HSV III machte es Tabellenführer schwer

Thorsten Wolff sorgt für Atmosphäre wie Zuhause

Thorsten Wolff sorgt für Atmosphäre wie Zuhause

Der Mellendorfer TV hat die Partie der Regionalliga Nord gegen die 3. Frauen des HSV am Ostermontag verdient mit 2:0 für sich entscheiden können. Verdient deshalb, da die Mannschaft die reifere Spielanlage zeigte, sich in den Zweikämpfen einige Male cleverer gab und offensiv deutlich mehr Akzente setzen konnte, als die Gäste aus Hamburg.

Diese müssen den Kopf aber dennoch nicht nach unten richten. Das Team von Peter Schulz und Joachim Böhmer hat sich teuer verkauft und über weite Strecken der Partie gut gegengehalten. Ja im Laufe der 1. Halbzeit hatte man phasenweise sogar mehr vom Spiel. In jedem Fall zeigte sich, dass beide Teams zu Recht oben stehen in der Regionalliga. Doch der aktuell bessere Lauf für die Gastgeberinnen (2011 noch ohne Punktverlust) setzte sich heute durch. Aber der HSV war der erhofft schwere Gegner für die Mellendorferinnen, wenn auch an Ende dem Aufstiegsaspiranten mit 0:2 unterlegen.

Diese Elf sollte es richten

Diese Elf sollte es richten

Gleich in den Anfangsminuten gab es zwei Schreckminuten. Zunächst wurde Tanja Thormählen derart hart angegangen, dass diese sich verletzte. Zwar konnte sie die Partie beenden, musste aber kräftig auf die Zähne beißen. Aufgrund der Behandlung durch Anja Schulz musste Thormählen, heute wegen des Ausfalls von Svenja Winter Innenverzteidigerin, kurz an den Spielfeldrand. Dadurch musste Peter Schulz spontan umstellen und Pajtesa Kameraj in die Innenverteidigung beordern, während Teixeira-Pinto sich zurück ins Mittelfeld begab.

Hiert wacker in der Innenverteidigung durch: Tanja Thormählen

Hielt in der Innenverteidigung wacker durch: Tanja Thormählen

Gerade als Thormählen wieder ins Spiel durfte und noch auf dem Weg in die Innenverteidigung war, kam ein langer Pass auf die Innenverteidigerinnen und Denise Meinberg wollte den Ball augenscheinlich mit dem Körper stoppen und dann klären. Aber der Ball sprang ihr etwas zu weit weg, sodass er zur Besarta Shabani kam. Diese konnte dann Meinberg umspielen und den Ball neben den 2. Pfosten ins HSV-Tor schießen. Dass etwas unglückliche 1:0.

Das 1:0 durch Besarta Shabani

Das 1:0 durch Besarta Shabani

Der HSV konnte sich in der Folge durchaus befreien und einige Spielanteile erkämpfen, doch wirkliche Torgefahr konnte nicht erreicht werden. Die beste Torgelegenheit hatte Claudia Teixeira-Pinto, als diese ca. 12 Meter vor dem Tor einen Volleyschuss einen halben Meter über das Tor des Mellendorfer TV setzte. In der 28. Minute probierte des Nadine Odzakovic mit einem Fernschuss. Dieser landete jedoch genau in den Armen der (Ersatz-)Torhüterin Mellendorfs, Alison Darr.

Claudia Teixeira-Pinto

Claudia Teixeira-Pinto

Fragwürdig war noch die Entscheidung in der 44. Spielminute, nicht auf Rückspiel zu erkennen. Tania Rocha Ferreira hatte, wie heute etliche Male, ihre Gegenspielerinnen unter Druck gesetzt und zu einem Verlegenheitspass genötigt. Dieser ging in diesem Fall zur Torhüterin, die den Ball aufnahm. Nach meiner Einschätzung hätte es hier, im Strafraum, einen Freistoß für den HSV geben müssen.

Tania Rocha Ferreira reklamiert berechtigt Rückspiel

Tania Rocha Ferreira reklamiert berechtigt Rückspiel

Mit dem knappen 1:0 ging es in die Pause. Dafür, dass dem HSV Svenja Winter, Kathrin Miotke, Yasmine Sennewald, Katharina Stuth, Anica Lekat, und – sehr kurzfristig – auch noch Paula Ziselsberger nicht zur Verfügung standen, zog sich der HSV beachtlich aus der Affäre. Beide Teams kamen unverändert zurück.

Hatte Pech vor dem 1:0, klärte aber auch in etlichen Situationen souverän: Denise Meinberg

Hatte Pech vor dem 1:0, klärte aber auch in etlichen Situationen souverän: Denise Meinberg

Katrin Schwing fand stets den richtigen Zeitpunt für das Herauslaufen

Katrin Schwing fand stets den richtigen Zeitpunt für das Herauslaufen

Weiterhin hatte Mellendorf mehr vom Spiel, doch ohne sich massenweise Torgelegenheiten zu erspielen. Es waren allerdings mehr Chancen, als der HSV bekam. Eine, nach 51 Minuten, hatte Pajtesa Kameraj, die ihren Freistoß jedoch einiges links am Tor vorbeischoss.

Katrin Schwing justiert die Mauer aus Tania Rocha Ferreira und Carolin Reiß

Katrin Schwing justiert die Mauer aus Tania Rocha Ferreira und Carolin Reiß

Nachdem der Mellendorfer TV selbst eine Freistoßgelegenheit vergeben hatte, spielte der HSV seinen besten Konter. Tania Rocha Ferreira erkämpfte den Ball, spielte klug Nadine Odzakovic an, welche zügig zu Claudia Teixeira-Pinto weiterleitete. Diese behauptete sich in einem Laufduell mit ihrer Gegenspielerin, doch der Schuss von Teixeira-Pinto wurde dann doch noch leicht abgeblockt, sodass ihm schließlich der Dampf fehlte. Dennoch eine gelungene Aktion.

Das 2:0 erzielte Mellendorf dann in der 63. Minute. Nach einer Ecke wehrten entweder Denise Meinberg per Kopf oder Katrin Schwing per Faust zu kurz ab. Der Ball fiel Annika Maibom vor die Füße, die sehr gezielt rechts flach ins HSV-Tor schoss. Auch hier gilt: im Zustandekommen unglücklich, aber nicht unverdient.

Die Abwehr des HSV war zu kurz

Die Abwehr des HSV geriet zu kurz

Annika Maibom kann abziehen

Annika Maibom kann abziehen

Das 2:0 war nicht unverdient

Das 2:0 war nicht unverdient

Peter Schulz stellte nun taktisch auf Dreierkette um, beorderte Lara Wolff in die Spitze zu Teixeira-Pinto und Kusi (Leihgabe der 1. B-Mädchen), während Cathérine Knobloch (Leihgabe der 2. Frauen) sich aus der Kette löste und ins linke Mittelfeld orientierte.

Schnupperte heute schon mal (wieder) in die Regionalliga rein : Justine Kusi aus dem Kader der 1. B-Mädchen

Schnupperte heute schon mal (wieder) in die Regionalliga rein : Justine Kusi aus dem Kader der 1. B-Mädchen

Cathßerine Knobloch (aus dem Kader der 2. Frauen) fing heute die Ausfälle in der Abwehr mit auf. Sie spielte Linksverteidigerin

Cathérine Knobloch (aus dem Kader der 2. Frauen) fing heute die Ausfälle in der Abwehr mit auf. Sie spielte Linksverteidigerin

Ein wirklicher Effekt blieb allerdings aus, außer dass Mellendorf nun noch öfter zu Gelegenheiten kam. Z. B. in der 73. Minute, als nach einer Hereingabe von Kristina Gluth Katrin Schwing in Zusammenarbeit mit dem linken Torpfosten abwehren musste und kurz darauf Danaila Navarro mit ihrem Schlenzer nur knapp das Tor des HSV verfehlte.

Kristina Gluth bringt den Ball scharf vor das HSV-Tor

Kristina Gluth bringt den Ball scharf vor das HSV-Tor

Katrin Schwing und der linke Torpfosten wehren ab

Katrin Schwing und der linke Torpfosten wehren ab

Der Nachschuss geht knapp am rechten Torpfosten vorbei

Der Nachschuss geht knapp am rechten Torpfosten vorbei

Der HSV wechselte nun Carolin Reiß aus. Für sie kam Jana Wethje, die ins Mittelfeld rückte. Dafür übernahm den Rechtsverteidigerjob Nadine Odzakovic. Zudem kam in der 86. Minute Jennifer Kaminski für Tania Rocha Ferreira.

Einwurf Cathérine Knobloch auf Justine Kusi

Einwurf Cathérine Knobloch auf Justine Kusi

Lara Wolff und Cathérine Knobloch

Lara Wolff und Cathérine Knobloch stets konzentriert

Der HSV hatte allerdings jetzt keine nennenswerte Torchance mehr, wobei Mellendorf zwar noch einige Male Richtung HSV-Tor kam, ohne jedoch die ganz große Gefahr erzeugen zu können.

So blieb es beim leistungsgerechten 2:0-Sieg für die Gastgeberinnen. Der HSV hat sich heute beim Tabellenführer gut verkauft, konnte aber in der Offensive nicht die nötige Durchschlagskraft entwickeln, um selbst zum Erfolg zu kommen.

Durften durchaus zufrieden sein: Trainer Peter Schulz, Team-Manager Thorsten Wolf, Co-Trainer Joachim Böhmer

Durften durchaus zufrieden sein: Trainer Peter Schulz, Team-Manager Thorsten Wolf, Co-Trainer Joachim Böhmer

Am kommenden Sonntag, dem 1.5., fahren die 3. Frauen nach Delmenhorst und hoffen, dort wieder punkten zu können.

Statistik:

Mellendorfer TV:
Alison Darr, Jessica Arend, Malia Seybusch, Annika Maibom, Aileen Osterwold, Franziska Unzeitig, Kristina Gluth (73. Besarta Shabani), Jannina Spaude (82. Natascha Rose), Hanna Marquard, Danaila Navarro, Laura Hinz (76. Tessa Böhlke)

Hamburger SV:
Katrin Schwing – Cathérine Knobloch, Tanja Thormählen, Denise Meinberg, Carolin Reiß (76. Jana Wethje) – Lara Wolff, Nadine Odzakovic, Pajtesa Kameraj, Tania Rocha Ferreira (86. Jennifer Kaminski) – Justine Kusi, Claudia Teixeira-Pinto

Schiedsrichter: Steffen Leseberg, assistiert von Patrick Fornacon und Fridtjof Grünberg

Zuschauer: 123

Gelbe Karten: Franziska Unzeitig / Justine Kusi, Carolin Reiß

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