Nach Bekanntwerden der Entscheidung die Mannschaft der 2. Frauen des HSV zur neuen Saison abzumelden, hat zwischenzeitlich der Pressesprecher des HSV, Jörn Wolf, gegenüber dem Hamburger Abendblatt (und der BILD Hamburg) bestätigt, dass bei den Frauen nur noch eine Leistungsmannschaft unterhalten wird. Bild Hamburg titelt in der Ausgabe 4.5.11: „Wehe, wenn man Erfolg hat beim HSV“.
Im Umfeld des HSV-Frauen und Mädchenfußballs herrscht derweil Unverständnis und Entsetzen über die getroffene Entscheidung. Es gibt erste Ankündigungen die Mitgliedschaften im Verein oder bei der Initiative „Woman & Friends“ zu beenden. Ferner wird auf die Möglichkeit verwiesen, die am 22.5.2011 stattfindende Informationsversammlung für Mitglieder zu besuchen und das Thema dort einzubringen.
Derweil wird einigen Spielerinnen der HSV II angeboten, kommende Saison für die 1. Frauen zu spielen. Einige andere Spielerinnen hätten die Möglichkeit im Regionalligateam zu spielen. Die sportliche Zukunft der zahlreichen anderen Spielerinnen steht derzeit dagegen weitgehend in den Sternen. Wie diesen zumute ist, mag man sich kaum ausmalen.
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Kommentare:
guggste, Eingereicht am 12.05.2011 um 14:51: Lieber Fuxi ich hoffe inständigst, das Deine Ausführungen im ganzen Verein zur Kenntnis genommen werden. Das ist Aufklärung erster Klasse.
nobby, Eingereicht am 11.05.2011 um 12:50: Weiter so Fuxi, ohne Furcht! Mann, wie Du die Dinge beim Namen nennst.
Reiner, Eingereicht am 11.05.2011 um 10:51: Mann Fuxi, das ist ja mal ein richtig gute Breitseite an Adressen, die viele Fortschritte im Verein bisher erfolgreich verhindert haben und dies sicher auch weiter tun werden. Auf derartige “Supporters” kann der HSV-Frauenfussball gern verzichten.
Fuxi, Eingereicht am 10.05.2011 um 19:18 | Als Antwort auf Dave: Werter Dave, ich schreibe das hier ausdrücklich als meine persönliche Meinung.
Mit Verlaub, aber der eigentliche Skandal und die eigentliche Geldvernichtung sind die selbsternannten Besserfans der “Supporters”. Wie Du, Dave. Denn eines sei mal festgehalten: Wenn das, was der HSV-Lizenzspielerbereich jährlich an Geldstrafen für das Verhalten von Euch eierlosem Saufvolk, das sich in 22C und 25A spätestens nach 60 Spielminuten prügelt, immer wieder mit Gegenständen auf gegnerische Spieler schmeißt, illegal Bengalos zündet (diverse Verstöße gegen das SprengG) und die Chuzpe hat, “Fußballfans sind keine Verbrecher” zu grölen, an den DFB aufwenden muss, in den Frauenfußball stecken würde, wären die HSV-Frauen seit drei Jahren in Folge Champions League-Sieger. Das sei erstmal festgehalten.
Der zweite Skandal sind die mannigfaltigen Ermäßigungen und Vergünstigungen für eben jene “Besserfans”, die ernsthaft der Meinung sind, dieses DSDS-Herumgeküblböcke sei “Anfeuerung”, einschließlich die gewalttätigen Ausfälle des mitfahrenden Volkes bei Auswärtsfahrten, das auf Bahnhöfen Randale anfängt (übrigens: Körperverletzung ist auch eine Straftat!), Polster mit Edding bemalt, in die Abteile pisst und mit Bier und anderen Flüssigkeiten rumspritzt. Was denkst Du wohl, wer die Kosten trägt?
Als dritten Skandal kann man es eigentlich nur bezeichnen, dass kaum einer dieser “Parasiten” überhaupt irgend etwas für den HSV tut. Wo ist denn eigentlich das ehrenamtliche Engagement? Wie viele übernehmen denn tatsächlich Aufgaben im Sinne der Aktiven – und zwar welche, die nicht samstags um 14:30 Uhr mit dem Betreten des Stadions beginnt und um 18:00 Uhr mit dem Verlassen des Stadions endet?
Wahr ist, dass die Supporters immer dabei sind, wenn es eine Chance gibt, die Klappe weit aufzureißen. Wenn es allerdings um wichtige strukturelle Veränderungen geht, wie seinerzeit die Verkleinerung des Aufsichtsrates während der Ära Bandow, kneifen sie den Schwanz ein, schrecken aber gleichzeitig nicht davor zurück, sich für Ränkespiele von Hunke und Co. instrumentalisieren zu lassen und sich selbst lächerlich zu machen, indem man die Presse von der Hauptversammlung ausschließt. Das einzige, was die Supporters tun, ist, sich selbst zu feiern, sich in spätrömischer Dekadenz zu glorifizieren und unverdient mit den Federn der Tradition des Hamburger Sport-Verein von 1887 e.V. zu schmücken.
Was Du allerdings noch nicht begriffen hast, ist der Umstand, dass der HSV-Frauenfußball keine Geldvernichtung, sondern eine Investition ist. Genau so, wie Dein Arbeitgeber in sein Unternehmen investiert, indem er Dir Lohn zahlt und 2/3 der Summe nochmal an Sozialversicherung und Steuern drauflegen muss, in der Erwartung, dass Du dieses Geld wieder erwirtschaftest. Nun wird man Dir als Kostenstelle eher selten einen Ertrag zurechnen können, denn meistens sind Erträge auf vielerlei Schultern verteilt. Und beim HSV lassen sich die Erträge, die als Synergieeffekte aus der Präsenz des Vereines im Frauenfußball entstehen, eher selten genau diesem Umstand zuordnen. Dumm nur, dass die Möglichkeit, Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs konsequent an die Bundesliga heranzuführen, mit der Streichung der 2. Mannschaft komplett hinüber und das in den letzten Jahren in eine derartige Infrastruktur investierte Geld damit ein Totalverlust ist. Und da wieder hinzukommen, weil man gemerkt hat, dass der Frauenfußball doch seine strategischen Vorzüge hat, wird ein Vielfaches dessen kosten, was man durch diese kurzfristige Sichtweise einzusparen meint.
Aber ich will Deinen Vorschlag durchaus aufgreifen. Natürlich kann man den HSV-Frauen- und Mädchenfußball wieder in den Breitensportbereich zurückführen. Kein Problem. Ich werde das dem Amateurvorstand vorschlagen. Wir erhöhen einfach die Mitgliedsbeiträge zur Finanzierung des HSV-Frauenfußballs um einen bis zwei Euro pro Quartal und Mitglied und lassen diese Zusatzeinnahmen der Abteilung zukommen. Damit wird dann der Spielbetrieb 1. und 2. Bundesliga, Regionalliga, untere Frauen und Nachwuchsförderung finanziert. Dann wird das eben von der Allgemeinheit der HSV-Mitglieder bezahlt und nicht von den Profi-Sponsoren, Sky, der DFL, den Zuschauern (deren Anteil am Frauenfußballetat ungefähr 10 Cent pro Herren-Bundesliga-Eintrittskarte betrug) und den Logen- und Business-Seat-Inhabern. Wenn Du das für sozial verträglich hältst, lässt sich das sicher einrichten…
Meiner Meinung nach wäre die bessere Alternative gewesen, wenn die selbsternannten “Besserfans” die Eier gehabt hätten, sonntags zur Hagenbeckstraße zu kommen und die Schüssel in Stellingen zahlenmäßig voll zu machen. Dann würde sich der HSV-Frauenfußball vielleicht schon lange finanziell selbst tragen. Aber nein, der gemeine Supporter liegt am Sonntag um 11 respektive 14 Uhr ja noch bei 2,2 Promille Restalkohol im Bierkoma…
Fan, Eingereicht am 10.05.2011 um 17:37: du stehst nicht so auf frauenfußball oder?
überbezahlter profifußballer im herrenbereich, die sich weder mit verein, noch mit fans oder sonstigem indetifizieren und sich in keinster weise den ar*** aufreissen nenne ich geldvernichtung…
Dave, Eingereicht am 10.05.2011 um 08:03: “…und damit tatsächlich über die Nachwuchsförderung des Lizenzspielerbereiches finanziert…”
Genau das ist mir eben sehr wohl bewusst, seit ich es in der HSV Bilanz gelesen habe. Und das empfinde ich seit Jahren als einen Skandal und eine komplett sinnfreie Geldvernichtung. Eine Rückführung in den Amateur/Breitensportbereich beim HSV samt Beendigung sämtlicher Privilegien sollte jetzt nach dem Kraus-Rauswurf endlich angegangen werden.
Fuxi, Eingereicht am 04.05.2011 um 23:30 | Als Antwort auf Skandal: Leider fehlt dem Supporters-Forum komplett der Hintergrund (siehe schönnach und vor allem Dave). Vielleicht magst Du – sofern Du dort Schreibrecht hast – Aufklärung betreiben:
Dass nämlich die 1. und 2. Frauenmannschaft, die 1. B- und 1. C-Mädchen-Mannschaft dem Leistungssportbereich des HSV angehörten und damit tatsächlich über die Nachwuchsförderung des Lizenzspielerbereiches finanziert wurden (also Profi-Topf, den Amateuren wurde damit kein Euro weggenommen!). 3., 4. und 5. Frauen, 2. B-, 2. C-, 1. und 2. D- sowie E-Mädchen finanzieren ihren Spielbetrieb, wie die anderen Sparten auch, aus den Mitgliedsbeiträgen.
Weiterhin ist höchst spekulativ, ob es die gleiche Entwicklung unter Hoffmann/Kraus gegeben hätte, denn immerhin war dieser Leistungssportbereich administrativ im Aufgabenbereich von Katja Kraus.
Ansonsten verweise ich noch einmal auf die Informationslage in meinem Kommentar “Schlussstrich unter das Führungschaos”.
Skandal, Eingereicht am 04.05.2011 um 17:03: Ihr solltet auf jeden Fall alle zur Infoveranstaltung und dort Alarm schlagen. Die ganze Angelegenheit ist ein Skandal. Im Supporters Forum wird das auch thematisiert.