And Then There Were Four

In Anlehnung an die Band Genesis, die ein Album And Then There Were Three benannte, konnte man heute zum Abpfiff von And Then There Were Four sprechen: Da waren sie dann noch vier. Denn als Schiedsrichter Till Kunze die Partie der 3. HSV-Frauen gegen den Tabellenzweiten Bramfelder SV beendete, standen gerade noch vier Spielerinnen aus dem Kader der 3. Frauen auf dem Platz. Und das auch nur, weil Anna Peters ohne eine Trainingssekunde vom Urlaub direkt in die Startelf rückte und Michelle Porsch, die unter der Woche kaum trainieren konnte, sich dennoch fit meldete. Beide spielten durch.

Aber um gleich unnötige Befürchtungen zu entkräften. Der HSV hatte zum Abpfiff elf Spielerinnen auf dem Platz. Allerdings eben in der Mehrzahl Spielerinnen, die zu den Kadern anderer Teams angehören. So hütete, inzwischen gute Gewohnheit, Yara Kappes (Feldspielerin 4. Frauen) das Tor. Auch heute spielte sie, von einer folgenlosen Unsicherheit abgesehen, eine tadellose Partie. Die 1. B-Mädchen stellten mit Lina Kunrath, Henrike Diekhoff, Larissa Frank und Johanna Martens eine starke Fraktion. Kunrath und Frank spielten 90 Minuten durch. Auch aus der Mannschaft von Peter Schulz, den 2. Frauen, waren mit Songül Aydin und Jennifer Kaminski Spielerinnen dabei.

Aus dem eigentlichen Kader spielten Senem Ulas, Chiara Ernst, Jamin Lüdemann, Jana Spack, Patricia Zimmermann, sowie die erwähnten Peters und Porsch, aktiv mit.

Der Spielverlauf ist im Grunde schnell erzählt. Der HSV brauchte knapp eine Viertelstunde, um sich auf die Gäste einzustellen. In dieser Phase gelang es dem Bramfelder SV, insbesondere über die rechte Angriffsseite, häufig über Ex-HSV-Spielerin Catharina Schimpf, hinter die Abwehr des HSV zu kommen. Genau durch eine solche Situation fiel auch die frühe Führung nach nur 8 Minuten.

Catharina Schimpf hält ihren Vorsprung vor Larissa Frank

Schimpf behält den Überblick und trifft zum 0:1

Diese frühe Führung bestätigte zwar diejenigen, die nach dem 0:6 gegen den Tabellenführer SC Eilbek in der Vorwoche auch gegen den Tabellenzweiten ähnliches Ungemach erwarteten. Doch eben diese wurden dann – positiv – überrascht. Denn nach der Anfangsphase stand der HSV defensiv erfreulich stabil. Den Gästen fiel kaum noch ein Mittel ein. Und das Mittel, welches sie geschätzt alle drei Minuten anwandten, nämlich lange Pässe auf die Spitzen, führte nur zu einem Muskelkater in den Armen des Assistenten. Selten wurde so viel auf abseits erkannt. Und nach meiner Einschätzung ohne wesentliche Ausnahme berechtigt.

Die Kehrseite der guten Defensivleistung. Andrea Rehfeldt, beim HSV noch bestens als Co-Trainerin der 1. B-Mädchen bekannt, verlebte eine fast beschäftigungslose erste Halbzeit in ihrem Tor. Nur gegen Chiara Ernst musste sie kurz eingreifen. Dieser war es tatsächlich gelungen, sich in den Strafraum des Bramfelder SV vorzuarbeiten. Bei Rehfeldt war dann Schluss.

Andrea Rehfeldt stoppt den Angriff von Chiara Ernst

Das zu den Offensivaktionen des HSV. Aber, auch der Tabellenzweite brachte kaum etwas zustande. Kappes blieb sicher und die Bramfelderinnen verzweifelten an der HSV-Defensive – und am Gespann.

Nach der Halbzeit wurde der HSV dann offensiv aktiver. Ein erster Wechsel (Ulas ging, Martens kam) bestätigte dieses Vorhaben. Darauf kamen in kurzer Folge noch Diekhoff (für Ernst) und Zimmermann (für Lüdemann). Dieser letzte Tausch, schon vorher geplant, kam aber erst direkt nach dem 0:2. Denn Bramfeld war per Freistoß erfolgreich.

Lina Kunrath hatte bei ihrer Aktion zu sehr die Hände eingesetzt. Es gab berechtigt Freistoß. Daniela Bartocha führte aus.

Die Mauer geht eher in Deckung, als dass sie Kappes eine Unterstützung ist.

Das soll die Leistung Daniela Bartochas nicht schmälern. Besser konnte sie den Freistoß nicht treten.

Zumindest eine Vorentscheidung war dieser Treffer schon. Aber der HSV steckte nicht auf, und probierte, die Abwehr der Gäste in Verlegenheit zu bringen. Und das diese durchaus zu Fehlern zu verleiten war, zeigte sich in der Folge. Henrike Dieckhoff kam einige Male rechts durch, aber auch Johanna Martens und Michelle Porsch kamen in Tornähe.

Der Schuss von Michelle Porsch ging nur knapp am Tor vorbei

Hier ist es Johanna Martens, die Andrea Rehfeldt überwindet

Auch ihr Schuss ging knapp links am Tor vorbei. Die wohl beste Gelegenheit des HSV.

Doch auch die Gäste kamen zu einigen Gelegenheiten.

Denise Stroda zieht ab

Kappes wehrt ab

Carina Blumroth, später mit Problemen am Fuß ausgewechselt, flankt vor das Tor

Denise Stroda kommt zum Kopfball

Der Pfosten hilft dem HSV

Dann probierte es noch Songül Aydin

Aber kein Problem für Andrea Rehfeldt

So bleib es beim 0:2. Der Sieg für den Bramfelder SV geht absolut in Ordnung. Aber der HSV hat gezeigt, dass man deutlich mehr kann, als gegen Eilbek gezeigt wurde. Heute reichte es zwar nicht zum Punktgewinn, aber Rehabilitation für die Minusleistung der Vorwoche war das schon.

Und jetzt ein kleines Experiment: Die Galeriebilder finden sich nicht hier, sondern bei Flickr.

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