Sahnehäubchen verpasst

Der SV Werder Bremen zieht in das Finale ein.

Der SV Werder Bremen zieht in das Finale ein.

Die 1. C-Mädchen des HSV haben eine enorm erfolgreiche Saison gespielt. Sie gewannen die Hamburger Meisterschaft, den Pokalwettbewerb und auch in der Halle lief es im Winter gut. Zudem zeigte das Team von Daniel Frey und Cathérine Knobloch in der Juniorenstaffel sein Können. Das sind viele Gründe, sehr zufrieden zu sein.

Das letzte I-Tüpfelchen wollte am Samstag nun nicht gelingen. Im Halbfinale der Norddeutschen Meisterschaft der C-Juniorinnen unterlag das Team dem SV Werder Bremen, schlussendlich verdient, denkbar knapp durch einen Handelfmeter mit 0:1.

Der HSV hatte schon vor Anpfiff einen ersten Verlust zu verzeichnen. Co-Trainerin Cathérine Knobloch war aufgrund einer Auslandsreise verhindert und konnte nicht an der Seitenlinie mithelfen. Im fernen Österreich ließ sie sich dennoch – die Technik macht es möglich – online auf dem Laufenden halten.

Der HSV, flexibel ist man allemal, hatte jedoch eine fachkundige Alternative hervorgezaubert. Trainer Daniel Frey konnte über das ganze Spiel hinweg auf den Rat von Kathrin „Wichtel“ Patzke zurückgreifen, die für Knobloch eingesprungen war.

Kathrin Patzke fungierte heute als Co-Trainerin

Kathrin Patzke fungierte heute als Co-Trainerin

Besprechung letzter Feinheiten.

Besprechung letzter Feinheiten.

Nachdem auch das Gespann eintroffen war, ging es mit 10 Minuten Verspätung los.

Nachdem auch das Gespann eintroffen war, ging es mit 10 Minuten Verspätung los.

Janita Obi bei der Seitenwahl. Die Spielleitung hatten Sabrina Schulz (Mitte), Sarah Peters (rechts) und Alexander Hons

Janita Obi (HSV) und Laura Döbrich (SV Werder Bremen) bei der Seitenwahl. Die Spielleitung hatten Sabrina Schulz (Mitte), Sarah Peters (rechts) und Alexander Hons

Die Partie entwickelte sich langsam. Beide Teams neutralisierten sich in weiten Teilen des Spiels. Der HSV versuchte stets nach vorne zu spielen, doch Werder machte seine Sache ausgesprochen gut und gab dem HSV kaum Gelegenheit mal bis zum Strafraum vorzudringen. Zudem konnte sich Werder immer wieder gerade im Mittelfeld Vorteile erspielen. Einen ersten Warnschuss gaben dann auch die Gäste ab, auch wenn der Ball rund zwei Meter links am HSV-Tor vorbei ging. Der HSV fand zunächst kein wirksames Mittel gegen die Defensivabteilung der Gäste. Am ehesten fiel Lara Kunitz mit einigen Fernschüssen auf. Doch Celine Danisch wirkte zu jeder Zeit des Spiels souverän und konnte, wenn der Ball nicht in der Abwehr hängen blieb, alle Versuche sicher abfangen.

Anfangs ist die gefährlichste HSV-Spielerin: Lara Kunitz

Anfangs ist sie die gefährlichste HSV-Spielerin: Lara Kunitz

Phuong Uyen Le Do - vor der Verletzung

Phuong Uyen Le Do - vor der Verletzung

Es war eher Werder Bremen das Gefahr ausstrahlte. Nicht oft, aber wenn, dann eine Idee gefährlicher als der HSV. Bei den Gastgeberinnen wirkten einige Spielerinnen etwas müde. Lag es vielleicht an der langen und schweren Saison, die hinter dem Team liegt? Verständlich wäre es. Zumindest waren einige der Leistungsträgerinnen heute weniger spritzig als gewohnt und ließen in einigen Situationen auch die geistige Frische ab und zu vermissen.

Aber vielleicht trügt mein Eindruck auch und es lag an der insgesamt guten Mannschaftsleistung der Gäste aus Bremen. Da griff ein Rad ins Andere und man hielt den HSV weitestgehend vom eigenen Strafraum fern. Durch einige Patzer im HSV-Mittelfeld sah sich die HSV-Abwehr immer wieder einer größeren Anzahl an Gegenspielerinnen gegenüber, 4 gegen 4 oder ähnlich. Mit viel Einsatz und einigem Geschick – kicken können die HSVerinnen ja sehr wohl – zogen sie sich dann immer wieder aus der Affäre.

Das Spiel war nie unfair, aber beide Teams gingen kraftvoll in die Zweikämpfe. Das hatte dann auch zur Folge, dass Phuong Uyen Le Do zwischenzeitlich für einige Minuten aus dem Spiel musste, damit Betreuerin Maria Diekhoff sich ihrer blutenden Nase annehmen konnte.

Die Folgen des Schlags gegen die Nase zeichnen sich auf dem Trikot ab.

Die Folgen des Schlags gegen die Nase zeichnen sich auf dem Trikot ab.

Genau in diese Zeit des Unterzahlspiels fiel dann ein reflexartiges Handspiel von Jana Ehlers. Da sie dabei im eigenen Strafraum gestanden hatte, gab es, vollkommen berechtigt, einen Strafstoß für den SV Werder Bremen. Diesen verwandelte Karla Kedenburg sicher rechts ins Tor zur 0:1-Führung für die Gäste. Svenja Busies, die bis dahin schon einige Mal sicher und gut eingegriffen hatte, war in dieser Situation chancenlos, obwohl sie in die richtige Ecke sprang.

Nach dem Handspiel von Jana Ehlers trat Karla Kedenburg gegen Svenja Busies an.

Nach dem Handspiel von Jana Ehlers trat Karla Kedenburg gegen Svenja Busies an.

Svenja Busies ahnt die Ecke.

Svenja Busies ahnt die Ecke.

Der platzierte Schuss geht dennoch zum 0:1 ins Tor.

Der platzierte Schuss geht dennoch zum 0:1 ins Tor.

Jana Ehlers hatte reflexartig die Hand eingesetzt - leider unerlaubt.

Jana Ehlers hatte reflexartig die Hand eingesetzt - leider unerlaubt.

Der HSV steckte nicht auf und versuchte weiterhin in Tornähe zu gelangen. Erneut war es Lara Kunitz, die es per Fernschuss probierte. Doch erneut vergeblich.

Werder blieb auch in der Folgezeit stets gefährlich, was sich auch in einem Lattentreffer kurz vor der Halbzeit äußerte. Ein Fernschuss von Sarah Guzmann nahm eine hohe Flugbahn ein und Svenja Busies hätte alle Mühe gehabt, diesen Ball abzuwehren. Gut, dass die Latte hilfreich einsprang.

Die Querlatte rettet für den HSV.

Die Querlatte rettet für den HSV.

Dann war Halbzeit und es gab auf beiden Seiten Gesprächsbedarf. Wobei gerade beim HSV – vermutlich – besprochen wurde, wie man die defensivstarken Werderanerinnen würde knacken können, ohne die eigene Abwehr, die schon jetzt viel zu tun bekam, allzu sehr zu entblößen.

Halbzeitanalyse beim HSV

Halbzeitanalyse beim HSV

Erstaunlich ernste Gesichter bei Werder. Dabei durfte man durchaus zufrieden sein.

Erstaunlich ernste Gesichter bei Werder. Dabei durfte man durchaus zufrieden sein.

Achim Felfel schaute, ebenso wie Christian Lenz, vorbei.

Achim Felfel schaute, ebenso wie Christian Lenz, zu.

Kathrin Patzke gibt ihre Erfahrung weiter an Anika Michel, Phuong Uyen Le Do und Lara Kunitz

Kathrin Patzke gibt ihre Erfahrung weiter an Anika Michel, Phuong Uyen Le Do und Lara Kunitz

In der zweiten Halbzeit zeigte sich der HSV dann verbessert. Gerade Anika Michel war im Mittelfeld nun präsenter und hatte einige gute Szenen.

Anika Michel zeigte sich in der 2. Halbzeit verbessert.

Anika Michel zeigte sich in der 2. Halbzeit verbessert.

Anika Michel spielt eine Gegenspielerin aus.

Michel spielt eine Gegenspielerin aus.

Aber auch Laura Fischer wusste mit einigen langen Bällen aus der Abwehr in die Spitze zu gefallen.

Auch wenn sie nach dem Spiel mit ihrer Leistung haderte.

Auch wenn sie nach dem Spiel mit ihrer Leistung haderte.

Nach meiner Einschätzung zeigte Laura Fischer eine ordentliche Partie. Nicht glanzvoll, aber bei weitem auch nicht so schlecht.

Nach meiner Einschätzung zeigte Laura Fischer eine ordentliche Partie. Nicht glanzvoll, aber bei weitem auch nicht so schlecht.

Klar, nicht alle Zuspiele kamen an, aber der HSV schaffte es jetzt, Werder weiter vom eigenen Tor weg zu halten und häufiger mal in den gegnerischen Strafraum einzudringen. Gerade Janita Obi zeigte über ihre rechte Seite einige gute Aktionen. Leider wurde sie oft abgedrängt. Aber sie war jedenfalls mutig genug dann auch mal abzuziehen und nötigte Keeperin Celine Danisch Aktivität ab. Brandgefährlich waren diese Aktionen nicht, aber sie machten Mut, dass der HSV seine Chance weiter suchen würde.

Celine Danisch hält einen der Schüsse von Janita Obi (nicht im Bild)

Celine Danisch hält einen der Schüsse von Janita Obi (nicht im Bild)

Nach einem der sehr wenigen Abwehrfehler in Werders Hintermannschaft wäre Le Do fast zentral durch gewesen. Doch leider rutschte sie auf dem regennassen Boden weg, sodass die Gelegenheit schon im Keim erstickte.

Phuong Le Do rutscht weg, und kann dadurch den Fehler von Werders Abwehrspielerin nicht nutzen.

Phuong Le Do rutscht weg und kann dadurch den Fehler von Werders Abwehrspielerin nicht nutzen.

Evenlyn Holst ist konzentriert bei der Sache.

Evenlyn Holst ist konzentriert bei der Sache.

Janita Obi kam einige Zeit später in Werders Strafraum zu Fall. Obwohl Assistent Hons kurz mit seiner Fahne ein Foul anzeigte, glaube ich sagen zu können, dass Schiedsrichterin Schulz berechtigterweise keinen Strafstoß für den HSV gab.

Der HSV spielte also durchaus nach vorn, doch auch Werder hatte weitere gute Torgelegenheiten.

Eine typische Spielszene.

Eine typische Spielszene.

Der Ball war stets umkämpft.

Der Ball war stets umkämpft.

Hier bemühen sich Anika Michel und Evenlyn Holst um das Leder.

Hier bemühen sich Anika Michel und Evenlyn Holst um das Leder.

Auch auf die Gafahr hin, dass es mal schmerzt.

Auch auf die Gafahr hin, dass es mal schmerzt.

Auch Svenja Busies musste einstecken.

Auch Svenja Busies musste einstecken.

Rund eine Viertelstunde vor Spielende nahm Daniel Frey dann den einzigen Spielerinnenwechsel vor. Es kam für die immer engagiert kämpfende Julie Hübner Annika Lowsky ins Spiel. Zunächst positionsgetreu im linken Mittelfeld.

Annika Lowsky kommt für Juila Hübner

Annika Lowsky kommt für Juila Hübner

Lowski spielte allerdings recht offensiv und ging fast als dritte Spitze durch. Nach einigen Minuten stellten Frey und Patzke dann auch offiziell auf drei Spitzen um. Fischer machte die Viererkette zur Dreierkette, indem sie ins linke Mittelfeld vorrückte. Lowsky ging ins rechte Mittelfeld und Obi in die Sturmspitze zu Le Do und Kunitz.

Der HSV riskiert mehr und stellte auf Dreierkette um.

Der HSV riskiert mehr und stellte auf Dreierkette um.

Setzten auf Offensive: Daniel Frey und Kathrin Patzke

Setzten auf Offensive: Daniel Frey und Kathrin Patzke

Von der Seitenlinie gab es noch mal Anfeuerungen.

Von der Seitenlinie gab es noch mal Anfeuerungen.

Die größte Torgelegenheit hatte dann Anika Michel, deren Fernschuss aus zentraler Position an die Querlatte ging. Die Bemühungen des HSV hätten durchaus ein Tor verdient gehabt. Aber es sollte nicht sein. Und angesichts der Gelegenheiten für Werder, die es weiterhin gab, darf man sich auch nicht groß beschweren.

Werder hatte immer wieder Torgelegenheiten.

Werder hatte immer wieder Torgelegenheiten.

Dieser Schuss ging noch über das Tor.

Dieser Schuss ging noch über das Tor.

Großchance für Werder.

Großchance für Werder.

Hier musste Svenja Busies alles einsetzen, um den Ball abzuwehren.

Hier musste Svenja Busies alles einsetzen, um den Ball abzuwehren.

Auch den Nachschuss hat sie sicher.

Auch den Nachschuss hat sie sicher.

Am Ende blieb es bei dem 0:1 für den SV Werder Bremen, der damit das Finale erreichte. Der HSV kämpfte wacker, probierte alles aus sich herauszuholen, doch am Ende reichte es nicht ganz. Schade, dass diese Partie durch einen Strafstoß entschieden wurde. Aber Werder Bremen war in der Summe eine Idee besser und damit durchaus verdient Sieger.

Nach dem Spiel gab es erst enttäuschte Minen, doch die Stimmung besserte sich schnell. berechtigt. Die Leistung ging in Ordnung.

Nach dem Spiel gab es erst enttäuschte Gesichter, doch die Stimmung besserte sich schnell. Berechtigt. Die Leistung ging in Ordnung.

Für Kathrin Patzke war es die letzte aktive Aktion für den HSV. Zum Abschied bekam sie vom Team einen Blumenstraus.

Für Kathrin Patzke war es die letzte aktive Aktion für den HSV. Zum Abschied bekam sie vom Team einen Blumenstraus. Ihre sportliche Zukunft liegt in Leipzig.

Statikstik:

Kader HSV 1. C-Mädchen:
Svenja Busies, Laura Fischer, Evenlyn Holst, Mathilda Weisser, Jana Ehlers – Julia Hübner (ab 55. Annika Lowsky), Anika Michel, Hannah Diekhoff, Janita Obi – Laura Kunitz, Phuong Uyen Le Do.
Nicht eingesetzt: Julie Nachtigall, Jonna Wittwer, Janine Minta, Synthia Huber

Kader SV Werder Bremen C-Mädchen:
Celine Danisch, Karla Kedenburg, Denise Seekamp, Laura Döbrich, Chiara Lohmann (ab 90+1. Kira Kallenbach), Merve Kiniklioglu, Jannika Ehlers (ab 89. Michelle Entelmann), Nadine Lohmann, Kira Bohn, Sarah Guzmann.
Nicht eingesetzt: Sandie Knapp-Kluge, Annica Osterndorff

Tor: 0:1 (16.) Karla Kedenburg

Gelbe Karten: keine

Schiedsrichter: Sabrina Schulz, asisstiert von Sarah Peters und Alexander Hons

Kommentare:

Hardy1658, Eingereicht am 20.06.2011 um 00:47: Ich möchte mich meinem Fanklubkollegen Kats anschließen.
Kuddel,absoluter Respekt für den objektiven Bericht! Klasse Bilder und einen Glückwunsch für die Super Homepage! MfG Hardy 1658

kats, Eingereicht am 19.06.2011 um 02:28:
Hallo, Ich schliesse mich dem Bericht zu 100% an und möchte dem Verfasser ein Kompliement und meinen Respekt Aussprechen. Ein Kompliemant zu dem Guten Bericht und meinen Respekt zu dem Realen Bericht ohne den Gegner in ein schlechtes Licht zu stellen, das leider ja immer wieder mal vorkommt. Ich, als Werder Fan, denke auch, das das Ergebnis dem Spielverlauf entspricht. Werder hatte mehr gute Chancen, der HSV hätte aber den Ausgleich erzielen können. Das es durch einen, wenn auch Berechtigten, Elfer entschieden wurde ist für die Verlierer natürlich um so Ärgerlicher. Und für die Sieger, auch wenn Verdient, um so glücklicher. mfg, kats vom 1. OFFC SV Werder.
PS. Photos demnächst auch auf http://www.werder-frauen.de

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