HSV I – Nationalmannschaft Simbabwe 2:2

Gegen die Nationalmannschaft von Simbabwe holten die 1. Frauen des HSV am Mittwoch ein 2:2-Unentschieden. Trainer Achim Feifel vertraute auf diese Startelf: Bianca Weech, Friedericke Engel, Janina Haye, Heike Freese, Anna Hepfer, Henrike Meiforth, Silva Lone Saländer, Marie-Louise Bagehorn, Lena Petermann, Carolin Simon und Jessica Wich.Auf der Ersatzbank nahmen Saskia Schippmann, Nina Brüggemann, Louisa Nöhr, Lina Kunrath, Malin Hegeler und Alina Witt Platz. Kunrath, Hegeler und Witt gehören dem Kader der 1. B-Mädchen an und durften mal Bundesligaluft schnuppern. Oder besser gar internationale Luft, denn vor dem Spiel wurden die Nationalhymnen Simbabwes und Deutschlands abgespielt. Für einige Spielerinnen sicher ein besonderes Erlebnis.

Wimpel kennt man. Autofahnen bekommt man vom Gegner schon seltener.

Wimpel kennt man. Autofahnen bekommt man vom Gegner schon seltener.

Der Rahmen war gut gewählt. Der Platz ist gutem Zustand. Leider zogen kurz vor Anpfiff dicke Wolken auf. Man befürchtete gar heftige Gewitter. Wie man jetzt weiß, wurde Stade an diesem Abend verschont, während Bremen weiniger Glück hatte.

Der HSV erwischte einen erfolgreichen Start. Schon nach 5 Minuten traf Silva Lone Saländer mit einem direkten Freistoß zum 1:0. Zuvor hatte Anna Hepfer Übersicht bewiesen und einen schönen Diagonalpass zu Lena Petermann gespielt. Diese wurde dann in zentraler Position gefoult.

Silva Lone Saländer beim Freistoß

Silva Lone Saländer beim Freistoß

Der Ball auf dem Weg ins Ziel

Der Ball auf dem Weg ins Ziel

Die Torfrau kann den platzierten Schuss nicht abwehren

Die Torfrau kann den platzierten Schuss nicht abwehren

Es ließ sich also gut an. Doch das es für den HSV kein leichtes Spiel geben würde, wurde schnell klar. Die Spielerinnen von Simbabwe, denen man nicht anmerkte, dass sie erst seit rund einem halben Jahr als Mannschaft zusammen sind, spielten schnell und quirlig. Einige Male bekam die Defensive des HSV durchaus Probleme. So schon nach 8 Minuten, als ein Kopfball das HSV-Tor nur knapp verfehlte. Aber auch in anderen Situationen zeigte sich, dass das Defensivverhalten beim HSV in Details noch optimiert werden muss.

So auch in der 20. Minute, als der HSV über links eigentlich eine Offensivaktion starten wollte, dann es im Mittelfeld zum Ballverlust kam und der HSV nicht gut auf Defensive umschaltete. So konnte Simbabwe von rechts in den Strafraum flanken und durch einen Kopfball den Ausgleich erzielen. Bianca Weech hat nicht den Hauch einer Abwehrmöglichkeit.

Bianca Weech hatte bei dem Kopfball aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit

Bianca Weech hatte bei dem Kopfball aus kurzer Distanz keine Abwehrmöglichkeit

Freude bei der Torschützin

Freude bei der Torschützin

Der HSV konnte jedoch schon nach zwei Minuten wieder in Führung gehen. Erneut war es Anna Hepfer über links, die die Aktion einleitete. Sie spielte in die Gasse zu Carolin Simon, welche sich zweier Gegenspielerinnen entledigte und nahe dem Strafraumeck mit links abzog. Ihr Schuss ging über die Torfrau hinweg rechts ins Gehäuse. Ein schönes Tor.

Carolin Simon zieht unweit des Strafraumecks ab.

Carolin Simon zieht unweit des Strafraumecks ab.

Da hilft auch die volle Streckung nichts.

Da hilft auch die volle Streckung nichts.

Der Ball geht über die Torhüterin hinweg ins Netz.

Der Ball geht über die Torhüterin hinweg ins Netz.

Ausgelassenener Jubel der Torschützin...

Ausgelassenener Jubel der Torschützin...

In der 24. Minute probierte sich nach einer Ecke von Saländer Lena Petermann. Doch ihr Kopfball ging links am Tor vorbei. Die Partie blieb recht abwechslungsreich. Sowohl der HSV, als auch Simbabwe, waren um gute Offensivaktionen bemüht. Simbabwe kam nach einer Unaufmerksamkeit von Hepfer erneut über die rechte Seite gefährlich vor das HSV-Tor. Bianca Weech konnte durch eine gute Parade den Schuss jedoch zur Ecke ablenken.

In der Folgezeit gab es noch einige kleinere Gelegenheiten durch Bagehorn oder Petermann, doch es bleib beim 2:1 zur Halbzeit.

Zum zweiten Durchgang kamen dann Saskia Schippmann, Louisa Nöhr und Nina Brüggemann ins Spiel. Bianca Weech, Friedericke Engel und Heike Freese blieben zunächst auf der Bank. Natürlich gab es einige taktische Umstellungen. Anna Hepfer fand sich z. B. im rechten offensiven Mittelfeld wieder. Nicht gerade ihre Stammposition. Aber auch die Abwehr wurde natürlich etwas durcheinander gewürfelt. Und die erste Bewährungsprobe ging schief.

Denn nach gerade zwei Minuten in der zweiten Halbzeit passte die Viererkette nicht auf und Saskia Schippmann sah sich einem gefährlichen Schuss ausgesetzt. Diesen konnte sie nur abklatschen, sodass der Nachschuss möglich wurde. Dieser landete im Tor. Das 2:2.

Von meiner Position sah es nach einem Torwartfehler aus. Aber ich stand locker 90 Meter vom Geschehen entfernt und mag daher Schippmann Unrecht tun.

In der 55. Minute gab es beim HSV den nächsten Wechsel. Carolin Simon ging vom Platz und wurde durch Friedericke Engel ersetzt.

Nicht wegen dieses Wechsels, sondern wohl eher wegen des immer augenfälliger werdenden Kräfteabbaus beim HSV verflachte die Partie zusehends. Die Begegnung spielte sich immer mehr nur zwischen den Strafräumen ab. Keine der Mannschaften konnte wirklich zwingende Aktionen herausspielen.

Für drei Spielerinnen wurde jedoch der Abend zu einem ganz besonderem. In der 69. Minute wechselte Trainer Achim Feifel die B-Mädchen Malin Hegeler und Alina Witt ein. Lena Petermann und Anna Hepfer verließen den Rasen. Beide übernahmen die Positionen von Petermann (Witt) und Hepfer (Hegeler), wobei Hepfer seit dem Ausscheiden von Simon schon wieder Linksverteidiger gespielt hatte.

Kurz darauf hatte der HSV noch eine recht gute Torgelegenheit, als Silva Lone Saländers Freistoß Friedericke Engel fand, welche nur knapp an Simbabwes Torfrau scheiterte.

Danach verließ Henrike Meiforth dem Platz und Heike Freese kehrte zurück. Hegeler wechselte nun auf die Position der Rechtsverteidigerin. Brüggemann und Haye spielten zentral und Freese als Linksverteidigerin.

In der 77. Minute wurde Simbabwe per Fernschuss gefährlich, doch dieser ging über das HSV-Tor. Nach 80 Minuten kam dann auch der große Moment für Lina Kunrath, ebenfalls B-Mädchen. Sie durfte vor Malin Hegeler im rechten Mittelfeld spielen und ersetzte Friedericke Engel.

Für den musikalischen Rahmen während des Spiels sorgte der Anhang des Nationalteams.

Für den musikalischen Rahmen während des Spiels sorgte der Anhang des Nationalteams.

Der HSV kam zwar mit einigen Flanken aus dem Halbfeld noch in den Strafraum Simbabwes, doch diese Bälle konnten von Witt, Wich und anderen nicht wirklich verarbeitet werden.

Die letzten zwei Ausrufezeichen des Spiels setzte dann Simbabwe. Zunächst durch ein Tor, welches wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde, und dann durch einen Fernschuss von halb links, der nur knapp rechts am Tor vorbei ging und die Netzhalterung traf.

Der HSV im Glück. Fast hätte es kurz vor Spielende ein drittes Gegentor gegeben.

Der HSV im Glück. Fast hätte es kurz vor Spielende ein drittes Gegentor gegeben.

Der HSV zeigte in der ersten Halbzeit eine gute Leistung, wobei defensiv noch einige Mängel zutage traten. In der zweiten Spielhälfte war der Kräfteverschleiß durch das harte Programm der letzten Tage deutlich spürbar und einige Spielerinnen wirkten auch im Kopf müde. Aber auch nach dieser Partie gilt, dass Testspiele gerade dazu gedacht sind, Mängel aufzuzeigen und so die Chance zu haben, an deren Beseitigung zu arbeiten.

Weitere Bilder gibt es in der Galerie.

Die nächste Testbegegnung findet am Samstag um 16 Uhr beim TSV Renshausen statt.

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