In der Vorsaison gab es nur ein Team, das alle sechs Punkte gegen das Team von Peter Schulz erspielte: VfL Oythe. Jetzt, im dritten Anlauf, gelang es dem Regionalligateam des HSV, die drei Punkte in Hamburg zu behalten. Absolut verdient, auch in dieser Höhe, schlugen die 2. Frauen des HSV die Gäste mit 5:2. Mit gleich zwei Toren war die zu Saisonbeginn von den B-Mädchen zur Mannschaft gestoßene Justine Kusi erfolgreichste Torschützin. Peter Schulz kam nicht umhin, sie mehrfach und lautstark zu loben.
Trainer Peter Schulz startete mit dieser Elf ins erste Heimspiel der Saison 2011/2012: Saskia Schippmann, Anica Lekat, Denise Meinberg, Tanja Thormählen, Cathérine Knobloch, Tania Rocha Ferreira, Jana Wethje, Pajtesa Kameraj, Lara Wolff, Fjolla Gara und Justine Kusi.
Damit war Saskia Schippmann nach einigen Gasteinsätzen in der Vorsaison nach längerer Pause mal wieder im Kader der Zweiten. Vormittags saß sie noch bei den 1. Frauen Standby und düste dann von der Hagenbeckstraße nach Norderstedt. Das war auch gut so, denn Katrin Schwing, eine der etatmäßigen Torhüterinnen der Zweiten, hatte morgens beim Verbandsligateam ausgeholfen. Sie saß zwar in dieser Partie auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz. Dazu gab es auch keinerlei Anlass, denn Schippmann machte eine gute Partie und zeigte in vielen Situationen ihr Potenzial. Mehrfach, gerade zum Ende der ersten Halbzeit, bereinigte sie gefährliche Situationen.

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Der HSV startete druckvoll und kam zu mehreren aussichtsreichen Aktionen, etwa durch Tania Rocha Ferreira oder Jana Wethje. Ein Tor wollte aber nicht gelingen. Auch nicht in der folgenden Szene. Justine Kusi war rechts durch und entschied sich für einen direkten Schuss, der links am Tor vorbei ging. Lara Wolff war mitgelaufen und hätte sich über ein Zuspiel sicherlich gefreut.
Erst nach elf Minuten gaben die Gäste, genauer Kathrin Seeger, ihren ersten Torschuss ab. Schippmann hielt sicher. Nach 14 Minuten setzte Fjolla Gara einen direkten Freistoß rechts neben das Tor.
Eine recht gute Torgelegenheit hatten die Gäste in der 20. Minute, als Lisa Seeger freistehend hoch über das Tor köpfte.
Dann endlich, nach 21 Minuten, wurden die Offensivbemühungen des HSV belohnt. Jana Wethje gelang das 1:0.
Schon eine Minute später hatte Justine Kusi sich links sehr gut durchgesetzt, doch wurde sie kurz vor dem Torschuss abgedrängt.
Das 2:0 erzielte Kusi dann doch, allerdings in der 25. Minute. Tania Rocha Ferreira hatte sich im rechten Teil des Strafraums durchgesetzt, die Übersicht behalten und zu der zentral stehenden Kusi gespielt. Diese konnte ihr erstes Tor in der Regionalliga erzielen.
Und weils es so schön war, hier das Tor aus einer anderen Perspektive:
Dieser Zwischenstand war hoch verdient. Umso erstaunlicher war es, dann nur zwei Minuten später Lisa Seeger zum 2:1 traf. Dabei war es nicht erstaunlich, dass es Seeger war, denn sie machte ein gutes Spiel und war die gefährlichste Spielerin der Gäste, nein, bisher stand der HSV defensiv gut und machte enorm viel Druck. Nicht wenige meinten allerdings, dass Seeger im Abseits gestanden habe.
Den alten Vorsprung stellte dann erneut Justine Kusi her. Sie traf in der 38. Minute zum 3:1. Zuvor hatte Jana Wethje Kusi angespielt und diese konnte über Lisa Hollinden hinweg ins Tor schießen.
Auch dieses Tor können wir aus einer Alternativperspektive anbieten:
Oythe gab nicht auf, der HSV ließ etwas nach und so kam Oythe in den letzten Minuten zu drei guten Torgelegenheiten. Die Defensive des HSV wirkte hier unkonzentriert. Nach 39 Minuten hielt Schippmann einen Schuss aus kurzer Entfernung. In der 42. Minute rettete sie im Verbund mit Anica Lekat, die daraufhin kurz von Anja Schulz behandelt werden musste. In der 44. Minute war es dann wieder Saskia Schippmann, die einen Versuch der Gäste entschärfte.
In Minute 45 gab es eine leicht umstrittene Situation vor dem Tor des VfL Oythe. Justine Kusi war erneut durch und wurde auf das Tor zulaufend gefoult. Es gab Freistoß und die Gelbe Karte für die Übeltäterin.
Man konnte durchaus über das Thema Notbremse und Platzverweis nachdenken. Schiedsrichterin Siegmund beließ es aber bei der Mindestentscheidung Gelb und Freistoß. Diesen Freistoß führte Fjolla Gara aus, doch Hollinden lenkte den Schuss über das Tor zur Ecke.
So stand es zur Halbzeit 3:1 für den HSV. Hoch verdient.
In der 52. Minute setzte sich Lara Wolff links wunderbar durch und flankte zur in Höhe des zweiten Pfostens heranlaufenden Tania Rocha Ferreira. Diese drückte den Ball zum 4:1 ins Netz.
Trainerin Thöle forderte ihre Spielerinnen auf, sich nicht hängen zu lassen. Doch der HSV bestimmte weiter das Geschehen.
So dribbelte sich in der 57. Minute Fjolla Gara durch die Abwehr der Gäste, spielte zu Pajtesa Kameraj, deren Schuss jedoch abgeblockt und zur Ecke gelenkt wurde. Ein weiterer Schuss von Justine Kusi landete rechts neben dem Tor.
Nach 67 Minuten erhöhte der HSV auf 5:1. Cathérine Knobloch hatte vorbereitet und Jana Wethje scharf zentral geschossen. Fjolla Gara lenkte den Ball gekonnt mit der Hacke ins Netz.
Der HSV spielte hoch überlegen und Oythe kam kaum vor das Tor der Gastgeberinnen.
Justine Kusi hatte nach 69 Minuten nach einem Alleingang noch eine Torgelegenheit, heraus kam aber „nur“ ein Eckball.
Peter Schulz brachte nun Stuth und Reiß für Kameraj und Rocha Ferreira.
Die nächste Chance hatte erneut der HSV. Fjolla Gara verzog jedoch leicht, sodass ihr Schuss in der 76. Minute rechts am Tor vorbei ging.
In der 82. Minute gelang Oythe dann noch ein Tor. Eva-Maria Kollmer schoss hoch über Saskia Schippmann hinweg ein zum 5.2.
Der HSV kam noch zu Torgelegenheiten durch Lara Wolff, Katharina Stuth und Jana Wethje. Ein weiterer Treffer wollte aber nicht mehr gelingen. Songül Aydin ersetzte für die letzten sechs Minuten Fjolla Gara – und hatte eine Minute vor Schluss gar die Möglichkeit zum 6:2. Doch sie vergab.
Das 5:2 war absolut verdient. Der HSV präsentierte sich gegen den „Angstgegner“ der Vorsaison in guter Verfassung. Diese muss man sich nun auch erhalten, denn am kommenden Sonntag wartet um 14:30 Uhr das anspruchsvolle Spiel bei Holstein Kiel.
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Statistik:
Hamburger SV:
Schippmann, Lekat, Meinberg, Thormählen, Knobloch, Rocha Ferreira (73. Reiß), Wethje, P. Kameraj (71. Stuth), Wolff, Gara (84. Aydin), Kusi
VfL Oythe:
Hollinden, Perk (62. Hartmann), K. Seeger, Kossen, Roth, Kunze, Mowwe (74. Bohrs), L. Seeger, Yildiz, Ellmann, Kollmer
Zuschauer: 80
Schiedsrichterin: Sabine Siegmund (Westerrönfeld), assistiert von Filiz Lina-Sophie Sassen und Heinrich Grapengeter
Tore: 1:0 Wethje (21.), 2:0 Kusi (25.), 2:1 L. Seeger (27.), 3:1 Kusi (38.), 4:1 Rocha Ferreira (52.), 5:1 Gara (67.), 5:2 Kollmer (82.)