Die 2. Frauen des HSV bleiben auch nach diesem Spieltag ungeschlagener Tabellenführer. Das Auswärtsspiel beim Magdeburger FFC endete 2:2-Unentschieden. Während die Gastgeberinnen nach Spielende von den 28 eigenen Fans (fünf hielten zum HSV) wie Siegerinnen gefeiert wurden, ärgerte man sich auf Hamburger Seite über Punkteverluste.
Die Partie konnte trotz der herbstlichen Witterung auf einem erfreulich gut bespielbaren Rasen stattfinden. Die Trainerinnen Claudia von Lanken und Miriam Scheib mussten heute mit einem abgespeckten Kader antreten. Denise Lehmann war zwar dabei, sollte allerdings aufgrund einer im Training zugezogenen Blessur nur im Notfall eingesetzt werden. Mayline Danner und Vanessa Hamed waren für den Kader der 3. Frauen abgestellt und Daniela Schacher sowie Johanna Borkowski stehen aufgrund ihrer langen Ausfallzeit ohnehin nicht zur Disposition. Borkowski hatte heute allerdings dennoch einen Auftritt. Zumindest für den unbedarften Zaungast, denn Imke Wübbenhorst trug das Trikot ihrer verletzten Teamkollegin.
Dennoch stand eine Mannschaft auf dem Platz, welche die Partie in der ersten Halbzeit über weite Strecken dominierte. Magdeburg hatte große Mühe, in den Strafraum der Gäste aus Hamburg zu gelangen. Ein erstes kleines Ausrufezeichen setzte Carina Wolfgramm, die von Louisa Nöhr von außen bestens bedient wurde. Doch der Schuss von Wolfgramm aus der 6. Minute verfehlte sein Ziel.
Weitere sechs Minuten später gab es eine Mehrfachchance für den HSV. Doch die Versuche von Anika Höß und Carina Wolfgramm wurden geblockt bzw. von der heute sehr gut aufgelegten Almuth Schult im Tor der Gastgeberinnen gehalten.

Machte etliche Chancen des HSV zunichte: Almuth Schult
Schult war es auch, die in der 18. Minute einen aus sehr spitzem Winkel geschossenen Ball von Kathrin Patzke sicher hielt. Louisa Nöhr versuchte es in der 19. Spielminute noch mit einem Fernschuss, doch dieser ging über die Querlatte.
Erst nach 20 Minuten tauchte Magdeburg gefährlicher vor dem HSV-Tor auf. Stephanie Träbert verstolperte recht frei stehend den Ball, nachdem sie im Anschluss an einen Freistoß von der HSV-Defensive nicht gebührlich beachtetet worden war. Das hätte durchaus der zu diesem Zeitpunkt ganz sicher unverdiente Rückstand sein können.

Stephanie Träbert verstolpert die Chance zur Führung für den Magdeburger FFC
Magdeburg hatte fünf Minuten später gar noch eine weitere Torgelegenheit. Der Schuss von Isabelle Knipp ging jedoch rund einen Meter am rechten Torpfosten vorbei.
Im direkten Gegenangriff konnte Kathrin Patzke einen langen Pass erlaufen, sich gegen ihre Gegnerin durchsetzen und vorbei an Almuth Schult die 0:1-Führung für den HSV erzielen. Trotz der vorangegangenen Chancen für Magdeburg ein zu dieser Zeit (25. Minute) überfälliger Führungstreffer.

Kathrin Patzke erzielt das 0:1

Almuth Schult ist erstmals überwunden.

Freude bei Imke Wübbenhorst und Kathrin Patzke
Weniger erfreulich war dagegen, dass nur zwei Minuten später der Ausgleichstreffer fiel. Die Abwehrkette des HSV war in dieser Aktion schlecht postiert. Isabelle Knipp spielte auf die startende Dania Schuster. Diese ließ Jennifer Weber bei ihrem Schuss keine Chance.

Der Ausgleich zum 1:1

Dana Schuster enteilte der Abwehr des HSV

Jennifer Weber ist in dieser Situation machtlos.
Die Antwort des HSV kam in der 34. Minute. Patzke war, mal wieder, durch und hatte zu Wübbenhorst gepasst. Dieser gelang es, Schult zu tunneln und somit zur erneuten Führung zu treffen. Der HSV führte also 1:2.
Und die Gäste waren bestrebt, das Ergebnis auszubauen. Erneut war es Wübbenhorst, die Schult prüfte. Doch in der 37. Minute gelang es der Torfrau der Magdeburgerinnen den Schuss über die Querlatte zu lenken. Und nach der folgenden Ecke köpfte Wübbenhorst den Ball rechts am Tor vorbei. Patzke probierte es drei Minute später mit einem Flachschuss, doch auch hierdurch war Schult nicht zu überwinden.
So blieb es bei der verdienten Führung zur Halbzeit.
In der zweiten Halbzeit dauerte es einige Zeit, bis sich ein Team gefährlich in Szene setzen konnte. Und es war der HSV, der durch Imke Wübbenhorst die erste Gelegenheit bekam. Eine Hereingabe von rechts versuchte sie per Fallrückzieher im Gehäuse unterzubringen. Eine sehenswerte Aktion, der leider der Erfolg versagt blieb.

Imke Wübbenhorst setzt an zum Fallrückzieher. Sie trifft den Ball, doch dieser geht links neben das Tor.
Eine umstrittene Aktion gab es in der 58. Minute, als Carina Wolfgramm von Schiedsrichterin Annett Unterbeck der Vorwurf gemacht wurde, im Strafraum ein Foul begangen zu haben. Die Magdeburgerinnen freuten sich, deren Fans waren zufrieden. Die Hamburgerinnen schwankten zwischen „Schwalbe“ oder „das war doch außerhalb“. Der neutrale Zuschauer, und nicht nur der, also ich, meinte jedoch erkannt zu haben, dass die Entscheidung korrekt war. Wie auch immer.
Anne Roeloffs setzte den Strafstoß platziert in die linke untere Ecke. Jennifer Weber hatte sich für die andere Richtung entschieden und folglich keine Abwehrmöglichkeit.

Keine Chance für Jennifer Weber. Anne Roeloffs verwandelt den Strafstoß sicher.
Diesen Treffer steckten die Gäste nun weiniger gut weg. Die klare spielerische Linie ging nach und nach verloren. Die Abwehr vermochte in einigen Fällen nicht mehr klar genug zu klären und durch die Versuche die erneute Führung zu erzielen, entstanden Lücken, die Magdeburg zunehmend für Konter nutzen konnte.
Kurz, das Spiel wurde ausgeglichener und bei einigen Kontern, insbesondere in den letzten Spielminuten stand Magdeburg kurz vor dem dritten Treffer.
Aber auch Hamburg probierte wacker genau diesen Treffer zu erzielen. Mal war es Wübbenhorst, die sich durchtankte, mal Nadine Moelter, die knapp an Schult scheiterte und immer wieder Patzke, die versuchte über links mit Hereingaben ihren Mitspielerinnen aufzulegen.
Doch am Ende sollte es nicht mehr reichen. Es blieb beim 2:2-Endstand.

Das Endergebnis.
Für Hamburg war mehr möglich, insbesondere in der ersten Halbzeit. Doch in der zweiten Hälfte verdiente sich Magdeburg einen Punkt und wenn es ganz dumm läuft, dann ist ein Konter doch erfolgreich und der HSV verliert das Spiel womöglich noch.
Was kann das Team der Zweiten aus diesem Spiel positiv mitnehmen? Eine Menge. Spielerisch sah es nämlich über weitere Strecken gut aus. Und das Engagement war sowieso bei allen deutlich sichtbar. In der Abwehr zeigten u.a. Nadine Moelter und Anna Hepfer, dass auf sie Verlass ist. Im Mittelfeld war Carina Wolfgramm erneut unentwegt dabei, Löcher zu stopfen oder diese gar nicht erst entstehen zu lassen. Angelina Lübcke lenkte das Spiel und verteilte die Bälle geschickt, hatte leider im Abschluss etwas Pech. Insbesondere in der ersten Halbzeit wusste auch Louisa Nöhr mit etlichen Aktionen über den rechten Flügel zu gefallen. Ach ja: ungeschlagen ist das Team auch weiterhin. Also, Mund abputzen und weiter gehts. Genauer kommenden Sonntag. Da gastiert der FSV Gütersloh 2009 ab 14 Uhr an der Hagenbeckstraße.
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Statistik:
Magdeburger FFC:
Almuth Schult, Jaqueline Ernst, Anne Roeloffs (ab 79. Jana Wohlfahrt), Isabelle Knipp, Dania Schuster, Jennifer Horwege, Anja Beinroth, Patricia Steinbrück, Stephanie Träbert (ab. 90. Ilda Mujovic)
Nicht eingesetzt: Stefanie Mücke, Melanie Vogelhuber
Hamburger SV 2. Frauen:
Jennifer Weber – Nadine Moelter, Anna Hepfer, Henrike Meiforth, Vera Homp – Carina Wolfgramm, Angelina Lübcke, Louisa Nöhr (ab 84. Melanie Nilsson), Anika Höß – Imke Wübbenhorst, Kathrin Patzke,
Tore: 0:1 Patzke (25.), 1:1 Dania Schuster (27.), 1:2 Imke Wübbenhorst (34.), Anne Roeloffs (61., FE)
Schiedsrichterin: Annett Unterbeck, assistiert von Melanie Göbel und Caroline Schramm
Zuschauer: 33