
Nadine Moelter, Johanna Borkowski, Kathrin Patzke, Henrike Meiforth, Jobina Lahr (oben v. l.), Vera Homp, Jennifer Weber, Carina Wolfgramm (unten v. l.)
Beim Taneri-Wintercup des FFC Oldesloe waren die 2. Frauen des HSV kaum zu stoppen. Erst im Finale unterlagen sie der zweiten Mannschaft von Turbine Potsdam, nachdem sie die favorisierten Brandenburgerinnen in der Vorrunde noch geschlagen hatten. Neben dem Pokal für den Vizetitel blieben den Rothosen aber immerhin zwei individuelle Auszeichnungen.
Die B-Mädchen hatten es vorgemacht, nun waren die Zweitliga-Frauen an der Reihe. Claudia von Lanken hatte für das Unternehmen Cup-Eroberung einen wegen des zeitgleich stattfindenden Hallenturniers von Jesteburg/Bendestorf kleinen, aber starken Kader nominiert. Jenny Weber durfte das Tor verhexen, und davor sollten Nadine Moelter, Kathrin Patzke, Vera Homp, Henrike Meiforth, Carina Wolfgramm, Jobina Lahr und Johanna Borkowski für den Budenzauber sorgen.
Sie waren auch gleich gefragt, denn als Auftaktspiel ins Turnier stand das Derby gegen den Gastgeber FFC Oldesloe auf dem Programm. Der musste auf Chefin Claudia Wenzel ebenso verzichten wie auf die längerfristig ausfallende Hallenexpertin Gaitana Lippert, die sich beim SHFV-Nordcup in den letzten zehn Sekunden des abschließenden Vorrundenspiels gegen den HSV bei einem Pressschlag verletzt hatte und nur auf Krücken durch die Halle humpelte. Da der FFC auch ohne Joy Grube und Mirja Herrmann antrat, war so Michelle von Appen die einzige im Team des Ausrichters, die schon beim HSV gespielt hatte. Es wurde also dennoch ein Wiedersehen.

Jobina Lahr im Dribbling gegen Marieke Bauer
Oldesloe erwischte den besseren Start und kam zur ersten Chance. Nach Pass von Kristin Engel schoss Kristina Kucharski rechts daneben. Auf der anderen Seite hatte Kathrin Patzke den ersten Fehlschuss. Dann konnte sich erstmals Jenny Weber im HSV-Kasten gegen Kucharski auszeichnen (2.). Die Tormöglichkeiten wurden dicker. Carina Wolfgramm setzte gegen FFC-Keeperin Janne Backhaus nach und zwang sie zu einem Fehler. Der Ball landete vor den Füßen von Vera Homp, die freistehend direkt an die Latte schoss (4.). Aber auch die Stormarnerinnen hatten ihre Großchance. Filiz Koc erkämpfte das Leder von Jobina Lahr, passte quer, doch beim Abschluss kam Kucharski ins Rutschen, und ihr Versuch verfehlte das linke Eck. Die Hälfte des Spiels war vorbei. Da fasste sich Patzke ein Herz, zog von der Mittellinie aus mit Ball am Fuß in ihrer typischen Art unwiderstehlich an drei Oldesloerinnen vorbei und spitzelte die Kugel stolpernd zum 1:0 in die Maschen (6.). Endlich!
Das Spiel blieb ausgeglichen. Nach Fehler von Borkowski konnte Marieke Bauer nicht zum Ausgleich verwerten, und Weber griff zu. Chancen hüben wie drüben, jetzt war wieder der HSV an der Reihe. Nach schnellen Freistoß von Wolfgramm probierte es Patzke direkt, aber Backhaus rettete zur Ecke. Liva Zunker schoss von der Mittellinie über das HSV-Gehäuse (8.). Ihre Mitspielerin Svenja Fritz leistete sich einen katastrophalen Fehlpass genau in die Füße von Homp, die jedoch Backhaus nur anschoss und die Entscheidung vergab (9.). Aber sie bekam noch eine Möglichkeit, als Fritz‘ Klärungsversuch zu ihr kam. Backhaus wehrte mit dem Fuß ab (10.), In den letzten 90 Sekunden wurde der HSV dominierend, verpasste aber das zweite Tor. Nach Querpass von Lahr schoss Wolfgramm drüber und vergab die letzte Chance des Spiels. Der Sie war nicht unverdient, insgesamt war es eine spannende Partie gewesen.

Zweikampf zwischen Carina Wolfgramm und Filiz Koc
Im zweiten Spiel trafen der schwedische Vertreter Helsingborgs DFF und der Regionalligist Mellendorfer TV aufeinander. Es wurde eine klare Angelegenheit, überraschend war allerdings der Sieger. Der kam nämlich aus Niedersachsen. Jennifer Horwege sorgte schon in der ersten Minute für die Führung des MTV. Janina Spaude legte in der 5. Minute das 2:0 nach, und nur eine Minute später war es Kristina Gluth, die das 3:0 besorgte. Helsingborg schien das alles einen Tick zu schnell zu gehen. Immerhin kamen sie durch Hanna Gustavzelius zum Ehrentreffer, doch den Schlusspunkt zum deutlichen 4:1-Sieg des MTV setzte Natascha Rose eine Minute vor dem Abpfiff (9.). Damit setzten die Niedersachsen ein erstes Achtungszeichen. War mit ihnen zu rechnen? Zu rechnen war auf jeden Fall mit dem Titelverteidiger Turbine Potsdam II. Der spielte zum Auftakt gegen den Hamburger Regionalligisten Bergedorf 85 und zeigte eindrucksvoll, dass der Titel nur über sie zu gewinnen war. Bergedorf war komplett überfordert und Potsdam treffsicher. Karoline Heinze eröffnete den Torreigen in den ersten 60 Sekunden, und Henrike Schödel baute die Führung aus (3.). Nach einem Doppelpack von Lavinia Timme binnen 30 Sekunden zum 4:0 (6.) war spätestens der Drops gelutscht, aber Turbine legte noch zwei Tore nach. Anna Ulbrich und Sandra Starke beseitigten allerletzte Zweifel am Ausgang der Partie. Immerhin gelang Maria Albrecht noch der Ehrentreffer für die Elstern.

Antritt von Carina Wolfgramm
Der zweite Einsatz der Rothosen stand an, Gegner war die Zweite von Holstein Kiel aus der Regionalliga. Allerdings hatten die Störchinnen mit Kirsten Stamer, Siri Thomsen und Stefanie Mohr durchaus zweitligaerfahrene Akteurinnen am Start. Doch der HSV machte von Beginn an das Spiel. Nach Pass von Borkowski versuchte es Patzke mit einem hohen Schuss, den sich Kiels Keeperin Eva Ravn im Nachfassen schnappte. Wenige Sekunden später versuchte es Patzke erneut, Thomsen fälschte ab, und der Ball verfehlte das Gehäuse um Zentimeter (1.). Die erste Möglichkeit bekam Kiel nach einem Fehler von Weber, die genau zu Thomsen „klärte“, aber sie machte ihren Fehler wieder wett und fing den Schuss spektakulär mit einer Hand. Wie schon gegen Oldesloe schienen sich die Rothosen im Abschluss schwer zu tun. Ein Solo schloss Lahr mit einem Schuss links vorbei ab (3.), und noch in der gleichen Minute marschierte Patzke an drei Gegenspielerinnen vorbei, scheiterte dann aber an Ravn. Eine Minute später gelang ihr aber dann das 1:0, sie stocherte den Ball über die Linie (4.).

Carina Wolfgramm beim Eckball
Der HSV bestimmte das Geschehen. Homp prüfte Ravn in der 6. Minute. Auf der anderen Seite nahm Stamer den Ball volley per Seitzieher, und Weber musste das Geschoss über die Latte lenken. Aber auch Patzke hatte Kraft im Schuh, was Ravn bei ihrer Parade erfahren musste (7.). Wenn nicht mit Kraft, dann mit Gefühl… Lahr bediente Patzke in der 8. Minute, die behauptete sich gegen Thomsen und traf durch die Beine von Ravn zum 2:0 (8.). Sie war die Frau des Spiels. In der 9. Minute zog sie erst an Franzi Roeder vorbei und dann an Thomsen und traf locker zum 3:0-Endstand. Zwei Spiele, vier Tore – Kathrin Patzke liegt die Halle einfach. Drei Chancen gab es noch: Erst schoss Stefanie Mohr genau auf Weber (9.). Dann holte Moelter den Ball und verzog links. Den folgenden Abstoß fing Lahr ab und zwang Ravn zu einer letzten Parade. Es blieb beim hochverdienten 0:3.

Kathrin Patzke kommt vor Steffi Mohr zum Schuss
Die Hamburgerinnen hatten nun wieder zwei Spiele Pause. In der Zwischenzeit traf der FFC Oldesloe auf den Mellendorfer TV. Für die Stormarnerinnen war das eigentlich ein Pflichtsieg. Eigentlich. Denn Mellendorf gelang durch Laura Eylitz das 0:1 (3.). Das glich Oldesloe zwar postwendend durch Michelle von Appen aus, aber wieder fast im Gegenzug traf Kristina Gluth erneut für die Niedersachsen zum 1:2 (4.). Der MTV erspielte sich leichte Vorteile, und dennoch kassierten sie das 2:2. Das erzielte ausgerechnet die türkische Nationalspielerin Filiz Koc, die erst in der Winterpause von Mellendorf nach Oldesloe gewechselt war (7.). Die Entscheidung fiel in letzter Minute. Der FFC wechselte zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, und das nutzte Janina Spaude zum 3:2-Siegtreffer für Mellendorf (10.). Aber der Sieg für das Team aus der Nähe von Hannover war verdient. Nach dem zweiten Spiel sah es auch für die Schwedinnen aus Helsingborg nicht gut aus. Gegen Turbine Potsdam II. verloren sie mit 0:3. Turbine startete wie die Feuerwehr. Judith Bast traf in der 1. Minute zum 1:0, Lavinia Timme legte das 2:0 nach (2.), und den frühen Schlusspunkt setzte Sandra Starke (4.). Sie vergaben sogar weitere Möglichkeiten zu einem höheren Sieg. Faszinierend war vor allem das Tempo, das sie trotz rutschigen Bodens an den Tag legten.

Nadine Moelter will die mitgelaufene Henrike Meiforth anspielen
Nächstes Spiel, nächstes Derby für den HSV, der nun gegen den anderen Hamburger Vertreter Bergedorf 85 antrat. Der Klassenunterschied sorgte zunächst einmal für einen pomadigen Beginn der Rothosen. Und turbulente erste 60 Sekunden. Maria Albrechts Schuss ging rechts vorbei. Nachdem auf der Gegenseite Jobila Lahr einen Hereingabe von Kathrin Patzke verpasste, schoss erneut Albrecht über das HSV-Tor. Ein Fehler der Elstern brachte dem HSV dann aber das 1:0. Torhüterin Jasmin Hadrous passte den Ball zu Svenja Schön. Die aber war unaufmerksam, und so traf Henrike Meiforth flach zum Führungstreffer des Zweitligisten (2.). Bergedorf ließ sich zunächst nicht irritieren. Jenny Weber musste einen Schussversuch von Cindy Pohlmann abblocken. Dann kam wieder der HSV. Johanna Borkowski gab den Ball kurz zu Carina Wolfgramm, die das Leder annahm und aus der Drehung zum 2:0 versenkte (4.). Das war für die Rothosen so etwas wie eine Initialzündung in diesem Spiel, denn nun waren sie deutlich überlegen. Hadrous hatte nun gut zu tun. Erst hielt sie einen Schuss von Patzke (5.). Dann rettete sie vor Meiforth, aber Lahr erlief den Ball, bediente Meiforth noch einmal, und die dankte es ihr mit dem 3:0 (6.). Keine Chance für Hadrous, die nicht schnell genug wieder in ihr Tor zurückkehren konnte. Noch in der gleichen Minute wurde Patzke von Lahr steil geschickt und markierte das 4:0. Und noch immer in der 6. Minute zog Wolfgramm aus 13 Metern ab und netzte zum 5:0.

Kathrin Patzke sucht einen Weg vorbei an Jeanette Prahs
Danach wurden die HSVerinnen wieder etwas lässiger. Bergedorfs Albrecht zog in der 7. Minute von der Mittellinie ab und hatte Pech, dass ihr Schuss an den Pfosten klatschte. Das Raunen in der Halle war ebenso wenig zu überhören. Dann spielte Lahr über Bande Doppelpass mit Patzke, die ihr den Ball hoch servierte. Den Volleyschuss parierte Hadrous. Und Sekunden später vereitelte sie ein sicher geglaubtes Tor von Moelter. Die letzte Chance hatte Bergedorf. Neuzugang Jacqueline Bleser – sie kam vom FFC Oldesloe – vernaschte Borkowski und Meiforth, ihr Schuss wurde dann aber abgefälscht und ging rechts vorbei. Dennoch war der Sieg des HSV durchaus auch in der Höhe verdient.

Nadine Moelter stoppt Nurdan Üstün
Im nachfolgenden Spiel blieb der Mellendorfer TV mit dem dritten Sieg im dritten Spiel dem HSV auf den Fersen. Nach sieben Minuten traf Gluth zum 1:0 und legte zwei Minuten später das 2:0 gegen Holstein Kiel II. nach. Deren Torhüterin Eva Ravn hexte, was zu hexen war, musste sich aber trotzdem zweimal geschlagen geben. Ihre Vorderleute wehrten sich, setzte aber eher spärliche Offensivakzente. Danach verabschiedete sich der FFC Oldesloe endgültig von vorderen Rängen. Gegen Helsingborgs DFF waren sie die bessere Mannschaft, münzten das aber nicht in Tore um: Was nicht daneben ging, hielt Helsingborgs Keeperin Stephanie Pettersson. Die Schwedinnen holten die drei Punkte durch die höhere Effektivität. Zunächst traf Mariana Petersson abgefälscht die Latte (2.), dann unterlief Marieke Bauer per Kopf ein Eigentor zum 1:0 für Helsingborg. Bis zur Schlussminute hatte Oldesloe 7, 8 gute Chancen, darunter ein Pfostenschuss von Kristin Engel, und Helsingborg gerade eine. Die zweite war ein Konter, den Erika Staaf zum 2:0 abschloss. 15 Sekunden vor dem Ende gelang Kucharski nur noch der Anschlusstreffer zum 1:2-Endstand. Viel zu spät.

Laura Brosius kommt gegen drei Hamburgerinnen zum Schuss
Im vierten Vorrundenspiel stand dem HSV der schwerste Gegner gegenüber. Turbine Potsdam hatte seine beiden ersten Spiele souverän gewonnen. So war dann auch viel Taktik in der Partie, kein Team wollte sich Blößen geben. Daraus resultierte, dass sich die erste echte Tormöglichkeit erst nach vier Minuten ergab, als Patzke nach einem Zuspiel aus der Drehung abzog und Lavinia Timme zur Ecke abfälschte. Eine Minute Zeigerumdrehung später aber war es soweit: Patzke bediente Borkowski zum 1:0 (5.). Und sie setzten gleich nach. Meiforth legte quer, Lahr schoss sofort flach, und das Leder rutschte Annika Eichmann zum 2:0 durch die Hosenträger (6.). Der HSV war bissiger in den Zweikämpfen und schaltete schneller um. So hätte Wolfgramm per Konter nach einem Steilpass fast das dritte Tor gemacht, spitzelte rechts vorbei. Jetzt hatte Schödel für Potsdam die erste Chance, aber der Flachschuss war keine Prüfung für Weber (6.). In der 8. Minute bekam sie mehr zu tun, aber auch Bast überwand sie nicht. Die flüssigeren Kombinationen des HSV waren allzeit gefährlich. Borkowski spielte links herüber zu Patzke, die legte wieder nach rechts auf Lahr, aber Eichmann hielt (8.). Die letzte Chance der Brandenburgerinnen: Aus 14 Metern schoss Anna Ulbrich einen Meter am Tor vorbei. Und für den HSV vergab Patzke die letzte Torszene. Sie waren cleverer, taktisch klüger und schlicht besser gewesen, holten verdient ihren vierten Sieg und standen nicht zu Unrecht mit 11:0 Toren unangefochten vorne.

Karoline Heinze kann Nadine Moelter nicht stoppen
Das einzige 0:0 des Tages gab es in der Partie zwischen Holstein Kiel II. und Helsingborgs DFF. Die Kielerinnen erarbeiteten sich ein leichtes Chancenplus, aber die größte Siegchance hatten die Schwedinnen, als Emma Ernst dreißig Sekunden vor Schluss mit der Hacke den Pfosten traf. Das Remis war durch das schwache Niveau der Begegnung in Ordnung. Dafür verwöhnten Bergedorf 85 und der FFC Oldesloe die Zuschauer in der Stormarnhalle. Bereits in der ersten Minute knackte der FFC zwei Mal die Defensive der Elstern. Svenja Fritz und Kristin Engel netzten zum 2:0 ein. In der 4. Minute schaffte Bergedorf den Anschlusstreffer, als Michelle Pfeiffer – sie heißt wirklich wie die US-Schauspielerin – zum 1:2 verkürzte. Danach trafen aber erneut Engel und Sandra Runge zum 4:1, ehe Cindy Pohlmann den 4:2-Endstand markierte (7.). Das Ergebnis war auch in der Höhe verdient.

Kristina Gluth kommt bei Jobina Lahrs Pass zu spät
Nun traf der HSV auf das einzige andere Team, das noch keinen Punktverlust hinnehmen musste, das Überraschungsteam des Mellendorfer TV. Und die sollten den Hanseatinnen zeigen, was drei Siege und 9:3 Tore bedeuteten. Obwohl der HSV besser begann. Einen Querpass von Nadine Moelter stolperte Natascha Rose den Ball ins eigene Netz (1.). Doch das 1:0 des HSV machte der MTV schnell wieder wett. Zunächst rettete Jenny Weber noch gegen Janina Spaude, die nach Steilpass von Besarta Shabani die erste Chance der Niedersachsen hatte. Den Eckball brachte Spaude umgekehrt auf Shabani – 1:1 (2.). Es entwickelte sich ein Schlagbtausch. Nach Laufduell gegen Meiforth schoss Jennifer Horwegen ebenso drüber (3.) wie auf der anderen Seite Carina Wolfgramm (5.). Mit Glück und gegnerischer Hilfe brachte Johanna Borkowski den Ball dan zu Wolfgramm, und dieses Mal wählte sie das lange Eck zum 2:1 (5.).

Carina Wolfgramm holt zu einem satten Schuss aus, Kerstin Jäger stört nicht
Die Torhüterinnen standen in der Folge im Fokus. Erst prüfte Spaude Weber, dann Meiforth nach Querablage von Patzke MTV-Keeperin Sonja Reinhardt (6.). Noch in der gleichen Minute brachte Spaude eine Ecke herein, Shabani rauschte heran, und den strammen Schuss lenkte Weber an den Pfosten, Meiforth klärte endgültig. Auch in der 8. Minute hielt sie stark gegen Horwege. Auf der Gegenseite vergab Jobina Lahr die Vorentscheidung: Bedient von Patzke, stand sie völlig frei vor Reinhardt, traf den Ball nicht richtig und verzog links vorbei (8.). Das wurde bestraft. Gluth passte auf Horwege, und die knallte die Kugel zum 2:2 ins kurze Eck (8.). Das Spiel stand auf der Kippe. Aber der HSV schaltete in der 9. Minute einen Tick schneller. Moelters Freistoß kam zu Homp, die im zweiten Versuch erst den Ball traf. Reinhardt wehrte ab, aber die Pille kam zu Borkowski, und die lupfte sie über die bereits auf dem Weg zu Boden befindliche Schlussfrau zum 3:2. Danach riskierten die Frauen von der Alster nichts mehr, spielten erfolgreich die Zeit herunter. Die Niedersachsen hatten gut mitgespielt und den HSV geärgert. Der aber spielte seine individuelle Klasse aus und nahm etwas glücklich die drei Punkte mit, wahrte seine weiße Weste trotz zweier Gegentore.

Eines von vielen heißen Duellen an der Bande: Meiforth gegen Spaude
Vor dem letzten Spiel hatten die Mädels von Claudia von Lanken nochmal zwei Spiele Pause. In der Zwischenzeit trafen Bergedorf 85 und Holstein Kiel II. aufeinander. Kiel war mit sachlichem Fußball überlegen und gewann durch die Tore von Tina Hild (3.), Siri Thomsen (6.) und Kirsten Stamer (8.) mit 3:0. Für Elstern waren die 85erinnen einfach nicht diebisch genug. Der FFC Oldesloe wollte dann seine letzte Chance auf das Halbfinale ergreifen. Dazu mussten sie Turbine Potsdam II. schlagen und auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Doch schon der eigene Erfolg blieb aus. Der FFC war bemüht um eine flüssige Spielanlage, lauterte auf Konter gegen abschlussschwache Brandenburgerinnen, für die Bast in der 6. Minute den Treffer zu einem Glanzlosen 1:0-Sieg markierte.

Henrike Meiforth schirmt den Ball gegen Mariana Pettersson ab
Das sechstletzte Spiel der Vorrunde war das letzte für den HSV. Gegner war Helsingborgs DFF. Der HSV brachte auch diese Partie souverän nach Hause. Mit einem Außenristpass setzte Patzke Borkowski ein, die aber schoss freistehend Torhüterin Pettersson an (2.). Sekunden später machte es Patzke dann selbst, verlud eine Gegenspielerin und traf trocken zum 1:0. Helsingborg war harmlos und schwach, einzig der HSV hatte echte Torchancen. Nach Ecke von Moelter kickte Patzke die Kugel drüber (5.). Dann doch die einzige Chance der Schwedinnen. Ein Passversuch von Patzke misslang, beim Konter kam Emma Ernst bedrägt zum Schuss, aber Weber wehrte ab (6.). In der 8. Minute verlor der HSV den Ball, aber Patzke setzte nach und holte sich das Leder zurück. Ihren Schuss aus spitzem Winkel konnte Pettersson noch abwehren, der Nachschuss saß dann aber im kurzen Eck zum 2:0-Endstand. In der letzten Minute hätte Lahr noch auf 3:0 erhöhen können, scheiterte aber an der Keeperin. Der HSV war mit sechs Siegen in sechs Spielen verdienter Vorrundensieger. Wer würde der Gegner im Halbfinale sein?

Kathrin Patzke mit feiner Ballbehandlung
Zunächst sicherte sich Mellendorf seinen Platz in der Runde der letzten vier durch ein 3:2 im Regionalliga-Duell gegen Bergedorf 85. Dabei hatten sie aber unerwartete Mühe. Horweges 1:0 fiel erst in der 6. Minute. Gluth erhöhte auf 2:0 (8.), aber Michelle Pfeiffer machte es postwendend noch einmal spannend. Das 3:1 von Laura Eylitz schien alles klar zu machen, doch noch einmal verkürzte Bergedorf durch Albrecht auf 3:2 (10.). Das war der Endstand. Im nächsten Spiel machte Holstein Kiel II. dem 1.FFC Turbine Potsdam II. das Leben schwer. Zwar gingen die Brandenburgerinnen durch Sandra Wiegand nach zwei Minuten in Führung, aber Tina Hild glich schnell aus. Den Siegtreffer für Turbine besorgte Karoline Heinze nach fünf Minuten.

Vera Homp kann den Ball gerade vor der Gegenspielerin abgeben
Es wurde spannend, denn nun ging es um den Einzug ins Halbfinale. Um Platz vier stritten sich drei Teams: Holstein Kiel II. (4 Punkte, 4:7 Tore), der FFC Oldesloe (3 Punkte, 7:8 Tore) und Helsingborgs DFF (4 Punkte, 3:10 Tore). Und die Schwedinnen konnten vorlegen. Gegen das Schlusslicht Bergedorf 85 half ihnen nur ein Sieg. Die Hamburgerinnen aber schickten sich an, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen. Maria Albrecht netzte nach fünf Minuten zum 1:0 für den Regionalligisten. Sara Pedesen glich für die Schwedinnen aus (6.). Und in der 9. Minute sorgte Emma Ernst per Abstauber für den Helsingborger Sieg, der auch verdient war, weil ihr Team weitere Chancen zu einem höheren Ergebnis vergab und Bergedorf insgesamt zu harmlos und zu wenig konstruktiv war. Sie verabschiedeten sich ohne Punkt aus dem Turnier.
Helsingborg hatte also vorgelegt. Das bedeutete aber auch: Der FFC Oldesloe war endgültig ausgeschieden. Einzig Holstein Kiel konnte im Schleswig-Holstein-Derby noch an Helsingborg vorbei ins Halbfinale gegen den HSV einziehen. Dazu brauchten sie einen Sieg gegen den Gastgeber. Der aber spielte nicht mit und gewann durch ein Tor von Svenja Fritz aus der 8. Minute mit 1:0. Unter dem Jubel der Schwedinnen schied Kiel also ebenso aus.
Die Halbfinalpartien standen also fest: HSV gegen Helsingborg, Turbine Potsdam II. gegen Mellendorf. Zuvor war aber noch das letzte Vorrundenspiel auszutragen, und es lautete exakt wie das zweite Halbfinale: Turbine II. gegen den MTV. In dieser bedeutungslosen Partie ging es allenfalls darum, Vorrundenplatz zwei zu sichern. Das gelang Turbine deutlich. Lavinia Timme (2. und 5.), Sandra Starke (4. und 8.) und Laura Brosius (5.) schossen die Tore für die Zweitvertretung des Meisters, ehe Janina Spaude für Mellendorf in der Schlussminute den Ehrentreffer erzielte.

Nadine Moelter mit befreiendem Antritt gegen zwei
Im ersten Halbfinale war der HSV dran. Die fünf Spiele währende Pause hatte dem Team nicht gut getan. Nachdem Kathrin Patzke in der 2. Minute die erste Chance vergeben hatte, traf Emma Ernst nach scharfem Anspiel auf der anderen Seite zum 0:1 (2.). Der HSV hatte Probleme. So verpasste Erika Staaf sogar das 0:2. Nach fünf Minuten kämpften sich die Rothosen in die Partie zurück. Carina Wolfgramm passte auf Vera Homp, die legte quer, und Henrike Meiforth verwandelte zum Ausgleich (5.). Sie setzten gleich nach. Jobina Lahr spielte steil auf Vera Homp, und die schoss sofort an Stefanie Pettersson vorbei zum 2:1 ein (6.). Endlich eine richtig gelungene Aktion für die Offensivspielerin, bei der an diesem Tag nur wenig zusammen lief. Weiter suchte der HSV sein Heil in der Offensive. Mit einem raumgreifenden Pass fand Lahr Patzke. Die nahm das Leder an, zog ab, aber Pettersson lenkte den Schuss über die Latte (7.). Und einen Pressschlag von Patzke gegen Pettersson kratzte Pedesen von der Linie. Auf der Gegenseite versuchte es Staaf aus der Distanz mit einem Aufsetzer, den Jenny Weber im Nachfassen sichern konnte (8.). Sie leitete kurz darauf die nächste Möglichkeit ein, spielte lang links raus auf Homp, deren Linksschuss verfehlte das rechte Eck nur knapp. Die letzte Möglichkeit für Helsingborg vergab Ernst, es blieb bei einem mühsamen 2:1-Sieg des HSV und dem Einzug ins Finale.

Henrike Meiforth hebt den Ball per Knie über Hanna Gustavzelius
Finalgegner wurde Turbine Potsdam II. So, wie von HSV-Coach Claudia von Lanken gewünscht. Zwar brachte Kristina Gluth den Mellendorfer TV mit 1:0 in Front, doch als Franziska Unzeitig in der 2. Minute mit ihrem Schuss den linken und rechten Pfosten traf, weckte das die Brandenburgerinnen auf. Die machten nun Druck, kamen durch Henrike Schödel in der 3. Minute zum Ausgleich, und in der Schlussphase trafen Lavinia Timme (9.) und Sandra Starke (10.) gegen lauernde Niedersachsen zum 3:1-Sieg.
In einer wenig schön anzusehenden Partie fiel die Entscheidung um Platz drei zwischen Helsingborg und Mellendorf. Nach vier Minuten führten die Schwedinnen mit 2:0, ehe Gluth es in der 7. Minute noch einmal spannend machten. Die Damen aus dem Norden nutzten alle erlaubten und unerlaubten Mittel zur Verteidigung und kassierten sieben Sekunden vor dem Abpfiff die einzige 2-Minuten-Zeitstrafe gegen Sara Pedesen wegen zu harten Einsteigens. Um die Strafe hatte sie die kompletten zehn Minuten Spielzeit fast gebettelt. Aber Mellendorf konnte das nicht mehr nutzen, es blieb beim 2:1.

Kathrin Patzkes Schuss zum 1:2 verknotet beinahe Anna Ulbrichs Beine
Blieb noch das große Finale zwischen den Turnierfavoriten Turbine und HSV. Es war ein schnelles, chancenreiches Spiel, das sich der HSV allerdings anders gewünscht hätte. Denn schon nach zehn Sekunden traf Schödel zum 0:1 ins kurze Eck. Eine Minute später bediente sie Timme, die freistehend zum 0:2 netzte (2.). Das ging nicht gut los, und Ulbrich vergab das dritte Tor. Das fiel auf der anderen Seite. Moelter bediente Patzke, die setzte sich gegen Ulbrich durch und traf flach ins kurze Eck zum 1:2 (3.). Hoffnung keimte auf, zumal Meiforth nach Ablage von Patzke drüber schoss. Dann aber kam wieder Potsdam. Weber musste per sehenswerter Flugparade einen Volleyschuss von Schödel entschärfen (5.). Dann schoss Timme aus sieben Metern knapp rechts vorbei. Beim HSV verpasste Borkowski mit einem Schlenzer knapp den Ausgleich (6.). Und wieder konnte sich Weber auszeichnen, parierte gleich doppelt gegen Timme und den Nachschuss von Heinze. Sie hielt die Partie offen, auch beim Schieber von Timme nach Vorlage von Brosius (7.).

Vera Homp wird gleich von zwei Turbinen bearbeitet: Ulbrich und Timme setzen ihr zu
Aber dann war auch sie geschlagen: Nach einem Ballverlust ging Heinze ab und versenkte in der 1-gegen-1-Situation zum 1:3 (7.). Der HSV wirkte platt. Ulbrich ballerte einen Seitfallzieher drüber. Turbine schien noch nicht satt, wollte mehr. Dennoch hätte Meiforth noch einmal für ein Zittern beim Titelverteidiger sorgen können. Denn nach Pass von Patzke schoss sie genau auf Torhüterin Mehring. Auf der Gegenseite machte Sandra Starke per Konter dann den Sack zum 1:4 zu. Lediglich Patzke hatte noch ein Tor auf dem Fuß, schob rechts vorbei (9.).

Ausgezeichnet: Jennifer Weber (beste Torhüterin) und Kathrin Patzke (beste Spielerin)
Man musste neidlos anerkennen, dass Potsdam im Finale einfach zu stark war. Der HSV hatte dennoch ein tolles Turnier gespielt, nur mit dem einen kleinen Makel. Insgesamt setzte sich aber die Mannschaft durch, die die meisten Tore schoss, nämlich 24 gegenüber 19 beim HSV. Dafür räumte der HSV nach der tränenreichen Verabschiedung der Oldesloerin Jacqueline Bleser nach Bergedorf die individuellen Auszeichnungen ab. Zur besten Torhüterin kürten die sieben TrainerInnen verdientermaßen Jennifer Weber, und zur besten Spielerin wurde Teamkollegin Kathrin Patzke ernannt, die mit acht Toren auch beste Torschützin des Turniers war, wenn auch nur inoffiziell.