HSV I trotz 0:2 deutlich verbessert


Die 1. Frauen des HSV haben am Sonntag gegen den FCR 2001 Duisburg 0:2 verloren. Das ist ein Ergebnis, dessen sich niemand schämen muss. Und auch die Leistung der Spielerinnen von Achim Feifel war, gerade in der Defensive, um Klassen besser, als noch eine Woche zuvor gegen Turbine Potsdam. Wie schwer es ist, gegen diesen Club mit zahlreichen aktuellen A-Nationalspielerinnen zu spielen, haben schon die Vorjahre gezeigt. Somit war auch niemand ernsthaft davon ausgegangen, dass es in dieser Partie das große Wunder geben sollte. Aber, wie auch gegen Potsdam, galt: Versuchen kann man es ja dennoch. Was Mut macht, ist, dass der HSV über weite Strecken defensiv stabil stand und die Abwehr bzw. die erneut sehr gut spielende Bianca Weech Duisburgs Versuche zunichtemachte.

Eine schlechte Nachricht gab es schon vor dem Spiel. Carolin Simon gab nach einigen Aufwärmübungen unfreiwillig auf und musste signalisieren, dass ihre Verletzung einen Einsatz unmöglich macht. Damit rutschte Anna Hepfer in die Startelf. Sie spielte gemeinsam mit Bianca Weech, Friederike Engel, Henrike Meiforth, Janina Haye, Maike Timmermann, Marisa Ewers, Silva Lone Saländer, Marie-Louise Bagehorn, Jessica Wich und Aferdita Kameraj.

Simon nahm, wie auch die ebenfalls nicht einsatzbereiten Christine Schoknecht, Maja Schubert, Lena Petermann und Nina Brüggemann, auf oder neben der Bank Platz, um die eigene Mannschaft zu unterstützen. Auch Nina Jokuschies und Nicole Zweigler, im Vorjahr noch im Kader, wurden gesichtet.

Vor immerhin 764 Zuschauern (Vorjahr 343) leitete Mirka Derlin die Begegnung. Sie war in der Vorsaison noch Assistentin gewesen. Anfangs zog sie sich mit einigen Entscheidungen den Zorn der Trainer auf sich. Im Laufe der Partie gab sich das aber.

Diese HSV-Mannschaft wollte besser abschneiden, als beim 1:5 in der Vorsaison – und zuletzt in Potsdam. Es gelang. Obwohl es nach fünf Minuten gar nicht danach aussah. Denn Simone Laudehr, über weite Strecken des Spiels die beste Duisburgerin, hatte sich rechts gegen Anna Hepfer durchsetzen können, kurvte dann, leider nicht entscheidend gestört, um einige HSV-Spielerinnen herum, um dann links flach ins HSV-Tor zu schießen. Bianca Weech streckte sich gewaltig, doch der Schuss war einfach zu platziert.

Laudehr bekommt hinter der Mittellinie den Ball

Nachdem Anna Hepfer sie nicht aufhalten konnte, stellt sich Janina Haye in den Weg (rechts außerhalb des Bildes)

Ein Haken nach Links...

..und auch Silva Lone Saländer ist ausgespielt

Bevor Marisa Ewers wirkungsvoll eingreifen kann erfolgt der Abschluss

Bianca Weech versucht zu retten

Vergeblich

Laudehr jubelt nach dieser guten Einzelaktion berechtigt

Nach neun Minuten gab es für Duisburg eine kurze Schrecksekunde, als Torhüterin Christina Bellinghoven ihren Pass in den Rücken von Jessica Wich spielte. Wich passte gleich zu Kameraj, doch diese stand im Abseits, sodass aus dieser Gelegenheit nichts wurde.

Alexandra Popp versuchte sich nach elf Minuten mit einem Schuss von der Strafraumkante, zielte aber über einen Meter zu weit nach rechts.

Die beste Gelegenheit hatte der HSV nach einer Ecke von Silva Lone Saländer. Einen Kopfball von Aferdita Kameraj konnte Duisburg so gerade eben vor der Linie klären. Der Ausgleich war so nah.

Aferdita Kameraj kommt an den Ball und köpft Richtung Tor

Knapp vor der Linie kann Duisburg retten - der Jubel der HSV-Spielerinnen war verfrüht

Dennoch blieb Duisburg gefährlich und in der 20. Minute musste Friederike Engel im HSV-Strafraum eine brenzlige, unübersichtliche Situation bereinigen. In dieser Phase waren die Hamburgerinnen durchaus ebenbürtig. Der HSV ist zumeist über Standards gefährlich, Duisburg über Fernschüsse.

Popp hatte in der 36. Popp dann eine sehr gute Gelegenheit, als sich nach einem langen Ball Janina Haye einen ihrer ganz seltenen Fehler leistete und Alexandra Popp in die Flanke frei stehend hineinrutschte. Allerdings verzog sie den Ball deutlich links vorbei. Das hätte das 0:2 sein können.

Popp erläuft die Hereingabe...

..und verzieht doch deutlich.

In der 36. Minute musste dann Bianca Weech zeigen, dass sie auch hohen, auf den Torwinkel zufliegenden, Bällen gewachsen ist. Bresonik hatte eben dorthin ihren direkten Freistoß platziert.

Linda Bresonik beim Freistoß

Bianca Weech ist auf der Hut...

...und kann den guten Freistoß mit einer guten Parade über die Querlatte lenken

Kurz vor der Pause trifft Popp noch die Querlatte, der Ball kommt zu Oster, deren Schuss Weech so gerade um den Pfosten lenken kann.

Popp zieht ab

Von der Querlatte springt der Ball vor der Linie auf, zurück ins Feld.

Den Nachschuss kann Weech zur Ecke lenken

Die klareren Chancen hatte eindeutig Duisburg. Aber in der Regel stand die Defensive des HSV und Bianca Weech erledigte in sehr guter Manier den Rest. Beim Gegentor war sie machtlos. Das gilt auch die das 0:2, welches dann doch noch fiel. Nach der vorherigen Aktion gab es Eckstoß und Luisa Wensing köpfte aus kurzer Entfernung ein.

Wensing kommt gegen Meiforth und Haye an den Ball

Der Kopfball ist für Weech nicht zu halten

Freude bei Duisburg

Die 2. Halbzeit begann mit unverändertem Personal. Duisburg hatte zwar wieder mehr Ballbesitz, doch kamen dabei weniger Torchancen heraus, als in der ersten Halbzeit. Ein Grund war die erhöhte Fehlerquote. Das animierte Laudehr oder Popp auch zu wiederholten Flüchen Richtung der Mitspielerinnen.

Wegen eines Vergehens gegen Bresonik bekam Jessica Wich in der 52. Minute Gelb. Zwei Minuten später bekam Simone Laudehr Gelb für eine „verbale Aktion“. Bei Duisburg ging Jennifer Oster für Gülhiye Cengiz vom Platz. Kurz darauf kam Kristina Brenner zu ihrem Heimdebüt für den HSV. Wie schon gegen Potsdam verließ Marie-Louise Bagehorn das Spielfeld.

Silva Lone Saländer stieg dann zu heftig gegen Wensing ein und erhielt berechtigt eine Verwarnungskarte. Duisburg wechselte erneut. Für Stefanie Weichelt kam Jacky Groenen.

Brenner belebte die Offensive des HSV, dribbelte sich durch den Duisburger Strafraum, schoss von halb rechts, doch Bellinghoven war zur Stelle. Nach 62 Minuten gibt es erneut Freistoß für den HSV, doch Kameraj schoss deutlich über das Tor.

Islacker traf dann das Außennetz und Popp schoss direkt in die Arme der den Winkel verkürzenden Weech. Duisburg tauschte in der 72. Minute Himmighofen gegen Silva. Kurz darauf kommt beim HSV Louisa Nöhr für die angeschlagene Henrike Meiforth.

Duisburg hatte in der Schlussphase mehr Spielanteile, doch ein Treffer sollte den Gästen nicht mehr gelingen. Kurz vor Spielende schickte Wich Kameraj links, doch deren Schuss ging gegen die Latte und dann über das Tor. Die zweite sehr gute Torgelegenheit des HSV – und auch die Letzte.

Kameraj kämpft sich links durch und zieht ab

Pech. Der Ball geht von der Querlatte über das Gehäuse

Der HSV darf zufrieden sein. Gegenüber dem 1:5 der Vorsaison sowieso und auch im Vergleich zum 0:4 in Potsdam. Ein 0:2 gegen Duisburg ist kein Wunschergebnis, aber durchaus eine akzeptable Ausbeute. Nachdem die Defensive deutlich verbessert war, muss jetzt noch ein Weg gefunden werden, bei aller Konzentration auf diese, die Offensive zu beleben. Dann sollte es kommenden Sonntag in Leipzig auch zu einem (oder gar mehreren?) ersten Saisontor reichen.

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Statistik:

Hamburger SV:
Weech, Hepfer, Haye, Meiforth (75. Nöhr), Engel, Ewers, Kameraj, Saländer, Bagehorn (56. Brenner), Timmermann, Wich

FCR 2001 Duisburg:
Bellinghoven, Himmighofen (72. Silva), Wensing, Krahn, Weichelt (58. Groenen), Laudehr, Neboli, Oster (52. Cengiz), Islacker, Popp, Bresonik

Schiedsrichterin: Mirka Derlin (Bad Schwartau), assistiert von Susann Kunkel und Anna-Kristin Mielke

Zuschauer: 764

Tore: 0:1 Laudehr (5.), 0:2 Wensing (44.)

Gelbe Karten: Wich, Saländer / Laudehr

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