Sie ist der Neuzugang der Winterpause für den HSV: Carolin Simon. Vom TSV Jahn Calden wechselte sie an die Elbe und versucht beim HSV schnell Fuß zu fassen, um mit dem HSV eine tolle Rückrunde zu spielen. Kurz nach dem SHFV-Nordcup 2010 in Kiel nahm sich Carolin Simon ein paar Minuten Zeit, um mit uns ein kurzes Interview zu führen.
Wenn ihr wissen wollt, was Carolin Simon über Hallenfußball denkt, wo sie ihre Stärken sieht und was sie am liebsten in der Zeitung lesen würde, dann lest euch das folgende Interview durch.
Die Torjäger: Hallo Carolin. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, um uns für ein Interview zur Verfügung zu stehen. Erst einmal wünschen wir dir ein frohes, neues Jahr 2010. Ich hoffe, du hast die Feiertage genießen können?
Carolin Simon: Hallo, danke euch auch ein frohes neues Jahr. Hab‘ die Feiertage genossen.
Die Torjäger: Du bist in der Winterpause zum HSV gewechselt. Was sind deine ersten Eindrücke?
Carolin Simon: Meine ersten Eindrücke sind auf jeden Fall positiv. Das Team ist nett und auch Hamburg als Stadt gefällt mir super gut.
Die Torjäger: Warum bist du zum HSV gewechselt?
Carolin Simon: Ich wollte den Schritt in die erste Liga wagen. Der HSV hat sich schon sehr früh bei mir gemeldet und war schon immer eine Option für mich. Ich denke, dass ich beim HSV optimale Bedingungen für meine Weiterentwicklung bekomme.
Die Torjäger: Wann hat der HSV erstmals zu dir Kontakt aufgenommen?
Carolin Simon: Das war schon sehr früh. Ich glaube das ist schon über ein Jahr her.
Die Torjäger: Was haben deine Eltern dazu gesagt? Hatten sie einen großen Einfluss auf deine Entscheidung?
Carolin Simon: Ja, ich habe zusammen mit meinen Eltern entschieden. Wenn sie dagegen gewesen wären, weiß ich nicht ob ich jetzt für Hamburg spielen würde. 😉
Die Torjäger: Was wusstest du bisher vom HSV-Frauenfußball, wen kanntest Du vor dem Wechsel?
Carolin Simon: Ich wusste eigentlich relativ wenig vorher. Ich wusste, dass sie in der ersten Liga gut mitspielen, und habe halt viel durch HSV-Spielerinnen erfahren, die ich schon kannte. Da ich schon vorher ab und zu in Hamburg war, habe ich schon ein paar Spielerinnen kennengelernt.
Die Torjäger: Welche Position spielst du am liebsten? In Calden hattest du die Rückennummer 6. Bist du eine typische 6erin?
Carolin Simon: Das ist eine schwierige Frage mit der Lieblingsposition. Die Hauptsache ist, dass man überhaupt spielt, und ich denke, ein guter Spieler kann verschiedene Positionen spielen, wobei ich sehr gerne auf der linken Seite spiele. Aber ne 6erin war ich noch nie, und werde ich wahrscheinlich auch nicht. In Calden hatte die Trikotnummer 6 nichts mit der Position zu tun.
Die Torjäger: In Calden warst Du mit Simone Müller beste Torschützin der Hinrunde. Liegen deine Stärken eher in der Offensive oder in der Defensive?
Carolin Simon: Ich denke, dass entscheidet jeder Trainer anders, wo er meine Stärken für das Team sieht. Ich sehe mich jedoch eher in der Defensive, wobei das ja nicht heißt, dass ich nicht offensiv agieren kann.
Die Torjäger: Wie war dein Abschied in Calden? Wie haben deine Mitspielerinnen reagiert?
Carolin Simon: Es war komisch. Ich hatte mich gerade richtig eingelebt, da musste ich schon wieder weg. Ich habe von Anfang an jedoch gesagt, dass ich nicht lange in Calden bleiben werde, deshalb haben die Spielerinnen auch immer hinter mir gestanden und mich unterstützt.
Die Torjäger: Du konntest am vergangenen Wochenende beim SHFV-Nordcup in Kiel deinen Einstand beim HSV geben und positive Akzente im Spiel des HSV geben. Was hältst du vom Hallenfußball? Hat dir der Auftritt in Kiel Spaß gemacht?
Carolin Simon: Ich liebe Hallenfußball. Ich finde es toll, auf so kleinem Raum Fußball zu spielen und auch ein paar Tricks auszupacken. Das macht richtig Spaß. Kiel war toll, obwohl wir uns mehr erhofft haben.
Die Torjäger: Was machst du, wenn du nicht beim Training der HSV-Frauen bist? Gehst du arbeiten oder noch zur Schule?
Carolin Simon: Ich gehe noch zur Schule. Ich besuche die 10. Klasse des Heidberg-Gymnasiums.
Die Torjäger: Und was machst du in deiner Freizeit?
Carolin Simon: Mit Freunden treffen, choppen und chillen.
Die Torjäger: Hast du ein sportliches Vorbild?
Carolin Simon: Ein spezielles Vorbild hab ich nicht. Mir gefallen verschiedene Spieler sehr gut, wie zum Beispiel Steven Gerrard aufgrund seiner Leidenschaft im Spiel.
Die Torjäger: Wie bist du damals zum Fußball gekommen?
Carolin Simon: Ich bin durch meinen Bruder zum Fußball gekommen.. Er hatte ein Freundschaftsspiel und ein „Mann“ fehlte. Das war damals in der „Bambini-Mannschaft“, da bin ich dann eingesprungen, und es hat mir sofort Spaß gemacht.
Die Torjäger: Was willst du diese Saison mit dem HSV noch erreichen?
Carolin Simon: Ich will mich erst mal hier richtig einleben und mich in die Mannschaft integrieren. Ich denke, der Rest kommt von selbst. Ich werde natürlich versuchen, in jedem Spiel das Beste aus mir rauszuholen.
Die Torjäger: Und was ist dein persönliches Saisonziel?
Carolin Simon: Mein persönliches Saisonziel ist es, mir einen Stammplatz zu erspielen und gute Leistungen zu bringen.
Die Torjäger: Letzte Frage: Was würdest du gerne einmal über dich in der Zeitung lesen:
Carolin Simon: „Carolin Simon schießt den HSV zur Meisterschaft“.
Die Torjäger: Wir danken dir für das Interview und wünschen dir eine erfolgreiche Rückrunde.
—
Kommentare:
Kuddel, Eingereicht am 25.01.2010 um 14:29
Ich stimme zu. Dafür, dass Carolin Simon erst einige Tage bei der Mannschaft ist, konnte sich ihr (Zusammen-)Spiel in Magdeburg sehen lassen. Für mich gehörte Carolin Simon bereits zuvor in Kiel – neben z. B. Nina Jokuschies, welche in Magdeburg nicht im Kader stand – zu den besten.
Spacibo, Eingereicht am 25.01.2010 um 03:37
PS: Der Zeitpunkt des obigen Kommentars entspringt einem Anfall seniler Bettflucht oder einfach auch der Aufregung nach dem Supererlebnis Hallenpokal vor 4341 Zuschauern. Richtig schade, dass er nächstes Jahr wegen der WM ausgesetzt wird!
Spacibo, Eingereicht am 25.01.2010 um 03:35
Hallo Carolin,
ich war in Magdeburg live dabei und kann deshalb mit Fug und Recht behaupten, dass Du einen tollen Einstand hingelegt hast, sowohl rein spielerisch und kämpferisch als auch von Deiner Ausstrahlung her. Außerdem schienst Du mir schon ziemlich gut integriert. Ich fand es prima, wie schnell Ihr die Schlappe gegen Duisburg weggesteckt habt und gegen die Bayerinnen zurückgekommen seid. Und gegen Jena erstarb mir der Torschrei in letzter Sekunde auf der Zunge, als er schon fast raus war…
Okay, Jena hat es auch verdient. Das ist eine extrem sympathische Truppe mit gleich Steven Gerrards drin.
Weiter so. Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf Dein “richtiges” Debut gegen Essen!