Das hat es schon einige Zeit nicht mehr an der Hagenbeckstraße gegeben. Der HSV bekam langanhaltenden Applaus für die starke Leitung gegen den 1. FFC Frankfurt. Das Publikum, immerhin 824 waren trotz des mit 11 Uhr für Gästefans ungünstig frühen Spieltermins gekommen, erkannte an, dass die Mannschaft von Achim Feifel über 90 Minuten eine couragierte Leistung abgeliefert hat. Zwar blieben die 3 Punkte als Belohnung heute aus, aber die Zuschauer spendeten den verdienten Applaus.

Die Spannung steigt. Wie würde sich der HSV gegen die favorisierten die Gäste aus Frankfurt schlagen?

Letzte Saison noch in derselben Mannschaft. Ana-Maria Crnogorcevic und Janina Haye. Kim Kulig war aufgrund ihrer Verletzung leider noch nicht wieder dabei.
Die Mannschaft des HSV war von Achim Feifel und Florian Graudegus offensichtlich optimal auf die schwere Aufgabe vorbereitet worden. Ausnahmslos jede Spielerin erfüllte hochgradig motiviert die ihr gestellten Aufgaben. Es wurde gerannt, gekämpft und wo nötig auch mal ein wenig gezupft. Es war eine wahre Freude zu sehen, wie engagiert die ersten Frauen zu Werke gingen. Und schaffte es eine Spielerin nicht allein, so kam sofort Hilfe.
Der hoch gehandelte Favorit aus Frankfurt hatte seine liebe Mühe, strukturiert Offensivaktionen zu starten. Der HSV stand defensiv einfach zu gut. Dennoch, gegen einen solchen Gegner bleiben Torgelegenheiten nicht ganz aus.
Und der HSV? Der hatte durchaus auch eine Offensivaktionen. Über rechts stieß Maike Timmermann einige Male nach vorn. Links wirbelte Jessica Wich. Es war bewundernswert, welche Laufwege sie leistete. Sie ackerte offensiv und defensiv vorbildlich.
Zwar hatte Frankfurt mehr Spielanteile und auch die besseren Chancen, doch der HSV hielt dagegen und man hörte am Spielfeldrand viel lobende Worte ob dieser Leistung.
Zur zweiten Halbzeit änderte sich am Spielverlauf kaum etwas. Frankfurt hatte erneut mehr Ballbesitz und mehr Offensivaktionen.
Darüber, dass dieser Führungstreffer verdient war, musste man nicht lange diskutieren.
Der HSV steckte aber nicht auf. Kristina Brenner kam für Silva Lone Saländer ins Spiel. Später kam noch Anna Hefper für Marie-Louise Bagehorn in die Partie. Carolin Simon konnte so, abgesichert durch Hepfer, ins Mittelfeld vorrücken.

Nach einem Steilpass lief Bajramaj auf Weech zu. Es soll kein Abseits gewesen sein. Ich will das mal so glauben.
Damit hat der HSV nun Teil 1 der Spiele gegen die „Großen“ der Liga absolviert. Mit einem 0:4 in Potsdam und jeweils 0:2 gegen Duisburg und Frankfurt, zog man sich achtbar aus der Affäre. Erfreulich ist auch, dass die Leistungskurve stetig nach oben ging. Von Spiel zu Spiel bereitete der HSV diesen Gegnern mehr Probleme. Sollte dieses Niveau gehalten und der Fehler vermieden werden, gegen die nun vermeintlich leichteren Gegner einen Gang zurückschalten zu können, so kann man der Zukunft dieser Mannschaft erfreut entgegen sehen.
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Hamburger SV: Weech – Engel, Meiforth, Haye, Simon – Kameraj, Ewers – Saländer (73. Brenner), Bagehorn (77. Hepfer), Timmermann – Wich
1. FFC Frankfurt: Angerer, Percival (62.Krieger), Bartusiak, Kumagai, Weber, Smisek (62. Lewandowski), Huth, Behringer, Garefrekes, Crnogorcevic (82. Landström), Bajramaj
Zuschauer: 824
Tore: 0:1 Bajramaj (60.), 0:2 Bajramaj (86.)
Schiedsrichter: Inka Müller-Schmäh (Potsdam), assistiert von Katja Mattig und Katia Kobelt