Wer viele Tore sehen will, der ist bei den 3. Frauen des HSV derzeit gut aufgehoben. Zwei Testspiele und 17 Tore stehen zu Buche. Nach dem 3:4 gegen den Meister der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern, Hafen Rostock, spielte man nun gegen den Vizelandesmeister aus Schleswig-Holstein, den SSC Hagen Ahrensburg. Man unterlag mit 4:6 Toren. Und das kam so…
Trainer Mac Agyei-Mensah und Co-Trainer Thorsten Wolff hatten unter der Woche auf einige hochkarätige Spielerinnen ihres Kaders verzichten müssen, da diese mit Peter Schulz und seinen 2. Frauen im Trainingslager waren. Auf der anderen Seite stellten die 2. Frauen diverse Spielerinnen für die Dritte Mannschaft ab, da diese, aus unterschiedlichen Gründen, nicht mit nach Dänemark kommen konnten.
Somit wurde unter der Woche im Mix trainiert und auch heute gemixed gespielt. Julia Prosch, Svenja Winter, Cathérine Knobloch, Lara Wolff und Songül Aydin waren vom Regionalligateam dabei. Andererseits fehlten beispielsweise Anna Peters, Kristin Witte, Nadine Enriquez, Jana Anger oder Johanna Karrenbacher.
Eines war also klar: Die Mannschaft des HSV konnte kein eingespieltes Team sein und musste sich auf dem Kunstrasenplatz des SSC anders behelfen. Offensiv gelang das Phasenweise ganz ordentlich. Defensiv nur sehr selten. Aber auch der SSC offenbarte größere Schwächen. Es gab viele Fehlpässe und ebenfalls Lücken in der Defensive. Tja, und wenn beide Mannschaften in der Abwehr schlampen, gibt es auch zehn Tore zu sehen.
Den Reigen eröffnete ein Strafstoß, bei dem kaum jemand wirklich verstand, wieso dieser gegeben wurde. Lara Wolff soll eine Gegenspielerin gefoult haben. Hochgradig zweifelhaft. Selbst der SSC hatte es zunächst nicht mitbekommen und benötigte dann auch recht lange für die Findung der Schützin. Schließlich bekam Michelle Kämereit von außen das Kommando, sich des Strafstoßes anzunehmen. Die im Sommer von den 1. B-Mädchen des HSV zum SSC gewechselte Kämereit verwandelte nach 13 Minuten sicher.
Torhüterin Julia Prosch machte danach in der 33. Minute ihren einzigen wirklich gravierenden Fehler, als sie den Ball vor die Füße einer Gegenspielerin spielte. Das 2:0 war eingeleitet.

Nach ihrem eigenen Fehler konnte Prosch den folgenden Schuss nicht abwehren. Der Ball strich links ins Tor.
Und der HSV? Der hatte nach 25 Minuten seine erste Chance durch Bianca Kleberc, deren Schuss jedoch direkt auf Torhüterin Jessica Tschechne kam. Lara Wolff, die eindeutig auffälligste Spielerin beim HSV, versuchte es mit einigen Distanzschüssen, blieb jedoch erfolglos.
Nach 41. Minuten ertönte dann erneut ein Pfiff. Michelle Porsch war im Strafraum klar gefoult worden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Cathérine Knobloch sicher zum 2:1-Anschlusstreffer.
Nur eine Minute später glich der HSV aus. Bianca Kleberc hatte einen klugen Pass zu Lara Wolff gespielte. Diese setzte sich zentral durch und schoss hoch zum 2:2 ein.
Die letzte Aktion vor der Halbzeit hatte erneut der HSV. Doch ein Schuss von Svenja Winter landete sicher in den Armen von Hagens Torhüterin. So stand es zur Halbzeit 2:2.
Nach 49. Minuten lag der HSV dann bereits wieder in Rückstand. Dieses Tor entstand wie nahezu alle folgenden Gegentore durch einen langen Ball auf eine schnelle Spitze in die Nahtstelle der Viererkette. Der HSV fand heute kein wirksames Mittel diese Aktionen im Mittelfeld, oder zumindest in der Abwehr, zu unterbinden.
In der 60. Minute wiederholte sich das Schauspiel.
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen. Julia Prosch versuchte nach Kräften gegenzuhalten. Doch ihre Mitspielerinnen ließen zu viele gefährliche Situationen zu, sodass Prosch nicht alles retten konnte.
In der 64. Minute setzte Lara Wolff wieder ein Zeichen. Im Mittelfeld umspielte sie eine Gegenspielerin und lief dann bis kurz vor die Grundlinie. Ihre Hereingabe konnte Melanie Aumüller zum 4:3 im Tor unterbringen.
Leider unterlief Alina Ogundipe dann beim Ablaufen eines Balls ein Fehler der zum 5:3 führte.73 Minuten waren gespielt.

Alina Ogundipe hatte die bessere Position, um einen langen Ball zu klären, verstolperte diesen jedoch, sodass ihre Gegenspielerin vor Julia Prosch stand.
Der HSV gab nicht auf und Songül Aydin bediente Cathérine Knobloch, welche das 5:4 erzielte.
Aber der HSV blieb sich treu und fing sich nur eine Minute später einen weiteren Gegentreffer.
Für den HSV sprach, dass auch weiter offensiv gespielt wurde. Lara Wolff hatte nach 85 Minuten Pech, als ihr toller Schuss an den rechten Torpfosten klatschte.
Man darf nun gespannt sein, wie das schon am Sonntag stattfindende Spiel bei Olympia Neumünster verlaufen wird. Dann werden die Spielerinnen der HSV 2 nicht dabei sein, da diese selbst gegen die Alten Herren des SV Lurup antreten. Man wird also einen ersten Eindruck von der „echten“ Dritten des HSV erhalten.
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