Zusammengerissen

Die Meistermannschaft ?

Die Meistermannschaft ?

Heute galt es: Das letzte Spiel im Kampf um die Hamburger Meisterschaft gegen den Tabellendritten SC Vier- und Marschlande stand an. Und das war nicht irgendein Spiel. Auch der SCVM hatte noch Restchancen auf den Meistertitel, wäre mit einem Sieg am HSV vorbei gezogen. Wer gewann, musste auf die Mithilfe des Meiendorfer SV gegen den Harburger TB hoffen. Im Falle des HSV hing es allein von der Tordifferenz ab. Beim 10:0 in Wellingsbüttel hatten die Rothosen acht Tore vorgelegt, aber keiner war sich sicher, dass das reichen würde.

Emma sollte trotz Problemen wieder ein entscheidender Faktor werden

Emma sollte trotz Problemen wieder ein entscheidender Faktor werden

Man merkte, dass es um etwas ging, denn der SC Vier- und Marschlande spielte von Beginn an gut mit. Sie standen tief in der eigenen Hälfte und konterten überfallartig. Die ersten Chancen hatte aber der Tabellenführer. Zunächst verzog Selina mit links aus der Distanz um drei Meter (2.). Danach prüfte Wiona aus zwölf Metern Torhüterin Jenny.

Aber der SCVM wurde nach fünf Minuten selbst gefährlich. In der Vorwärtsbewegung vertändelte Selina den Ball auf Höhe der Mittellinie gegen Danae. Die Vier- und Marschländerin zog mit dem Ball in die HSV-Hälfte, flankiert von Lynn, die aber nicht eingriff. Bis zum rechten Strafraumeck kam die Gästespielerin durch und spielte quer in den Strafraum. Svea war noch dran, konnte den Ball aber nicht entscheidend ablenken. Dahinter rutschte die baumlange Janne in die Hereingabe – und versenkte zum 0:1. An der Seitenlinie hätte man auf Seite der Gastgeber eine Stecknadel auf den Rasen fallen hören können. Das Spiel ging denkbar schlecht los.

Lynn stört Danae bei der Hereingabe nur unzureichend ...

Lynn stört Danae bei der Hereingabe nur unzureichend ...

... Svea greift am Ball vorbei ...

... Svea greift am Ball vorbei ...

... dahinter ist Janne zur Stelle ...

... dahinter ist Janne zur Stelle ...

... und trifft zum frühen 0:1

... und trifft zum frühen 0:1

Direkt nach Wiederanpfiff versuchte das Team von Sebastian Günther zurückzuschlagen. Wiona wurde über links geschickt, marschierte auf direktem Weg Richtung Tor und schloss mit der Fußspitze ab – an den Außenpfosten! Sofort gab es das Lob vom Trainer: „Gute Antwort, Wiona!“ Aber eben nicht drin. Statt dessen hatte der SCVM die Gelegenheit zu erhöhen. Janne spielte einen Steilpass in die Spitze auf Jana. Svea warf sich der Stürmerin entgegen und konnte zur Ecke klären (9.). Der HSV wirkte insgesamt nervös und verkrampft. Spielerisch passte kaum etwas zusammen. Leichte Fehler unterminierten den Spielfluss. Die Gäste standen kompakt in der Defensive und präsentierten sich konterstark. Die Mädchen des HSV waren mächtig gefordert.

Svea rettet gegen Jana zur Ecke

Svea rettet gegen Jana zur Ecke

Mit der Zeit wurden die kleinen Rothosen aber besser, und Vier- und Marschlande verlor an Gefährlichkeit. Venjas Distanzschuss in der 13. Minute war kein Problem für Svea. Auf der anderen Seite steckte Selina durch auf Emma, aber deren Schuss im Fallen war keine Gefahr für Jennys Tor. Die Mittelstürmerin des HSV blieb bis dahin eine stumpfe Waffe – zu eng klebte Abwehrspielerin Venja, beinahe wie mit Pattex, an ihr und ließ sie nicht zur Entfaltung kommen.

Emma hatte im ersten Durchgang Probleme mit Venjas enger Bewachung

Emma hatte im ersten Durchgang Probleme mit Venjas enger Bewachung

Die Trainer Bernd Brüning und Thorsten Meyer hatten ihr Team sehr gut eingestellt. Aber nicht nur die Feldspielerinnen gaben alles, auch Torhüterin Jenny. Als Emma von links quer auf Maya spielte, nahm diese ihn an und drehte sich aus der Bewegung heraus sehenswert um ihre Gegenspielerin. Anschließend drosch sie den Ball auf die obere rechte Ecke. Doch der Torschrei verstummte auf den Lippen der Zuschauer, als als Jenny die Arme hoch riss und zur Ecke parierte. Eine Klasseparade (18.)!

Harter Zweikampf zwischen Venja und Wiona

Harter Zweikampf zwischen Venja und Wiona

Der HSV war inzwischen spielbestimmend. Trotzdem hatten sie in Strafraumnähe Probleme, zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Mayas schwachen Schuss in der 19. Minute konnte Jenny aufnehmen. Bedrohlicher für den Kasten war Mayas Versuch nach einer Ecke von Selina, aber wieder wehrte Jenny ab. So langsam spielten sie sich in einen Rausch und kombinierten sicherer. Wionas Ball von links gab Selina in der Mitte zu Emma weiter. Die vollendete den Doppelpass und brachte Selina so in aussichtsreiche Position. Allein der Schuss passte nicht zu dieser Ballstaffette – er ging Zentimeter über den Querbalken (22.).

Nachdenklich verfolgt Sebastian Günther das Spielgeschehen

Nachdenklich verfolgt Sebastian Günther das Spielgeschehen

Die Möglichkeiten kamen im Minutentakt. Selina verzog nach Ablage von Wiona mit links. Sechzig Sekunden später passte Laura rechts lang auf Emma. Deren Querpass spielte Wiona frei, doch die zielte aus zehn Metern genau auf die Torhüterin! Es war zum Verzweifeln, der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Entweder war noch eine Verteidigerin dazwischen, der Abschluss zu ungenau oder zu schwach. Spielerisch leicht sah es trotzdem nicht aus, eher wie mit der Brechstange. Der Trainer versuchte zu beruhigen, es sei noch viel Zeit. Seine Truppe hielt den Druck aufrecht. Irgendwann musste es doch mal klappen!

Lynn kommt im Tackling gegen Elisa zu spät

Lynn kommt im Tackling gegen Elisa zu spät

Selina gewann den Ball im Mittelfeld und gab ihn weiter zu Emma. Die ging ins Dribbling und kam zum Schuss – Jenny war rechtzeitig unten (25.). Sekunden später zielte Wiona mit links aus guter Schussposition. Die erste Halbzeit neigte sich dem Ende. Noch einen Angriff hatten die Rautendeerns, ein Konter nach einem Ballgewinn von Maya. Sie gab das Leder quer zu Emma, die nur eine Gegenspielerin vor sich hatte. Klug wartete die Mittelstürmerin, bis Wiona sie links hinterlaufen hatte und schickte die Nummer 10 auf die Reise zum Tor. Frei kam sie zum Schuss und zielte mit dem schwächeren linken Fuß aufs lange Eck. Der Ball war unhaltbar und ging zum erlösenden 1:1 ins Netz (29.). Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff kam der Ausgleich zum richtigen, zum wichtigen Zeitpunkt für die Platzherrinnen, die nun mit einem Erfolgsgefühl in die Pause gingen.

Nach Emmas Zuspiel kommt Wiona mit links zum Schuss ...

Nach Emmas Zuspiel kommt Wiona mit links zum Schuss ...

... zielt auf das lange Eck ...

... zielt auf das lange Eck ...

... und trifft zum verdienten und umjubelten Ausgleich

... und trifft zum verdienten und umjubelten Ausgleich

Die Erlösung ist ihr am Torjubel anzusehen ...

Die Erlösung ist ihr am Torjubel anzusehen ...

... und am beherzten Sprung von Passgeberin Emma in ihre Arme

... und am beherzten Sprung von Passgeberin Emma in ihre Arme

Es war bis dahin ein nervenaufreibendes Spiel für die Zuschauer. Das 1:1 war jedoch noch kein Grund, sich zurückzulehnen. Ein Punkt würde nicht zum Titel reichen, ein Sieg musste mindestens her, besser noch ein hoher. Die HSVerinnen waren bemüht, aber insgesamt auch fahrig, hektisch. Aber sie bissen sich nach dem Gegentor in die Partie herein, wurden zusehends besser. Ein Zeichen dafür, dass Rückstand und Fehler eine Sache des Kopfes und der Nerven war. Das 0:1 war Folge einer Fehlerkette, die beim Ballverlust begann und beim zu freien Einschieben ins leere Tor endete. Aber mit dem Selbstvertrauen aufbauenden Gefühl des Ausgleiches konnten sie in aller Ruhe in die zweite Halbzeit gehen und ihr Spiel spielen, zumal sie die letzte Viertelstunde eindeutig dominiert hatten.

Maya überläuft Danae und passt auf die mitgelaufene Emma

Maya überläuft Danae und passt auf die mitgelaufene Emma

Beide Teams kamen unverändert aufs Spielfeld zurück, was in dieser Altersklasse durchaus bemerkenswert ist. Ein schnelles Tor war für den HSV nun Gold wert, andererseits würde der SCVM dies auch für sich erwägen. Sie versuchten es auch in der 32. Minute, doch der Pass auf Janne war zu weit, und Svea konnte den Ball aufnehmen. Vier- und Marschlande war weit aufgerückt, und nur Venja bewachte Emma eins gegen eins. Svea reagierte schnell und schlug das Leder weit in die gegnerische Hälfte ab. Emma löste sich von ihrer Gegenspielerin und überlief sie schon, als das Spielgerät noch in der Luft war. Nach der Verarbeitung hatte sie freie Bahn und schob den Ball unbedrängt an Jenny vorbei – 2:1! Ihrem Jubel war abzulesen, wie die Anspannung von ihr abfiel.

Nach Sveas Abschlag ist Emma Venja entwischt ...

Nach Sveas Abschlag ist Emma Venja entwischt ...

... zieht an der Strafraumgrenze ab ...

... zieht an der Strafraumgrenze ab ...

... an Jenny vorbei ...

... an Jenny vorbei ...

... und bringt den HSV mit dem 2:1 auf die Siegerstraße

... und bringt den HSV mit dem 2:1 auf die Siegerstraße

Wie würden die Gäste nun reagieren? Oder ging es nun für die Rautendeerns um die Tordifferenz? Die Antwort auf diese Fragen gab es vier Minuten später. Wiona konfektionierte einen Pass zielgenau hinter die Verteidigung auf Emma. Die zog zum Tor, schob aber freistehend zu ungenau. Dennoch griff Jenny daneben, und der Ball ging zum 3:1 ins Tor (36.). Aber trotz dieses Geschenkes musste das Günther-Team auch aufpassen. Lynn verlor vor dem eigenen Tor den Ball, Jana zog ab, doch Svea hielt im Nachfassen (38.). Nach einer kurzen Druckphase kam aber wieder der HSV. Nach Diagonalpass von Maya war Selina frei und schoss genau auf Jenny (40.). Sie bekamen im zweiten Durchgang nach dem frühen Tor mehr Räume. Diese nutzten sie. Emma steckte durch die Abwehr, Maya war frei halbrechts fünf Meter vor dem Kasten und schob locker zum 4:1 ins kurze Eck (41.).

Wionas Pass landet bei Emma, die im Strafraum abzieht ...

Wionas Pass landet bei Emma, die im Strafraum abzieht ...

... eigentlich ein haltbarer Ball ...

... eigentlich ein haltbarer Ball ...

... aber Jenny greift vorbei, und es steht 3:1

... aber Jenny greift vorbei, und es steht 3:1

In dieser Phase und bei diesem Spielstand klappte fast alles. Selbst die kompliziertesten Ballverarbeitungen, die in der ersten Hälfte meist schief gingen, fügten sich zu atemberaubenden Spielzügen zusammen. Emma passte links auf Wiona. Die stand frei vor dem Kasten, aber Jenny wehrte mit den Füßen ab. Beim Nachschuss von Selina aus zehn Metern war die Torhüterin unten (42.). Eine Minute später flankte Maya scharf von rechts auf den langen Pfosten. Dort stand Emma frei, holte den Ball aus der Luft und schob zum 5:1 ein. Inzwischen war viel Leichtigkeit im Spiel. Selina hatte jedoch kein Schussglück, zielte in der 44. Minute wieder auf Jenny.

Danae klärt vor Maya

Danae klärt vor Maya

So ganz aber wollte sich der SCVM nicht seinem Schicksal ergeben. Im Gegenzug spielten sie den Ball quer vor den HSV-Strafraum. Die eingewechselte Nele brachte ihn quer von rechts, und die ebenfalls gerade eingewechselte Sarah traf aus zwei Metern zum 2:5. Kurzzeitig gab das Auftrieb. Aber Svea hielt in der 47. Minute den Flachschuss von Janne. Auf der Gegenseite prüfte Maya Sveas Pendant. Für Wiona war danach das letzte Saisonpflichtspiel beendet, und Lisa kam herein. Ob die zu diesem Zeitpunkt zehn Tore Vorsprung reichen würden?

Wieder Maya, dieses Mal mit einer Torchance, die Jenny vereiteln kann

Wieder Maya, dieses Mal mit einer Torchance, die Jenny vereiteln kann

Am besten war, sie würden weitere Tore schießen, um die Hürde für den HTB noch höher zu hängen. Lynn gab einen langen Ball in den Strafraum. Emma nahm ihn geschmeidig an und lupfte freistehend aufs Tor. Jenny war zwar noch dran, verhindern konnte sie das 6:2 aber nicht (51.).

Emma zieht umringt von Gegenspielerinnen ab ...

Emma zieht umringt von Gegenspielerinnen ab ...

... und Jenny ist geschlagen - 6:2

... und Jenny ist geschlagen - 6:2

Der nächste Angriff sechzig Sekunden später war wieder einer dieser Spielzüge, die Lust auf mehr machten und in einem Spielbericht einfach nicht treffend wiederzugeben sind. In der eigenen Hälfte setzte sich Laura im Zweikampf durch und spielte ins halbrechte Mittelfeld zu Maya. Nach kurzem Blick passte sie rechts steil auf Emma, die sich etwas nach außen abgesetzt hatte, das Dribbling gegen ihre Verfolgerin fast brasilianisch gewann und dann quer in den Strafraum hereingab. Selina war in den freien Raum gestartet, kontrollierte das Leder und schoss dann zum 7:2 ein (52.). Dieser Fußball, diese Spielkultur war einem Saisonfinale mehr als angemessen.

Maya spielt die Linie entlang auf Emma ...

Maya spielt die Linie entlang auf Emma ...

... die sich im Dribbling gegen Danae durchsetzen kann ...

... die sich im Dribbling gegen Danae durchsetzen kann ...

... ihren Pass nimmt Selina in der Mitte an und zieht mit links ab ...

... ihren Pass nimmt Selina in der Mitte an und zieht mit links ab ...

... zum 7:2 ins Tor

... zum 7:2 ins Tor

Es spielte nur noch eine Mannschaft. Das war der HSV, und der wollte weitere Treffer. Auch dreizehn Tore Vorsprung waren ihnen zu wenig. Ein Freistoß von Selina aus 17 Metern ging über den Kasten. Dann kam Lisa nach Doppelpass mit Emma frei zum Schuss, aber Jenny hielt (54.). Zwanzig Sekunden später wurde sie von Emma steil bedient und scheiterte an der Fußabwehr der Keeperin. Fünf Minuten vor dem Ende war die Saison auch für Maya gelaufen. Sie ersetzte Henna. Die war gleich an der nächsten Szene beteiligt, indem sie einen Eckball von rechts hereinbrachte. Emma kam bedrängt ans Leder, brachte es quer, und Lisas Pressschlag senkte sich aufs Tornetz.

Maya lässt Luisa aussteigen

Maya lässt Luisa aussteigen

Auf der anderen Seite fing Svea einen Freistoß von Venja. Die letzten Minuten brachen an. Und die nächste Szene band wieder Henna ein. Dieses Mal wurde sie rechts von Laura bedient und zog zum Tor. Bevor eine Gegenspielerin eingreifen konnte, zielte sie aufs lange Eck. Jenny trat am Ball vorbei, und es hieß 8:2 (59.).

Henna kommt aus halbrechter Position zum Abschluss ...

Henna kommt aus halbrechter Position zum Abschluss ...

... und überwindet Jenny zum 8:2

... und überwindet Jenny zum 8:2

Weiter ging es Richtung SCVM-Tor. Wieder ging ein Angriff von Laura aus. Ihren Diagonalpass in den Strafraum erreichte Lisa, die frei zum Abschluss kam, aber Jenny riss die Arme hoch und fischte das Runde im Nachfassen aus der Luft (60.). Die Nachspielzeit brach an. Wieder flankte Henna von rechts. Selina kam in der Mitte zum Schuss, aber Jenny wehrte zunächst ab. Vier Meter vor der Torlinie erlief Emma in der Rückwärtsbewegung den Ball, musste eine Spielerin ausspielen, um an der Strafraumgrenze wieder den Vorwärtsgang einlegen zu können. Erneut wurde sie ins Dribbling gezwungen, verschaffte sich die entscheidenden Zentimeter Platz für einen Abschluss, und der Ball rauschte flach rechts neben dem Pfosten ins Netz – 9:2. Es war der Schlusspunkt, denn der HSV bekam in den insgesamt mehr als drei Minuten Nachspielzeit keine klare Torchance mehr.

Lisa zieht aus guter Position ab ...

Lisa zieht aus guter Position ab ...

... aber Jenny pariert mit einem tollen Reflex

... aber Jenny pariert mit einem tollen Reflex

Das Ergebnis ging auch in der Höhe in Ordnung. Der SC Vier- und Marschlande wehrte sich vor allem in der ersten Halbzeit sehr fleißig und brachte die Rothosen ein ums andere Mal in Schwierigkeiten. Die Nervosität der Deerns lag nicht nur an der Unsicherheit des Fernduells, sondern zu einem guten Teil auch an der Aufmüpfigkeit der Gäste. Die Entscheidung über den Sieger fiel allerdings schon in der 32. Minute, wie so oft, wenn eine Mannschaft kurz vor und nach der Halbzeit trifft. So etwas demoralisiert, und der SCVM verlor seine Linie. Sie waren trotzdem bemüht und wurden im zweiten Spielabschnitt mit dem zweiten Treffer dafür verdient belohnt. Vor allem diese Minuten zwischen der 41. und 60. waren aber einmal mehr ein Lehrstück, wie sich das Selbstvertrauen einer Mannschaft binnen Minuten aufbauen kann, wenn der große Druck abfällt. Das zeigten die Rautenmädels mit den beiden Gesichtern dies- und jenseits des Pausentees: Was in Halbzeit eins an leichten Fehlern unterlief, gelang danach mit traumwandlerischer Sicherheit.

Emma will im Dribbling an Venja vorbei

Emma will im Dribbling an Venja vorbei

Kurios wurde es nach dem Schlusspfiff. Andrea Nuszkowski, Beisitzerin im Ausschuss Frauen- und Mädchenfußball im Hamburger Fußballverband, war anwesend und fragte beim HSV, ob sie die Meisterehrung schon vornehmen solle – schließlich sei es zwar möglich, aber unwahrscheinlich, dass der Harburger TB die nötigen fünfzehn Tore in Meiendorf noch erzielen würde. Der HSV lehnte allerdings einhellig ab, mit dem Verweis, so etwas sei unsportlich dem HTB gegenüber. Nun wird die Ehrung also am Sonntag in Meiendorf am Deepenhorn nach dem letzten Spiel vorgenommen.

Andrea Nuszkowski (links) vom HFV mit Trainer Sebastian Günther

Andrea Nuszkowski (links) vom HFV mit Trainer Sebastian Günther

Tränen gab es jedoch auch noch. Torhüterin Svea Elvers wurde, anders als der Feldspielerkader, nicht in die 1. C-Mädchen-Mannschaft von Daniel Frey und Cathérine Knobloch übernommen und von Spielerinneneltern, aber auch vom eigenen Team bereits verabschiedet. Sie wird den Verein zur neuen Saison verlassen. Für die anderen beginnt Ende August eine weitere Stufe auf der Entwicklungstreppe Richtung Bundes- oder Regionalliga. Vor allem stehen sie von diesem Zeitpunkt an unter Erfolgsdruck, wie alle Mannschaften im Leistungssportbereich. Und so langsam beginnt dann auch der Prozess, dass sich Spreu und Weizen trennen. Doch erstmal wollen sie am Sonntag nochmal gemeinsam den Meistertitel feiern…

Maya verabschiedet sich herzlich von Svea

Maya verabschiedet sich herzlich von Svea


Statistik:

 

Hamburger SV I.: Svea – Lynn, Laura, Wiona (49. Lisa), Selina, Maya (55. Henna), Emma

SC Vier- und Marschlande: Jenny – Danae, Venja, Luisa (43. Nele), Elisa, Jana (43. Sarah), Janne

Schiedsrichterin: Edvina Gara (Hamburger SV)

Tore: 0:1 Janne (5.), 1:1 Wiona (29.), 2:1 Emma (32.), 3:1 Emma (36.), 4:1 Maya (41.), 5:1 Emma (43.), 5:2 Nele (44.), 6:2 Emma (51.), 7:2 Selina (52.), 8:2 Henna (59.), 9:2 Emma (60.+1)

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