D2 krönt die Aufholjagd

 

Lena mit einer Torchance gegen den SC Sternschanze

Lena mit einer Torchance gegen den SC Sternschanze

Die 2. D hatte einen schlechten Start in die Hallenmeisterschaft erwischt: Gleich am ersten Spieltag unterlagen sie 0:4 gegen die 1. D des HSV und 0:1 gegen den SV Lieth II., spielten gegen Komet Blankenese 0:0. Und auch die 0:1-Niederlage gegen Wellingsbüttel II. am zweiten Spieltag war nicht das Nonplusultra. Danach jedoch legte das Team von Fred Fuszenecker los und stand vor den letzten vier Spielen auf Rang vier. HSV I. auf Platz zwei war nur drei Punkte entfernt, bei vier Siegen vielleicht noch die Teilnahme an der Hallenmeisterschaftsendrunde drin. Dazu mussten sie nun aber Grün-Weiß Eimsbüttel, den SC Nienstedten, den SC Sternschanze I. und ESV Einigkeit schlagen.

Von diesen vier Teams rechnete sich lediglich der SC Nienstedten noch Chancen aus: Als Sechster lagen sie fünf Punkte hinter den HSV-Mädchen, hatten dafür den Vorteil der Tordifferenz. Drei Siege brauchte der HSV II., um das Minimalziel, die Endrunde zum Hallenpokal, zu erreichen.

Julie beim Eckball gegen GW Eimsbüttel

Julie beim Eckball gegen GW Eimsbüttel

Zum Auftakt hieß der Gegner zunächst Grün-Weiß Eimsbüttel. Vor dem Tabellenzehnten hatte man durchaus Respekt, die Mädchen aber legten den schnell ab. Noch in der ersten Minute sorgte die schärfste Waffe des Teams für die Führung: Julie bediente Lena mit einem Steilpass, und die schoss über die Keeperin hinweg zum 1:0 ein. Nach dem Treffer kehrte kurz der Schlendrian ein. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld kam Grün-Weiß zur Ausgleichsmöglichkeit, aber Melanie parierte diesen Schuss gut (2.). Danach übernahm der HSV jedoch wieder das Kommando und konterte. Julie spielte links auf Lena, die spielte vor der Torhüterin uneigennützig quer, und Julie schob mühelos zum 2:0 ein (3.). Es wurde ein Spiel auf ein Tor. Julie ging links steil, zog das Leder quer vor das Tor, aber Lena war vor dem leeren Tor zu überrascht zum Verwerten, nachdem die Keeperin die Eingabe durchgelassen hatte. Eine Minute später machte sie es besser. Im Anschluss an eine Ecke von Julie gab es ein Gestocher vor dem Kasten, Samantha brachte den Ball quer, und Lena verwandelte trocken zum 3:0 (5.). Das Spiel war entschieden. Aber der HSV baute das Ergebnis noch aus. Mit etwas Eimsbütteler Hilfe: Nach Leas Steilpass ging Samantha bis zur Grundlinie durch, und ihren Querpass lenkte die Keeperin unglücklich zum 4:0 ins eigene Netz. In der 7. Minute parierte sie mit dem Fuß einen Schuss von Julie. Noch in der gleichen Minute kam Lea nach Zuspiel von Janina mit links zum Schuss, der aber verfehlte knapp das lange Eck. Der Schlusspunkt war erneut ein Eigentor, dieses Mal stolperte eine Feldspielerin die Kugel nach einer Hereingabe von Julie ins eigene Netz (10.). Der HSV war deutlich überlegen gewesen, daher ging dieses Ergebnis, wenn auch für die Grün-Weißen unglücklich entstanden, auch in der Höhe in Ordnung.

Janina im Zweikampf mit einer Eimsbüttelerin

Janina im Zweikampf mit einer Eimsbüttelerin

Der SC Nienstedten gewann danach sein Spiel gegen den SC Sternschanze I. mit 4:0. Das Ergebnis fiel etwas klarer aus als das Spiel, die tapfere Gegenwehr des Teams aus dem Sternschanzenpark verpuffte allerdings. Im nächsten Spiel erarbeitete sich Grün-Weiß Eimsbüttel ein Übergewicht, verpasste es aber, die entscheidenden Tore zu machen. Am Ende wurde das bestraft, einen Konter schloss ESV Einigkeit zum 1:0-Sieg ab.

Gegen Nienstedten hatte der HSV II. einen schweren Stand

Gegen Nienstedten hatte der HSV II. einen schweren Stand

Dann kam es zum Richtung weisenden Aufeinandertreffen zwischen HSV II. und SC Nienstedten. Und der SCN wollte richtig was reißen. Nach einem Fehler von Samantha konnte nur noch Melanie beim direkten Konter das 0:1 verhindern (1.). Das erschreckte die Rothosen, die überhaupt nicht ins Spiel kamen und folgerichtig das 0:1 kassierten: Bei einem Einwurf reagierten sie genau die eine Sekunde zu spät, die Nienstedtens Angreiferin brauchte, um sich einen Vorsprung zu erlaufen und mit Unterstützung des Innenpfostens einzuschießen (3.). Der SC war aggressiv, laufstark und kompakt. Damit kamen die Rautenträgerinnen überhaupt nicht zurecht. Nachdem sie zunächst den Ball direkt auf eine Gegenspielerin abgeworfen hatte, bügelte Melanie den Fehler wieder aus und vereitelte den zweiten Gegentreffer. In der 6. Minute gab es gleich zwei Chancen für Nienstedten: Der erste Schuss ging rechts vorbei, der zweite traf den Pfosten. Entlastung: Keine. Beim HSV lief nichts zusammen, selbst das Duo Lena/Julie blieb wirkungslos. Dementsprechend entschied Nienstedten nach einem schnellen Angriff mit dem 0:2 das Spiel (9.). Und fast hätten sie noch das 0:3 erzielt, als nach einem Torabwurf bis vor den HSV-Strafraum ein Heber über Melanie knapp links am Tor vorbei sprang. Der SCN hatte den Rothosen frühzeitig den Schneid abgekauft und keine Torchance geboten. Der Sieg für Nienstedten war hochverdient, bedeutete für den HSV das Aus für die Hallenmeisterschaft. Fortan ging es also nur noch um den Hallenpokal.

Lea hat im Duell das Nachsehen

Lea hat im Duell das Nachsehen

Vor dem nächsten Einsatz waren wieder zwei Spiele Pause. In der Zwischenzeit erlebte Einigkeit ein Deja vú: Eine Minute vor dem Ende trafen sie zum 1:0-Sieg gegen den SC Sternschanze I. Danach mühte sich Grün-Weiß Eimsbüttel redlich, den SC Nienstedten zu ärgern, und hatte nach dem Rückstand sogar die Ausgleichschance, die aber ungenutzt blieb. Nienstedten gewann mit 1:0 und hielt die Tür zum Hallenpokal weiter einen Spalt offen.

Lea schirmt das Leder gegen eine SCS-Spielerin ab

Lea schirmt das Leder gegen eine SCS-Spielerin ab

Gegen den SC Sternschanze durfte sich das HSV-Team also keinen Ausrutscher erlauben. In der 2. Minute sah es danach auch nicht aus, denn Julie lupfte den Ball zu Lena, und die traf nach einer Drehung im zweiten Versuch zum 1:0. Aber so richtig hatten sie die Niederlage nicht abgeschüttelt, denn postwendend musste Melanie mit einer starken Parade das 1:1 verhindern. Vorne klappte es besser. Im direkten Gegenzug traf Lea den Pfosten, Julies Nachschuss prallte ebenfalls vom Pfosten ab, aber zum 2:0 ins Netz (3.). Das Tor gab etwas mehr Sicherheit, Chancen waren jedoch Mangelware. Einen Konter über Lena schloss Julie ab, doch die Torhüterin klärte zur Ecke (6.). In umgekehrter Kombination sprang eine Minute später auch kein besseres Ergebnis heraus. In der 9. Minute parierte die Keeperin einen Schuss von Lea aus halbrechter Position. Der HSV lief in einen Gegenstoß, das 2:1 verhinderte Melanie aber problemlos. Der Schuss der Sternschanze-Angreiferin war ebenso unplatziert wie der von Lena auf der anderen Seite (10.). Eine Minute vor dem Ende klingelte es aber doch noch einmal. Lea passte mit Übersicht rechts zu Janina. Die vollendete den Doppelpass, und Lea brauchte nur noch zum 3:0-Endstand einschieben. Letztlich gewannen sie, hatten sich aber vorher selbst das Leben schwer gemacht, denn chanchenlos war Sternschanze nicht gewesen.

Julie lässt zwei Sternschanzerinnen ins Leere laufen

Julie lässt zwei Sternschanzerinnen ins Leere laufen

Vor dem letzten Spiel tat Nienstedten das Letzte, was sie tun konnten, um doch noch Platz vier zu erreichen: Einigkeit wurde mit 4:0 geschlagen. Dabei präsentierte sich der SCN abgeklärter und machte es zu einer klaren Angelegenheit. Der Verlierer des Tages war der SC Sternschanze, der im Spiel gegen Grün-Weiß Eimsbüttel nach einem Abwehrfehler die vierte Pleite des Tages kassierte.

Samantha gegen eine Wilhelmsburgerin von Einigkeit

Samantha gegen eine Wilhelmsburgerin von Einigkeit

Zum Abschluss der Runde traf der HSV II. noch einmal auf den ESV Einigkeit. Ein Remis würde nicht reichen, um vor Nienstedten zu bleiben. Der HSV war klar überlegen. Nur das Tor trafen sie zunächst nicht. Nach einem Fehler setzte Julie Lena ein, die aber hatte vor dem Abschluss zu viel Zeit und schoss genau auf die Keeperin (1.). Dann schoss Lea nach Ablage von Julie drüber (2.), und erneut war Lenas Schuss nach Vorlage von Julie zu ungenau (3.). Nun sollte es Julie richten. Von Lena diagonal bedient, scheiterte sie an der Torhüterin (5.). Es drohte auf eine Last-Minute-Entscheidung hinauszulaufen, wie am 4. Spieltag im Duell mit dem FTSV Altenweder, als Lea erst 40 Sekunden vor dem Ende per Distanzschuss an die Unterkante der Latte den nötigen Sieg feststellte. Die 6. Minute erinnerte etwas daran. Lea rollte von rechts zu Samantha ein. Die schoss aus der Distanz einen Mondball über die zu weit vor dem Tor stehende Keeperin hinweg, und das Leder senkte sich passgenau zum 1:0 in die Maschen. Erlösung auf der HSV-Bank. Und auf dem Feld. Denn der Treffer setzte Kräfte frei. Lena ging links bis zur Grundlinie durch und passte quer, Lea hielt nur noch den Fuß hin – 2:0 (7.). Jetzt lief es. Lea passte in die Tiefe auf Lena, die nahm die Kugel mit einer eleganten Drehung um ihre Gegenspielerin mit und streichelte sie zum 3:0 ins lange Eck (8.). Ein wunderschönes Tor! Dann setzte sich Julie links durch, ihren Querpass verwertete Lea allerdings nicht: Pfosten! Nach Doppelpass mit Janina traf Julie dann aber selbst hoch ins kurze Eck zum 4:0 (10.). Und noch in der gleichen Minute stellte Janina nach einem schönen Gegenzug über Lea und Julie den 5:0-Endstand her (10.).

Lena bleibt Zweikampfsiegerin

Lena bleibt Zweikampfsiegerin

Damit war klar: Die Hallenpokalendrunde hatten sie erreicht, Nienstedten war so gut wie aus der Nummer raus. Aber würden die anderen Teams noch patzen? Zwei mussten es, damit HSV II. doch noch ins Hauptturnier kam: Entweder durfte der SV Lieth II. in seinen drei Spielen nur einen Punkt holen, oder HSV I. und der 1. Norderstedter FC mussten sich gegenseitig Punkte wegnehmen und zusätzlich patzen. Aber darauf wagte niemand zu hoffen. So herrschte nach dem Erreichen der Hallenpokal-Endrunde Zufriedenheit und Stolz auf die erfolgreiche Aufholjagd. Das Team hatte Moral bewiesen, und das war vor allem dem nur fünf Feldspielerinnen umfassenden Kader hoch anzurechnen.

Janina erzielt freistehend das 5:0 gegen Einigkeit

Janina erzielt freistehend das 5:0 gegen Einigkeit

Die Ergebnisse:

Grün-Weiß Eimsbüttel – HSV II. 0:5 (Tore: Lena/1., Julie/3., Lena/5., Eigentor/6., Eigentor/10.)
HSV II. – SC Nienstedten 0:2 (Tore: 3., 9.)
HSV II. – SC Sternschanze I. 3:0 (Tore: Lena/2., Julie/3., Lea/11.)
ESV Einigkeit – HSV II. 0:5 (Tore: Samantha/6., Lea/7., Lena/8., Julie/10., Janina/10.)

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