen, dass sie überhaupt noch vor einer Gegnerin am Ball waren.
Dabei spielte Bramfeld keineswegs überragend. War der Ball mal bei den Abwehrspielerinnen, merkte man sehr schnell, dass diese technisch einigermaßen unsicher waren und ihnen viele Zuspiele oder Befreiungsschläge misslangen. Doch wegen vorgenannter eigener Schwächen konnte der HSV hieraus kein Kapital schlagen.
Der erste nennenswerte Schuss auf das Tor der Gastgeberinnen erfolgte bezeichnenderweise 30 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff. Janita Obi hatte nach einer Einzelaktion auf das Tor geschossen.
Zu diesem Zeitpunkt stand es längst 1:0 für Bramfeld. In den eigenen Mitteln limitiert, versuchten es die Gastgeberinnen immer wieder mit langen Zuspielen in die Nahtstellen der HSV-Viererkette, auf die schnelle Sturmspitze.
In der 10. Minute war dieses Mittel erfolgreich, als die Innenverteidigung des HSV nicht aufmerksam genug war. Natali M. war durch und schoss über Svenja Busies hinweg zum 1:0 ein. Es war der einzig nenneswerte Torschuss des Bramfelder SV im ganzen Spiel. Aber dieser war erfolgreich.
Der HSV spielte leider auch in der zweiten Halbzeit kaum besser. Die Halbzeitansprache schien nicht die von Frey gewünschte Wirkung zu erzielen.
Erst in der 62. Minute, als Bramfelds Torhüterin unter einer Hereingabe hindurch sprang, konnte die heransprintende Annika Lowsky den 1:1-Ausgleich erzielen. Dieser war verdient. Denn beide Teams spielten auf ähnlichem Niveau und konnten so gut wie keine Torszenen herausspielen. Ein Unentschieden war leistungsgerecht.
In der zweiten Halbzeit wusste sich der HSV war einen Tick zu steigern, doch die Grundübel wurden nicht abgestellt. Da wurde auch schon mal beim Freistoß aus dem eigenen Strafraum heraus in den Rücken der vier Meter entfernt gehenden Gegenspielerin geschossen. Bezeichnend.
Nun, es gab aber auch etwas positives. Einige versuchten es zumindest, besser zu spielen, selbst wenn vieles schief ging. Hier ist die engagierte Anika Michel zu nennen, die sich im Mittelfeld einen Wolf lief und das Spiel zu ordnen versuchte.
Wer viel macht, macht auch Fehler. Aber der Wille und das Engagement waren zumindest zu spüren.
Leider verpasste sie es, sich selbst durch ein Elfmetertor zu belohnen. Denn in der 39. Minute gab es, berechtigt nach Foul an Janita Obi, einen Strafstoß für den HSV. Michel traf jedoch nur den rechten Pfosten. Ihr eigener Nachschuss wurde zurecht abgepfiffen, da zwischenzeitlich keine Spielerin am Ball war – eben nur der Pfosten.
Offensiv merkte man Annika Lowsky an, dass sie gewillt war, Bälle zu behaupten und sich durchzusetzen. Sie belohnte sich mit dem Treffer zum 1:1.
Morgen geht es in Hetlingen gegen die dortigen Junioren. Dort muss die Mannschaft anders auftreten, wenn sie erfolgreich sein will.
Statistik:
Der HSV spielte heute mit Svenja Busies, Luisa Driver, Mathilda Weisser, Eva Holst, Laura Fischer, Janita Obi, Anika Michel, Lara Kunitz, Annika Lowsky, Julie Nachtigall, Phuong Uyen Le Do.
Im Laufe der Partie kamen weiterhin zum Einsatz Julia Hübner, Janine Minta, Jonna Wittwer und Synthia Huber.
Tore: 1:0 10. Minute Natali M., 1:1 62. Minute Annika Lowsky
Schiedsrichter: Ian Botting