„Weltklasse 2011“: HSV Sechster

Symbolbild 1. BundesligaNachdem bereits nach den Samstagsspielen klar war, dass die Vertretung der Rothosen beim internationalen Hallenturnier „Weltklasse 2011“ in Bielefeld-Jöllenbeck das Halbfinale verpassen würde, ging es am Sonntag noch um die Ehre.

Zum Auftakt des zweiten Tages traf der HSV auf Turbine Potsdam. Obwohl der Titelverteidiger durch einen Doppelschlag von Kerschowski und Schröder schnell 2:0 führte (4.), drehten die Rautenkickerinnen binnen 120 Sekunden das Spiel. Crnogorcevic besorgte das 1:2 (6.), Kim Kulig das 2:2 (6.) und Angelina Lübcke sogar das 3:2 (7.). Doch das hielt nur bis zur 11. Minute, als Anja Mittag und Babett Peter mit einem neuerlichen Doppelschlag das Spiel mit 4:3 für Potsdam entschieden.

Auch der Tabellenführer Kristianstads DFF gab sich keine Blöße und gewann gegen Arna-Bjørnar Bergen aus Norwegen durch zwei Tore von Odinsdottir mit 2:1. Für Bergen traf Hegland zum 1:0. In Gruppe zwei brachte der FCR Duisburg dem Herforder SV eine klare 0:4-Niederlage bei. Islacker, Popp und zweimal van Bonn netzten für den Bundesliga-Topclub. Kopparbergs/Göteborg FC schlug danach Fortuna Hjørring 1:0 (Johansson).

Im letzten Gruppenspiel ging es für den HSV gegen Arna-Bjørnar Bergen, das Team, gegen den der bis dahin einzige Punkt geholt wurde. Es sollte auch der einzige bleiben. Hansens 1:0 in der ersten Minute konnte Carolin Simon noch ausgleichen. In der Schlussminute schoss Hegland die Norwegerinnen zum Sieg. Das junge Team, bestehend aus Torhüterin Saskia Schippmann, Carolin Simon, Angelina Lübcke, Kim Kulig, Antonia Göransson, Jobina Lahr, Lena Petermann, Ana-Maria Crnogorcevic, Nicole Zweigler und den Zweitligaspielerinnen Anna Hepfer, Vera Homp und Nadine Moelter konnte mit der Konkurrenz einfach nicht mithalten und wurde Gruppenletzter.

Anders natürlich machte es Turbine Potsdam. Die Brandenburgerinnen holten den Gruppensieg durch ein 4:0 gegen Kristianstads DFF (Kerschowski, Andonova, Mittag, Bajramaj). In Gruppe zwei schaffte der Herforder SV zum Abschluss einen 2:0-Sieg gegen Fortuna Hjørring. Die Tore schossen Feiersinger und Aschauer. Eine herbe Pleite bezog der FCR Duisburg, der gegen Kopparbergs/Göteborg FC durch Treffer von Liljegaard (2), Ek, Sjöberg und Ahlstrand sang- und klanglos 0:5 unterging. Oder war das nur Taktik?

Vor dem Halbfinale gab es den ersten Durchgang der Platzierungsrunde. Im ersten Spiel besiegte Arna-Bjørnar Bergen den Herforder SV mit 2:1. Feiersinger brachte Herford in Front, aber Gjerde und Eide drehten die Partie und brachten Bergen ins Spiel um Platz fünf. Der Gegner wurde zwischen dem HSV und Fortuna Hjørring ermittelt. Und siehe da – es klappte mit dem Sieg! Nach neun Minuten traf Lena Petermann zum 1:0-Endstand. Nun also doch wieder gegen die Norwegerinnen um den fünften Rang, während Hjørring und Herford um Platz sieben spielten.

Im Halbfinale kam es zum deutschen Duell zwischen Turbine Potsdam und dem FCR Duisburg. Und die Westdeutschen hatten sich offenbar beim 0:5 nur ausgeruht. Denn Mandy Islacker, Laura Wensing und zwei Tore von Simone Laudehr bedeuteten einen ungefährdeten 4:0-Erfolg gegen die Brandenburgerinnen. Der Gegner wurde in einem rein schwedischen Duell zwischen Kopparbergs/Göteborg FC und Kristianstads DFF ermittelt. Nach regulärer Spielzeit stand es 0:0. Im Neunmeterschießen hatte das Göteborger Team mit 4:2 das bessere Ende für sich. Dahlkvist, Sembrant, Sjöberg und Liljegaard verwandelten für Kopparbergs, Vidarsdottir und Odinsdottir für Kristianstads.

Die Endrunde, die in zweimal 10 Minuten ausgetragen wurde, eröffneten Herford und Hjørring. Im torreichsten Spiel des Turniers sorgten Feiersinger, Wermelt und Lenz früh für ein beruhigendes 3:0. In der achten Minute trafen Pollmann für Herford und M. Jensen für die Däninnen zum 4:1, und noch vor der Pause legte Pollmann zum 5:1-Pausenstand nach. Nach dem Seitenwechsel verkürzte Hjørring gegen Ende auf 5:3 (Hovesen, L. S. Jensen), ehe Nolte den Deckel drauf machte.

Beim HSV hingegen war die Luft nach zwölf Minuten raus. Im Spiel um Platz fünf ging Bergen durch Eide in Führung (4.). Die Norwegerinnen erhöhten durch ein Eigentor auf 0:2. Kurz vor dem Seitenwechsel traf Petermann zum Anschlusstreffer und schürte nochmal Hoffnungen. Doch ein erneutes Eigentor nach zwölf Minuten machte alles zunichte. Ryland (13.), Eide (14.), Mjelde (18.) und nochmal Ryland (20.) sorgten für ein 1:7-Debakel der Hanseatinnen.

Nach dem 0:4 gegen Duisburg kassierte Turbine Potsdam auch im Spiel um Rang drei eine Niederlage. Moberg (1.) und Vidarsdottir (19.) erzielten die Tore zum 2:0 für Kristianstads DFF. Und in der Endrunde sollte Herford das einzige deutsche Gewinnerteam sein, denn auch Duisburg vergeigte im Finale gegen Kopparbergs/Göteborg FC. Sembrants 0:1 konnte Laudehr noch kontern. Doch Kopparbergs kam durch Dahlkvist postwendend zum 2:1. Ein Eigentor bescherte Duisburg noch einmal das 2:2. Aber in der 19. Minute entschied Dahlkvist mit dem 2:3 das Turnier.

Die Platzierungen lauteten also wie folgt:
1. Kopparbergs/Göteborg FC (Schweden)
2. FCR 2001 Duisburg
3. Kristianstads DFF (Schweden)
4. 1.FFC Turbine Potsdam
5. Arna-Bjørnar Bergen (Norwegen)
6. Hamburger SV
7. Herforder SV Borussia Friedenstal
8. Fortuna Hjørring (Dänemark)

Kommentare:

Ballbreaker, Eingereicht am 17.01.2011 um 15:12: Hallo Fuxi, Frage: Warst du vor Ort und hast die Spiele vom HSV gesehen oder worauf basiert deine Beruteilung der Mannschaft? Ich war da und habe alle Spiele gesehen und kann nur sagen, dass das Team des HSV gar nicht so schlecht aussah wie es die Platzierung vermuten lässt. Das aber mit einer absolut überforderten B-Jugend Torhüterin dort kein großer Start zu machen war, ist uns ja wohl allen klar. Auch wenn die Maßnahme mit Saskia vom Trainer gut gemeint war, war die Spielgeschwindingkeit der anderen Teams doch noch zu hoch für sie (grade auf dieser Position in der Halle sehr schwierig)Lahr war meiner Meinung nach in vielen Situationen auch überfordert. Moelter und Hepfer hingegen haben einen ganz guten Eindruck hinerlassen. Der Rest der Mannschaft konnte leistungsmäßig über beide Tage absolut mit den anderen Mannschaften mithalten.

nobby, Eingereicht am 17.01.2011 um 15:27: Nicole Zweigler hat Sonntag auch in Kiel gespielt.

Fuxi, Eingereicht am 21.01.2011 um 00:55 | Als Antwort auf Ballbreaker.: Das nur zur Info: “B-Jugend-Torhüterin” würde ich über Saskia Schippmann nicht mehr behaupten, denn sie gehört seit einem Jahr dem Bundesligakader an und ist dem B-Juniorinnen-Alter seit dieser Saison entwachsen. Folglich sind für ihre Leistungen auch die Trainer des Bundesligateams verantwortlich. Dass der HSV da durchaus Nachholbedarf besitzt, ist angesichts der Fluktuation auf der Position hinter Bianca Weech nicht gänzlich neu. Dass sie es kann, vor allem in der Halle, hat sie beim durchaus hochklassig besetzten Nordcup 2010 bewiesen, als es ihren Paraden zu verdanken war, dass der HSV das Halbfinale überhaupt erreichte.
Die Zusammenstellung der Kader für beide Hallenturniere kann man sicherlich diskutieren, wie guggste im anderen Beitrag schon mal angeschnitten hat. Beide Turniere an einem Tag – unglücklich gelaufen. Leider auch für die HSV-Fans, die, so hat es den Anschein, lieber wohl gar nicht erst davon ausgehen sollten, dass die Erste auch mal Chancen auf einen Turniersieg hat.

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