Die 3. Frauen des HSV haben im Spiel gegen den SC Nienstedten erfreulich viel richtig gemacht. Was sie aber vergaßen, dass war die Belohnung für die gute Leistung. Kämpferisch kann man dem Team keinen Vorwurf machen. Und gerade in der zweiten Halbzeit gab es auch eine ganze Menge guter Spielkombinationen zu sehen. Das ist umso anerkennenswerter, als die Mannschaft längst nicht auf das vertraute Personal zurückgreifen konnte. Von der Original-Viererkette war ausschließlich Kristin Witte verblieben.
Trotz dieser Umstände spielte die Mannschaft gut, stand nach dem geschafften 1:1 kurz vor einem Führungstreffer und hatte mit zwei Pfostenschüssen auch noch Pech. Somit stand am Ende zwar eine 2:4-Niederlage. Aber auf dieser Leistung lässt sich in den kommenden Wochen aufbauen.
Der HSV musste auf etliche Stammspielerinnen verzichten. Beispielsweise standen Anna Peters, Claudia Teixeiro-Pinto, Patricia Zimmermann, Jana Anger oder Anna-Lena Lütkemüller nicht zur Verfügung. Ins Bild passte, dass sich im Abschlusstraining auch noch Johanna Karrenbauer verletzt hatte und ebenfalls ausfiel. Bianca Kleberc und Alina Ogundipe waren angeschlagen. Ogundipe bekam daher den Platz zwischen den Pfosten, während Kleberc auf der Reservebank Platz nahm und dann zum Spielende eingewechselt wurde.
Dankenswerter Weise sprangen spontan einige Spielerinnen der 4. Frauen ein. Yara Kappes, Kaya Kappes und Sophie Treu sind hier zu nennen. Hinzu kam von den 1. B-Mädchen Johanna Martens. Eingespielt konnte diese Mannschaft natürlich nun nicht mehr sein. Aber kämpfen, dass konnte der HSV. Und das tat das Team auch vorbildlich. Der Lohn blieb zunächst aus. Denn die Gäste vom SC Nienstedten gingen nach acht Minuten in Führung. Der HSV hatte es mit einer Abseitsfalle probiert. Das klappte nicht.
Der HSV gab nicht auf und wurde dann auch belohnt. Einen Vorstoß von Melanie Aumüller konnten die Gäste nur per Foul aufhalten. Im Strafraum.
Der HSV hatte in der Folgezeit durchaus die Gelegenheit auf 2:1 zu erhöhen. Beispielsweise als Melanie Aumüller nur den rechten Torpfosten traf.
Der HSV zeigte aber auch einige gute Kombinationen, wie in der 38. Minute.

Aumüller hatte den Ball getrieben und nach links zur mitgelaufenen Enriquez gespielt. Diese flankte nach innen.

Michelle Porsch verpasst nur um Haaresbreite das 2:1. Einen Nachschuss von Chiara Ernst kann Wollf abwehren.
Allerdings hatten auch die Gäste einige Torgelegenheiten. Doch Odgundipe blieb ein guter Rückhalt. So ging es mit 1:1 in die Halbzeit. Fast schon etwas zu wenig aus HSV-Sicht.
Die Mannschaft machte dann auch in der zweiten Halbzeit weiter Druck. Schüsse von Ernst und Lüdemann gingen nur ganz knapp über die Querlatte. Auch die kurz vor der Pause für Kaya Kappes eingewechselte Johanna Martens zog mehrmals gefährlich ab.
In der 54. Minute gab es dann aber einen recht unerwarteten Rückschlag für den HSV.
Der HSV hatte sich kaum umgesehen, da erzielte nur zwei Minuten später Linda Sellami das 1:3.

Auswahlspielerin Sellami lässt Ogundipe keine Chance. Der Ball geht an den rechten Innenpfosten und - anders als beim HSV - ins Tor.
Für den HSV spricht, dass er nicht aufgegeben hat, sondern weiter offensiv spielte. In der 65. Minute verkürzte Michelle Porsch auf 2:3.
Und wie wäre es nun auch mit dem Ausgleich?
Aufregung gab es zudem wiederholt, als Angriffe des HSV wegen Abseitsstellungen abgepfiffen wurden. Zumindest in zwei Fällen wurde mir gegenüber beteuert, sei es eindeutig kein Abseits gewesen. Ärgerlich, da jeweils Michelle Porsch allein auf das Tor zugelaufen wäre. Stattdessen gab es in der 88. Minute keinen Abseitspfiff und die gerade eingewechselte Lisa Walter traf zum entscheidenden 2:4. Kurz darauf war Schluss.
Der HSV zeigte eine gute Leistung und hätte mit ein wenig mehr Glück einen Punkt erreichen können. Auf dieser Leistung lässt sich gewiss aufbauen. Zu hoffen bleibt, dass einige verletzte Spielerinnen schnell genesen werden. Am 1.10. gastiert die Mannschaft beim FC Altona 93.
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Der HSV-Kader: Ogundipe, Treu (87. Kleberc), Spack, Enriquez, Lüdemann, Witte, Aumüller, Porsch, K. Kappes (42. Martens), Ernst, Y. Kappes (70. Ulas)
Tore: 0:1 Sellami (8.), 1:1 Aumüller (19.), 1:2 Wegner (55.), 1:3 Sellami (57.), 2:3 Porsch (65.), 2:4 Walter (88.)
Schiedsrichter: Andreas Friede mit seinem Assistent Tim Klaus Berens und dem Assistentenanwärter Dennis Francke