Die Hinrunde in der 1. und 2. Bundesliga ist vorbei, und auch in der Regionalliga neigt sie sich dem Ende entgegen. Zeit für die „Torjäger“ Kuddel und Fuxi, mal ein kleines Resümee zu ziehen. Denn die ersten elf Spieltage dieser intensiven, kurzen Saison boten nun wirklich reichlich Diskussionsstoff. Viel Spaß beim Lesen!
Fuxi: Moin, Kuddel!
Kuddel: Hallo, Fuxi! Sag mal, Du siehst so geschafft aus…
Fuxi: Ja, bin ich auch. Dieser Spielplan geht eben auch nicht spurlos an denen vorbei, die nur darüber berichten…
Kuddel: Wohl wahr. Kommendes Wochenende habe ich sechs Partien auf dem Zettel.
Fuxi: Oha – fleißig, fleißig! Ähm, Du hattest doch beim Regionalliga-Derby gegen Bergedorf was über die drei Teams gesagt. Wie ging das noch? Ich krieg’s nicht mehr zusammen. „Die Dritte spielt oft erfolgreich und gut…“
Kuddel: „Die Dritte spielt in der Regel erfolgreich und fast immer gut, die Zweite erfolgreich und meistens gut und die Erste ab und zu erfolgreich und zuletzt weniger gut“.
Fuxi: Ja, genau! So ging der Spruch.
Kuddel: Ja, ich war da ein wenig flapsig, sagte es ja auch mit einem Augenzwinkern. Und ich stand noch unter dem Eindruck des Spiels gegen 1899 Hoffenheim, für mich der spielerische Tiefpunkt.
Fuxi: Tja, eigentlich wäre die Hinrunde ja damit schon erschöpfend abgehandelt, oder?
Kuddel: Das wäre doch reichlich pauschal. Aber die spielerische Linie fehlte mir zuletzt in der Ersten tatsächlich. Dafür stimmten andere wichtige Dinge wie Moral und Kampfgeist. Der verdiente Lohn waren wichtige Punkte. Zu Saisonbeginn war ich mit den Leistungen sehr zufrieden, haderte aber mit den Ergebnissen. Mir kann man es eben manchmal nur schwer recht machen.
Fuxi: Wieso, weil Fußball sowohl erfolgreich als auch schön anzusehen sein soll? Sollte das nicht immer so sein?
Ich versteh‘ die Mannschaft immer noch nicht: Trotzt Duisburg ein 2:2 ab und verliert zwei Punkte gegen Jena. Dann gewinnen sie in Saarbrücken und verlieren gegen Leverkusen. Und die 0:3-Pleite gegen Bad Neuenahr hätte auch nicht sein müssen. Wobei man fairerweise sagen muss, dass wir, gemessen an der fehlenden Attraktivität, noch gut dastehen mit Platz sieben. Und in letzter Zeit gab es aus fünf Spielen vier Siege.
Kuddel: Genau. Derzeit jammern wir auf hohem Niveau. Denn die Punkteausbeute war zuletzt sehr positiv zu sehen. Und niemand möchte, dass wir unnötig lange über das Thema Abstieg reden müssen. Übrigens immer ein „was wäre wenn“-Thema bei der Zweiten, Dritten und Vierten. Von daher sehe ich die Entwicklung auch positiv.
Aber z. B. das Spiel gegen Hoffenheim hat mir schon schlechte Laune bereitet. Als Fan muss man aber auch solche Leistungen mal schlucken können. Leichter fällt es, wenn man berückstichtigt, dass einige Spielerinnen nebenbei studieren, Examen haben, und nur reduziert trainieren können. Und die Mannschaft steht im Pokal deutlich besser da, als im Vorjahr. Die Ergebnisse stimmen also durchaus. Und wenn es dann in der Rückrunde auch neben Spannung und Erfolg noch einige schicke Spielzüge mehr gäbe…
Fuxi: Ich mag gar nicht darüber nachdenken, dass wir mit einem Punkt gegen Bad Neuenahr und Siegen gegen Leverkusen und Jena Vierter wären, punktgleich mit Duisburg. Vierter!
Kuddel: … und ohne den Elfer in Duisburg sogar noch weiter oben. Hätte, wenn und aber. Genauso rechnen auch die anderen Teams. Freuen wir uns doch zunächst, dass das Polster nach unten ordentlich und nach oben nicht alles unmöglich ist. Positiv finde ich auch, dass Antonia Göransson, trotz sprachlich bedingter Eingewöhnungshemmnisse, sich auf dem Platz immer besser zurecht findet.
Fuxi: Ja, das sehe ich ebenfalls mit Wohlwollen. Und das 1:0 gegen Herford war als Brustlöser ja nicht ganz unwichtig. Was mir ein wenig Sorge macht, sind die Talente. Nina Brüggemann und Angie Lübcke kamen ja eher in der Zweiten zum Zuge, und sieht man sich Saskia Schippmann bei der Dritten an, habe ich mich in den beiden Regionalligaspielen fast erschrocken: Nicht darüber, dass sie abgenommen hat, sondern eher über die Probleme fehlender Spielpraxis und auch der Lernkurve. Du bist ja viel in Ochsenzoll – wird bei den Torhütern gar nicht gearbeitet?
Kuddel: Wie es Nina selbst sieht, habe ich sie noch gar nicht gefragt. Ich persönlich bin durchaus kein Freund davon, junge Spielerinnen aus unteren Ligen gleich mit dem Anspruch „Du sollst jetzt Stammkraft in der ersten Liga werden“ zu belasten. Dass es klappen kann, zeigt Carolin Simon, die aber eben im Vergleich zu Nina oder auch Lena Petermann, schon „etwas älter“ ist, eindrucksvoll.
Fuxi: Naja, dennoch spielten beide letzte Saison eine größere Rolle und konnten eine Menge lernen – auch wenn die Grenze zum Verheizen fließend ist.
Kuddel: Grundsätzlich ist es mir aber lieber, die Spielerinnen sammeln Jahr für Jahr in der Regionalliga und 2. Bundesliga Erfahrungen, gewöhnen sich dort an das höhere Tempo, sowie die härtere Gangart, und kommen dann gut vorbereitet in die erste Mannschaft. So wie Jobina Lahr, die aus meiner Sicht den Sprung geschafft hat.
Fuxi: Das kann man mit Fug und Recht sagen. Ich hätte gedacht, dass sie mehr Zeit braucht, vor allem, weil sie sich spielerisch ja auch umstellen musste, weil der Sturm insgesamt anders arbeitet als letztes Jahr in der Zweiten. Es gibt keine Alleinunterhalterin vorne drin.
Kuddel: Ich finde, Nina hat die Zeit bei der Zweiten sehr gut getan. Sie ist zu einer festen Stütze der Mannschaft geworden und bedankt sich mit guten Leistungen samt Torerfolgen. Angie kam letztes Jahr in der Ersten kaum zu Einsätzen und zeigte in der Bundesligareserve, dass sie eine Gute ist. In der Rolle im Mittelfeld finde ich sie sehr effektiv, während mich die Auftritte in der Abwehr bei der Ersten weniger überzeugten.
Fuxi: Kein Geheimnis. Angie kommt aus dem Mittelfeld und hat in ihrer ersten Saison in der Zweiten ebenfalls aufgetrumpft. Aber offensichtlich traut Achim Feifel ihr die Position im Mittelfeld nicht zu – obwohl er da viel ausprobiert.
Kuddel: Vielleicht sollte Achim Feifel ihr einfach noch mehr Spielzeit im Mittelfeld gönnen. Die letzten Einwechslungen in den 80er Minuten der Spiele werden Angie nicht wirklich weiter bringen, und eher darüber sinnieren lassen, ob sie in der Zweiten etwas verpasst hat. Und was ist, wenn eine Kim Kulig zum Sommer den Verein tatsächlich verlassen sollte? Wäre es dann nicht schlau, vorab in den eigenen Reihen die Talente zu fördern? Erst Recht, sobald man sich dem Thema Abstieg nicht mehr widmen muss.
Zu Schippi muss man sagen: Ja, man merkte ihr die fehlende Spielpraxis an, wobei in der zweiten Partie auch zu sehen war, dass sie zunehmend sicherer wurde. Umso richtiger finde ich die Entscheidung, ihr diese Spiele zu ermöglichen. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass sie schon früher in der Zweiten oder Dritten ab und zu zum Einsatz kommt, und auch künftig kommen wird. Schließlich soll sie sich als junge Nachwuchstorhüterin noch entwickeln. Rein über Training wird das sicher nicht gelingen.
Fuxi: Da wirst Du von mir keinen Einspruch hören. Wie wichtig Spielpraxis ist, sieht man ja in der Zweiten bei Jenny Weber: Die ist alles andere als eine Riesin, aber nicht nur feste Größe, sondern auch sicherer Rückhalt. Wenn ich mir die Zweite ansehe, kann ich sowieso nur die Stirn in Falten legen und fasziniert zusehen, was Claudia von Lanken da aus ihrer Truppe macht. Und wie souverän die da in der zweiten Liga vorneweg marschieren! Das hängt doch nicht nur mit den aus der ersten Liga „abgestiegenen“ zusammen, oder?
Kuddel: Sicher nicht. Als Außenstehender mit einem gewissen Einblick scheint mir in dieser Mannschaft das interne Gefüge einfach zu passen. Die Mädels unterstützen sich gegenseitig super, niemand nörgelt groß herum, wenn mal etwas weniger gut geklappt hat. Berechtigte Kritik ist stets positiv, anspornend formuliert. Die Zweite hat mich richtig überrascht. Oben dabei zu sein hielt ich für möglich. Aber die aktuelle Dominanz ist unerwartet.
Fuxi: Ich schätze auch, dass bei Claudi einfach die Mischung stimmt. Wir haben da die Erfahrenen wie eben Kathrin Patzke, Anika Höß oder Denise Lehmann. Dann sind da welche, die Ambitionen nach weiter oben haben, wie etwa Nina Brüggemann und Angelina Lübcke – die ja sicher mehr will als lächerliche fünf Einsatzminuten in der ersten Liga, aufgeteilt auf drei Spiele. Und wir haben junge Nachwuchsspielerinnen, die gerade mächtig über sich hinaus wachsen. Da denke ich in erster Linie an Nadine Moelter und Anna Hepfer. Und unser „Blitz aus Bocholt“ ist in der Torjägerliste auch wieder vorne. Die hat – Achtung, Doppeldeutigkeit! – einfach einen Lauf…
Kuddel: Über Kathrin Patzke, alias Wichtel, kann man eigentlich nur ins Schwärmen geraten. Mir macht es wirklich Spaß zuzusehen, wie sie sich in jedem Spiel voll reinhängt, kämpferisch und spielerisch ein Vorbild ist. Ab und zu wünschte ich mir, sie würde im Kader der Ersten Berücksichtigung finden. Träumen darf man ja. Oder?
Fuxi: Naja, ich glaube kaum, dass das passieren wird. Vor allem – mal ganz ketzerisch: Wozu? Als Integrationsfigur in der Zweiten ist sie viel wertvoller als unter dem ständigen Leistungsdruck der Ersten. Die Zweite muss nur die Klasse halten und Spielerinnen ausbilden, alles andere ist Bonus. Und trotzdem ist das Wahnsinn, was die da machen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir ja durchgehende Personalmiseren hatten und haben und keine zwei Male mit der gleichen Mannschaft aufgelaufen sind.
Kuddel: Oh ja, denke nur aktuell an Daniela Schacher und Johanna Borkowski. Man stelle sich vor, das Team müsste diese Verletzungen nicht kompensieren. Aber wo soll das noch hinführen? Auch für mich sind Anna und Nadine herausragend gut. Doch auch die Entwicklung von Neuzugang Louisa Nöhr finde ich prima. Man bedenke, sie ist Jahrgang 1994.
Fuxi: Findest Du die zweite Liga Nord insgesamt eigentlich stark? Ich meine, das Thema „TeBe“ war ja abzusehen, nach den Querelen in der letzten Saison, und „Lübertha“ hat sich da ja auch gütlich bedienen können. Lok Leipzig war letzte Saison schon oben dabei. Womit ich eher nicht gerechnet hätte, ist Werder Bremen. Als HSVer graust mir natürlich schon davor, sollten die am Saisonende aufsteigen. Andererseits sieht man ja, wie es Herford in der ersten Liga ergeht…
Kuddel: Fängst Du wieder an, die Qualität der Gegner unserer Erfolgsteams, und damit die Leistung unserer Teams, in Frage zu stellen? Was Leipzig drauf hat, was ja erst am Wochenende live zu sehen. Am meisten wundern mich die Probleme bei Turbine Potsdam II. Die hätte ich eher in der Rolle unseres Teams erwartet. Aber vielleicht schlägt da auch durch, dass deren Erste etwas an Souveränität verloren hat.
Fuxi: Ich will doch gar nicht die Leistungen der Zweiten schmälern. Aber man muss auch mal darüber reden können, schließlich hat die „Übermannschaft“ der letzten Saison nach dem Aufstieg gerade einen Punkt gesammelt und ist auf bestem Wege, mit dem Fahrstuhl wieder nach unten zu fahren. Die Probleme in Potsdam sind einerseits überraschend, andererseits stellt Turbine aber immer viele Nachwuchs-Nationalspielerinnen, und wir hatten diesen Sommer die WMs der U17 und U20, also volle Belastung. Von daher ist es schon verständlich, dass die nicht ganz oben dabei sind.
Ich glaube, die Dritte steht der Zweiten in nichts nach, oder? Zehn Spieltage vorbei, zwei Niederlagen, ein Unentschieden gegen einen Aufstiegskandidaten, und Platz drei in der Tabelle. Und ich dachte schon, ich hätte mich weit aus dem Fenster gelehnt, als ich zu Peter Schulz vor dem Mellendorf-Spiel sagte, dass die am Saisonende einen deutlich einstelligen Platz belegen, wenn sie gegen den MTV nicht verlieren. Aber hätte ich behauptet, nach zehn Spieltagen seien die Dritter, da wären doch die Jungs mit den weißen Jacken gekommen, die man auf dem Rücken zubindet…
Kuddel: Für mich ist dieses Team das Highlight der bisherigen Saison. Man bedenke, dass sie als Aufsteiger selbst in der Relegation noch einen Umweg eingelegt haben, um die sportliche Qualifikation zu schaffen. Und jetzt tummelt sich die Mannschaft von Peter Schulz mit an der Tabellenspitze.
Die Mannschaft zeigt, dass das Sammeln von Punkten und attraktive Spielweise einher gehen können. In einigen Partien wussten die Gegner gar nicht, wie ihnen geschieht, so überrumpelt waren sie. Es macht einfach Spaß, sich die Spiele anzusehen und die Entwicklung des Teams zu verfolgen. Gut ist, dass jetzt ein spielfreies Wochenende ansteht und die Akkus für die letzten drei Spiele vor der dreimonatigen Pause aufgeladen werden können.
Bedauerlich ist, dass der Zuschauerzuspruch noch so mager ist. Auch dass noch nicht alle im eigenen Verein gemerkt haben, welche Perle – aus eigenen Reihen – da in der dritthöchsten Liga spielt, sollte sich schleunigst ändern. Denn so ein Geheimtipp ist diese Truppe eigentlich nicht mehr.
Fuxi: Andererseits spricht es für die von mir schon lange vertretene These, dass die Regionalliga Nord nach den ganzen Aufstiegen von Werder, BV Cloppenburg, Mellendorf – das ja sofort wieder runterkam -, FFC Oldesloe und Holstein Kiel gehörig an Substanz verloren hat. Vor allem, da sich vier der fünf oben etabliert haben. Dazu dann noch Victoria Gersten. Das sind mit dem HSV zusammen sieben Vereine aus dem Bereich der Regionalliga Nord, mit dem Zweitliga-Aufstiegskandidat Havelse insgesamt elf Teams, die im Bereich der Regionalliga Nord um Spielerinnen werben. In Ländern mit einer Gesamtzahl von gerade 14 Millionen Einwohnern und lediglich dem Bereich Hamburg als etwas, was man mit neun erst-, zwei- und drittklassigen Clubs als „fußballerisches Ballungsgebiet“ bezeichnen könnte. Und geographisch liegt der Mittelpunkt der Regionalliga ungefähr bei Buchholz.
Kuddel: Du musst natürlich gleich wieder gegenanstänkern. Das will ich jetzt gar nicht hören. Ich freue mich über die Leistung der Dritten Frauen. Punkt.
Fuxi: Ich freue mich auch – trotzdem muss man sowas auch im Kontext sehen können. Trotzdem ist Platz drei eine Riesenleistung, vor allem, wenn man sich dagegen die Probleme des Mitaufsteigers FFC Oldesloe II. sieht, der eben nicht den Umweg gehen musste. Aber da hat sich meine Meinung auch nicht geändert: Dass unsere Dritte stärker ist als der FFC, habe ich schon damals gesagt, und geschlagen hat sich Peters Truppe damals selbst.
Und wieder was, was mir rätselhaft bleibt: Die Verletzungsprobleme. Bei jeder neuen Schreckmeldung denke ich: „Hört das denn nie auf?“ Mit denen, die uns längerfristig ausfallen, kann man allein schon fast eine Mannschaft bilden, die locker in der Regionalliga den Klassenerhalt schaffen könnte. Fehlt dem Team nur noch eine Torhüterin…
Kuddel: Mal nicht den Teufel an die Wand!
Fuxi: Wieso? Dann spart man Tapete…
Kuddel: Damit sollte man keine Scherze treiben! Mir tun die Mädels immer leid, denn sie können ihren liebgewonnenen Sport für lange Zeit nicht ausüben. Zudem stellt es auch die Mannschaft vor neue Herausforderungen. Diese Ausfälle wollen aufgefangen werden. Wie gut sowas gelingen kann, zeigen gerade die Teams von Claudia und Peter. Dass es auch weniger gut klappen kann, sieht man bei den vierten Frauen. Im Training tummeln sich da oft nur sehr wenige Spielerinnen, sodass die Trainingsarbeit natürlich deutlich erschwert ist.
Fuxi: Anders als mit Galgenhumor kann man es doch gar nicht mehr nehmen: Anica Lekat, Katharina Stuth, Daniela Schacher, Kathrin Miotke, Mayline Danner, Johanna Borkowski, zwischendrin Claudia Teixeira Pinto, dazu der Auslandstrip von Svenja Winter, die späte Rückkehr von Vanessa Hamed – der HSV kann sich in „Hamburg Kangaroos“ umbenennen, so gebeutelt, wie wir sind.
Kuddel: Traurig, nicht? Dabei ist Deine Liste ist noch nicht mal komplett. Und dann kommen noch die Juniorinnen hinzu. Auch dort kennt man die Problematik aus erster Hand.
Fuxi: Unter dem Aspekt sehe ich auch das Abschneiden der Vierten in der Bezirksliga noch recht entspannt. Zumal ohne eine echte Torhüterin. Mehr als der Klassenerhalt ist da wohl nicht drin. Der ist wenigstens so gut wie sicher, da beide Absteiger ja schon feststehen, und selbst, wenn es einen dritten Absteiger geben sollte, steht Egenbüttel weitaus schlechter da.
Kuddel: Wie schon erwähnt, gibt es größere Personalprobleme. Erkrankungen, Verletzungen, private Verpflichtungen. Die Liste der Gründe, warum selten elf eigene Spielerinnen antreten können, ist lang. Für meinen Geschmack auch zu lang. Denn im Training gibt es einen harten Kern, der sein Umfeld auf den Spielbetrieb auszurichten weiß. Und etlichen im Kader gelingt das augenscheinlich nicht im nötigen Ausmaß.
Für den HSV ist das dann natürlich schon peinlich, wenn man Spiele in Unterzahl bestreiten muss, oder mangels Spielerinnen gar nicht erst antreten kann. Das darf aus meiner Sicht nicht sein. Eine kleine Entspannung zeichnet sich für den Jahresanfang ab, wenn aufgrund der Sichtung Spielerinnen hinzukommen.
Fuxi: Ich glaube, bei den Mädchenteams gibt es keine Überraschung, oder? B1 und C1 sind Tabellenführer mit weißer Weste, die D1 hat ihre Staffel auch gewonnen, die 2. B kann’s noch packen, die 2. C war letzte Saison auch schon Sorgenkind, die D2 ist Staffelzweiter. Nur die Krümel tun mir leid. Bei den E-Mädchen gab es ja nur auf die Socken…
Kuddel: Aber die waren auch, was die Meldung angeht, in der falschen Staffel. Jetzt hat sich ja Tini Witte des Teams angenommen und kann die Mannschaft wieder aufrichten. Weiter geht es ja auch nun ab 14.11. in der Halle. Neue Trainerin, neue Umgeung, andere Gegner. Das kann durchaus noch was werden. Die 1. B-Mädchen konnte ich bisher weniger verfolgen, als von mir gewünscht. „Man müsste sich dreiteilen können“, hattest Du mal in einem Artikel geschrieben.
Ansetzungen am Sonntag sind oft meinem Besuch bei den vier Frauenteams zum Opfer gefallen. Und wenn ich es denn mal einrichten konnte, dann fiel die Partie witterungsbedingt aus. Grumpf.
Aber jetzt im November scheint es zu klappen, und ich kann mir die Mannschaft genauer ansehen. Dass was ist bisher sah, war in der Tat überzeugend. Unsere 2. B-Mädchen mussten sich ja selbst Sonntag einen Eindruck verschaffen. Meine Premiere bei den 1. C-Mädchen plane ich für Samstag.
Fuxi: Was ich nicht so erwartet hätte, war das Weiterkommen der 2. B im Pokal gegen St. Pauli. Das war ein ziemlich spannendes, dramatisches Spiel. Schade, dass dann Erste und Zweite im Achtelfinale aufeinander getroffen sind. Ich glaube, die 2. B hätte noch für Furore sorgen können.
Kuddel: Genau das meine ich ja auch. Kann man das eigentlich nicht mal verhindern, dass es so früh vereinsinterne Duelle im Pokal gibt? Da wurde das Team von Mac und Sylvia ausgebremst. Okay, den Titel hätten sie vielleicht auch sonst nicht gewonnen, aber eben noch einige Runden geschafft. Verflixt noch eins.
Fuxi: Die Auslosungen für’s Viertelfinale sind ja auch ein Witz: B1 und D1 kriegen als einzige jeweils Staffelgegner, und die C1 muss auf Kleinfeld ran…
Kuddel: Seit wann ist Fußball gerecht?
Fuxi: Aber ich zweifle nicht am Weiterkommen aller Teams. Die 1. B hat Einigkeit am ersten Spieltag 18:0 geputzt, die 1. D den Meiendorfer SV mit 8:0. Und dass sich die C1 die Blöße gibt, kann ich mir nicht vorstellen.
Ich freue mich aber trotzdem schon mal auf die Hallenrunde. Das wird wieder eine lange Geschichte: Beide HSV-Teams bei den D-Mädchen spielen in einer Staffel, und die hat wieder 19 Mannschaften. Das heißt, das werden wieder sechs Spieltage werden. Und in eineinhalb Wochen geht’s schon für die D-Mädchen los. Und wie: 11:30 Uhr, erstes von vier Spielen unserer Mädels in der Halle des Gymnasiums Heidberg – wo übrigens Kim Kulig zur Schule ging -, und gleich das vereinsinterne Duell D1 gegen D2. Und ich bin nicht mal in der Stadt – Mist!
Kuddel: Na toll. Wie war das mit den Prioritäten? Aber okay, ich selbst verbringe den Tag bei und mit der Dritten in Havelse, verpasse den Hallenauftakt also ebenfalls. Aber der Winter ist ja noch lang. Und Dank der bekloppten Regelung in der 1. Bundesliga, haben wir ja auch noch bis zum 18.12. was von der Ersten. Möge der Winter Milde walten lassen.
Fuxi: Amen. Die E-Mädchen spielen an dem Tag in Eidelstedt gegen Duwo, Grün-Weiß Eimsbüttel und SCALA.
Kuddel: Da können sie dann den Gegnern gleich mal zeigen, dass nun Schluss ist mit lustig.
Fuxi: Naja. Ich hab mich doch schon wieder festgequatscht, dabei hab ich noch ’ne Menge zu tun!
Kuddel: Wie, Du hast noch eine Welt außerhalb der Torjäger?
Fuxi: Da hätte ich einen Link für Dich: Schlag’s doch mal nach… Bis demnächst, und viel Spaß bei Deinen Einsätzen!
Kuddel: Auch wenn ich nicht so fotogen bin. Aber irgendwann sollte auch ich mal auf das Foto von Sunny und Dir mit drauf. Sonst sprechen Sunny womöglich einige noch mit „Kuddel“ an. Also: links Sunny, rechts Fuxi. Nix Kuddel… Schnief!
Fuxi: Hast recht – aber ich muss jetzt wirklich weg… Tschüüüß!