Die SG Essen-Schönebeck hat wahrlich ihren Schrecken für den HSV verloren. Im Nachholspiel am Nachmittag besiegten die Rothosen das Team vom Hallo mit 2:0. Nach torloser erster Halbzeit brachte Aferdita Kameraj ihre Farben in der 61. Minute in Front. Nur zwei Minuten später stellte Maja Schubert vor nur 83 Zuschauern den Sieg fest.
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Kommentare:
Kuddel, Eingereicht am 07.04.2010 um 18:17:
Die nackten Fakten zum heutigen Spiel, hat Fuxi ja bereist im obigen Artikel benannt. Wie ich selbst dieses Spiel einordnen soll, hat mich einiges an Überlegung gekostet.
Vielleicht fange ich einfach mit der Zeit nach dem Abpfiff an. Da konnten es sich nämlich einige Anhänger des HSV nicht verkneifen, die Torfrau Bianca Weech auf ihr absolut unbeflecktes Trikot anzusprechen.
Und in der Tat. Ich kann mich nicht erinnern, dass unsere Torfrau in dieser Saison derart wenig gefordert wurde. Nun maße ich mir allerdings nicht an, das allein auf eine glanzvolle Leistung unseres Teams zu schieben. Denn so perfekt war das Spiel unserer HSV-Frauen nun leider auch wieder nicht.
Allerdings ist Essen-Schönebeck ganz bestimmt keine Laufkundschaft. Für mich, der das Hinspiel in Essen live miterlebt hatte, war es jedoch schon verwunderlich, wie schwach die Leistung der Essen-Schönebeckerinnnen im Vergleich dieser Spiele heute war.
Setze ich die HSV-Brille auf, könnte ich auch sagen: unsere Abwehrformation, bestehend aus Marisa Ewers, Nina Brüggemann, Janina Haye und Carolin Simon, hat es heute über weite Strecken beeindruckend geschafft, Torgelegenheiten der Gäste zu verhindern.
Aus dieser Auflistung ist zu ersehen, dass gegenüber dem letzten Spiel (gegen Potsdam) die Startelf verändert wurde. Das erstaunt allerdings auch nicht wirklich, da Achim Feifel letzten Sonntag zahlreiche Spielerinnnen nicht zur Verfügung gestanden hatten.
Wie erwähnt ersetzten Nina Brüggemann und Carolin Simon die heutigen Ersatzspielerinnnen Heike Freese und Desirée Steinike. Da Lena Petermann in Sachen Auswahlmannschaft unterwegs war und es Nicole Zweigler in der Muskulatur zwickte, kam im linken Mittelfeld, tendenziell offensiv, Ana Maria Crnogorcevic zu Einsatz. Im defensiven Mittelfeld agierte nach der Sperre wieder Nina Jokuschies, vor ihr Silva Lone Saländer und Kim Kulig, wobei Kim Kulig von beiden heute den offensiveren Part hatte. Zentrale Spitze war erneut Aferdita Kameraj und rechts offensiv begann Maja Schubert. Auf der Bank waren zudem Saskia Schippmann, Janka Rohrberg, Angelina Lübcke und Imke Wübbenhorst.
In der ersten Halbzeit konnte sich unser Team bereits ein deutliches Übergewicht an den Spielanteilen erarbeiten. Folgerichtig hatten u.a. Kim Kulig und Ana Maria Crnogorcevic einige gute Gelegenheiten. Insbesondere eine Chance von Ana Maria Crnogorcevic war sehr vielversprechend, als sie aussichtsreich links in den Strafraum eindrang, dann jedoch noch abgeblockt werden konnte.
Einige Male fehlte unserem Team aber auch das Fortune beim letzten Zuspiel in die Spitze. Die guten Ansätze waren da, jedoch erschienen einige Situationen nicht zwingend genug zu Ende gespielt. Freilich: Als Zuschauer hat man leicht Reden.
Essen-Schönebeck versuchte es des Öfteren mit langen Bällen in die Spitze, konnte aber keine klare Torchance herausspielen. Gerade Janina Haye wusste bei ihren Aktionen immer wieder zu gefallen.
Nachdem unser Team personell unverändert aus den Kabinen kam, klappte es offensiv dann deutlich besser. Ein Doppelschlag von Aferdita Kameraj und Maja Schubert brachte endlich Zählbares und das Team wurde für die Anstrengungen belohnt. Selten war eine 2:0 Führung derart verdient.
Lag es an dem Pokalspiel vom Wochenende? Zumindest konnte Essen-Schönebeck auch im Anschluss keine klaren Torchancen herausspielen. Unser Team agierte weiter offensiv und hielt die Gäste so weitestgehend vom eigenen Tor weg.
Kurz vor Spielende gab es dann noch zwei nennenswerte Highlights: Zunächst gab Trainer Achim Feifel Janka Rohrberg die Gelegenheit, sich auf dem Spielfeld von den heimischen Fans zu verabschieden. Sie verlässt Hamburg aus beruflichen Gründen für ein halbes Jahr. Eine gelungene Geste des Trainers. Carolin Simon verließ für sie den Platz. Vorher hatte Imke Wübbenhorst bereits Aferdita Kameraj ersetzt und kurz vor Ende wurde noch Angelina Lübcke für Maja Schubert ins Spiel gebracht.
Spielerisch setzte Silva Leona Saländer noch ein Ausrufezeichen, als sie mit einen schönen Distanzschuss noch fast das 3:0 erzielt hätte. Lisa Weiß konnte hier ihr Können zeigen und den Ball abwehren.
War das Spiel in der Summe eher unspektakulär, der Sieg (nach den Toren) nie gefährdet, kann ich noch das heute bemerkenswert gute Wetter hervorheben. Die äußeren Bedingungen wären perfekt gewesen, wenn denn der Rasenplatz nicht so uneben gewesen wäre. Einige Spielerinnen verwiesen während des Spiels, aber auch im Anschluss daran, darauf hin, dass eine Ballkontrolle enorm schwierig war und gerade technisch anspruchsvollere Spielzüge die Ausnahme bleiben mussten. Ich hoffe, der Platzwart bekommt die Probleme zum nächsten Spiel in den Griff. Leicht wird es sicher nicht.
Wie üblich gehe ich noch auf einige wenige Spielerinnnen gesondert ein. Insbesondere in der ersten Halbzeit hat mir die linke Seite gut gefallen. Carolin Simon spielten eine starke Partie, hat ihre Abwehraufgaben fast immer gut gelöst und wusste mit gelungenen weiten Pässen und Standards zu gefallen. Es war ihr nicht anzumerken, dass sie noch Bundesliganeuling ist.
Mut macht auch der Auftritt von Aferdita Kameraj. Ich finde es bewundernswert, dass sie nach dieser schweren Verletzung und der resultierenden langen Pause bereits jetzt eine so kämpferisch starke Leistung anbieten kann. Belohnt hat sie sich mit dem erzielten Tor selbst.
Nachdem ich sie in der ersten Halbzeit offensiv ein wenig vermisst habe, hat sich Maja Schubert in der zweiten Halbzeit enorm gesteigert und – obwohl für Jedermann ersichtlich total ausgepowert – mit ihren Aktion Essen-Schönebeck immer wieder in Verlegenheit gebracht. Ihre Leidenschaft wurde ebenfalls mit einem Tor belohnt. Jeder (HSV-Fan) wird es ihr absolut gegönnt haben.
Gespannt sein darf man nun, wie schnell unser Team regenerieren kann, denn am kommenden Sonntag steht die schwere Aufgabe in Wolfsburg an. Ein Team, welches unserer Mannschaft sicher noch mehr abverlangen wird, als es Essen-Schönebeck heute vermochte. Ich bin gespannt.
@ Sunny & Fuxi: falls Ihr solche Kommentare künftig doch lieber als Bericht haben wollt, meldet Euch bei mir per Mail. Mit dem Treffen bei einem Spiel scheint es ja nicht hinzuhauen.
nobby, Eingereicht am 07.04.2010 um 22:42:
@Kuddel
Wieder einmal ein toller Spielbericht von Dir, veileicht sogar der Beste.
Sicher war es für alle Spielerinnen nicht leicht vom Matsch plötzlich auf steinharten Boden umzuschalten. So bestand die erste Halbzeit hautsächlich aus Fehlern.
Während unsere Spielerinnen in der zweiten Hälfte die Probleme in den Griff bekamen, leisteten sich unsere Gäste weiterhin technische Mängel. Bezeichnent dafür ist, beim Stand von 0:2 erstmal den Ball auf das Tribünendach zu paddeln.
Ehrlich gesagt, TB und Freiburg sowieso, waren erheblich (willens-) stärker. Damals hatten unsere Mädels das zugelassen, heute nicht.
Wir freuen uns jetzt auf Wob, Britta hat bestimmt Notizen gemacht. Ich hätte geschrieben, daß die Hamburgerinnen bei einer guten Mannschaftsleistung heute zwei besonders fleißige Bienen hatten: Die eine heißt natürlich Maja und die andere heißt Biene Afe.