Erste Saisonniederlage für HSV II

Jeder ahnte, dass dieser Tag kommen würde. Die erste Saisonniederlage in der Regionalliga Nord war nur eine Frage der Zeit. Hoffen darf man immer, aber realistisch betrachtet ist es unrealistisch keines der 22 Spiele zu verlieren. Umso schöner, dass es so lange gedauert hat und aus Sicht des HSV hätte es auch noch etwas länger dauern können.

Doch Sonntag gegen den SV Werder Bremen II war es dann so weit. 0:2 ging das Heimspiel verloren. Der HSV musste bis unmittelbar vor dem Anpfiff an seiner Aufstellung basteln. Klar war längst, dass Julia Prosch nach Ende ihrer Sperre endlich einen Pflichtspieleinsatz erhalten würde. Sie gab ihr Debüt im HSV-Tor. Weniger klar war, ob, und falls ja wie viele, Spielerinnen der HSV I zum Team stoßen würden. Hier galt es das Spiel der Ersten gegen Jena abzuwarten, und zu schauen, wer dort nicht zum Einsatz kam – und nicht festgespielt war.

So kam es, dass gegen 13:30 Uhr Nina Brüggemann und Heike Freese von der Hagenbeckstraße kommend in Norderstedt ankamen. Beide haben längere Verletzungen hinter sich und befinden sich im Aufbautraining. Brüggemann schon länger, Freese erst kurze Zeit. Somit war es für beide eine Gelegenheit Spielpraxis zu erlangen.

Da Innenverteidigerin Svenja Winter kurz vor Anpfiff signalisierte lieber aussetzen zu wollen, musste Heike Freese gar in die Startelf. Nina Brüggemann spielte neben Pajtesa Kameraj auf der Doppelsechs. Ferner waren Denise Meinberg, Cathérine Knobloch und Jacqueline Bleser in der Abwehr, Lara Wolff und Tania Rocha Ferreira auf den Außenbahnen und Fjolla Gara auf der Zehn im Einsatz. Die Spitze übernahm Justine Kusi.

Der HSV benötigte einige Minuten, um in die Partie zu kommen. Nach neun Minuten hatte dann Pajtesa Kameraj mit einem Schuss aus 17 Metern eine erste Gelegenheit. Weiter ging es mit einem Angriff über rechts.

14.: Tania Rocha Ferreira setzt sich rechts durch.

Nina Egbers hält sicher

21.: Erste Offensivaktion der Gäste. Ylenia Sachau kommt zum Schuss

Julia Prosch hält ebenfalls sicher

23.: Eckball Lara Wolff

Cathérine Knobloch kommt vor Egbers an den Ball

Der Ball klatscht gegen die Querlatte

Dann springt der Ball in den Fünfmeterraum und Nina Brüggemann köpft Richtung Tor

Auf der Linie kann Werder abwehren

Auch der Nachschuss von Fjolla Gara wird auf der Linie abgewehrt

30.: Tania Rocha Ferreira mit einer Hereingabe

Die Abnahme von Nina Brüggemann...

...geht über das Tor

33.: Justine Kusi flankt von rechts hoch zu Lara Wolff, die den Ball mit dem Kopf vor das Tor bringt

Egbers rettet gegen Nina Brüggemann

39.: Heike Freese ist links durch und flankt scharf auf den kurzen Pfosten

Cathérine Knobloch kann den Ball nicht mehr ganz auf das Tor bringen.

Bis hierher hatte der HSV eindeutig die häufigeren und klareren Torchancen. Tania Rocha Ferreiras Vorstöße bekam Werder nie in den Griff, die Standards von Lara Wolff waren brandgefährlich und Nina Brüggemann tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor Werders auf. Auch Justine Kusi hatte gute Szenen. Es hätte 1:0 oder 2:0 stehen können und wohl auch müssen. Doch dann kam die zweite Offensivaktion der Gäste.

41.: Christin Chairsell ist plötzlich durch. Die Viererkette des HSV wartete vergebens auf den Abseitspfiff. Der kam zu Recht nicht

Julia Prosch kommt zwar noch herausgesprintet, kann aber den Schuss nicht mehr abwehren

Nachspielzeit: Ylenia Sachau schießt Heike Freese an

Von dieser prallt der Ball zurück zu Ylenia Sachau

Deren zweiter Schuss wird von Prosch noch fast erreicht. Aber eben nur fast

Das 2:0 für Werder

Natürlich war der Frust beim HSV groß, denn die Spielanteile und die Mehrzahl der Chancen spiegelte das Halbzeitergebnis nun so gar nicht wieder.

Trainer Peter Schulz reagierte und wechselte die am Knie angeschlagene Fjolla Gara, auch aus taktischen Gründen, aus. Es kam Claudia Teixeira-Pinto in die Partie. Der HSV spielte weiter offensiv. Pajtesa Kameraj schoss in der 48. Minute allerdings neben das Tor.

Dann stürmte Justine Kusi in der 50. Minute in den Strafraum. Sie kam zu Fall. Viele HSVer sahen in dieser Aktion „einen klaren Strafstoß“. Den gab es nicht. Und viel schlimmer. Kusi zog sich eine schwere Verletzung an der Schulter zu. Die genaue Diagnose steht noch aus. Nach ersten Erkenntnissen scheint aber kein Knochenbruch vorzuliegen.

Justine Kusi verletzt am Boden. Sie musste minutenlang behandelt werden und konnte nicht weiter spielen. Jana Wethje kam in die Partie.

59.: Nina Brüggemann zieht ab. Der Ball wird aber von Egbers sicher gehalten

Werder kam in dieser zweiten Halbzeit nun häufiger vor das HSV-Tor. Es wäre auch ein Wunder gewesen, wenn die verstärkten Offensivbemühungen des HSV keine Lücken in der Defensive hinterlassen hätten. Etliche Male musste die HSV-Abwehr ran, und immer öfter auch Julia Prosch.

Die wohl beste Gelegenheit für Werder in der 2. Halbzeit. Manjou Wilde taucht vor Prosch auf

Wilde versuchte links an Prosch vorbeizukommen, doch diese angelte sich den Ball regelkonform

Peter Schulz stellte nun auf Dreierkette um. Heike Freese und Nina Brüggemann rückten in den Sturm, Teixeira-Pinto zurück auf die Zehn. Das hat doch mal was. Heike Freese sieht man nicht oft so offensiv spielen.

Eckball Lara Wolff.

Egbers mit einem ihrer ganz wenigen Fehler

Sie kann den Ball nicht festhalten

Knobloch und Brüggemann bekommen den Ball nicht über die Torlinie

Heike Freese probiert es. Der Schuss wird zur Ecke abgewehrt.

Auch Pajtesa Kameraj hatte noch einen Schuss aus aussichtsreicher Position abgegeben. Doch wie in diesem Spiel üblich, bekam Werder noch ein Bein dazwischen. Die Ecke brachte nichts ein. So blieb es schließlich beim 0:2.

Was könnte trösten? Julia Prosch durfte erstmals spielen und zeigte gleich, dass sie dem HSV noch viel Freude bereiten wird. Sie brachte eine tadellose Leistung und rettete gerade in der zweiten Halbzeit mehrfach, selbst im Eins gegen Eins. Auch die Tabellenführung blieb dem HSV trotz dieses Ergebnisses erhalten, da Holstein Kiel in Delmenhorst unterlag und Bergedorf 85 in Havelse nur einen Punkt erringen konnte. Viel Anlass für übertriebenes Trübsal gibt es also nicht. Wäre das nicht die Sorge um die Verletzte Justine Kusi.

Jetzt geht es kommenden Sonntag zum Aufsteiger SF Wüsting-Altmoorhausen. Dort darf der HSV sich wieder auf die Unterstützung der Fanclubs, u.a. des M.I.F. und der Lappenrauten, freuen. Ein Auswärtssieg würde die Herbstmeisterschaft bedeuten.

Weitere Bilder gibt es in der Galerie.

Hamburger SV II: Prosch, Knobloch, Meinberg, Freese, Bleser, Kameraj, Brüggemann, Wolff, Rocha Ferreira, Gara, Kusi

SV Werder Bremen II: Egbers, Dundon, Liebs, Möhlmann, Sachau, Bohling, Chairsell, Golebiewski, Wilde, Menke, Kempin

Tore: 0:1 Christin Chairsell (41.), 0:2 Ylenia Sachau (45.+1)

Zuschauer: 35

Schiedsrichter: Christin Naujoks, assistiert von Christine Marie Watzlaw und Nathalie Pansch

Gelbe Karte: Teixeira-Pinto / –

 

Kommentare

Erste Saisonniederlage für HSV II — 2 Kommentare

  1. moin,
    guter Bericht wie immer.
    Ein Sieg für den HSV wäre nicht unmöglich gewesen.
    Aber die Werder Mädels haben sehr gut gespielt und eben die Chancen genutzt.
    Für die sehr Junge Werderanermannschaft ein Super Erfolg. Und der Platz liegt dennen auch. Die Hälfte der Mannschaft wurde dort 2009 zum erstenmal Norddeutscher Meister.

    mfg
    kats

  2. Soviel Pech und das auch noch gegen diesen Gegner. Wirklich kein glücklicher Tag für den HSV. Aber solche Tage und Spiele gibt es nun mal und machen den Sport ja auch spannend. Aber auf eine Wiederholung kann jeder HSVer(in) natürlich gerne verzichten.
    Übrigens ein ganz toller Bericht mit sensationellen Fotos. Fühlt sich so an, als wäre wann dabei gewesen. Weiter so!
    Bringt Ihr Kuddel mit nach Wüsting?

    Tschüß bis in Wüsting ;=)
    OFC Lappanrauten Oldenburg