WM 2011 – Tag 7

Am zweiten Spieltag der Gruppe C setzte sich der Trend fort: Je ein klares und ein knappes Ergebnis, aber keine Überraschungen. Und es stehen zwei weitere Viertelfinalisten fest. Dabei waren gerade diese vier Mannschaften USA, Schweden, Nordkorea und Kolumbien als „Todesgruppe“ dieses Weltmeisterschaftsendturniers ausgemacht worden. Doch auch wenn sich die Favoriten nicht immer mit Ruhm bekleckerten – ganz besonders Schweden -, so ist doch festzuhalten, dass sie sich keine Blöße im bisherigen Verlauf gaben.

Schweden hatte im Spiel gegen Nordkorea allerdings gehörige Probleme – vor allem mit dem eigenen Torabschluss, wie auch schon im ersten Spiel gegen Kolumbien. Die erste gute Chance hatte Kim Su Gyong für Nordkorea mit einem Schuss aus 22 Metern, der das lange Eck aber verfehlte. Schwedens Jessica Landström ging es später in einer ähnlichen Szene nicht anders. Jedoch war es Kollegin Lotta Schelin, die wie gegen Kolumbien auch schon als Chancentod auftrat. Schweden erspielte sich Vorteile, Nordkorea blieben zwingende Chancen verwehrt. Dennoch ging es mit 0:0 in die Halbzeitpause. Am Spielverlauf sollte sich im zweiten Abschnitt nichts ändern. In der 64. Minute erlöste Lisa Dahlkvist jedoch die Skandinavierinnen. Eine weite Flanke vom linken Flügel legte Therese Sjøgran vom langen Pfosten volley zurück in die Mitte, und nach Annahme mit dem Bauch drosch Dahlkvist die Kugel aus drei Metern über die Linie. Aber Nordkorea gab sich nicht geschlagen. Jo Yun Mi brachte wenig später einen Eckball von links herein, bei dem sich Torhüterin Hedvig Lindahl kräftig verschätzte. Yun Hyon Hi kam dadurch zum Kopfball, und Sara Thunebro vom 1.FFC Frankfurt musste auf der Linie per Kopf retten. Schweden hatte andererseits ebenfalls Möglichkeiten, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Doch Schelin vergab kläglich aus guter Schussposition, und nach Pass von Schelin schoss die eingewechselte Josefine Oqvist aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei. Für die Skandinavierinnen, bei denen Antonia Göransson erneut 90 Minuten lang die Bank wärmte, reichte es trotzdem für den Einzug in die Runde der letzten Acht.

Dort stehen auch die USA. In der 12. Minute gelang ihnen gegen überforderte Kolumbianerinnen ein Traumtor zum 1:0. Kolumbien brachte den Ball gegen früh pressende Amerikanerinnen nicht aus der eigenen Hälfte, Liana Salazar versprang der Ball bei der Annahme eines Befreiungsschlages direkt vor die Füße von Heather O’Reilly, und die zog sofort aus 24 Metern ab. Der Ball fand wie an der Schnur gezogen seinen Weg oben links in den Winkel. Pech für Kolumbiens Torhüterin Sandra Sepúlveda, die den Ball vielleicht noch hätte abwehren können, wäre sie zehn Zentimeter größer gewachsen. Auf der Gegenseite gelang Katerin Castro zwar ein Treffer, aber zuvor stand sie beim Steilpass zwei Meter im Abseits, das Tor zählte folglich nicht. Es ging mit 1:0 in die zweite Halbzeit. Da waren gerade fünf Minuten gespielt, als die eingewechselte Megan Rapinoe nach ihrem eigenen Einwurf in die Spitze durchstartete, von der angeworfenen Abby Wambach bedient wurde, gegen die Laufrichtung der kolumbianischen Abwehr nach innen marschierte und das Leder humorlos unter die Latte knallte (50.). Auf der Gegenseite zwang Orianica Velasquez die US-Keeperin Hope Solo aus der Distanz zu einer Parade. Für die endgültige Entscheidung sorgte aber Carli Lloyd in der 57. Minute. Ihren Schuss aus 25 Metern genau auf die Tormitte hätte Sepúlveda eigentlich halten können, halten müssen, tat es aber nicht. Vielleicht war es die typische Balldynamik, jenes vom Hersteller und den Dachverbänden geradezu gewollte Flattern, das nur sehr gute TorhüterInnen bei ihren Paraden einkalkulieren können, das eine Parade verhinderte. Die USA hatten weitere Chancen, und nach O’Reillys Querpass von links knallte Rapinoe das Leder aus elf Metern an die Querlatte, auf dass diese noch beim Schlusspfiff zitterte. Später versuchte sich Wambach, die die einzige Gelbe Karte des Spiels sah, mit einem Pressschlag gegen die aus dem Strafraum gerannte Sandra Sepúlveda, aber das Spielgerät kullerte nur an den Pfosten – einmal mehr eine kuriose Szene. Es blieb beim verdienten 3:0 für die USA, die sich nun wohl doch auf den Punkt auf die WM vorbereitet haben, auch wenn die Ergebnisse der Vorbereitung anderes aussagten.

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