Niederlage in der Regionalliga Nord

Symbolbild Regionalliga NordTrotz einer ansprechenden Leistung haben die Dritten Frauen des HSV ihr Gastspiel bei der TSV Eintracht Immenbeck mit 0:2 verloren. Gut war heute nicht gut genug. Allzu große Vorwürfe muss sich die Truppe von Trainer Peter Schulz jedoch nicht machen.

Die Spielerinnen waren engagiert, einsatzfreudig und motiviert bei der Sache. Man muss jedoch zugestehen, dass Immenbeck über ähnliche Attribute verfügt und heute der erwartet starke Gegner war. Und dank beider Teams entwickelte sich eine für die Zuschauer, gekommen waren rund 150, abwechslungsreiche, temporeiche Partie. Am Ende hatte Immenbeck die Nase leicht vorn und ergatterte in der Summe die drei Punkte verdient.

Nur weil es kalt ist, regnet und man selbst verletzungsbedingt zuschauen muss, ist das noch lange kein Grund für Trübsal: Anica Lekat, Katharina Stuth und Kathrin Miotke (v. l.)

Nur weil es kalt ist, regnet und man selbst verletzungsbedingt zuschauen muss, ist das noch lange kein Grund für Trübsal: Anica Lekat, Katharina Stuth und Kathrin Miotke (v. l.)

Dabei legte der HSV gleich zu Beginn über die gewohnt laufstarke Maike Timmermann los. Sie konnte sich jedoch den Ball nicht wie von ihr selbst gewünscht vorlegen, sodass Mascha Cohrs ihren Schuss noch zur Ecke lenken konnte. Eine gute Gelegenheit zur frühen Führung nach nur 90 Sekunden.

In der 6. Minute war es dann TSV Eintracht Immenbeck in Person von Fabienne Stejskal, die Yasmine Sennewald im HSV-Tor prüfte. Hamburgs Keeperin blieb hier noch die Siegerin. Die nächste erwähnenswerte Aktion hatte Rabea Garbers. Ihr Schuss ging jedoch links neben das Tor der Gäste.

In der Folgezeit konnte sich Immenbeck dann immer besser gegen den Druck des HSV stemmen und seinerseits Spielanteile gewinnen. Und schon mit der zweiten Torchance gelang den Gastgeberinnen, zu diesem Zeitpunkt noch ein wenig glücklich, die 1:0-Führung.

Doppeltorschützin Fabienne Stejskal jubelt. Die Stimmung von Pajtesa Kameraj ist dagegen weniger überwänglich.

Doppeltorschützin Fabienne Stejskal jubelt. Die Stimmung von Pajtesa Kameraj ist dagegen weniger überschwänglich.

Nach einem Zweikampf an der Eckfahne bekam Tanja Thormählen ganz offensichtlich einen kräftigen Tritt ab. Als nahezu alle, auch ich, auf den Pfiff zum Freistoß für den HSV warteten, passte die vermeintliche Übeltäterin Anna Wuelfgen vom Tatort in die Mitte zu Fabienne Stejskal. Diese ließ Yasmine Sennwald keine Chance und erzielte die Führung.

Jetzt verlor das Spiel des HSV ein wenig an Schwung, sodass es keine größeren Torgelegenheiten mehr gab. Diese hatten dafür die Gastgeberinnen. In der 28. Minute musste erneut Sennewald ein Gegentor verhindern, als sie einen Fernschuss glänzend parierte. Nur eine Minute später hatte es der HSV erneut seiner Keeperin zu verdanken, dass Fabienne Stejskal nicht zum 2:0 einschoss.

Erst in der 35. Minute war der HSV wieder nennenswert offensiv aktiv. Doch der Schuss von Nadine Odzakovic war eher ein Schüsschen und ging rechts neben das Tor. Gefährlicher war da schon der Kopfball von Justine Kusi zwei Minuten später. Odzakovic hatte eine Ecke maßgerecht für Kusi hereingebracht, doch ihr kraftvoller Versuch ging rechts neben das Tor.

Nach ihrer schweren Verletzung heute erstmals wieder über 90 Minuten dabei: Claudia Teixeira-Pinto

Nach ihrer schweren Verletzung heute erstmals wieder über 90 Minuten dabei: Claudia Teixeira-Pinto

Ihre beste Szene im heutigen Spiel. Kusi war anzumerken, dass sie, von den B-Mädchen kommend, noch einige Anpassungsschwierigkeiten hatte. Aber es war ja auch erst ihr erster Einsatz für das Regionalligateam, mit dem sie zuvor nicht eine Trainingseinheit absolviert hatte.

Das Highlight aus Sicht des HSV kam dann in der 42. Minute. Odzakovic, deren Standards auch heute wieder einiges an Gefahr brachten, drosch einen Freistoß an die Querlatte. Von dort ging der Ball dann über das Gehäuse der Gastgeberinnen. Die beste Gelegenheit für den HSV im heutigen Spiel.

Nadine Odzakovic bei einem ihrer guten Standards

Nadine Odzakovic bei einem ihrer guten Standards

Odzakovic trifft die Querlatte

Odzakovic trifft die Querlatte

Denn nach dem Wechsel fand der HSV offensiv zunächst kaum noch statt. Peter Schulz reagierte erstmals in der 54. Minute und brachte Lara Wolff für Rabea Garbers. Kurz darauf gab es am Rande des Fünfmeterraums der Gastgeber eine unübersichtliche Aktion, in der es jedoch weder Paula Ziselsberger, noch Pajtesa Kameraj gelang, den Ball entscheidend auf das Tor zu bringen.

Der HSV vernachlässigte nun zugunsten der Offensivanstrengungen ein wenig die Defensivarbeit. Die Folge waren einige gefährliche Aktionen von Eintracht Immenbeck. In der 57. Minute verpassten Sarah-Vanessa Stöckmann und Fenna Elfers gute Gelegenheiten, die Führung auszubauen. Beide Versuche gingen links neben das HSV-Tor. Quasi im Gegenzug hatte Lara Wolff noch eine Schussgelegenheit, nach einem Zuspiel von Maike Timmermann. Doch auch dieser Schuss ging links neben das Gehäuse.

Peter Schulz wechselte nun erneut und tauschte in der 70. Minute zunächst Fjolla Gara für Justine Kusi, und zwei Minuten später noch Jennifer Kaminski für Paula Ziselsberger. Fortan rückte Claudia Teixeira-Pinto zu Maike Timmermann in die Spitze und Fjolla Gara bekleidete die zentral offensive Position – wenn man bei einem 4-4-2 von einer solchen sprechen kann.

Gerade die Einwechslungen von Wolff und Gara sorgten nun noch einmal für Struktur und Schwung in den Offensivbemühungen des HSV. Und es war Gara selbst, die in der 74. Minute nur knapp rechts neben das Tor schoss, nachdem sie von Timmermann gut in Szene gesetzt wurde.

Es gab heute viele intensive Zweikämpfe zu sehen.

Es gab heute viele intensive Zweikämpfe (oder Mehrkämpfe) zu sehen.

Doch auch die Gastgeberinnen bekamen nun, dank der weiter offensiv ausgerichteten Gäste aus Hamburg, Kontermöglichkeiten. Fenna Elfers schoss in der 76. Minute zur Abwechslung mal rechts am Tor vorbei. Die Berechtigung einer Führung drückte sich dann in der 79. Minute im Pfostenschuss der Immenbeckerinnen aus. Und eine Minute später gab es dann auch Zählbares.

Denise Meinberg verpasste es, den Ball rechtzeitig nach vorn zu klären und entschied sich für einen Rückpass zu Yasmine Sennwald. Diesem fehlte jedoch der nötige Schwung, sodass Fabienne Stejskal den Ball erlaufen und mühelos zum 2:0 im HSV-Tor unterbringen konnte. Sennewald hatte hier keine Chance. Das war natürlich schade und die Vorentscheidung.

Eine letzte Torgelegenheit hatte der HSV noch, nachdem sich Thormählen gut in Szene setzte und auf Teixeira-Pinto spielte. Ihr Kopfball ging jedoch über das Tor. Den Abschluss der Partie hatte dann erneut Doppeltorschützin Fabienne Stejskal für sich. Deren Versuch einen Hattrick zu erzielen scheiterte jedoch an dem Umstand, dass auch ihr Schuss über das Tor ging. So blieb es letztlich bei der 0:2-Niederlage der Dritten des HSV.

Gegen viele Gegner der Liga hätte die heutige Leistung zu einem Sieg gereicht. Doch der heutige Gegner konnte eine einen Tick bessere Tagesleistung abrufen und so letztlich verdient drei Punkte ergattern.

Schade, aber in Ordnung: 2:0 gewinnt TSV Eintracht Immenbeck

Schade, aber in Ordnung: 2:0 gewinnt TSV Eintracht Immenbeck

Dass das Team des HSV jedoch auch solche Niederlagen wegzustecken weiß, zeigte sich schon auf der Rückfahrt. Bereits beim gemeinsamen Abendessen im Ovelgönner Hof sah man wieder lachende und gutgelaunte Spielerinnen.

Nach drei anstrengenden Spielen in nur sieben Tagen (Oythe, Bergerdorf, Immenbeck), hat das Team eine Verschnaufpause verdient. Weiter geht es am 14.11., 13 Uhr, beim TSV Havelse – dem aktuellen Tabellenführer. Somit steht wieder ein Spitzenspiel an, dann mit ausgeruhten Hamburgerinnen.

Statistik:

Hamburger SV:
Yasmine Sennewald – Svenja Winter, Denise Meinberg, Tanja Thormählen, Pajtesa Kameraj – Nadine Odzakovic, Rabea Garbers (ab 54. Lara Wolff), Paula Ziselsberger (ab 72. Jennifer Kaminski), Cludia Teixeira-Pinto – Maike Timmermann, Justine Kusi (ab 70. Fjolla Gara)
Nicht eingesetzte Spielerin: Katrin Schwing

TSV Eintracht Immenbeck:
Svenja Giesecke – Franziska Albers (ab 88. Lisa Altmann), Amelie-Felicitas Rose, Mascha Cohrs, Ann-Kathrin Lüth, Maleen Gerkens, Fenna Elfers, Fabienne Stejskal, Anna Wuelfgen (ab 72. Sophie Gerkens), Sarah-Vanessa Stöckmann, Maria Maddalena Marrocu
Nicht eingesetzte Spierlinnen:
Milena Bargsten, Simone-Nicole Niemann, Jasmin Hofmann, Vanessa Bastin

Tore: 1:0 (20.) und 2:0 (80.) Fabienne Stejskal

Schiedsrichter: Sabine Siegmund, asissiert von Dajinder Pabla und Gitta Grunau

Zuschauer: 150

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