Das 3:1 vom Februar 2011 galt schon als Coup. Damals spielte ein Mix aus 1. B-Mädchen und 1. C-Mädchen gegen den amtierenden und erneut angehenden Meister der Frauen-Verbandsliga Hamburg, den SC Eilbek. Von den damals eingesetzten 14 Spielerinnen gehören heute zehn zum offiziellen Kader der 1. B-Mädchen. Somit kam der erneute Erfolg nicht aus heiterem Himmel. Er bestätigte, dass die aktuellen 1. B-Mädchen zum jetzigen Stand der Saisonvorbereitung dem Niveau der Spitze der Hamburger Verbandsliga mindestens gewachsen sind und der Erfolg keine Eintagsfliege war.
Am Montagabend trafen beide Teams auf Naturrasen in Norderstedt erneut aufeinander. Eilbek trat ersatzgeschwächt an. Auch der HSV hatte nicht seine Bestbesetzung zur Verfügung. Aus unterschiedlichen Gründen kamen nicht zum Einsatz Paulina Bode, Evelyn Holst, Julia Hübner, Nadia Rodrigues, Sinem Ulas und Alina Witt.
Trainerin Mareike Geidies startete mit dieser Elf: Alicia Bautz, Lina Kunrath, Mathilda W., Jana Lübker, Larissa Frank, Henrike Diekhoff, Anika Michel, Malin Hegeler, Marilén Bistricianu, Janita Obi und Johanna Martens.
Nach dem 2:2 gegen Holstein Kiel war dieses Spiel erst die zweite Partie für den neuen Kader der 1. B. In der Startaufstellung standen mit Bautz, W., Michel, Hegeler und Obi immerhin fünf Neuzugänge.
Die Partie gestaltete sich anfangs ausgeglichen, bis sich dann Eilbek einige Vorteile erspielen konnte. Beim HSV merkte man zunächst, dass die Abstimmung noch nicht in allen Bereichen da ist. Wenn der HSV mal offensiv Akzente setzen konnte, dann durch Einzelaktionen. Bistricianu und insbesondere Martens spielten auffällig.
Das erste Tor der Parte gelang jedoch den Gästen. Nach 13 Minuten passte Jette Socolowsky zu ?Sandra Jahn und diese traf zum 0:1. Eine gute Kombination beider und Bautz hatte beim Heber über sie hinweg keine große Abwehrchance. Die verdiente Führung.

Sandra Jahn spurtet los und behällt die Übersicht. Sie hebt den Ball gekonnt über Alicia Bautz hinweg.
Auch in der Folge spielten die Gäste einen Tick besser – ohne wirklich gut zu spielen. Erst nach 30 Minuten kam Johanna Martens zu der ersten kleineren Torgelegenheit für den HSV. Doch jetzt gelang dem HSV immer mehr nach vorne. Hegeler schoss in der 34. links am Tor vorbei und in der 37. Minute setzte sich auf der rechten Seite Janita Obi durch, um dann mit einem tollen Schuss in den linken Torwinkel den 1:1-Ausgleich zu erzielen.
Eilbek schoss noch mal nach 40 Minuten auf das HSV-Tor, doch Alicia Bautz hielt sicher.
Das 1:1 zur Halbzeit ging aufgrund der letzten 15 Minuten so gerade in Ordnung. Der HSV hatte sich nach schwächeren ersten 30 Minuten gefunden und sich den Ausgleich fast verdient. Der Rest wurde in Halbzeit zwei nachträglich erarbeitet.
Zur 2. Halbzeit kamen mit Svenja Busies, Phuong Uyen Le Do, Lara Kunitz und Laura Fischer vier weitere Neuzugänge für Alicia Bautz, Janita Obi, Malin Hegeler und Larissa Frank.
Die Halbzeit begann wie die erste – mit einem Gegentor. Gleich nach 50 Sekunden landete der Ball im Netz. Svenja Busies wurde sprichwörtlich kalt erwischt, kam bei einer hohen Hereingabe zu spät und war geschlagen. Patrizia Ferraro köpfte zur erneuten Führung ein. Was für Eilbek ein Start nach Maß war, kam dem HSV natürlich gar nicht gelegen.
Doch die Antwort des HSV blieb nur drei Minuten aus. Die rechte Seite des HSV spielte eine sehr gute zweite Halbzeit. Lina Kunrath trieb den Ball nach vorn, gab ab zu Henrike Diekhoff, welche sich am 16er durchsetzte und auf den kurzen Pfosten schoss. Eilbeks Keeperin konnte zur Ecke abwehren. Diese schoss Johanna Martens direkt ins Tor. Obwohl der kurze Pfosten besetzt war, gelang ihr dieses Kunststück. Natürlich war das ein Fehler auf Seite der Eilbekerinnen. Überraschend und schön war es dennoch. Das 2:2.
Eilbek mobilisierte sich noch mal und die Torschützin zum 1:2 Ferraro traf mit einem direkten Freistoß erneut. Allerdings nur den linken Torpfosten. Das war natürlich etwas glücklich für den HSV.
Erfolgreicher war der HSV, der in der 64. Minute auf 3:2 erhöhte. Lara Kunitz hatte sich in zentraler Position durchgedribbelt und flach geschossen. Da war nichts zu halten.
Der Tiefpunkt der Partie war dann die Verletzung von Eilbeks Torhüterin Kerstin Hahn. Bei einer Abwehraktion verletzte sich ohne direkte Einwirkung einer HSV-Spielerin am Arm so schwer, dass sie ausgewechselt werden musste und zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht wurde. Erste Maßnahmen wurden ergriffen, doch ist eine weitere Behandlung notwendig. An dieser Stelle wünschen wir eine rasche und komplikationsfreie Genehsung.
Das war natürlich für Eilbek eine mentale und personelle Schwächung, da nun eine Feldspielerin zwischen die Pfosten musste. Diese machte ihre Sache jedoch gut, hielt auch durchaus schwer zu haltende Schüsse des HSV. So in der 80. Minute einen von Malin Hegeler. Diese war kurz zuvor, so wie auch Larissa Frank und Janita Obi für Marilén Bistricianu, Johanna Martens und Anika Michel gekommen.
Die letzten Minuten der Partie gehörten dem HSV. Eilbek machte den Eindruck, dass der Akku leerer war, als der bei den HSV-Spielerinnen und auch die Konzentration fehlte zunehmend. Den Schlusspunkt setzten Lina Kunrath und Phuong Uyen Le Do. Kunrath setzte sich rechts durch, flankte nach innen und im 16er nahm Le Do den Ball direkt und traf zum 4:2.
Angesichts der stetigen Leistungssteigerung in der 2. Spielhälfte, wobei insbesondere Johanna Martens und Henrike Diekhoff zu gefallen wussten, war der Sieg mit zwei Toren Unterschied durchaus verdient. Trainerin Mareike Geidies sprach nach der Partie von einer deutlichen Leistungssteigerung gegenüber dem ersten Vorbereitungsspiel gegen Rostock und zeigte sich durchaus zufrieden.
Beim SC Eilbek wusste Sandra Jahn zu gefallen. Sie war ein steter Unruheherd für die HSV-Defensive, tauchte mehrmals gefährlich vor dem HSV-Tor auf und belohnte sich vielleicht sogar zu wenig mit nur einem eigenen Tor.
Trainer Navarro sprach von einem guten Spiel. Einige aus der zweiten Reihe konnten sich für die Stammelf empfehlen. Nach der Verletzung der zweiten Torhüterin Hahn war das Ergebnis nur noch Nebensache.
Weitere Bilder gibt es in der Galerie.