HSV I unterliegt Turbine Potsdam

Osteridylle: Augenscheinlich war das Spielfeld einige Tage nicht gemäht worden

Osteridylle: Augenscheinlich war das Spielfeld einige Tage nicht gemäht worden

Die 1. Frauen des HSV sind am Samstag in den Bundeliga-Cup gestartet. An ungewohnter Stätte – gespielt wurde im Stadion des Meiendorfer SV – war Turbine Potsdam der Erste von vier weiteren Gegnern um Platz 1 in Gruppe B.

Obwohl den Gästen die an der WM-Vorbereitung teilnehmenden Nationalspielerinnen (z. B. Babett Peter, Anja Mittag, Bianca Schmidt, Lira Bajramaj und Josephine Henning) fehlten, zeigte sich schnell, dass die Mannschaft dennoch sehr stark besetzt ist. Heute zu stark für den HSV.

Das Team von Achim Feifel musste zwar auf deutlich weniger Spielerinnen verzichten, aber immerhin ohne Lena Petermann (spielt derzeit mit der U17 Nationalmannschaft um die Qualifikation für die EM 2011) und A-Nationalspielerin Kim Kulig auskommen.

Die spielerinnen grüßen die angeblich (für mich ein zu hochgegriffener Wert) 101 Zuschauer

Die Spielerinnen grüßen die angeblich 101 Zuschauer. Für mich ein zu hoch gegriffener Wert.

Der HSV spielte dennoch nahezu in Bestbesetzung: Bianca Weech, Carolin Simon, Heike Freese, Janina Haye, Nina Jokuschies, Aferdita Kameraj, Marisa Ewers, Antonia Göransson, Nicole Zweigler, Silva Lone Saländer, Ana-Maria Crnogorcevic.

Masseur Ruslan Remmele, Trainer Achim Feifel und Co-Trainer Florian Graudegus

Masseur Ruslan Remmele, Trainer Achim Feifel und Co-Trainer Florian Graudegus

Nina Jokuschies war demnach nach vielen Wochen Verletzungspause erstmals, wie sich zeigte für 45 Minuten, wieder dabei. Dass sie nach so langer Pause noch nicht ihr volles Leistungsvermögen zurückerlangt hat, ist selbstverständlich. Allerdings hatte ich heute den Eindruck, als wären die meisten Spielerinnen nicht in der Lage, ihre volle Leistung abzurufen. Die Pause nach dem Spiel in Herford zeigte Nachwirkungen. Potsdam dagegen hatte durch die internationalen Verpflichtungen durchtrainiert und weiterhin Wettkampfpraxis.

Silva Lone Saländer

Silva Lone Saländer

Die Gäste machten von Beginn an Druck und der HSV wurde in der eigenen Hälfte gebunden. Nach 6 Minuten verlor Nina Jokuschies einen Zweikampf im Mittelfeld. Isabel Kerschowski spielte sich Richtung HSV-Tor durch und traf zum 0:1.

Isabel Kerschowski zieht ab und trifft zum 0:1

Isabel Kerschowski zieht ab und trifft zum 0:1

Interessanterweise kam jetzt der HSV besser in die Partie und die Gäste stellten ihre Offensivbemühungen weitgehend ein. Die Folge waren einige Fernschussversuche des HSV, etwa durch Kameraj (17.), Ewers (24.), erneut Kameraj (29.) oder Zweigler (30.). All dieses brachte nicht wirklich Gefahr für das von Anna-Felicitas Sarholz gehütete Tor.

In den folgenden Minuten engagierte sich Potsdam dann stärker und in der 35. köpfte Isabel Kerschowski eine Ballbreite über das HSV-Tor. Sie war es auch, die per direktem Freistoß an die Unterkante der Querlatte zum 0:2 traf. Ob der Ball von der Querlatte hinter der Torlinie landete (wie von den Unparteiischen entschieden) oder vor der Linie aufkam (wie von Bianca Weech reklamiert), konnte ich aus meiner Position nun wirklich nicht beurteilen.

Der gut getretene Freistoß von Isabel Kerschowski landet an der Querlatte, fällt zu boden, springt wieder hoch zur Querlatte, fällt wieder herunter und wird von Antonia Göransson wegsgespielt. Nach Ansicht der Unparteiischen war der Ball zwischenzetlich hinter der HSv-Torlinie. bianca Weechs sah das anders, artikulierte das auch und sah dafür die Gelbe Karte.

Der gut getretene Freistoß von Isabel Kerschowski landet an der Querlatte, der Ball (hier in Köpfhöhe von Göransson) fällt zu Boden, springt wieder hoch zur Querlatte, fällt wieder herunter und wird von Antonia Göransson wegsgespielt. Nach Ansicht der Unparteiischen war der Ball zwischenzeitlich hinter der HSV-Torlinie. Bianca Weechs sah das anders, artikulierte das auch und sah dafür die Gelbe Karte.

Es stand somit 0:2 zur Halbzeit. Nach dieser verließen auf Seite des HSV Nina Jokuschies, Nicole Zweigler und Bianca Weech den Platz. Für sie kamen Saskia Schippmann, Maja Schubert und Nina Brüggemann. Haye wechselte ins Mittelfeld, Brüggemann übernahm den Posten in der Innenverteidigung. Marisa Ewers ging auf die rechte Verteidigerposition und Maja Schubert ins rechte offensive Mittelfeld, während Ana-Maria Crnogorcevic sich ins Sturmzentrum verlagerte.

Saskia Schippmann übernahm den Posten zwischen den Pfosten

Saskia Schippmann übernahm den Posten zwischen den Pfosten

Gebracht hat das alles leider nicht wirklich viel. Denn nach sechs Minuten stand es bereits 0:3. Kristin Demann hatte in den rechten Winkel getroffen, herzlich wenig an ihrem Schuss aus zentraler Position gestört. Schippmann wirkte überrascht und reagiert nicht.

Der HSV drückte jetzt noch mal ein wenig nach vorne, insbesondere über die rechte Seite. Sarholz musste nun endlich auch mal ernsthafter teilnehmen. Doch hochkarätige Torgelegenheiten des HSV gab es weiterhin nicht zu verzeichnen.

Dafür fiel das 0:4 in der 69. Minute durch die zwischenzeitlich eingewechselte Jessica Wich. Nach einem langen Zuspiel aus dem Mittelfeld lief sie auf Saskia Schippmann zu, umspielte diese rechts und traf dann links ins Tor.

0:4 : Wich umspielt Schippmann und trifft

0:4 : Wich umspielt Schippmann und trifft

Achim Feifel nahm nun einige der Umstellungen aus der Halbzeit quasi zurück. Ewers ging wieder ins zentrale Mittelfeld, Haye in die Innenverteidigung und Brüggemann spielte als Rechtsverteidigerin.

Der HSV hatte noch zwei gute Szenen. Zunächst in der 75. Minute einen strammen Schuss von Kameraj, den Sarholz sehr gut parierte. Und in der 88. Minute ein Tor, dessen Anerkennung aufgrund einer angeblichen Abseitsposition verweigert wurde. Nach meiner Einschätzung geht die Entscheidung in Ordnung, da auch ich meine, dass Göransson beim Zuspiel von Crnogorcevic im Abseitsstand und – anders als es spontan Achim Feifel äußerte – meiner Meinung nach auch den Ball über die Linie drückte.

Antonia Göransson drückt den Ball über die Linie. Beim Abspiel von Crnogorcevic soll sie im Abseits gestanden haben.

Antonia Göransson drückt den Ball über die Linie. Beim Abspiel von Crnogorcevic soll sie im Abseits gestanden haben.

Sei’s drum, die Niederlage war verdient. Auch in dieser Höhe. Gerade offensiv vermochten Crnogorcevic, Zweigler, Göransson und Co nicht zu überzeugen. Am ehesten wusste das Spiel von Aferdita Kameraj und Carolin Simon zu gefallen.

Aferdita Kameraj gehörte zu den besseren beim HSV

Aferdita Kameraj gehörte zu den besseren beim HSV

Carolin Simon beackter Wiese und Gegnerin

Carolin Simon beacktert sowohl Wiese als auch Gegnerin I. Kerschowski

Bereits Ostermontag muss man gegen Herford antreten, welches heute dem FCR Duisburg 2001 mit 1:7 unterlag.

In der 71. sSpielminute kam dann noch Marie-Louise Bagehorn ins Spiel. Sie wird ab 1.7.2011 für den HSV spielen.

Marie-Louise Bagehorn

Marie-Louise Bagehorn

Statistik:

Hamburger SV:
Weech (ab 45. Schippmann) – Simon, Freese, Haye, Jokuschies (45. Brüggemann) – Kameraj, Ewers – Göransson, Saländer, Zweigler (ab 45. Schubert), Crnogorcevic

Turbine Potsdam:
Sarholz, Demann, M. Kerschowski (46. Wich), Löwenberg, I. Kerschowski, Cramer, Zietz, Wesely, Odebrecht (71. Bagehorn), Draws (71. Schröder), Andonova

Schiedsrichter: Mirka Derlin, assistiert von Imke Meinerling und Kim-Jana Trenkner

Zuschauer: 101

Kommentare:

guggste: Eingereicht am 02.05.2011 um 13:54: Wenns die Torjäger nicht gäbe tät man noch weniger erfahren vom HSV. Fuxi u. Kuddel verbrennen sich für die Fans oft genug die Pfoten.

Reiner: Eingereicht am 26.04.2011 um 08:49: Was hat man denn so erfahren ?

nils, Eingereicht am 24.04.2011 um 21:04: Hoffe das dies nicht schon ein Vorbote für die kommende Saison ist… es war sehr erschreckend die Leistung… Und vor allem was man so neben den Spielfeld erfahren hat…
Hoffe alles wird gut…

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.