HSV II mit erneutem Auswärtssieg

So schwören sich Sieger ein: die 2. Frauen vor Spielbeginn

Die 2. Frauen des HSV sind für einen Tag an der Tabellenspitze der Regionalliga Nord angekommen. Die Mannschaft von Peter Schulz konnte am Samstag das Gastspiel beim SV Ahlerstedt/Ottendorf siegreich gestalten. Am Ende einer kampfbetonten Partie hatten sich die HSV-Spielerinnen mit einem 1:3-Erfolg durchgesetzt. Wie lange die Tabellenführung in Händen der HSV II bleibt, hängt von den Ergebnissen am Sonntag ab. Der HSV profitiert davon, dass die Partie einen Tag früher angesetzt wurde und man dank einer guten Leistung als Sieger vom Platz ging.

Der HSV hatte einen sehr guten Start in das Spiel erwischt. Schon nach zwei Minuten konnte Justine Kusi das 0:1 für den HSV erzielen.

Justine Kusi war durch ein energisches Nachsetzen in Ballbesitz gelangt und konnte so frei vor Torhüterin Karina Steffens auftauchen.

Aus günstiger Position schoss Kusi.

Steffens ist überwunden. Der Ball geht an den linken Torpfosten...

...und von dort unzweifelhaft hinter die Linie

Freude bei Justine Kusi und Fjolla Gara

Natürlich konnte die Führung nach zwei Minuten nicht verdient sein. Aber in den folgenden Spielminuten erarbeitet sich der HSV nachträglich die Rechtfertigung für diese Führung. In den meisten Szenen waren die HSV-Spielerinnen einen Tick gedankenschneller, spritziger und cleverer. Oft setzten sie ihre Gegenspielerinnen schon unweit des Strafraums unter Druck und provozierten hierdurch viele Fehlpässe und Verlegenheitsschüsse ins Seitenaus.

Der HSV hatte in der Anfangsphase noch einige gute Gelegenheiten, z. B. durch einen Schuss von Pajtesa Kameraj. Nach rund einer Viertelstunde kamen die Gastgeberinnen dann etwas besser in Tritt und konnten das Spiel offener Gestalten. Das Resultat waren dann auch erste eigene Offensivaktionen.

Saskia Schippmann im Tor des HSV musste zwar keine Glanzparaden zeigen, war aber immer gefordert hellwach zu bleiben, da es einige Zuspiele von Mitspielerinnen zu verarbeiten galt und sie auch durch geschicktes Herauslaufen vor nahenden Gastgeberinnen am Ball sein musste. All dieses löste Schippmann sicher und fehlerfrei. Auch als einschussbereite Spielerinnen vor ihr auftauchten, behielt sie die Ruhe und wehrte sicher ab.

Jennifer Meyer scheitert an Saskia Schippmann, die den Winkel gut verkürzt hatte.

Anne-Marie Schwartau kann Schippmann ebenfalls nicht überwinden.

Diese Szenen zeigen, dass der HSV zwar weitgehend spielbestimmend war, aber Ahlerstedt/Ottendorf durchaus zu zeigen gewillt war, wie man auf Platz 3 der Tabelle gekommen war. Durch erfolgreichen Fußball.

Nach dieser besseren Phase für die Gastgeberinnen, kam der HSV dann wieder besser nach vorne. So nach 30 Minuten durch Justine Kusi, deren Ball auf dem Tornetz landete. Tania Rocha Ferreira hatte zuvor Kusi prima bedient.

In der 37. Minute behauptete Justine Kusi dann den Ball und spielte zur heranlaufenden Jana Wethje. Diese setzte sich noch gegen eine Gegenspielerin durch und erzielte dann das 0:2.

Justine Kusi setzt ihren Körper gut ein und behauptet den Ball.

Jana Wethje erläuft das gute Zuspiel, setzt sich durch...

...und schießt...

Steffens ist erneut geschlagen.

Kusi und Wethje gratulieren sich gegenseitig.

In der 41. Minute hatte Fjolla Gara die große Chance zum 0:3. Nach erneut sehenswerter Vorarbeit von Tania Rocha Ferreira scheiterte Gara aber mit ihrem Schuss an Steffens.

Von Rocha Ferreira angespielt ist Gara frei vor Steffens.

Steffens kann den Schuss so gerade um den Torpfosten lenken. Es gab "nur" Eckball.

Kurz vor der Pause schoss Kameraj erneut auf das Tor, doch ihr Versuch ging recht deutlich über die Querlatte. So blieb es beim 0:2 für den HSV. Insgesamt eine verdiente Führung, auch wenn man die zwei oder drei guten Gelegenheiten von Ahlerstedt/Ottendorf nicht ignorieren darf.

Jacqueline Bleser durfte erstmals in der Startelf ran und zeigte gerade in der ersten Spielhälfte, dass sie sich gut in die Mannschaft einfügt.

Der HSV begann die zweite Spielhälfte wieder forsch. Kusi setzte Kameraj in Szene, welche jedoch leicht überhastet links am Tor vorbei schoss. Schade, das hätte sicher Ruhe gebracht. So aber begann die stärkste Phase der Gastgeberinnen. Der HSV spielte nun rund 30 Minuten weniger gut, lief zu viel hinterher, stand schlecht und sah sich deutlich verbesserten Gegnerinnen gegenüber. Die spielerische Linie ging weitgehend verloren. Man lebte vom Kampf, Engagement und einzelnen Vorstößen. Diese wurden aber regelhaft zu ungenau gespielt und brachten daher wenig Entlastung. Die Folge: Saskia Schippmann bekam mehr zu tun.

Saskia Schippmann kann diesen Schuss von Karina Witt abwehren.

Der abgewehrte Ball kommt jedoch erneut zu Witt.

Witt versucht es erneut, und Schippmann kann den Ball ablenken.

Dennoch musste Denise Meinberg vor der Linie klären.

Man ahnte schon, dass es nicht ewig gut gehen würde. Peter Schulz auch. Er brachte frisches Personal. Bleser und Gara gingen, Reiß und Ziselsberger kamen. Dabei muss man sagen, dass Ziselsberger erst krankheitsbedingt gegen Oythe gefehlt hatte und anschließend wegen eines Urlaubs das Spiel in Kiel verpasste und ohne eine einzige Trainingseinheit in die Partie kam.

Kurz nach dem Wechsel hatte Kusi einen Freistoß erarbeitet, den Lara Wolff gewohnt gefährlich ausführte.

Lara Wolff beim Freistoß

Steffens faustet den Ball weg, bevor Knobloch einköpfen kann.

Im Gegenzug kamen die Gastgeberinnen zum verdienten Anschlusstreffer. Jennifer Meyer erzielte in der 62. Minute das Tor zum 1:2.

Da war es passiert. Im Mittelfeld ging ein 1:1-Duell verloren, Jennifer Weber kam an den Ball und konnte den Anschluss erzielen.

Erneut konnte sich der HSV nach 30 Minuten berappeln. Justine Kusi hatte sich auf der rechten Außenbahn durchgesetzt und nach innen geflankt. Paula Ziselsberger flog heran und zirkelte den Ball ins Tor.

Kusi spielt nach innen.

Paula Ziselsberger ist reaktionsschnell zur Stelle.

Steffens bemüht sich vergebens.

Das wichtige 1:3 für den HSV.

Es war spürbar, dass dieses Tor den Gastgeberinnen zusetzte. Sie wähnten sich auf dem Weg zum Ausgleich und mussten nun das 1:3 hinnehmen. Von hier an hatte der HSV das Spiel wieder im Griff.

Tanja Thormählen signalisierte, dass sie ausgetauscht werden müsste.

Tanja Thormählen kurz nach ihrer Auswechslung.

Es war schon erstaunlich gewesen, dass sie überhaupt schon wieder 76 Minuten mitwirken konnte. Denn schließlich hatte sie sich gegen Kiel eine Verletzung zugezogen. Doch Thormählen machte trotzdem ein gutes Spiel, nur reichte es eben noch nicht wieder für 90 Minuten. Für sie kam Alina Ogundipe, welche dem Kader der 3. Frauen angehört und nun Regionalligaluft schnupperte. Ogundipe übernahm in der Raute die offensive Position – hinter Kusi. Kameraj ging für Thormählen in die Innenverteidigung und Lara Wolff zurück eine der Sechserpositionen.

 

Der HSV setzte noch einige gute Offensivaktionen. So in der  87. Minute, als Ziselsberger Wethje bediente. Deren Schuss ging jedoch über das Tor. Oder eine Minute später nach Abschlag von Schippmann zu Kusi, welche von der Mittellinie Richtung Tor lief und dann ebenfalls über das Tor schoss.

Dann war dieses spannende Partie beendet. Der HSV hatte sich durchgesetzt und darf sich – zumindest für einen Tag – über den Platz an der Sonne freuen. 10 Punkte nach vier Spielen, davon drei Auswärtsspiele (Oldesloe, Kiel, Ahlerstedt/Ottendorf), sind eine beachtliche Bilanz.

Weiter geht es am 25.9. um 14 Uhr in Norderstedt. Gegner ist das Team aus Havelse.

Drückte vom Spielfeldrand die Daumen: die verletzte Katrin Schwing

 

Weitere Bilder gibt es in der Galerie.

Statistik:

SV Ahlerstedt/Ottendorf:
Karina Steffens, Karina Witt, Inga Cordes, Maren Steffens, Annika Ahrens, Lena Tödter (66. Christina Heins), Anne-Marie Schwartau, Jennifer Meyer, Nadine Schneider (76. Kerstin Klindworth), Britta Dammann, Anke Bruns (46. Romina Riwny)

Hamburger SV II:
Saskia Schippmann – Jacqueline Bleser, Denise Meinberg Tanja Thormählen, Cathérine Knobloch – Tania Rocha Ferreira, Jana Wethje, Pajtesa Kameraj, Lara Wolff, Fjolla Gara – Justine Kusi

Tore: 0:1 Kusi (2.), o:2 Wethje (37.), 1:2 Meyer (62.), 1:3 Ziselsberger (75.)

Karten: – / Kameraj (52. Behinderung der Ausführung eines Freistoßes)

Schiedsrichter: Verena Plate (Bremen), assistiert von Enes Demirkaya und Pascal Lade

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