1. B-Mädchen: „Der HSV trifft ins Schwarze“

Die 1. B-Mädchen waren für ein Wochenende nach Hildesheim gefahren, um am dortigen Hallenmasters teilzunehmen. Die Stimmung war gut. Kreativ waren die Mädels auch noch. Neben ihren Aufgaben auf dem Platz, grübelten einige über eine passende Artikel-Überschrift. „Der HSV hebt ab“ war lange Favorit, wurde dann aber doch verworfen. 

Meine Variante „Werbung für den HSV“ stellte ich unausgesprochen zurück. Der „Sieger“ steht über diesem Text.

Ich hatte die Freude, das Team beide Tage begleiten zu dürfen, und so sowohl die gute Stimmung, als auch die gute Leistung hautnah erleben zu können. Nach einer reibungslosen Anfahrt kamen wir pünktlich in Hildesheim und der Halle an. Es blieb noch genügend Zeit für ein Aufwärmprogramm. Danach folgten die offizielle Begrüßung der Mannschaften, die Ehrung verdienter Organisatoren und kurze Ansprachen der Sponsoren. Ich grübelte derweil, wie ich die Anregung einen Liveticker einzurichten spontan ohne PC umsetzen könnte, um auch den Daheimgebliebenen die Möglichkeit des Mitfieberns zu geben.

Der Titelverteidiger und Gastgeber begrüßt alle Teams

Mareike Geidies und Tanja Krause hatten elf Spielerinnen dabei. Neun aus dem Kader der 1. B-Mädchen (Alina, Lara, Laura, Malin, Marilén, Mathilda, Phuong Uyen und Sinem) und mit Julia und Michelle auch zwei von den 1. C-Mädchen. Beide hatten bereits im Januar das Testspiel gegen Sternschanze mitgemacht. Anika trug in Hildesheim die Kapitänsbinde.

Der Modus sah vor, dass 20 Teams in fünf Gruppen mit je vier Mannschaften spielten. Nur der Vierte schied aus dem Rennen um Platz 1-3 aus. Alle anderen erreichten die Zwischenrunde. Schnell hatten die HSV-Mädels neben der Zwischenrunde ein weiteres lohnenswertes Ziel ausgemacht: länger Schlafen. Wie der Spielplan verriet, spielte der Gruppenzweite am nächsten Morgen 8:42 Uhr, der Dritte 9:18 Uhr und der Erste 9:54 Uhr. Somit gab es eine gehörige Portion Zusatzmotivation, um 9:54 Uhr, Pardon, den Gruppensieg, zu erreichen.

Das erste Spiel des Turniers führte die Gruppengegner PSV Grün-Weiß Hildesheim (Titelverteidiger) und SV Victoria Rot-Weiß Waldenrath-Straeten zueinander. Die Gastgeberinnen gewannen 3:0. Schon Spiel zwei führte den HSV auf das Parkett. Für ein Spiel gegen den FC Union Tornesch fährt man normalerweise nicht ganz so weit, aber sei es drum. Tornesch, mit etlichen der erfolgreichen (Futsal-) C-Mädchen im Kader, verkaufte sich gut und ging in Führung. Der HSV erspielte sich zwar ein leichtes optisches Übergewicht, doch es dauerte einige Zeit, ehe Marilén den Ball im Tor unterbringen konnte. Die Punkteteilung ging in Ordnung. Noch schien der HSV nicht ganz da – was die Leistung von Tornesch nicht schmälern soll.

Die Entstehung des 0:1

Und der Torjubel von Tornesch

Marilén trifft zum Ausgleich

Nach 90 Minuten des Zuschauens folgte die Partie gegen Waldenrath-Straeten. Gegen das Team, welches später den undankbaren 4. Platz erreichen sollte, gab es ein klares 5:0. Michelle bereitete drei Tore vor. Zwei davon zählten sogar. Eines nicht, da der Schiedsrichter Lara unterschätzte. Diese kam durch ein Foul zwar ins Straucheln, was sie aber nicht daran hinderte den Ball im Tor unterzubringen. Leider ertönte der Pfiff (was selbst der Schiedsrichter als Fehler eingestand), sodass dieser Treffer nicht zählte. Aber Malin verwandelte den fälligen Strafstoß sicher. Das war schon das 3:0.

Das Foul war klar im Strafraum

Lara strauchelt, behält aber das Ziel im Blick

Im Fallen noch der Torschuss

Malin vollendet, was Michelle und Lara begonnen hatten

Vorher hatten Alina und Phuong Uyen getroffen. Lara drosch später den Ball erneut über die Linie und Phuong Uyens zweiter Treffer führte zum Endstand.

Alina beim 1:0

Die frühe Führung

Es ging also doch mit dem Toreschießen. Bis dahin hatte es 2x ein 3:0 gegeben, ansonsten nur 0:0- oder 1:0-Ergebnisse, sprich in sieben Spielen vier Tore. Dieses 5:0, ein Ergebnis, welches nur noch Magdeburg gegen den MTV Kiel (ebenfalls Gruppenvierter) erreichte, war der Turnierhöchstwert.

Tornesch spielte im Anschluss 0:0 gegen Hildesheim. Damit hatte der HSV schon mal eine gute Ausgangslage, sodass das Spiel gegen Hildesheim schon gelassener angegangen werden konnte. Ein Unentschieden würde Platz 1 sichern. Alina stellte noch in der ersten Minute mit ihrem Treffer die Weichen für den Sieg, den ersehnten Ausschlafsieg.

Alina ist links durch

Das frühe Tor bedeutete am Ende den Sieg

Die Bank ist zufrieden

Platz Mannschaft Punkte Tore Diff
1 Hamburger SV 7 7:1 +6
2 FC Union Tornesch 5 3:1 +2
3 PSV GW Hildesheim 4 3:2 +1
4 SV RW Waldenrath-Straeten 0 0:7  -7

Und die anderen „Nord“-Teams? Der FC St. Pauli verlor 0:1 gegen Göttingen 07, 0:3 gegen Gütersloh 2009 und 0:3 gegen Neubrandenburg 04. Damit blieb ebenfalls nur Gruppenplatz 4. Auch der Kieler MTV (0:1 gegen Peine, 0:5 gegen Magdeburg, 0:2 gegen FSC Mönchengladbach) musste seine Titelträume begraben. Ebenso wie die SG Wohlberg/Holle und TSV Renshausen. Alle anderen Teams waren in der Zwischenrunde, wo alles auf null gestellt wurde.

Nun wurden drei Gruppen je fünf Teams gebildet. Hier musste man Gruppensieger werden, um in die Endrunde der drei Gruppenersten zu gelangen. Alle anderen zwölf Teams würden ausscheiden. Die Platzzierungen 4-15 würden dann anhand der Gruppenergebnisse ermittelt, ohne dass sich die Teams gegenseitig gemessen haben würden. 4. würde z. B. der beste Gruppenzweite, 5. der zweitbeste Gruppenzweite, und so weiter. Die Viertplatzierten der Vorrunde spielten unter sich in einer 4. Gruppe um die Plätze 16-20.

Der HSV trat in seiner Gruppe gegen den VfL Wolfsburg, 1. FC Nürnberg, VfB Peine und SVG Göttingen 07 an. Los ging es Punkt 19 Uhr mit der Partie gegen Wolfsburg. Hier konnte Malin den 1:0-Siegtreffer erzielen.

Ein Schuss von Alina wurde geblockt, der Ball kommt zu Malin, die zum 1:0 trifft

Jubel auf dem Feld...

...und auf der Bank

Alina wird frei vor dem Tor gelegt. Es gab Freistoß, aber keine Zeitstrafe

Nürnberg siegte deutlicher, nämlich 4:0 gegen Peine. In der zweistündigen Spielpause nahm das Team in der Mensa nun ein Abendessen ein, dann folgte die Partie gegen Göttingen. Lange führte Göttingen 1:0 durch seine Nr. 16, eine der besten Spielerinnen im ganzen Turnier. Kurz vor Schluss erzielte dann Marilén den umjubelten Ausgleich.

Schuss...

...und Tor. Das 0:1

Göttingen feiert

Marilén spurtet nach vorn, zieht aus spitzem Winkel ab und trifft per Flachschuss

Jetzt ist der HSV in Feierlaune

Wolfsburg und Peine trennten sich im letzten Spiel des Tages 0:0. Da war der HSV aber schon in der Jugendherberge angekommen.

Während andere Teams ab 8:30 Uhr in der Halle wieder spielten, verließ der HSV gerade den Frühstückstisch. Pünktlich zum Spiel Nürnberg gegen Göttingen saß die Mannschaft auf der Tribüne und sah einen 1:0-Sieg der Franken. Damit war man die Gruppenführung los. Diese holte sich der HSV durch ein 2:0 gegen Peine zurück. Erst traf Mathilda durch einen Kunstschuss, bei dem die Torhüterin allerdings unglücklich agierte, zum 1:0. Später erhöhte Alina auf 2:0.

Ein hoher Ball von Mathilda ging über die Torhüterin ins Tor. Die Schützin kann ihr Glück kaum fassen. In der Scheibe ist der Jubel der Bank zu sehen.

Und noch deutlicher

Phuong Uyen setzt sich durch, wird im Strafraum gefoult, doch es gibt Vorteil

Alina schießt ein

Das 2:0

Wichtige Punkte auf dem Weg zur Endrunde

Da Nürnberg gegen Wolfsburg 4:0 siegte, war schon jetzt klar, dass nur ein Sieg gegen Nürnberg helfen würde. Nachdem sich Göttingen und Peine 0:0 getrennt hatten, kam es zum Entscheidungsspiel um den Gruppensieg und den Einzug in die Endrunde. Da der HSV siegen musste, war die Situation nicht einfach. Alina hatte nach gut 20 Sekunden eine gute Torgelegenheit, traf jedoch nicht. Dafür gelang Nürnberg nach einer Minute die Führung. Schon mal schlecht. Dann drückte Mathilda im Strafraum eine Gegnerin weg. Keine Frage: Strafstoß. Aber musste auch die Zeitstrafe sein? Nicht wirklich.

Nürnberg traf die Latte, sodass der HSV weiterhin nur ein Tor zurücklag. Aber es mussten zwei Tore her, und in Unterzahl wird das nicht leichter. Phuong Uyen setzte einen guten Schuss knapp rechts neben den Pfosten. Doch ein Tor wollte nicht mehr gelingen. Eine Minute vor Ende traf Nürnberg dann doch noch ein zweites Mal. Insgesamt spielte Nürnberg besser, aber der HSV hatte durchaus seine Chancen, es aber durch die fragliche Zeitstrafe nicht leichter.

Alinas Schuss ging nur knapp am linken Pfosten vorbei

Die später zur besten Schützin des Turniers gewählte Nürnbergerin...

...überwindet Julia.

Der Schuss von Phuong Uyen verpasst, begleitet von bangen Blicken der Nürnberger, sein Ziel nur knapp

Strafstoß für Nürnberg

Der Ball geht an die Latte

Das 0:2

Die Reaktionen beim HSV

Platz Mannschaft Punkte Tore Diff
1 1. FC Nürnberg 12 12:0 +12
2 Hamburger SV 7 4:3 +1
3 SVG Göttingen 07 3 1:2 -1
4 VfL Wolfsburg 2 0:5 -5
5 VfB Peine 2 0:6 -6

Schon vor diesem Spiel war man sich im HSV-Tross einig, ein tolles Turnier gespielt zu haben. Die Krönung, Einzug in die Finalrunde, blieb aus. Aber die B-Mädchen zeigten eine gute Leistung – anders als noch in Tornesch und Gütersloh. So war die Stimmung weiterhin gut und man beobachtete die Endrunde von der Tribüne. Hier traten die Gruppenersten Nürnberg, DJK Schlichhorst und Magdeburger FFC an.

Schlichthorst siegte 1:0 gegen Nürnberg, während sich Magdeburg und Nürnberg 0:0 trennten. Somit langte Schlichthorst, welches bis dahin alle Spiele gewonnen hatte, ein Unentschieden. Und genaue dieses gab es mit dem 0:0 auch. Schlichthorst verzichtete sogar auf einen bereits verhängten Strafstoß, indem eine Spielerin durch Nachfrage der Schiedsrichterin die Szene so schilderte, dass die Entscheidung zurückgenommen wurde. Sehr fair.

Der Kampf um Platz 1

Leider übertrieb es Magdeburg gegen Ende mit dem Einsatz, sodass sich in kurzer Folge zwei Schlichthorsterinnen verletzen. Das drückte beim Turniersieger verständlich auf die Stimmung, sodass die Freude bei der kurz darauf folgenden Siegerehrung sehr gemäßigt war.

Eine der unschönen Szenen am Ende

Platz Mannschaft Punkte Tore Diff
1 DJK Schlichthorst 4 1:0 +1
2 Magdeburger FFC 2 0:0 0
3 1. FC Nürnberg 1 0:1 -1

Nach Turnierende wurde jedoch nicht nur die beste Mannschaft gekürt, auch drei Spielerinnen bekamen eine Auszeichnung. Die Preise für die beste Torschützin und beste Spielerin gingen an HSV-Gegner 1. FC Nürnberg. Ein besonderes Lob der 20 Trainer erhielt HSV-Torhüterin Julia, die von den diesen als beste Torhüterin gewählt wurde. Gratulation!

Sekunden nach Verkündung der Entscheidung. Julia tritt vor

Es war schon faszinierend, mit welcher Souveränität sie die Ruhe ausstrahlte, die ihrer Hintermannschaft immer das Gefühl gab, einen sicheren Rückhalt zu haben. Julia fischte sicher weg, was ihre Mitspielerinnen an Angriffen des Gegners zuließen. Und das war gar nicht so viel, sodass Julia nicht mit massenweisen Glanzparaden punkten konnte. Aber die Paraden, die sie zeigen musste, die zeigte sie auch. Allzeit präsent eben. Vier Gegentore in sieben Hallenspielen, darunter gegen „Tor-Fabrik Nürnberg“, sind eine gute Bilanz.

Dem Team wurde im Rahmen des Modus‘ Platz 6 als drittbester Gruppenzweiter zugesprochen. Ob die anderen Gruppenzweiten, darunter das dem HSV in der Vorrunde unterlegene Team von Hildesheim als am Ende 4., besser waren, sei dahin gestellt. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Svenja Busies, bis Jahresende noch beim HSV, kurzfristig in das Team des 1. FC Neubrandenburg 04 rutschte, auch Einsätze hatte, es jedoch zu keinem Aufeinandertreffen mit ihrem ehemaligem Team kam. Auf der Tribüne traf sie ihre ehemaligen Mitspielerinnen dagegen sehr wohl.

Weitere Fotos gibt es in der Galerie.

Kommentare

1. B-Mädchen: „Der HSV trifft ins Schwarze“ — Ein Kommentar

  1. Danke Kuddel für den tollen Bericht und die super super Fotos !
    Das macht so ein Turnier noch eine Spur besonderer 🙂