Am 2. Spieltag der Hallenmeisterschaft standen für die 2. D-Mädchen in der JH92 zwei ganz schwere Spiele auf dem Plan: Gegen den Tabellendritten Walddörfer SV I., den Fünften Meiendorfer SV, der die Mannschaft auf dem Feld aus dem Pokal verabschiedete, und auch der Elfte Eimsbütteler TV II. war kein einfacher Gegner. Die Rothosen selbst gingen als Vierzehnter mit vier Punkten und 2:3 Toren in diese Spielrunde. Normalerweise kann man das kompensieren, aber mit Laura, Antje und Michéle fehlte die komplette „Abteilung Attacke“ aus der Feldsaison. Eine Neue hingegen feierte ihren Einstand: Irina war vom SV Osdorfer Born zum HSV gewechselt und durfte an diesem Tag offensiv Alleinunterhalterin spielen. Denn die Ausrichtung von Trainer Ralph Schreiber war deutlich defensiv.
Die erste Partie, die ohne Rautenbeteiligung ausgetragen wurde, war eine einseitige Geschichte. Der Meiendorfer SV zeigte, dass er zur Endrunde in die Wandsbeker Sporthalle an der Rüterstraße wollte und gewann seine Partie gegen dem ETV mit 7:0. Der erste Auftritt der Rothosen war ausgerechnet die Partie gegen den noch verlustpunktfreien Dritten Walddörfer SV. Dem wollte die Truppe trotzdem ein Beinchen stellen und somit auch Vereinskamerad Sebastian Günther und seiner Mannschaft helfen, sich für die Endrunde zu qualifizieren. Gegen die kräftigeren und größeren Spielerinnen aus Volksdorf wurde es eine einseitige Partie, die sich fast ausschließlich in der HSV-Hälfte abspielte. Nach einem Abwurffehler von Torhüterin Jasmin bekam der WSV die erste richtige Chance, aber Jasmin bügelte ihren Fehler wieder aus (3.). Drei Minuten später parierte sie auch einen Flachschuss. Es gelang Merle, Olivia, Irina und Theresa zwar kaum, sich mal zu befreien, aber sie vermeideten auch klare Torgelegenheiten für die Volksdorferinnen. In der 11. Minute bekam Jasmin wieder eine größere Gelegenheit, sich auszuzeichnen, und hielt einen Schuss von innerhalb des Strafraums im kurzen Eck fest. Walddörfer rannte die Zeit davon. In der Schlussminute versuchten sie es per Distanzschuss, aber wieder war Jasmin zur Stelle: Mit einer Flugparade wehrte sie zur Ecke ab und sicherte letztlich ein wacker erkämpftes und ermauertes 0:0, mit dem der Trainer vollauf zufrieden war.
Gleich im Anschluss ging es gegen den Meiendorfer SV, und dessen starke Stürmerin Nazife hatte die erste Chance mit einem scharfen Freistoß aus 13 Metern, den Jasmin so parierte, wie die letzte Chance im Spiel davor: Fliegend (2.). Die anschließende Ecke brachte nichts ein, die danach aber eine gute Chance für Jasmin R. im Team des MSV. Die aber schob die scharfe Ecke von Nazife links vorbei (2.). Doch es sollte nicht wieder ein 0:0 werden. Unter dem Dauerdruck der gegenüber Walddörfer spielerisch reiferen Meiendorferinnen waren sie in der 4. Minute nicht konsequent genug in der Arbeit gegen den Ball, und Greta sorgte für die Führung der Gelb-Schwarzen. In der Folgezeit änderte sich an der Spielrichtung praktisch nichts. Emelie, die in dieser Begegnung einzige Spitze war, konnte sich gegen die Abwehr des MSV aber nicht behaupten. So war es Jasmin vorbehalten, das Ergebnis offen und im Rahmen zu halten. Erst rettete sie gegen Greta (5.), dann hielt sie den Schuss von Nazife und auch Gretas Nachschuss (7.), und auch Pauline konnte sie nicht überwinden (8.).
Aber irgendwann war auch sie geschlagen. Nach Zuspiel von Greta traf Nazife in der 9. Minute zum 2:0. Das war auch der Endstand, denn Jasmin hatte noch eine starke Szene: Nazife bekam eine freie Schussbahn aus zwölf Metern frei Haus geliefert. Ihr Geschoss klatschte die HSV-Torhüterin zur Seite ab, wo der Ball an den Pfosten sprang, und dann griff Jasmin im Nachfassen zu (11.). Mehr als Schadensbegrenzung war trotz allem Kampf einfach nicht drin, aber wie schon im Spiel davor hatte Jasmin reichlich Gelegenheit, sich auszuzeichnen und zu zeigen, dass sie mal eine richtig gute werden kann, wenn ihre Entwicklung so weitergeht.
Vor der letzten Partie stand das Spiel zwischen Walddörfer und ETV II. auf dem Plan. Und welche Leistung die HSVerinnen beim 0:0 erbracht hatten, wurde jetzt erst wirklich deutlich, denn der WSV deklassierte die Eimsbüttelerinnen mit 8:0. Mit diesem Ergebnis gingen die ETVerinnen auch ins letzte Spiel gegen den HSV. Ob der Ergebnisse musste man eigentlich den ETV schlagen. Aber es sollte anders kommen: Nach einem Ballverlust vor dem Strafraum kassierten die Rothosen noch in den ersten 60 Sekunden das 0:1. Und nur eine Minute später erhöhte der ETV sogar auf 0:2. Die HSVerinnen hatten die Anfangsphase komplett verschlafen. Erst jetzt begannen sie, sich zu wehren. Und Irina konnte erstmals zeigen, dass sie für ihr Team eine Bereicherung sein kann. Direkt im Gegenzug nach dem 0:2 zog sie nach Zuspiel von Merle flach ab und zwang die ETV-Keeperin zum Eingreifen. Immer noch in der gleichen Minute kam Irina wieder zum Schuss, und diesesmal schlug der Ball flach ein – nur noch 1:2 (2.). Drei Tore in 120 Sekunden – seltenes Bild.
Der HSV drückte, wollte den schnellen Ausgleich. In der 5. Minute versuchte es die Neue als Vorbereiterin, aber bevor Merle an den Steilpass kommen konnte, war die Keeperin schon da. Entlastung gab es für Eimsbüttel selten. Ein Schuss mit der Pieke ging links vorbei (6.). Und danach parierte Jasmin mit den Füßen einen Schuss (7.). Irina versuchte alles, um den Ausgleich zu erzwingen. Aus halbrechter Position verfehlte sie in der 8. Minute noch. Aber noch in der gleichen Minute folgte die nächste Chance nach einem schnellen Ballgewinn. Ihr Schuss rauschte scharf unten rechts rein zum erlösenden 2:2. Nun schien der HSV dem 3:2 näher. Eine Einzelaktion schloss Irina in der 9. Minute flach ab, und die ETV-Torhüterin parierte mit den Füßen. Aber das war’s auch. Es blieb beim Unentschieden, das eigentlich zu wenig war, letztlich aber durchaus in Ordnung ging.
Im abschließenden Spitzenspiel des Dritten gegen den Fünften trennten sich der Walddörfer SV und der Meiendorfer SV schiedlich-friedlich 0:0. Die Bilanz des HSV war letztlich unter den Umständen, dass drei starke Spielerinnen nicht dabei waren, doch zufriedenstellend. Gegen Eimsbüttel ließen sie zwei Punkte liegen, gegen Walddörfer gewannen sie hingegen einen Zähler. Gemessen an den Gegnern schlugen sie sich gut. In der dritten Spielrunde am 19. Dezember können sie die verlorenen Punkte wettmachen. Dann geht es gegen Farmsen II. und Wellingsbüttel III., zwei Teams aus den Niederungen der Tabelle, sowie gegen Endrundenkandidat Duwo 08.