D1 steht wieder in der Endrunde

Einstimmung vor dem Spiel

Einstimmung vor dem Spiel

Im Jahr 2009 räumten die E-Mädchen des HSV alle Titel ab, die es zu gewinnen gab: Meistertitel, Pokal und auch die Hallenmeisterschaft. In dieser Saison spielen sie als 1. D-Mädchen, und obwohl sie der jüngere Jahrgang sind, schafften sie den erneuten Einzug in die Endrunde der Hallenmeisterschaft. Nach den Ergebnissen des Vormittags brauchten sie zehn Punkte, um sicher dabei zu sein, oder auch nur neun, wenn sie gegen den Verfolger 1. Norderstedter FC gewannen. Aber das neben dem TSC Wellingsbüttel I. und TSV Reinbek einzige unbesiegte Team gab sich nicht den Hauch einer Blöße. Im Gegenteil.

HSV-Torhüterin Svea bekam gegen Altona 93 nur einmal was zu tun

HSV-Torhüterin Svea bekam gegen Altona 93 nur einmal was zu tun

Zum Beginn der letzten Qualifikationsspiele stand ihnen ein vom Papier her nicht zu unterschätzender Gegner gegenüber: Altona 93, Tabellensiebter. Sebastian Günther hatte seine Mädels aber gut eingestellt, das sah man von Beginn an. So brachte die erste Chance auch das 1:0, als Jenny Hannah bediente und die freistehend locker zum Führungstreffer einnetzen konnte (2.). Es war kein blindes Anrennen, sondern kontrolliertes Herausspielen von Tormöglichkeiten. Und die zweite brachte den zweiten Treffer ein: Mit einem langen Pass in die Tiefe spielte Laura Jenny frei, die im richtigen Moment gestartet war und der Torhüterin keine Abwehrchance ließ (4.). Vor allem das taktische Verhalten war beeindruckend. Sie verstanden es, im richtigen Augenblick das Spieltempo umzuschalten. Jenny rollte links lang auf Philine ein. Ihre Hereingabe wurde abgeblockt, im Nachsetzen zog sie den Ball nun direkt Richtung Tor und traf das Außennetz (6.). Zwei Minuten später gab Maya die Kugel von rechts herein, Philine probierte es mit einer Direktabnahme, doch die Torhüterin war da, wischte den Ball über die Latte. Altona hatte seine einzige halbwegs bemerkenswerte Torszene in der 10. Minute mit einem Fernschuss, der HSV-Keeperin Svea nicht wirklich prüfte. Die Rothosen schalteten schnell um, Lisa bediente Philine, und die ließ sich das 3:0 nicht mehr nehmen (10.). Zum Abschluss gab es noch eine Doppelchance. Nach Lisas Anspiel wurde Philines Schuss aus spitzem Winkel zur Ecke abgewehrt. Die brachte Philine herein, und Maya zog die Kugel im zweiten Anlauf auf die Keeperin (11.). Der Sieg der Rautenkickerinnen war hochverdient. Imposant war vor allem aber das taktische Verhalten. Sie waren diszipliniert, ließen den Ball und Gegner laufen, bemühten sich sehr um Spielkultur und sparten zugleich auch noch Kräfte für das Duell gegen Norderstedt.

Jenny im Zweikampf mit einer Altonaerin

Jenny im Zweikampf mit einer Altonaerin

Der NFC war im Anschluss an das HSV-Spiel dran. Gegner war der SC Sternschanze II., und dem NFC reichte eine durchschnittliche Leistung mit zwei Toren binnen 60 Sekunden zu einem 2:0-Sieg. Im dritten Spiel dieser Gruppe trennten sich Blau-Weiß 96 Schenefeld und Altona 93 torlos. Der AFC erspielte sich insgesamt Vorteile, die Schenefelderinnen wehrten sich jedoch tapfer und verdienten diesen einen Punkt.

Hannah entgeht dem Zweikampf mit einem Pass auf Wiona

Hannah entgeht dem Zweikampf mit einem Pass auf Wiona

Doch nun war Showdown: Die vorentscheidende Partie gegen den 1. Norderstedter FC. Der HSV konnte sich ein Remis leisten, theoretisch sogar eine 0:2-Niederlage, wenn sie in den verbleibenden beiden Spielen eine mindestens gleich hohe Tordifferenz erzielten. Aber auf so etwas wollten sie gar nicht erst spekulieren. Der Spielverlauf ähnelte sehr dem Auftritt gegen Altona 93. Die Rothosen ließen Ball und Gegner laufen, mieden Ballverluste und suchten kontrolliert sich auftuende Lücken im Defensivverband der Norderstedterinnen. Die erste Chance hatte Hannah nach Diagonalpass von Maya, als sie völlig frei vor dem Tor auftauchte und mit ihrem Flachschuss an der Fußabwehr der Torhüterin scheiterte (3.). Norderstedt hatte auf der anderen Seite die Möglichkeit zur Führung, die Angreiferin verzog aber nach rechts. Aber davon ließen sich die Hanseatinnen nicht beeindrucken. Ein Schlenzer von Maya aus der Distanz ging rechts über den Querbalken (7.). Norderstedt fiel nicht viel ein, um in Ballbesitz zu kommen und damit etwas anzufangen. Im Gegenteil: Nach einem Fehler kam Hannah in Ballbesitz, setzte sich im Zweikampf durch und spielte dann mit viel Übersicht den Pass in die Tiefe. Vor dem Strafraum hatte sich Wiona freigelaufen, bekam den Ball und schoss ohne Blick aus der Drehung aufs Tor. Gegen die Laufrichtung der Torhüterin schlug der Ball zum 1:0 im NFC-Netz ein (9.). Und noch in der gleichen Minute hätte die Torschützin alles klar machen können, doch ihr Schuss aus halbrechter Position verfehlte das Tor.

Wiona bleibt im Zweikampf mit einer Norderstedterin hängen

Wiona bleibt im Zweikampf mit einer Norderstedterin hängen

In den verbleibenden drei Minuten regierte Linoleumschach. Der HSV hielt den Ball recht sicher in den eigenen Reihen, und wenn Norderstedt doch in Ballbesitz kam, verpufften die Konter wirkungslos. Die Hamburgerinnen verwalteten mit klugem und disziplinierten Verhalten das 1:0 bis zum Ende. Auch ein Schlüssel zum Erfolg: Sebastian Günther nahm im gesamten Spiel keine Wechsel vor, bot dem Gegner damit keinerlei Angriffsfläche. Nun fehlte nur noch ein Sieg, dann waren sie durch.

Wiona mit der Chance zum 2:0 gegen den NFC

Wiona mit der Chance zum 2:0 gegen den NFC

Doch zunächst traf der SC Sternschanze II. auf Blau-Weiß 96 Schenefeld. Beide trennten sich leistungsgerecht 1:1. Danach war wieder Norderstedt an der Reihe gegen Altona 93. Und dem Team von Reinhard Meyer merkte man an, dass die Niederlage gegen den HSV Spuren hinterlassen hatte. Altona war insgesamt überlegen, Norderstedt wirkte ratlos. Und dennoch kam der NFC durch eine Einzelaktion kurz vor Schluss zum 1:0-Siegtreffer. Zumindest diese Pflicht war erfüllt, denn schon ein Unentschieden hätte bei einer schlechteren Tordifferenz gegenüber dem SC Nienstedten das Aus sogar für die Hallenpokalmeisterschaftsendrunde bedeutet.

Wiona gratuliert Maya zum 2:0 gegen Sternschanze

Wiona gratuliert Maya zum 2:0 gegen Sternschanze

Im Spiel gegen den SC Sternschanze II. konnte der HSV danach den Einzug in die Meisterschaftsendrunde perfekt machen. Sebastian Günther entschied sich, nach dem kraftraubenden Spiel gegen Norderstedt, die zuvor durchspielenden Akteurinnen etwas zu schonen. Das machte sich dann auch auf dem Feld bemerkbar. Sein Team agierte nicht mehr derart taktisch, was gegen einen Gegner wie Sternschanze auch nicht unbedingt zum Ziel führte. Dennoch dominierten sie die Partie gegen einen unangenehmen Gegner. Den ersten Torschuss gab Philine nach drei Minuten ab. Besser waren die Chancen eine Minute später. Nach Pass von Anna-Lena schoss Lisa aufs kurze Eck, doch die Torhüterin lenkte das Leder zur Ecke. Die brachte Lisa von rechts vor den Strafraum, Jenny schloss flach ab, und die Keeperin war unten. Der HSV hatte durchaus Mühe, obwohl Sternschanze harmlos war. Ein Distanzschuss war die ganze offensive Herrlichkeit der Blau-Roten. Es dauerte bis zur 10. Minute, dann knackte der HSV die gegnerische Abwehr: Wiona tankte sich halbrechts durch und passte scharf in die Mitte, wo Hannah nur noch den Fuß zum 1:0 hinhalten musste. Noch in der gleichen Minute parierte die SCS-Keeperin eine Doppelchance von Maya. Jetzt zeigten sich bei Sternschanze II. Räume, die der HSV nutzen konnte. Nach Hannahs Pass in die Tiefe versenkte Maya das Leder mit Übersicht zum 2:0 (11.). Sie waren damit noch nicht zufrieden. Ein Diagonalpass von Wiona stellte Hannah frei, die aber schoss ungestört links daneben (12.). Und sie bekam noch eine Chance, als der Ball nach einer sehenswerten Staffette über Maya und Wiona zu ihr kam, ihren Schuss lenkte die Keeperin per Fuß ins Toraus. Durch das 2:0 stand die Teilnahme an der Endrunde somit fest.

Philine marschiert an einer Sternschanzerin vorbei

Philine marschiert an einer Sternschanzerin vorbei

Für den 1. Norderstedter FC ging es noch immer um den Hallenpokal. Gegen Blau-Weiß 96 Schenefeld musste ein Sieg her, und das klappte auch. Trotz tapferer Gegenwehr gewann der NFC letztlich mit 3:0. Einen guten Kampf lieferten auch Sternschanze II. und Altona 93 ab. Beide gingen noch einmal an ihre Grenzen, und es wurde ein umkämpftes 0:0.

Laura im Tackling gegen Schenefeld

Laura im Tackling gegen Schenefeld

Die abschließende Partie hatte nur noch statistischen Wert. Der HSV spielte gegen Blau-Weiß 96 Schenefeld. Es sollte ein relativ lockeres Spielchen ohne die taktischen Zwänge der ersten beiden Partien werden, in dem der HSV früh das 1:0 erzielte: Nachdem Lisa ihr den Ball zugespitzelt hatte, machte ihn Jenny aus halbrechts zum 1:0 rein (1.). Kurz danach verpasste Lisa freistehend das 2:0 nur knapp, und auch Maya machte es nicht besser, als ihr Lisa nach langem Ball von Laura den Ball an der Torhüterin vorbei servierte (2.). Sie versuchten es weiter: Einen Flachschuss von Jenny hielt die Keeperin fest (5.), und nach Lisas Eckball trat Maya über den Ball (6.). Dann aber half Blau-Weiß 96 beim 2:0 mit. Nach einem Abwurf setzte Lisa die Abwehrspielerin unter Druck, gewann den Ball und traf sofort zum 2:0 ins kurze Eck (7.). Die folgende Dreifachchance ließen sie aus: Erst lenkte das Tormädchen einen Schuss von Lisa an den Pfosten und wehrte auch den Nachschuss ab. Der HSV setzte nach, Lisa passte quer, aber auch Jennys Schussversuch wurde geblockt (7.). In der 9. Minute erarbeitete sich Jenny das Leder, passte sofort vor das Tor, und Lisa brauchte nur noch den Fuß hinhalten – 3:0. Auf der Gegenseite verpasste Schenefeld dem HSV I. das zweite Gegentor in dieser Serie überhaupt. Nach einem Eckball hielt eine Spielerin sofort den Fuß hin, und Svea bekam den Ball nicht mehr vor der Linie zu fassen, es hieß 3:1 (10.). Der Schlusspunkt war aber doch ein Privileg des HSV. Erst scheiterte Philine an der Fußabwehr der Torhüterin, dann schoss sie drüber (11.). Und auch ihr dritter Versuch wurde abgewehrt, aber Wiona setzte noch einmal nach und traf aus der Drehung durch die Beine der Keeperin zum 4:1-Endstand (12.).

Kraftvoller Schuss von Jenny

Kraftvoller Schuss von Jenny

Die 1. D hatte also ihr Ziel erreicht und spielt am 21. Februar um 16:30 Uhr in der Sporthalle Wandsbek (Rüterstraße) gegen den TSC Wellingsbüttel I., TSV Reinbek, SV Lieth II., Farmsener TV und Buchholz 08 erneut um den Titel des Hamburger Hallenmeisters.

Trainer Sebastian Günther, Hannah, Wiona, Maya, Lisa, Jenny (oben v. l.), Svea, Philine, Laura, Anna-Lena (unten v. l.)

Trainer Sebastian Günther, Hannah, Wiona, Maya, Lisa, Jenny (oben v. l.), Svea, Philine, Laura, Anna-Lena (unten v. l.)

Die Ergebnisse:

Altona 93 – HSV I. 0:3 (Tore: Hannah/2., Jenny/4., Philine/10.)
HSV I. – 1. Norderstedter FC 1:0 (Tor: Wiona/9.)
HSV I. – SC Sternschanze II. 2:0 (Tore: Hannah/10., Maya/11.)
Blau-Weiß 96 Schenefeld – HSV I. 1:4 (Tore: 10. – Jenny/1., Lisa/7., Lisa/9., Wiona/12.)

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