Gruselig. Bei aller Sympathie für Mannschaft und Verein. Doch das ist das Wort, dass einem sofort in den Sinn kommt – und noch eine höfliche Umschreibung dessen ist, was die Zuschauer der heutigen DFB-Pokal-Partie der Ersten des HSV gegen 1899 Hoffenheim (Zweite Bundesliga Süd) geboten bekamen.
Natürlich ist es schwer, gegen ein Team, welches komplett defensiv agiert, offensiv zu glänzen. Doch die heutige Ideenlosigkeit des HSV war bedenklich. Gelaufen sind die Spielerinnen von Trainer Achim Feifel. Und probiert haben sie es auch. Doch spielerisch und auch taktisch klappte viel zu wenig. Über die Außenpositionen gab es kein schnelles Spiel, durch das Mittelfeld wurde nicht kombiniert und die langen Bälle aus der Abwehr landeten in schöner Regelmäßigkeit beim Gegner.
Nein, heute war es wahrlich keine Werbung für den Frauenfußball. Die 159 zahlenden Zuschauer waren nicht zu beneiden. Immerhin hielt das Wetter einige Sonnenstrahlen für die finsteren Mienen bereit.

Nicht der einzige Unzufriedene: Trainer Achim Feifel
Zur allgemeinen Stimmung passte dann auch, dass Hoffenheim gleich drei verletzungsbedingte Wechsel einstecken musste. Bei allen musste man die Sorge haben, dass es sich um schwer wiegendere Blessuren handeln könnte. Und fast hätte es auch Aferdita Kameraj erwischt, die in der zweiten Hälfte heftig mit ihrem Kopf gegen den Kopf von Michelle Baumann krachte. Während Kameraj nach längerer Behandlung die Partie fortsetzen konnte, musste Baumann mit einem Kopfverband ausscheiden.
Wer lange, wirklich lange suchte, konnte dieser Partie drei bemerkenswerte Dinge abgewinnen:
- Das 1:0 durch Kameraj in der 49. Minute, nach einer Ecke von Carolin Simon, reichte für den Einzug in die nächste Pokalrunde.
- Die eingewechselte Angelina Lübcke sorgte in ihren elf Spielminuten für mehr Spielniveau im offensiven Mittelfeld, als es in den vorangegangenen 79 Minuten zu beobachten war.
- Als Joke des Tages wurde kurz vor Ende Vorstand Katja Kraus zu ihrem falsch parkenden PKW gebeten.

Aferdita Kameraj ( Nr. 8 ) drückt den Ball über die Torlinie. Ihr 1:0 in der 49. Minute war zugleich der Endstand.
Hoffen wir, dass das Team kommendes Wochenende gegen Herford wieder in die Spur kommt.
Weitere Fotos von Holzheim gibt es in der Galerie.
Statistik:
Aufstellung Hamburger SV:
Weech, Simon, Freese, Haye, Jokuschies, Kameraj, Ewers (79. Lübcke), Göransson (43. Lahr), Petermann, Kulig, Wübbenhorst (46. Zweigler)
Aufstellung 1899 Hoffenheim:
Kober, Breitner, Howard (77. Baumann), Pankratz, Hafke, Gramlich, Betz, Stoller, Götz (35. Scheel), Fuchs (13. Rauschenberger), Savin
Schiedsrichter: Derlin, assistiert von Meinerling und Kulow
Zuschauer: 159