Der HSV hat am Sonntag einen Punkt aus Essen entführen können. Dank einer starken Leistung kann man von einem verdienten Punktgewinn sprechen. Die Partie zeigte, dass die Mannschaft von Achim Feifel, trotz aller Unkenrufe zu Saisonbeginn, absolut konkurrenzfähig ist und mit Mannschaften aus dem oberen Mittelfeld der Liga mithalten kann.
Achim Feifel setzte auf die Startelf aus dem Pokalspiel gegen den SC Freiburg. Anna Hepfer bekam also erneut den Vorzug vor Friederike Engel als Rechtsverteidigerin. Anders als gegen Freiburg sogar über 90 Minuten. Ansonsten spielte die derzeitige Stammelf, also Weech, Simon, Haye, Meiforth, Ewers, Saländer, Wich, Bagehorn, Timmermann und Kameraj. Auf der Bank nahmen zunächst Schippmann, Engel, Schoknecht (kam in der 59. für Bagehorn), Brüggemann (ersetzte in der 87. Timmermann) und Brenner (spielte ab der 81. Minute für Ewers).
Die DFB-Aktion Danke an das Ehrenamt führte auch Steffi Jones in das Stadion „Am Hallo“. Sie wurde vor Anpfiff mit Beifall begrüßt. In der Halbzeitpause ehrte sie eine verdiente ehrenamtliche Mitarbeiterin der SG Essen-Schönebeck.
Der HSV kam gut in die Partie und zeigte gleich, dass man durchaus auf Sieg spielte. Essen-Schönebeck tat sich schwer und musste einige gute Torgelegenheiten des HSV zulassen. Die erste hatte Aferdita Kameraj in der 8. Spielminute. Leider schloss sie etwas überhastet ab.
Nach 14 Minuten war es zunächst wieder Kameraj, die Ursula Holl im Tor der Gastgeberinnen prüfte.
So geht es mit einem 0:0 in die Pause. Der HSV hatte etliche Torgelegenheiten, darunter auch sehr gute. Aber die SG hatte ebenfalls, man denke nur an den Pfostentreffer, die Chance in Führung zu gehen. Gerade in der Schlussphase der ersten Halbzeit. Es war eine schnelle, offene Partie. Für neutrale Zuschauer sicher sehr unterhaltsam.
Nach der Pause, der HSV spielte unverändert, konnte sich Maike Timmermann den Ball erobern und rechts auf das Tor zulaufen. Ihr Schuss wurde von Ursula Holl jedoch gehalten.
In der 50. Minute kam es in zentraler Position zu einem Zweikampf zwischen der für Sarah Freutel eingewechselten Caroline Hamann und Marisa Ewers. Beide gingen engagiert zur Werke, man beachte nur die „Entblößung“ von Ewers. Dennoch erging der Pfiff zugunsten der SG.
Bianca Weech stellte die Mauer aus vier Spielerinnen, geht zur Mitte ihres Tores, bekommt wohl Zweifel, peilt noch mal vom Pfosten aus, ändert aber nichts mehr und erwartet dann die Ausführung des Freistoßes.
Damit lag der HSV nach einer Standardsituation unglücklich hinten. Achim Feifel reagierte. Marie-Louise Bagehorn ging aus der Partie und Christine Schoknecht kam nach 59 Minuten. Schoknecht spielte nun Linksverteidigung, Carolin Simon ging auf die linke Außenbahn, Jessica Wich in die Sturmspitze und Maike Timmermann auf die rechte Außenbahn, dem Platz von Bagehorn. Essens Trainer Markus Högner reagierte daraufhin und brachte in der 60. Minute für Jacqueline Klasen Ana-Christina Oliveira Leite in die Partie. Doch es half nichts. Der HSV machte minutenlang richtig viel Druck und erzielte den verdienten Ausgleich.
Jetzt entwickelte sich eine offene Partie. Die SG kam zu einigen Gelegenheiten. Diese wurden mehrfach abgepfiffen, da Bianca Weech im Fünfmehrerraum zu hart angegangen wurde. Der HSV kam z. B. durch Wich wieder in Tornähe.
Der HSV brachte nun Kristina Brenner. Diese ging in die Stumspitze und Kameraj übernahm die Position der ausgewechselten Ewers. Da aber die SG nun noch mal kräftig drücke, kam zur Untersützung von Kameraj auch Nina Brüggemann auf die „Sechs“. Maike Timmermann ging für sie aus dem Spiel. Zudem hatten Simon und Schonknecht nun wieder getauscht, sprich tendenziell war wieder Simon häufiger hinten und Schoknecht eher offensiv. Henrike Meiforth erhielt in der 79. Minute nach einem Handspiel die Gelbe Karte. Eine sehr harte Entscheidung, da der Ball aus sehr kurzer Distanz gespielt worden war.
Die Zuschauer sahen eine gute Partie zweier gleichwertiger Teams. Beide Mannschaften hatten die Gelegenheit zum Siegtreffer, hätten aber auch verlieren können. So trauerte man einerseits den Möglichkeiten zum Sieg nach, musste andererseits anerkennen, dass es auch ohne Punktgewinn hätte ausgehen können. Am Ende also stellte man fest: Ein Unentscheiden, das durchaus in Ordnung ging und Platz 7 in der Liga sicherte.
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Am kommenden Sonntag gastiert um 11 Uhr der FF USV Jena in Hamburg. An diesem Tag wird auch gegen 14:45 Uhr ermittelt, wer im Pokal der nächste Gegner des HSV sein wird.
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SG Essen-Schönebeck: Holl, Dörpinghaus, da Silva Costa, Klasen (60. Oliveira Leite), Martini, Mester, Hoffmann, Bade, Dallmann, Freutel (46. Hamann), Hartmann (80. Wolf)
Hamburger SV: Weech – Hepfer, Haye, Meiforth, Simon – Saländer, Kameraj – Ewers (81. Brenner) – Bagehorn (59. Schoknecht), Wich, Timmermann (87. Brüggemann)
Zuschauer: 989
Tore: 1:0 Dörpinghaus (52.), 1:1 Timmermann (67.)
Schiedsrichter: Katrin Rafalski (Bad Zwesten), assistiert von Susanne Luft und Anna Katharina Scheib
Gelbe Karte: Meiforth