1. Frauen unterliegen Twente Enschede

Tanja Krause und ihre Assistenten Janek Geydan und Dennis Zwalinna

Tanja Krause und ihre Assistenten Janek Geydan und Dennis Zwalinna

Die 1. Frauen des HSV haben das Heimspiel gegen Twente Enschede verloren. Mit 0:2 war das Team von Achim Feifel am Freitag dem niederländischen Meister der Saison 2010/2011 unterlegen.

Geleitet wurde die Partie von keiner geringeren als Tanja Krause, die neben ihrer Karriere als Schiedsrichterin auch Co-Trainierin der 1. B-Mädchen des HSV ist. Sie zeigte eine souveräne Leistung. Das ist umso bemerkenswerter, da es bestimmt nicht leicht ist, die Sympathien für den HSV komplett auszublenden, aber auch nicht überzogen gegen den eigenen Verein zu pfeifen, um ja nicht in Verdacht zu geraten. Diesen Spagat meisterte sie uneingeschränkt.

Achim Feifel schickte als Startelf diese Spielerinnen auf den Kunstrasen in Norderstedt: Bianca Weech, Henrike Meiforth, Janina Haye, Heike Freese, Carolin Simon, Silva Lone Saländer, Marisa Ewers, Maike Timmermann, Marie-Louise Bagehorn, Jessica Wich und Aferdita Kameraj.

Mit wem es der HSV zu tun bekommen würde, wurde schnell klar. Die Gäste aus den Niederlanden spielten forsch in Richtung des von Bianca Weech gehüteten Tores und nötigten dieser von der ersten Minute an volle Aufmerksamkeit ab. Kaum war der Ball im Mittelfeld verloren gegangen, musste Weech schon den ersten Schuss auf ihr Tor entschärfen.

Auch der HSV versuchte zum Erfolg zu kommen. In der 3. Spielminute landete ein Schuss von Aferdita Kameraj in den Armen der Torhüterin. Nach rund zehn Minuten gewannen die Gäste ein gewisses Übergewicht. Insbesondere im Mittelfeld kombinierte Twente sicher und teilweise über sehr viele Stationen, ohne dass der HSV erfolgreich stören konnte. Bis zum Tor des HSV schafften es die Gäste auch, z. B. in der 16. Minute. Vorausgegangen war eine längere Behandlungspause für eine Spielerin der Niederländerinnen. Nachdem diese den Platz verlassen hatte, spielten Wich und Bagehorn fair den Ball zurück zu den Gästen, welche zuvor eine Ecke gegen sich in Kauf nahmen, um die Behandlung zu ermöglichen. Nach dieser Unterbrechung war der HSV allerdings unaufmerksam und wurde über die eigene linke Seite ausgekontert. Die Hereingabe konnte Carolin Simon nicht verhindern und in der Mitte köpfte dann Anouk Dekker ein.

Das 0:1. Bei diesem Kopfball...

.. hatte Bianca Weech herzlich wenig Gelegenheit den Ball abzuwehren.

Die Führung war nicht unverdient und wurde in der Folge nachträglich bestätigt. Der HSV hatte im Mittelfeld erhebliche Mühe die Kombinationen der Gäste zu stören. Und auch die eigene Abwehrreihe offenbarte ab und zu Unsicherheiten. Glück hatte der HSV, als ein Tor der Gäste wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Ich konnte von meiner Position aus nicht beurteilen, ob die Entscheidung in Ordnung geht, und vertraue dem Assistenten, der spät, aber dann doch die Fahne hob.

Ein Lebenszeichen setzte Carolin Simon, die sich links durchsetzte und mit einem strammen Schuss die Unterkante der Querlatte traf.

Die beste Gelegenheit für den HSV in Halbzeit 1: Lattentreffer von Simon.

Die letzten Minuten der ersten Spielhälfte kam der HSV dann doch häufiger vor das Tor der Gäste. Ein Schuss von Jessica Wich nach 39 Minuten landete aber in den Armen von Sari van Veenendaal. Nur eine Minute später fiel das zweite Gegentor.

Wieder geriet die Abwehr des HSV durch das Kombinationsspiel von Twente in Unordnung. Heike Freese foulte Suzanne de Kort, doch Krause ließ absolut berechtigt Vorteil gelten und Heuver schoss ein.

Heike Freese foult ihre Gegenspielerin.

Maayke Heuver nutzt den gewährten Vorteil zum Torschuss.

Das 0:2.

Die letzten Minuten der Halbzeit gehörten dann dem HSV. Kameraj kämpfte um den Ball, dieser kam zu Ewers, doch ihr Versuch landete genau bei der Torhüterin. Dann spielte Kameraj zu Saländer, doch ihr Schuss landete in den Beinen von Timmermann und ihrer Beschatterin.

Silva Lone Saländer schießt aus elf Metern, doch ihr Schuss wird abgeblockt.

Dann war Halbzeit. Twente spielte den HSV wahrlich nicht in Grund und Boden, hatte aber mehr vom Spiel und man konnte erkennen, warum dieses Team Meister geworden ist.

Die Trainer der Gäste durften zufrieden sein.

Achim Feifel nutzte die Pause, um mittels Hütchen darzustellen, welche Mängel er ausgemacht hatte.

Es gab beim HSV nun drei Wechsel. Saskia Schippmann ging zwischen die Pfosten, Friederike Engel kam für Henrike Meiforth und Nina Brüggemann für Heike Freese.

Der HSV hatte die erste Offensivaktion der zweiten Halbzeit. Carolin Simon zog ab und Sari van Veenendaal parierte tadellos.

Carolin Simon zieht ab.

Danielle de Seriere hält sicher.

Die Partie spielte sich fortan großteils zwischen den Strafräumen ab. Der HSV stand defensiv merklich besser und Twente kam so gut wie gar nicht mehr zu Torgelegenheiten. Auf der anderen Seite vermochte der HSV aber auch nur selten Torgefahr auszustrahlen. Und es blieb dabei. Das Mittelfeldspiel der Gäste war beeindruckend. Nur zunehmend brotlos.

Achim Feifel wechselte, es war ja schließlich ein Testspiel, weiter durch. Freese kam zurück (jetzt Linksverteidigerin) und Bagehorn ging. Auch Saländer verließ später den Platz, um Meiforth (jetzt im Mittelfeld) zu weichen.

Gefahr gab es für Twente nach 70 Minuten, als sich Simon, inzwischen ins Mittelfeld vorgerückt, links am Strafraum durchsetzte und in den Fünfmeterraum flankte. Die Hereingabe verpasste Timmermann knapp und der Ball ging ins Toraus.

Jetzt wurde auch Louisa Nöhr für Marisa Ewers eingewechselt.

Nach 75 Minuten gab es dann Strafstoß für den HSV. Henrike Meiforth war im Strafraum gefoult worden. So sah es Tanja Krause und so sah auch ich es. Andere Zuschauer meinten später, aus ihrer Perspektive habe Twentes Spielerin den Ball gespielt.

Aferdita Kameraj trat an, schon rechts halbhoch und Danielle de Seriere boxte den Ball zur Seite weg. Es blieb beim 0:2.

Das Foul an Henrike Meiforth.

Schiedsrichterin Tanja Krause erkannte auf Foulelfmeter.

Aferdita Kameraj übernahm Verantwortung.

Danielle de Seriere kann abwehren.

Kurz vor dem Spielende kamen noch Alina Witt für Jessica Wich und Marie-Louise Bagehorn für Carolin Simon in die Partie. Es blieb jedoch beim 0:2.

Twente zeigte guten Fußball und hat verdient gewonnen. Der HSV war allerdings auch nicht chancenlos (Lattentreffer, Strafstoß vergeben). Insgesamt ein schönes Spiel, welches dem HSV aufzeigte, wo noch bis Saisonstart nachgebessert werden muss.

Am Samstag fährt das Team nach Belgien. Sonntag steht die Teilnahme an einem Feldturnier in Lierse an. Ligastart ist dann am 21.8. um 14 Uhr bei Turbine Potsdam.

Weitere Bilder gibt es in der Galerie.

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